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Huub - hatte der es nicht mit dem Herzen? (Fußball und Sport allgemein)

Will Kane, Biosphärenreservat Bliesgau, Mittwoch, 03.04.2019, 22:31 (vor 2459 Tagen) @ Ravenga

Als medizinischer Laie könnte ich mir denken, dass man sowas mit Medikamenten und ein wenig Zeit/Ruhe in den Griff bekommen kann. Danach sollte man natürlich Stress vermeiden, weswegen sich Stevens meiner Meinung nach auch zurückgezogen hat. Er sagte ja zum Amtsantritt, dass er das für keinen anderen Club machen würde. Übers Saisonende hinaus wird er den Job auch nicht fortführen.

Edit: Peter der Große kehrte nach seinem Herzinfarkt auch nochmal auf die Trainerbank zurück.

Bei Huub Stevens wurden Herzrhythmusstörungen diagnostiziert. Jetzt gibt es verschiedene Arten von Herzrhythmusstörungen und jeweils unterschiedliche Ausprägungen und Schweregrade. Was genau beim Huub festgestellt wurde, weiß ich nicht. Aber einmal angenommen, es war Vorhofflimmern und das in der Ausprägung absolut und permanent. Dann dürfte ein Herzschrittmacher, ggfs, ein Defribillator angezeigt sein. Je nachdem, ob man in die Bradykardie oder die Tachykardie entgleitet. Kommt es zum Kammerflimmern, ist fast immer der Exitus die Folge (‚Plötzlicher Herztod’). Das soll z.B. mit einem Defi verhindert werden. Leichte Formen der Herzrhythmusstörungen lassen sich eventuell noch mit Medikamenten positiv beeinflussen, mit steigendem Schweregrad wird dies immer unwahrscheinlicher. Manchmal helfen auch Elektrokardioversionen.

Das fatale an Herzrhythmusstörungen ist, dass sie häufig nicht bemerkt werden, wenn sie nur ‚anfallsweise‘ auftreten. Man hat dann einen plötzlichen Leistungsverlust (der 50% und mehr betragen kann) und kann ihn sich nicht erklären. Das Heimtückische ist auch, dass Herzrhythmusstörungen die häufigste Ursache für Schlaganfälle sind. Deshalb muss grundsätzlich ein ‚Blutverdünner‘ genommen werden. Auch fördern Herzrhythmusstörungen die Entstehung von Herzinsuffizienz (Herzleistungsschwäche), die auch mit sinkender Leistungsfähigkeit einhergeht.

Herzinfarkt hat übrigens mit Herzrhythmusstörungen nichts zu tun. Du kannst das gesündeste Herz und die reinsten Herzkranzgefäße haben, wenn die ‚Elektrik‘ am Herzen nicht stimmt, bist Du latent gefährdet, den ‚Plötzlichen Herztod‘ zu erleiden. Der dürfte als Todesursache häufiger sein als Herzinfarkt.

In den letzten 10, 15 Jahren hat sich die mittlerweile über Katheter ausgeführte ‚Pulmonalvenenablation‘ an den Zugängen zu den Herzvorhöfen bzw. in den Herzvorhöfen selbst als geeignete Operationsmöglichkeit etabliert. Allerdings häufig nicht beim ersten Mal erfolgreich; mitunter muss der Eingriff bis zu viermal wiederholt werden und nicht selten nützt auch dies nichts. Hängt mit Schweregrad, Alter des Patienten und Dauer des Vorhandenseins der Erkrankung zusammen. Der Eingriff dauert mehrere Stunden unter Vollnarkose. Wenn der Eingriff erfolgreich war, ist ein normales Leben wieder möglich, auch moderater Sport darf und sollte betrieben werden. Dennoch sollte man permanente Drucksituationen vermeiden, den Alkoholkonsum einschränken, mit dem Rauchen aufhören, für ein normales Gewicht sorgen. Was bei durchtrainierten Sportlern, die nicht Rauchen und Alkoholtrinken und Idealgewicht aufweisen, dann auch ein müßiger Ratschlag ist... ;-)


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