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Chernobyl (Serie, HBO) (Sonstiges)

Foreveralone, Dortmund, Dienstag, 28.05.2019, 22:51 (vor 2407 Tagen)

Ich habe die Serie im ausgiebigen GoT-Thread vor kurzer Zeit ja schonmal angeteased. Mittlerweile sind 4 Folgen draußen, nächsten Monatg erscheint die letzte.

Läuft hierzulande auf Sky.

Das ist mal wieder HBO-Qualität, wie man sie schon oft gewohnt war.

Eine wirklich beklemmende Serie, wo mir bei bei einigen Szenen richtig richtig unwohl bzw übel wurde und ich sogar Albträume bekam. Die Serie hat natürlich der Dramatik wegen auch fiktive Elmente, aber im großen und ganzen entspricht sie den realen Vorkommnissen der Reaktor-Katastrophe und ist keine Effekt-Hascherei.
Wer noch Restweifel daran hegt, ob Kernkraft eine Altenative wäre, der sollte sich diese Produktion unbedingt anschauen, auch wenn sie einen emotional ziemlich herunter ziehen kann.

Chernobyl (Serie, HBO) - Spaß macht die Serie nicht... (evtl Spoiler)

Foreveralone, Samstag, 08.06.2019, 03:16 (vor 2397 Tagen) @ Foreveralone

... aber sie ist grandios.

Und macht wütend.

Wütend ob dieser unglaublichen Ignoranz und Imkompetenz, wie handelnde Personen damals gehandelt haben. Denen, die warnten, wurde Phantasterei vorgeworfen, es wurden Feuerwehrleute ohne Schutz in den sicheren Tod geschickt, die Azubis zum Kern selbst geschickt, wo sie den Kern brennen sehen konnten (und selbst danach wurden sie als Schwachsinnige behandelt) und es gibt noch so viel mehr und all das passiert bereits in den ersten Minuten.

Definitiv eine Empfehlung.

Chernobyl (Serie, HBO)

Daniel_nette, Howitown, Freitag, 31.05.2019, 07:13 (vor 2405 Tagen) @ Foreveralone

Die Serie ist sehr gut, allerdings hätte man noch viel mehr ins Detail gehen können. Ich hätte es besser gefunden daraus 12 Folgen zu machen, mir fehlt der Vorlauf zur Katastrophe und auch im Nachgang fehlen einige Details. Aber trotzdem Respekt, dass sich jemand an den Stoff getraut hat und das gegen die Atomlobby. Diese Atomlobby hofft in Deutschland immer noch darauf, dass man den Atomausstieg in Deutschland zurück drehen kann unter dem Deckmantel der Reduzierung der CO2 Emission.

Das ganze Thema Atomkraft in Deutschland, wenn man sich deren Aufbau in der Bundesrepublik in den 50'er und 60'er Jahren betrachtet, dann ging es meiner Meinung nach die Atomoption in der Hinterhand zu haben. Diese Milliarden egal ob es die Finanzierung der Grundlagenforschung war, die dann Firmen wie Siemens überlassen worden sind, Steuernachlässe oder Befreiung von der Endlagerung und viele andere Arten der finanziellen Zuschüsse in diesem Bereich, die hätte man viel besser in erneuerbaren Energien investieren können, wir wären mindestens 20- 30 Jahren in Forschung und Entwicklung in diesem Gebiet weiter.

Mit SgS Daniel

Chernobyl (Serie, HBO)

EricCartman, Mittwoch, 29.05.2019, 19:50 (vor 2406 Tagen) @ Foreveralone

Gibt einen Podcast zu jeder Folge auf HBO Youtube channel. Da spricht der Creator ua über Dinge, die geändert wurden und warum. Sehr interessant.

Wie streamen?

Schwaben-Supporters, Schorndorf, Mittwoch, 29.05.2019, 16:19 (vor 2406 Tagen) @ Foreveralone

Habe einen alten Receiver von Sky.

Gibt es die Möglichkeit die Serie
Über eine App auf dem Fire Stick zu streamen?

Hat jemand technische Erfahrungswerte?

Wie streamen?

Knolli, Mittwoch, 29.05.2019, 16:43 (vor 2406 Tagen) @ Schwaben-Supporters

Die Skygo-App lässt sich nur über Sideloading via Kodi auf dem Fire Stick installieren.
aftvhacks.de/loesung-skygo-addon-in-kodi-installieren/

Wie streamen?

Textmarker, Ort, Mittwoch, 29.05.2019, 16:40 (vor 2406 Tagen) @ Schwaben-Supporters

Ich hänge mich mal mit einer Frage dran: Bei diesem Sky-Demand finde ich nur Episode 3. 1 und 2 sind dort nicht verfügbar? Sinn?

Wie streamen?

Kallewupp, Berlin, Mittwoch, 29.05.2019, 19:16 (vor 2406 Tagen) @ Textmarker

Ich hänge mich mal mit einer Frage dran: Bei diesem Sky-Demand finde ich nur Episode 3. 1 und 2 sind dort nicht verfügbar? Sinn?

Komisch, ich kann alles abrufen, ohne größere Probleme.

Chernobyl (Serie, HBO)

wildwing81, Villingen-Schwenningen, Mittwoch, 29.05.2019, 14:49 (vor 2406 Tagen) @ Foreveralone

Eine wirklich beklemmende Serie, wo mir bei bei einigen Szenen richtig richtig unwohl bzw übel wurde und ich sogar Albträume bekam.

Ging meiner Frau nicht anders. Sie erzählte mir heute beim Mittagessen, dass sie nicht einschlafen konnte, weil ihr die Männer bei denen sich die Haut "aufgelöst" hat denken musste. Außerdem hatte sie auch einen Albtraum, dass bei uns auch so ein Super GAU war und fliehen mussten.

Wenn man bedenkt, dass selbst Deutschland, vor allem der Süd-Westen betroffen war. Hier bei uns im Schwarzwald haben Wildschweine nach wie vor erhöhte Werte und sind mit radioaktivem Cäsium 137 belastet.

In Deutschland ist ja lt. Berichten nur 1% dessen heruntergekommen, was in Tschernobyl in die Luft ging. Das kann man sich irgendwie schwer vorstellen was es für ein Ausmaß hatte.

Auf jeden Fall ist es eine sehr empfehlenswert und authentische Serie.

Doku Empfehlung

JensHS, Heinsberg, Mittwoch, 29.05.2019, 11:27 (vor 2407 Tagen) @ Foreveralone
bearbeitet von WBSTRR, Mittwoch, 29.05.2019, 14:21

Edit Web: Bitte Verlinkungsregeln beachten!

Hier eine sehr interessante Dokumentation ueber die Katastrophe.

Chernobyl (Serie, HBO)

the mirrorblack, Hohenlimburg, Mittwoch, 29.05.2019, 10:05 (vor 2407 Tagen) @ Foreveralone

Beklemmend, deprimierend, sehr, sehr düster. Man fühlt sich in die 80er Jahre zurückversetzt, ich würde ja auch betroffen, damals hab ich noch in Polen gewohnt , war 14 Jahre alt und kann mich noch gut erinnern , wie wir am 1. Mai Jodtabletten schlucken mussten.
Man kann sich gar nicht vorstellen was noch passieren könnte, ein absolutes Horrorszenario.
Die Serie ist absolut zu empfehlen, Schauspieler sind sehr gut getroffen, Stellan Skarsgård sieht wie ein echter Russe aus, ist aber ein Schwede ;-).
Danke auch an Foreveralone für den Tipp damals, weiter so!

Chernobyl (Serie, HBO)

simie, Krefeld, Donnerstag, 30.05.2019, 01:05 (vor 2406 Tagen) @ the mirrorblack

Die Polen haben zumindest einigermaßen rechtzeitig reagiert und Jodtabletten verteilt, was wohl durchaus einige Krebsfälle verhindert hat. Das ist in anderen ähnlich betroffenen Ländern ja überhaupt nicht geschehen.
Da fällt mir ein, dass ich noch Jodtabletten bestellen muss. Die belgischen Meiler sind mir zu nah und brüchig.

Chernobyl (Serie, HBO)

Donkstereo, Dortmund, Donnerstag, 30.05.2019, 18:20 (vor 2405 Tagen) @ simie

Nicht nötig. Für Gefahrengebiete gibt es immer genug Reserven vor Ort. Die Männer in Schutzanzügen stehen mit den Pillen vor deiner Tür, noch bevor ihr wisst was passiert ist.

Chernobyl (Serie, HBO)

simie, Krefeld, Donnerstag, 30.05.2019, 19:02 (vor 2405 Tagen) @ Donkstereo

Die Katastrophenpläne sehen die Versorgung durch Ausgabe an zentralen Orten vor. Gleichzeitig sollte man jedoch in den kritischen Stunden nicht vor die Türe gehen. Das heißt, selbst wenn alles wie vorgesehen ohne Zwischenfälle klappt, ist in den Plänen ein Widerspruch.
In Verbindung damit, dass diese Tabletten relativ günstig und auch lange haltbar sind, ist es schon sinnvoll, sich diese zu besorgen.

Chernobyl (Serie, HBO)

flips, Schweflig-Holzbein, Donnerstag, 30.05.2019, 18:40 (vor 2405 Tagen) @ Donkstereo

Die Männer in Schutzanzügen stehen mit den Pillen vor deiner Tür, noch bevor ihr wisst was passiert ist.

Und die Störche bringen die Kinder...

Wenn da wirklich was passiert, sind sämtliche Autoritäten sofort überfordert und haben sicher besseres zu tun, als an siemies Haustür zu klopfen, eher sein Handy per Pushnachricht die Breaking-News verbreitet...

Chernobyl (Serie, HBO)

Ulrich, Donnerstag, 30.05.2019, 18:55 (vor 2405 Tagen) @ flips

Die Männer in Schutzanzügen stehen mit den Pillen vor deiner Tür, noch bevor ihr wisst was passiert ist.


Und die Störche bringen die Kinder...

Wenn da wirklich was passiert, sind sämtliche Autoritäten sofort überfordert und haben sicher besseres zu tun, als an siemies Haustür zu klopfen, eher sein Handy per Pushnachricht die Breaking-News verbreitet...

In der Tat. Käme es zu einem größeren Störfall, dann hieße es vermutlich "Rette sich, wer kann!". Vermutlich würde als erstes der Straßenverkehr zusammenbrechen. Sämtliche Autobahnen und auch Straßen in Richtung weg vom Akw säßen hoffnungslos zu. Den Tankstellen würde der Sprit ausgehen, etc.

Chernobyl (Serie, HBO)

Ulrich, Donnerstag, 30.05.2019, 08:47 (vor 2406 Tagen) @ simie

Die Polen haben zumindest einigermaßen rechtzeitig reagiert und Jodtabletten verteilt, was wohl durchaus einige Krebsfälle verhindert hat. Das ist in anderen ähnlich betroffenen Ländern ja überhaupt nicht geschehen.

Die "alte" Bundesrepublik war ja etwas weiter weg als die osteuropäischen Staaten. Aber auch bei uns hat die Politik völlig versagt. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie sich Friedrich Zimmermann, Schrecken aller Bonner Rosengärtner, Ende April hingestellt und erklärt hat, bei uns drohe keinerlei Gefahr. Am ersten Mai Abends regnete die Scheiße dann großflächig in den Gewittern herunter.

Da fällt mir ein, dass ich noch Jodtabletten bestellen muss. Die belgischen Meiler sind mir zu nah und brüchig.

Ich bitte dich, die Risse in den Reaktordruckbehältern waren schon von Anfang an vorhanden. Und die belgischen Atomaufsichtsbehörden versichern, im normalen Betrieb hätten sie sich auch nicht vergrößert. :-/

Chernobyl (Serie, HBO)

Blarry, Essen, Donnerstag, 30.05.2019, 00:42 (vor 2406 Tagen) @ the mirrorblack

Beklemmend, deprimierend, sehr, sehr düster. Man fühlt sich in die 80er Jahre zurückversetzt, ich würde ja auch betroffen, damals hab ich noch in Polen gewohnt , war 14 Jahre alt und kann mich noch gut erinnern , wie wir am 1. Mai Jodtabletten schlucken mussten.

3 Monate alt, und wohnhaft an der polnisch-tschechischen Grenze mitten in der Hauptzugbahn der Wolke. Ja, ich weiß, es erklärt einiges, danke der Nachfrage. ;)
Da war nichts mit mal eben zu Verwandten aufs Land fahren, um sich dem Niederschlag zu entziehen. Den Individualverkehr einzuschränken ist die erste Amtshandlung autokratischer Regimes (und der Grünen), und allen Wettermodellen zum Trotz wusste man erst, welche Landstriche betroffen sind, als das Zeug schon im Boden und messbar war.

Bin ja gespannt wie sich die Serie entwickelt. TV-Produktionen leiden ja immer am Stigma, eher psychologische Geschichten zu erzählen anstatt sich auf die großmaßstabige Makroebene der institutionellen Geschichten zu wagen. Habe bislang die Befürchtung, dass Chernobyl in die gleiche Fallgrube stolpert. Sich mehr an Einzelschicksalen aufreibt und den zwingend notwendigen Blick auf den kollektivistischen Ethos der Sowjetunion und des russischen Volkes allgemein nur stiefmütterlich abhakt. Dieses "in Brigadenstärke direkt unter einen brennenden Reaktorkern buddeln" steht symbolisch wie wortwörtlich für die Mentalität Russlands im 20. Jahrhundert, den Verlust von Leben auch auf privater Ebene als kollektive Notwendigkeit hinzunehmen und sich damit zu arrangieren, in dem Wissen, dass Hunderttausende, dass Millionen das gleiche Schicksal teilen. Total anachronistisch zur Ich-zuerst-Mentalität des Westens.

Filmempfehlung

moffgat, Volmarstein, Mittwoch, 29.05.2019, 08:28 (vor 2407 Tagen) @ Foreveralone

Da ich zum Thema Tschernobyl immer einen sehr persönlichen Bezug hatte, da mein Bruder zu der Zeit in Kiev studiert hat und meine Eltern und mein 9jähriges Ich ihn 3 Wochen nach dem Reaktorunfall in Kiev besuchten, habe ich viele Serien, Dokus und Filme zu dem Thema gesehen. Ein Film aber war für mich immer besonders bedrückend: Raspad - Der Zerfall.
Leider ist er inzwischen nicht mehr leicht zu bekommen, aber wer mal mit dem richtigen Namen bei Youtube schaut, findet ihn vielleicht auch dort ganz zufällig. Der Film ist noch zu Sowjetzeiten entstanden und ein Produkt der Perestroika-Politik. Dadurch ist er für die damalige Zeit ungewohnt offen und kritisch. Er beschreibt ein Land im "Zerfall", in dem ein Unfall wie Tschernobyl auf eine Elite trifft die in einer Mischung aus Unfähigkeit, Unwissenheit, Sturheit und Dogmatismus eine Katastrophe abzuwenden versuchen, für die es keine Präzedenzfälle gibt. Der Film begleitet dabei verschiedene Hauptfiguren die durch die Katastrophe in unterschiedlichster Weise berührt werden. Dies beginnt bei einem Arzt der als Ersthelfer zum Reaktor ausrückt und geht bis zu einem Journalisten der, um mehr über den Unfall zu erfahren, sich freiwillig als Liquidator meldet.
Aus meiner Sicht eine wirkliche Empfehlung, wenn man sich näher mit dem Thema auseinandersetzen will.
Zur Serie selber kann ich noch nichts beitragen, da warte ich wie andere ab, bis ich die ganze Serie am Stück sehen kann.

Chernobyl (Serie, HBO) ++++ SPOILER ++++

FliZZa, Sersheim, Mittwoch, 29.05.2019, 07:58 (vor 2407 Tagen) @ Foreveralone

Das Ding geht am Ende in die Luft

Chernobyl (Serie, HBO) ++++ SPOILER ++++

Franke, Mittwoch, 29.05.2019, 09:26 (vor 2407 Tagen) @ FliZZa

Das Ding geht am Ende in die Luft

Die Titanic geht am Ende unter. Weiß jeder, wurde trotzdem verfilmt, mehrfach sogar. ;-)

Chernobyl (Serie, HBO) ++++ SPOILER ++++

arsnova, Duisburg, Mittwoch, 29.05.2019, 08:15 (vor 2407 Tagen) @ FliZZa

Ne, direkt am Anfang.

Chernobyl (Serie, HBO) ++++ SPOILER ++++

FliZZa, Sersheim, Mittwoch, 29.05.2019, 08:29 (vor 2407 Tagen) @ arsnova

Scheiße

Chernobyl (Serie, HBO)

Marc2006, Essen-Kettwig, Mittwoch, 29.05.2019, 07:13 (vor 2407 Tagen) @ Foreveralone

Mega Serie, teils echt düstere Szenen... und insbesondere die Reaktionen von den politischen Offiziellen lassen einen da teilweise mit Schrecken zurück.

Aber darf ich dich in einem kleinen Detail korrigieren? Es sind bisher 3 der 5 Folgen gelaufen und noch nicht 4. Ich warte nämlich immer sehnsüchtigst auf die nächste Folge und wäre irgendwie froh, wenn es jetzt nur noch eine statt zwei Wochen bis zum Ende wären.

Ich finde es auch gut, dass man in der ersten Folge quasi direkt in die Haupthandlung einsteigt als erst ein langsames Geplänkel aufzubauen, wie es denn zum GAU kommen konnte.

Chernobyl (Serie, HBO)

Foreveralone, Dortmund, Mittwoch, 29.05.2019, 09:02 (vor 2407 Tagen) @ Marc2006


Aber darf ich dich in einem kleinen Detail korrigieren? Es sind bisher 3 der 5 Folgen gelaufen und noch nicht 4.


Ja, hierzulande ;-)

Chernobyl (Serie, HBO)

Raducanu, Sassenberg, Mittwoch, 29.05.2019, 05:35 (vor 2407 Tagen) @ Foreveralone

Kann dem nur zustimmen.. top Serie, super Soundabmischung.. bedrückend, mitreißend
Die letzten 30sek von Episode 3.... da hatte man schon einen dicken Klos im Hals

Chernobyl (Serie, HBO)

Raducanu, Sassenberg, Mittwoch, 29.05.2019, 07:51 (vor 2407 Tagen) @ Raducanu

Edit: Meinte natürlich E2, nicht E3

Mal ohne Emotion...

Goalgetter1990, Dienstag, 28.05.2019, 23:33 (vor 2407 Tagen) @ Foreveralone

Wer noch Restweifel daran hegt, ob Kernkraft eine Altenative wäre, der sollte sich diese Produktion unbedingt anschauen, auch wenn sie einen emotional ziemlich herunter ziehen kann.

Viele Staaten und Gesellschaften dieser Welt betrachten Kernkraft nicht nur als Alternative, sondern nutzen sie erfolgreich zur Energiegewinnung.

Eine kurze Google-Suche nach dem Begriff "Tote nach Energiequelle" zeigt einem mehrere von einander unabhängige Studien, welche Energiequellen mit am Tödlichsten sind (in der Regel Tote pro Tera-Wattstunde). In diesen Studien sind Tote bzw. Erkrankungen von bspw. Super-GAUs mitbeachtet (gibt natürlich verschiedene Ansätze diese abzuschätzen). Insbesondere Energie aus Kohle, Öl und Biomasse kommen hier am schlechtesten weg, während Photovoltaik, Wind, Wasser und Kernenergie deutlich besser wegkommen. Einen Überblick sieht man auch unter https://de.wikipedia.org/wiki/Sicherheit_der_Kernenergie unter "Vergleich mit der Sicherheit anderer Energiequellen"

Dass Kernenergie im Falle eine Super-GAUs natürlich massive Auswirkungen auf Bewohnbarkeit, Umweltauswirkungen, etc. hat und die Endlagerthematik ein grundlegendes Problem darstellt, will ich gar nicht zur Debatte stellen.

Im Endeffekt muss ich als Gesellschaft aber einen Tod sterben (ja, die Metapher ist nicht zufällig), und muss mir ohne Emotion die Frage stellen, wie ich meine Energiegewinnung steuern möchte. Und wenn ich mir bewusst mache, dass 100% erneuerbare Energien auf mittelfristige Sicht erstmal nicht in Sicht ist, muss ich mir überlegen, ob Kohle (als nachgewiesenermaßen mit riesemgroßen Abstand tödlichste Energiequelle) wirklich so viel attraktiver ist als Kernenergie...

Mal ohne Emotion...

Franke, Mittwoch, 29.05.2019, 09:57 (vor 2407 Tagen) @ Goalgetter1990

Dass Kernenergie im Falle eine Super-GAUs natürlich massive Auswirkungen auf Bewohnbarkeit, Umweltauswirkungen, etc. hat und die Endlagerthematik ein grundlegendes Problem darstellt, will ich gar nicht zur Debatte stellen.


Selbst wenn es keinen GAU geben könnte, frage ich mich, ob die Nutzung der Kernenergie nicht allein schon wegen der "Endlagerthematik" völlig unverantwortlich ist. Was ist im Verhältnis dazu eigentlich schlimm an z.B. einem Staatsbankrott, dessen Folgen nach 15-20 Jahren bewältigt sind?

Mal ohne Emotion...

Franke, Mittwoch, 29.05.2019, 14:18 (vor 2406 Tagen) @ Franke

Dass Kernenergie im Falle eine Super-GAUs natürlich massive Auswirkungen auf Bewohnbarkeit, Umweltauswirkungen, etc. hat und die Endlagerthematik ein grundlegendes Problem darstellt, will ich gar nicht zur Debatte stellen.

Selbst wenn es keinen GAU geben könnte, frage ich mich, ob die Nutzung der Kernenergie nicht allein schon wegen der "Endlagerthematik" völlig unverantwortlich ist. Was ist im Verhältnis dazu eigentlich schlimm an z.B. einem Staatsbankrott, dessen Folgen nach 15-20 Jahren bewältigt sind?

fun fact: Früher hat man das Zeug einfach ins Meer gekippt. Einige der beliebtesten Badestrände Europas sind nur wenige Kilometer von nicht bewachten hochradioaktiven Endlagerstätten entfernt.

Mal ohne Emotion...

hardbreak, Ort, Mittwoch, 29.05.2019, 16:49 (vor 2406 Tagen) @ Kulibi77

Dass Kernenergie im Falle eine Super-GAUs natürlich massive Auswirkungen auf Bewohnbarkeit, Umweltauswirkungen, etc. hat und die Endlagerthematik ein grundlegendes Problem darstellt, will ich gar nicht zur Debatte stellen.

Selbst wenn es keinen GAU geben könnte, frage ich mich, ob die Nutzung der Kernenergie nicht allein schon wegen der "Endlagerthematik" völlig unverantwortlich ist. Was ist im Verhältnis dazu eigentlich schlimm an z.B. einem Staatsbankrott, dessen Folgen nach 15-20 Jahren bewältigt sind?


fun fact: Früher hat man das Zeug einfach ins Meer gekippt. Einige der beliebtesten Badestrände Europas sind nur wenige Kilometer von nicht bewachten hochradioaktiven Endlagerstätten entfernt.

Was uns noch richtig teuer zu stehen kommen wird genau so wie die Altlasten der USA und der Sowjets.

Mal ohne Emotion...

Nietzsche, Mittwoch, 29.05.2019, 10:12 (vor 2407 Tagen) @ Franke

Dass Kernenergie im Falle eine Super-GAUs natürlich massive Auswirkungen auf Bewohnbarkeit, Umweltauswirkungen, etc. hat und die Endlagerthematik ein grundlegendes Problem darstellt, will ich gar nicht zur Debatte stellen.

Selbst wenn es keinen GAU geben könnte, frage ich mich, ob die Nutzung der Kernenergie nicht allein schon wegen der "Endlagerthematik" völlig unverantwortlich ist. Was ist im Verhältnis dazu eigentlich schlimm an z.B. einem Staatsbankrott, dessen Folgen nach 15-20 Jahren bewältigt sind?

Das Problem Atommüll ist noch ungelöst, keine Frage. Aber es gibt ein Argument, das auf eine fiese Art stichhaltig wirkt:
Atomenergie an sich ist relativ emmissionsfrei und umweltfreundlich. Die beiden kritischen Punkte sind: Unfallfreiheit und Atommüll.

Das Problem mit dem Atommüll haben wir aber schon jetzt. Man könnte also weiter auf Atomenergie setzen, da sich das Problem mit dem Atommüll nur relativ wenig verschlimmert. Macht es wirklich einen Unterschied, ob wir noch etwas mehr davon haben?

Da wir uns den Nachteil eh schon eingefangen haben, könnten wir wenigstens den Vorteil ausnutzen.

Klingt zunächst mal zynisch, ich weiß. Aber es ist halt was dran, oder?

Mal ohne Emotion...

Ulrich, Mittwoch, 29.05.2019, 10:15 (vor 2407 Tagen) @ Nietzsche

Das Problem mit dem Atommüll haben wir aber schon jetzt. Man könnte also weiter auf Atomenergie setzen, da sich das Problem mit dem Atommüll nur relativ wenig verschlimmert. Macht es wirklich einen Unterschied, ob wir noch etwas mehr davon haben?

Da wir uns den Nachteil eh schon eingefangen haben, könnten wir wenigstens den Vorteil ausnutzen.

Klingt zunächst mal zynisch, ich weiß. Aber es ist halt was dran, oder?

Nuklearbrennstoff ist zunächst einmal endlich. Wollte man die Atomenergie deutlich ausbauen, dann müsste man großflächig wiederaufbereiten. Und dann gehen paradoxerweise die Abfallmengen durch die Decke. Dies war auch der Grund, dass Deutschland aus der Wiederaufbereitung ausgestiegen ist.

Mal ohne Emotion...

Nietzsche, Mittwoch, 29.05.2019, 10:17 (vor 2407 Tagen) @ Ulrich

Das Problem mit dem Atommüll haben wir aber schon jetzt. Man könnte also weiter auf Atomenergie setzen, da sich das Problem mit dem Atommüll nur relativ wenig verschlimmert. Macht es wirklich einen Unterschied, ob wir noch etwas mehr davon haben?

Da wir uns den Nachteil eh schon eingefangen haben, könnten wir wenigstens den Vorteil ausnutzen.

Klingt zunächst mal zynisch, ich weiß. Aber es ist halt was dran, oder?


Nuklearbrennstoff ist zunächst einmal endlich. Wollte man die Atomenergie deutlich ausbauen, dann müsste man großflächig wiederaufbereiten. Und dann gehen paradoxerweise die Abfallmengen durch die Decke. Dies war auch der Grund, dass Deutschland aus der Wiederaufbereitung ausgestiegen ist.

Ah, das wusste ich nicht. Vielen Dank für die Info.

Mal ohne Emotion...

Ulrich, Mittwoch, 29.05.2019, 10:25 (vor 2407 Tagen) @ Nietzsche

Das Problem mit dem Atommüll haben wir aber schon jetzt. Man könnte also weiter auf Atomenergie setzen, da sich das Problem mit dem Atommüll nur relativ wenig verschlimmert. Macht es wirklich einen Unterschied, ob wir noch etwas mehr davon haben?

Da wir uns den Nachteil eh schon eingefangen haben, könnten wir wenigstens den Vorteil ausnutzen.

Klingt zunächst mal zynisch, ich weiß. Aber es ist halt was dran, oder?


Nuklearbrennstoff ist zunächst einmal endlich. Wollte man die Atomenergie deutlich ausbauen, dann müsste man großflächig wiederaufbereiten. Und dann gehen paradoxerweise die Abfallmengen durch die Decke. Dies war auch der Grund, dass Deutschland aus der Wiederaufbereitung ausgestiegen ist.


Ah, das wusste ich nicht. Vielen Dank für die Info.

Und als Nachtrag: Auch die Förderung von Uranerz ist mit Risiken und teils massiven negativen Folgen für die Umwelt verbunden. Man muss beispielsweise nur nach Ostdeutschland blicken, Stichwort "Wismut".

Mal ohne Emotion...

Klopfer ⌂, Dortmund, Mittwoch, 29.05.2019, 09:36 (vor 2407 Tagen) @ Goalgetter1990


Im Endeffekt muss ich als Gesellschaft aber einen Tod sterben (ja, die Metapher ist nicht zufällig), und muss mir ohne Emotion die Frage stellen, wie ich meine Energiegewinnung steuern möchte. Und wenn ich mir bewusst mache, dass 100% erneuerbare Energien auf mittelfristige Sicht erstmal nicht in Sicht ist, muss ich mir überlegen, ob Kohle (als nachgewiesenermaßen mit riesemgroßen Abstand tödlichste Energiequelle) wirklich so viel attraktiver ist als Kernenergie...

Insgesamt kann ich deine Argumentation nachvollziehen. Allerdings ist Kernkraft keine Lösung des aktuellen Energieproblems. Selbst wenn wir jetzt sofort beschließen würden, bei der Kernkraft all-in zu gehen und den Fehlbedarf auszugleichen, dann hätten wir frühestens in 20 Jahren damit eine Lösung. In der Zeit müsste man auch noch Kraftwerke in zweistelliger Anzahl neu bauen.
Rein logisch und emotionslos betrachtet nicht machbar.

SGG
Klopfer

Mal ohne Emotion...

Ulrich, Mittwoch, 29.05.2019, 09:44 (vor 2407 Tagen) @ Klopfer


Im Endeffekt muss ich als Gesellschaft aber einen Tod sterben (ja, die Metapher ist nicht zufällig), und muss mir ohne Emotion die Frage stellen, wie ich meine Energiegewinnung steuern möchte. Und wenn ich mir bewusst mache, dass 100% erneuerbare Energien auf mittelfristige Sicht erstmal nicht in Sicht ist, muss ich mir überlegen, ob Kohle (als nachgewiesenermaßen mit riesemgroßen Abstand tödlichste Energiequelle) wirklich so viel attraktiver ist als Kernenergie...


Insgesamt kann ich deine Argumentation nachvollziehen. Allerdings ist Kernkraft keine Lösung des aktuellen Energieproblems. Selbst wenn wir jetzt sofort beschließen würden, bei der Kernkraft all-in zu gehen und den Fehlbedarf auszugleichen, dann hätten wir frühestens in 20 Jahren damit eine Lösung. In der Zeit müsste man auch noch Kraftwerke in zweistelliger Anzahl neu bauen.
Rein logisch und emotionslos betrachtet nicht machbar.

Hinzu kommt der finanzielle Faktor. Atomkraft ist extrem teuer, die staatliche französische EDF beispielsweise ist verschuldet bis zum Stehkragen. Und das in einer Situation, in der viele französische AKW das Ende ihrer Lebensdauer erreichen, ersetzt und zurück gebaut werden müssen.

Ein großflächiger Ausbau der Atomkraft ist schlicht nicht bezahlbar.

Mal ohne Emotion...

mikn86, Köln, Mittwoch, 29.05.2019, 09:59 (vor 2407 Tagen) @ Ulrich

Ein großflächiger Ausbau der Atomkraft ist schlicht nicht bezahlbar.

So ist es. Und das selbst ohne die Endlagermisere.

Mal ohne Emotion...

Klopfer ⌂, Dortmund, Mittwoch, 29.05.2019, 14:56 (vor 2406 Tagen) @ mikn86

So ist es. Und das selbst ohne die Endlagermisere.

Die Endlagermisere kann man in der Tat erstmal ausklammern, da AKW der neuesten Generationen mehr Atommüll verbrauchen können, als sie selbst produzieren. Sie könnten also helfen, ein unlösbares Problem von damals, in der Zunkunft weitgehend zu reduzieren.
SGG
Klopfer

Mal ohne Emotion...

mikn86, Mittwoch, 29.05.2019, 15:03 (vor 2406 Tagen) @ Klopfer

So ist es. Und das selbst ohne die Endlagermisere.


Die Endlagermisere kann man in der Tat erstmal ausklammern, da AKW der neuesten Generationen mehr Atommüll verbrauchen können, als sie selbst produzieren. Sie könnten also helfen, ein unlösbares Problem von damals, in der Zunkunft weitgehend zu reduzieren.
SGG
Klopfer

...zumindest in der Theorie...

Praktisch wurde dieser Zustand noch nie dauerhaft in einem Reaktor erreicht.

Mal ohne Emotion...

Ulrich, Mittwoch, 29.05.2019, 07:34 (vor 2407 Tagen) @ Goalgetter1990

Wer noch Restweifel daran hegt, ob Kernkraft eine Altenative wäre, der sollte sich diese Produktion unbedingt anschauen, auch wenn sie einen emotional ziemlich herunter ziehen kann.


Viele Staaten und Gesellschaften dieser Welt betrachten Kernkraft nicht nur als Alternative, sondern nutzen sie erfolgreich zur Energiegewinnung.

Zumindest für einen Teil der Staaten, die Kernkraft einsetzen, geht es auch um Nuklearwaffen. Teils ist man bereits Nuklearmacht, teils geht es darum, sich die Option offen zu halten.


Eine kurze Google-Suche nach dem Begriff "Tote nach Energiequelle" zeigt einem mehrere von einander unabhängige Studien, welche Energiequellen mit am Tödlichsten sind (in der Regel Tote pro Tera-Wattstunde). In diesen Studien sind Tote bzw. Erkrankungen von bspw. Super-GAUs mitbeachtet (gibt natürlich verschiedene Ansätze diese abzuschätzen). Insbesondere Energie aus Kohle, Öl und Biomasse kommen hier am schlechtesten weg, während Photovoltaik, Wind, Wasser und Kernenergie deutlich besser wegkommen. Einen Überblick sieht man auch unter https://de.wikipedia.org/wiki/Sicherheit_der_Kernenergie unter "Vergleich mit der Sicherheit anderer Energiequellen"

Wohl nirgendwo sonst wird so gelogen wie bei der Kernenergie. Laut der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) soll es „weniger als 50 Tote“ geben, die direkt in Verbindung mit dem Unfall in Tschernobyl stehen. Die wahren Zahlen dürften um Zehnerpotenzen höher liegen.


Dass Kernenergie im Falle eine Super-GAUs natürlich massive Auswirkungen auf Bewohnbarkeit, Umweltauswirkungen, etc. hat und die Endlagerthematik ein grundlegendes Problem darstellt, will ich gar nicht zur Debatte stellen.

Man muss einfach mal die um Tschernobyl kontaminierten Zonen auf Westeuropa projizieren, z.B. mit belgischen oder französischen Kraftwerken in der Mitte. Ein Reaktorunfall in Belgien könnte beispielsweise dazu führen, dass weite Teile des Ruhrgebiets geräumt werden müssten.


Im Endeffekt muss ich als Gesellschaft aber einen Tod sterben (ja, die Metapher ist nicht zufällig), und muss mir ohne Emotion die Frage stellen, wie ich meine Energiegewinnung steuern möchte. Und wenn ich mir bewusst mache, dass 100% erneuerbare Energien auf mittelfristige Sicht erstmal nicht in Sicht ist, muss ich mir überlegen, ob Kohle (als nachgewiesenermaßen mit riesemgroßen Abstand tödlichste Energiequelle) wirklich so viel attraktiver ist als Kernenergie...

Sorry, aber das ist einfach nur Unsinn. Gerade bei den Erneuerbaren gibt es eine unglaubliche Dynamik. Ganz massive Probleme gibt es hingegen bei neuen Akw in Europa. Ich empfehle beispielsweise einen Blick nach Olkiluoto oder Flamanville, wo Reaktoren vom neuen Typ EPR gebaut werden. Beide Projekte sind weit hinter dem Zeitplan, bei beiden Projekten gehen jeweils die Kosten völlig durch die Decke. In Frankreich führen die Verzögerungen dazu, dass alte Atomkraftwerke, die eigentlich das Ende ihrer Lebensdauer längst erreicht haben, weiter am Netz bleiben müssen. Und das, obwohl jeder Ingenieur weiß, dass bei solchen Konstellationen das Risiko von Störfällen überproportional stark ansteigt.

Zwei weitere EPR-Blöcke sollen in Großbritannien, in Hinkley Point gebaut werden. Hier garantiert die britische Regierung den Betreibern einen Anfangsstrompreis von ca. 10 Cent pro kWh - plus jährlichem Aufschlag in Höhe der jeweiligen Inflationsrate über die komplette Laufzeit von 40 Jahren.

Völlig ungelöst bei der Kernenergie ist noch immer die Endlagerproblematik. Bei keinem der bisher weltweit vorliegenden Pläne ist auch nur annähernd sichergestellt, dass die jeweilige Anlage über viele hunderttausend Jahre sicher ist. Ganz im Gegenteil zeigen sich bei einigen Endlagern schon nach wenigen Jahrzehnten gravierende Probleme, beispielsweise in der Asse in Deutschland.

Mal ohne Emotion...

dozer, Mittwoch, 29.05.2019, 07:59 (vor 2407 Tagen) @ Ulrich

Völlig ungelöst bei der Kernenergie ist noch immer die Endlagerproblematik. Bei keinem der bisher weltweit vorliegenden Pläne ist auch nur annähernd sichergestellt, dass die jeweilige Anlage über viele hunderttausend Jahre sicher ist. Ganz im Gegenteil zeigen sich bei einigen Endlagern schon nach wenigen Jahrzehnten gravierende Probleme, beispielsweise in der Asse in Deutschland.

Gerade weil eben das Thema Endlager und Entsorgung so schwierig ist, verbietet es sich eigentlich neue AKWs zu bauen und zu betreiben.
Erneuerbare Energie sollte aber auch nicht nur in der Gewinnung Umweltverträglich sein, sondern auch nach Abschaltung. Ich denke mal, so ein Windrad kann man Wiederverwerten, bei Solarzellen bin ich nicht so in der Materie. Aber Atommüll einfach unter die Erde zu packen, das kann nicht die Lösung sein.

Jetzt überlegt man ja auch noch Kohlendioxid unter der Erde zu speichern.

Irgendwie läuft das alles nach "aus den Augen, aus dem Sinn"

Werde mir die Serie mal anschauen, wenn ihr alle begeistert davon seid.

Mal ohne Emotion...

Ulrich, Mittwoch, 29.05.2019, 08:15 (vor 2407 Tagen) @ dozer

Völlig ungelöst bei der Kernenergie ist noch immer die Endlagerproblematik. Bei keinem der bisher weltweit vorliegenden Pläne ist auch nur annähernd sichergestellt, dass die jeweilige Anlage über viele hunderttausend Jahre sicher ist. Ganz im Gegenteil zeigen sich bei einigen Endlagern schon nach wenigen Jahrzehnten gravierende Probleme, beispielsweise in der Asse in Deutschland.


Gerade weil eben das Thema Endlager und Entsorgung so schwierig ist, verbietet es sich eigentlich neue AKWs zu bauen und zu betreiben.
Erneuerbare Energie sollte aber auch nicht nur in der Gewinnung Umweltverträglich sein, sondern auch nach Abschaltung. Ich denke mal, so ein Windrad kann man Wiederverwerten, bei Solarzellen bin ich nicht so in der Materie. Aber Atommüll einfach unter die Erde zu packen, das kann nicht die Lösung sein.

Bei Solarzellen ist die Ausgangslage in der Tat schwieriger, aber es gibt gute Ansätze zum Recycling der eingesetzten Rohstoffe Solarzellen-Recycling - Auf der Jagd nach dem blauen Gold oder deutsche-handwerks-zeitung.de/solarmodule-so-sauber-ist-die-entsorgung-wirklich/150/3095/367546. In den nächsten Jahrzehnten werden große Mengen von Solaranlagen anfallen. Im Grunde ist das was das Recycling angeht, sogar ein Vorteil. Man kann das ganze in großen Anlagen angehen, und die lassen sich kostengünstiger betreiben als kleinere.

Bei Windkraftanlagen lassen sich Metalle und Beton recht einfach recyceln. Problematischer ist die Verwendung der Flügel. Hier handelt es sich um Verbundmaterialien aus Glasfaser und Kunststoff. Die Inhaltsstoffe sind zwar nicht toxisch, aber wenn man sie z.B. in einer Müllverbrennungsanlage entsorgt, dann könnte das dabei entstehende flüssige Glas problematisch sein. Hier geht man aber davon aus, dass man sie z.B. in Zementwerken als zusätzlichen Brennstoff verwenden könnte, und der mineralische Anteil ist hier sogar erwünscht.


Jetzt überlegt man ja auch noch Kohlendioxid unter der Erde zu speichern.

Die Überlegungen gibt es schon länger. Allerdings kann das eigentlich vom finanziellen Aspekt her nur funktionieren, wenn man das CO2 direkt in Großkraftwerken abfängt. Die nächste Frage ist, ist die Lagerung auch für sehr lange Zeit sicher? Ein großflächiger CO2-Austritt könnte auch für Menschen richtig gefährlich werden.


Irgendwie läuft das alles nach "aus den Augen, aus dem Sinn"

In der Tat. Hat ja auch bei Atommüll hervorragend geklappt :-/


Werde mir die Serie mal anschauen, wenn ihr alle begeistert davon seid.

Mal ohne Emotion...

Foreveralone, Dortmund, Dienstag, 28.05.2019, 23:38 (vor 2407 Tagen) @ Goalgetter1990

Wer noch Restweifel daran hegt, ob Kernkraft eine Altenative wäre, der sollte sich diese Produktion unbedingt anschauen, auch wenn sie einen emotional ziemlich herunter ziehen kann.


Viele Staaten und Gesellschaften dieser Welt betrachten Kernkraft nicht nur als Alternative, sondern nutzen sie erfolgreich zur Energiegewinnung.

Eine kurze Google-Suche nach dem Begriff "Tote nach Energiequelle" zeigt einem mehrere von einander unabhängige Studien, welche Energiequellen mit am Tödlichsten sind (in der Regel Tote pro Tera-Wattstunde). In diesen Studien sind Tote bzw. Erkrankungen von bspw. Super-GAUs mitbeachtet (gibt natürlich verschiedene Ansätze diese abzuschätzen). Insbesondere Energie aus Kohle, Öl und Biomasse kommen hier am schlechtesten weg, während Photovoltaik, Wind, Wasser und Kernenergie deutlich besser wegkommen. Einen Überblick sieht man auch unter https://de.wikipedia.org/wiki/Sicherheit_der_Kernenergie unter "Vergleich mit der Sicherheit anderer Energiequellen"

Dass Kernenergie im Falle eine Super-GAUs natürlich massive Auswirkungen auf Bewohnbarkeit, Umweltauswirkungen, etc. hat und die Endlagerthematik ein grundlegendes Problem darstellt, will ich gar nicht zur Debatte stellen.

Im Endeffekt muss ich als Gesellschaft aber einen Tod sterben (ja, die Metapher ist nicht zufällig), und muss mir ohne Emotion die Frage stellen, wie ich meine Energiegewinnung steuern möchte. Und wenn ich mir bewusst mache, dass 100% erneuerbare Energien auf mittelfristige Sicht erstmal nicht in Sicht ist, muss ich mir überlegen, ob Kohle (als nachgewiesenermaßen mit riesemgroßen Abstand tödlichste Energiequelle) wirklich so viel attraktiver ist als Kernenergie...

Wollte hier im Grunde keine politische Debatte anzetteln. Die Serie als Drama ist davon augeklammert sehenswert und wichtig genug.

Mal ohne Emotion...

-RoB-, 35 KM vom WS entfernt, Mittwoch, 29.05.2019, 07:57 (vor 2407 Tagen) @ Foreveralone

Habe bisher lediglich Folge 1 gesehen, aber für mich zielt die Serie weniger auf das Aufzeigen der negativen Konsequenzen der Kernkraft (und Nein - trotz der Vorteile sehe auch ich keine Lösung in der Kernkraft auf Grund der Lager-Problematik. Man muss hier konsequent auf Alternativen wie Wasser, Wind und Sonne setzen...) sondern eher auf den Schrecken des Lebens in einem totalitären System. Mir wurde zumindest noch einmal ziemlich deutlich klar, wieso die Familie meiner Freundin sich damals dort - trotz aller Heimatverbundenheit - vom Acker gemacht hat.
Und wieso man an der Wahlurne eben keinerlei Kreuzchen an entsprechende Parteien verteilen darf - egal ob blau, braun oder "dunkelrot".

Mal ohne Emotion...

Foreveralone, Dortmund, Mittwoch, 29.05.2019, 09:08 (vor 2407 Tagen) @ -RoB-

Habe bisher lediglich Folge 1 gesehen, aber für mich zielt die Serie weniger auf das Aufzeigen der negativen Konsequenzen der Kernkraft (und Nein - trotz der Vorteile sehe auch ich keine Lösung in der Kernkraft auf Grund der Lager-Problematik. Man muss hier konsequent auf Alternativen wie Wasser, Wind und Sonne setzen...) sondern eher auf den Schrecken des Lebens in einem totalitären System. Mir wurde zumindest noch einmal ziemlich deutlich klar, wieso die Familie meiner Freundin sich damals dort - trotz aller Heimatverbundenheit - vom Acker gemacht hat.
Und wieso man an der Wahlurne eben keinerlei Kreuzchen an entsprechende Parteien verteilen darf - egal ob blau, braun oder "dunkelrot".

Ja, die Trostlosigkeit und Depression des Lebens dort, dringt auch ohne die Katastrophe durch.
Für 400 Rubel das Leben aufs Spiel zu setzen bzw den eigentlich sicheren Tod zu wählen - WTF.
Die Schuldzuweisungen und erstmal den eigenen Kopf aus der Schlinge zu ziehen, Dinge zu vertuschen statt das eigentliche, wirkliche Problem dringend anzugehen, wären aber wohl leider auch in jeder anderen (demokratischen) Gesellschaft zu beobachten....:-/

Mal ohne Emotion...

hardbreak, Ort, Mittwoch, 29.05.2019, 16:55 (vor 2406 Tagen) @ Foreveralone

Die Menschen im Osten haben ihr leben auch dafür gegeben das wir hier im Westen schön in sause und brause leben konnten.
Zb dank Medikamentenversuchen an Ostbürgern und vielem vielen mehr.
Heute sind es halt Inder und andere unterprivilegierte.

Mal ohne Emotion...

Goalgetter1990, Dienstag, 28.05.2019, 23:45 (vor 2407 Tagen) @ Foreveralone

Wollte hier im Grunde keine politische Debatte anzetteln. Die Serie als Drama ist davon augeklammert sehenswert und wichtig genug.

Keine Sorge, wir müssen jetzt auch nicht diskutieren ;) Dein an die Allgemeinheit gerichtetes Fazit habe ich nur gerne aufgenommen, um noch einen anderen Blickwinkel reinzubringen.

Chernobyl (Serie, HBO)

krayzie09, Düsseldorf, Dienstag, 28.05.2019, 23:25 (vor 2407 Tagen) @ Foreveralone

Warte schon die ganze Zeit auf Juni, damit ich alle Folgen in 4-5 Tagen schauen kann. Denn immer eine Woche zu warten macht keinen Spaß.
Schade, dass es nur 5 Folgen sind, aber besser eine sehenswerte Mini-Serie, als es sinnlos in die Länge zu ziehen. Die Kritiken sind bisher ja überragend.. ich freu mich drauf! (auch wenn's kein leicht zu verdauender Stoff ist)

Chernobyl (Serie, HBO)

Foreveralone, Dortmund, Dienstag, 28.05.2019, 23:35 (vor 2407 Tagen) @ krayzie09
bearbeitet von Foreveralone, Dienstag, 28.05.2019, 23:39

Warte schon die ganze Zeit auf Juni, damit ich alle Folgen in 4-5 Tagen schauen kann. Denn immer eine Woche zu warten macht keinen Spaß.

Glaub's mir, du wirst nach jeder Folge erstmal konstaniert da sitzen und dich teilweise nicht rühren können. Zumindest ging es mir so. Die Serie in geringen Dosen(höhö) zu schauen ist imo genau richtig. Das ist nix zum binge-watching. Danach habe ich mich sowieso immer weiter ins Thema eingelesen.

Chernobyl (Serie, HBO)

krayzie09, Düsseldorf, Mittwoch, 29.05.2019, 00:04 (vor 2407 Tagen) @ Foreveralone

Daher ja in 4-5 Tagen, und nicht in 1-2 Tagen durchbingen ;)

Die Menge der "Gesamtdosis", also des Materials ändert sich ja nicht, aber ich denke, für mich als jemand, der sich ohnehin oft viel zu viele Gedanken macht, ist es besser das Ganze in einer Woche durch zu haben, als sich einen Monat lang immer wieder damit zu befassen.

Chernobyl (Serie, HBO)

Voomy, Berlin, Dienstag, 28.05.2019, 23:12 (vor 2407 Tagen) @ Foreveralone

Danke für die Erinnerung, ich hab vor Wochen daran gedacht dass ich die unbedingt sehen muss, aber völlig vergessen, dass es sie gibt. Direkt mal auf die Liste für die Nacht.

Chernobyl (Serie, HBO)

Garfield, Dienstag, 28.05.2019, 23:02 (vor 2407 Tagen) @ Foreveralone

Danke für den Hinweis damals im GoT-Threat. Chernobyl ist wirklich sehr beklemmend und absolut sehenswert.

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