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Neuwahlen ja oder nein? (Sonstiges)

Thomas, Dortmund, Sonntag, 22.09.2019, 13:19 (vor 2291 Tagen)

Ich freue mich auf eine konstruktive Diskussion.

Nicht nur aufgrund des bescheidenen Klimapaketes werden wieder einmal die Stimmen laut, die sich für Neuwahlen des Bundestages aussprechen. Die Forderung, die GroKo zu verlassen ist auch schon lange ein Thema rund um die SPD. Zudem wird die SPD immer mehr zerrieben und steuert so langsam die 5% an. Wer würde profitieren, wer würde darunter leiden?

Über die AfD mache ich mir nur so halb Sorgen. Seit des Eintritts in den Bundestag vor 2 Jahren mit 12,5% hat die Partei in den Umfragen nicht wirklich viel zugelegt. Derzeit steht man bei etwa 14%, die Spanne dürfte bei 12-16% liegen. Aber mehr oder weniger würde dies alle Parteien auf dem falschen Fuß erwischen. Merkel würde sicherlich nicht nochmal antreten und wer steht dann dahinter? Die SPD sucht derzeit sogar einen Parteivorsitzenden, da wird man auch keinen Kandidaten zur Hand haben.
Nur die Grünen dürften mit Habeck aufgestellt sein.

Neuwahlen ja oder nein?

Thomas, Dortmund, Donnerstag, 26.09.2019, 10:21 (vor 2287 Tagen) @ Thomas

Wenn man die aktuelle Klimapaket-Debatte im Bundestag verfolgt, ist sich da irgendwie niemand "grün". Wenn man diese Debatte zur politischen Beziehung heranzieht, wird es niemals Jamaika geben und auch niemals irgendwas Rot-Grünes.

Neuwahlen ja oder nein?

Weeman, Hinterm Knauber, Montag, 23.09.2019, 13:22 (vor 2290 Tagen) @ Thomas

SPD und CDU werden beide jetzt keine Neuwahlen wollen.
Die SPD nicht, weil immer noch die falschen Leute das Sagen haben.
Die CDU nicht, weil sie zZ keine gute Kandidatin hat und Merz auch keine Option ist. Außerdem müssen Sie nur ein wenig warten. Mit den Grünen werden sie wahrscheinlich lieber koalieren als mit den roten Parteien.

Neuwahlen ja oder nein?

Basti Van Basten, Romania, Montag, 23.09.2019, 13:38 (vor 2290 Tagen) @ Weeman

SPD und CDU werden beide jetzt keine Neuwahlen wollen.

Sehe ich auch so.

Die SPD nicht, weil immer noch die falschen Leute das Sagen haben.

Der wichtigste Grund scheint wohl zu sein, dass die SPD massiv von aktuell 20,5% auf ca. 14% Einfluss verlieren würde. Einige, die jetzt noch was zu sagen haben, müssten nach einer Neuwahl wohl ihren Hut nehmen. Nahles wäre die erste, die fliegt.

Die CDU nicht, weil sie zZ keine gute Kandidatin hat und Merz auch keine Option ist.

So wirkliche Regierungsoptionen hat die Union nach einer Neuwahl auch nicht. Nach aktueller Sonntagsfrage bekäme die Union 27%, FDP 8%, AfD 13%, Grüne 22%, SPD 15% und Die Linke 7%.

Union, FDP, AfD kämen auf 48% ggü. 44% Rest. - Ich glaube aber nicht, dass so eine Koalition geschmiedet wird.

Union, Grüne kämen auf 49% - dabei müsste die Union aber massive Zugeständnisse in puncto Umweltpolitik machen. Da fahren sie momentan noch mit der SPD besser.

Union, SPD, FDP kämen auf 50%. Aber warum sollte man eine weitere Partei mit ins Boot, wenn man weitere zwei Jahre als Groko weiter regieren kann?

Außerdem müssen Sie nur ein wenig warten. Mit den Grünen werden sie wahrscheinlich lieber koalieren als mit den roten Parteien.

Das stimmt wohl, aber sie müssen wohl oder übel eine extrem verstärkte Umweltpolitik mittragen und auch ein BGE kommt mit den Grünen erstmals aufs Tapet. Ich bezweifle, dass das der Union sehr gefallen wird.

Neuwahlen ja oder nein?

Sauerländer Nordlicht, Oldenburg, Dienstag, 24.09.2019, 05:25 (vor 2289 Tagen) @ Basti Van Basten

Die SPD wird für eine Koalition mit der CDU nicht mehr zur Verfügung stehen. Bleibt nur ein weiterer Versuch CDU, Grüne und FDP, aber das diesmal klappt?

Neuwahlen ja oder nein?

Basti Van Basten, Romania, Dienstag, 24.09.2019, 11:55 (vor 2289 Tagen) @ Sauerländer Nordlicht

Die SPD wird für eine Koalition mit der CDU nicht mehr zur Verfügung stehen. Bleibt nur ein weiterer Versuch CDU, Grüne und FDP, aber das diesmal klappt?

Die FDP ist absolut nicht notwendig bei den derzeitigen Zahlen.

Neuwahlen ja oder nein?

Franke, Montag, 23.09.2019, 21:38 (vor 2290 Tagen) @ Basti Van Basten

SPD und CDU werden beide jetzt keine Neuwahlen wollen.


Sehe ich auch so.

Die SPD nicht, weil immer noch die falschen Leute das Sagen haben.


Der wichtigste Grund scheint wohl zu sein, dass die SPD massiv von aktuell 20,5% auf ca. 14% Einfluss verlieren würde. Einige, die jetzt noch was zu sagen haben, müssten nach einer Neuwahl wohl ihren Hut nehmen. Nahles wäre die erste, die fliegt.

Nahles ist nur noch Mitglied des Bundestages (hat aber den Rückzug angekündigt). An der muss man sich wohl nicht mehr abarbeiten.

Neuwahlen ja oder nein?

Guido, Montag, 23.09.2019, 13:56 (vor 2290 Tagen) @ Basti Van Basten

... und auch ein BGE kommt mit den Grünen erstmals aufs Tapet. Ich bezweifle, dass das der Union sehr gefallen wird.

"Aufs Tapet" vielleicht... Können sie machen. Bei der Vielzahl der Herausforderungen, bleibt aber realistisch für das BGE nicht einmal Zeit zum Debattieren...

Neuwahlen ja oder nein?

Basti Van Basten, Romania, Montag, 23.09.2019, 14:01 (vor 2290 Tagen) @ Guido

... und auch ein BGE kommt mit den Grünen erstmals aufs Tapet. Ich bezweifle, dass das der Union sehr gefallen wird.


"Aufs Tapet" vielleicht... Können sie machen. Bei der Vielzahl der Herausforderungen, bleibt aber realistisch für das BGE nicht einmal Zeit zum Debattieren...

Das werden die aber machen müssen in den Koalitionsverhandlungen. Die Fischer-Grünen, die mal 6,7 und mal 8,6 Prozent holten, sind passé. Deren Einfluss ist größer denn je. Neue Regierungen gehen nur noch über sie.

Neuwahlen ja oder nein?

Weeman, Hinterm Knauber, Montag, 23.09.2019, 13:43 (vor 2290 Tagen) @ Basti Van Basten

Der wichtigste Grund scheint wohl zu sein, dass die SPD massiv von aktuell 20,5% auf ca. 14% Einfluss verlieren würde. Einige, die jetzt noch was zu sagen haben, müssten nach einer Neuwahl wohl ihren Hut nehmen. Nahles wäre die erste, die fliegt.

Jau. Eine Ende mit Schrecken wäre schon vor längerer Zeit angebracht gewesen.

Union, FDP, AfD kämen auf 48% ggü. 44% Rest. - Ich glaube aber nicht, dass so eine Koalition geschmiedet wird.

Ich auch nicht

Union, SPD, FDP kämen auf 50%. Aber warum sollte man eine weitere Partei mit ins Boot, wenn man weitere zwei Jahre als Groko weiter regieren kann?

Sehe ich auch nicht

Außerdem müssen Sie nur ein wenig warten. Mit den Grünen werden sie wahrscheinlich lieber koalieren als mit den roten Parteien.


Das stimmt wohl, aber sie müssen wohl oder übel eine extrem verstärkte Umweltpolitik mittragen und auch ein BGE kommt mit den Grünen erstmals aufs Tapet. Ich bezweifle, dass das der Union sehr gefallen wird.

Ich glaube auch nicht, dass das der Union gefallen wird. Aber mit der FDP alleine wird es auf lange Zeit erstmal nichts. Ich gehe davon aus, dass Schwarz-Grün aktuell noch die beste Zukunftsoption für die Union ist.

Kanzlerkandidat Union?

Frankonius, Frankfurt, Montag, 23.09.2019, 13:17 (vor 2290 Tagen) @ Thomas

Wer sollte das machen?
Merkel hört auf, AKK ist schon arg beschädigt und persönlich finde ich sie auch ziemlich unsympathisch.
Denke das geht nicht wenigen so. Merz geht gar nicht, Spahn & Co auch nicht.

Kanzlerkandidat Union?

toja84, Aschaffenburg, Montag, 23.09.2019, 13:40 (vor 2290 Tagen) @ Frankonius

Wer sollte das machen?
Merkel hört auf, AKK ist schon arg beschädigt und persönlich finde ich sie auch ziemlich unsympathisch.
Denke das geht nicht wenigen so. Merz geht gar nicht, Spahn & Co auch nicht.

Irgendwie hab ich das Gefühl, dass es auf Söder hinauslaufen könnte. Merkel hatte ja auch mal Stoiber den Vorzug gegeben, weil er vermeintlich besser vermittelbar war. Die CSU Positionen sind auch deutlich besser vermittelbar in Ostdeutschland und dort wird der Hauptkonkurrent "Grünen" eh eher schwach abschneiden. Daher educated guess -> jemand aus der CSU

Kanzlerkandidat Union?

toja84, Montag, 23.09.2019, 13:45 (vor 2290 Tagen) @ toja84

Irgendwie hab ich das Gefühl, dass es auf Söder hinauslaufen könnte. Merkel hatte ja auch mal Stoiber den Vorzug gegeben, weil er vermeintlich besser vermittelbar war. Die CSU Positionen sind auch deutlich besser vermittelbar in Ostdeutschland und dort wird der Hauptkonkurrent "Grünen" eh eher schwach abschneiden. Daher educated guess -> jemand aus der CSU

Was Ostdeutschland denkt, ist in der Kanzlerfrage recht irrelevant. Ostdeutschland hat nicht einmal so viele Einwohner wie NRW. Ein CSU-Kandidat würde nicht ansatzweise akzeptiert bei der Mehrheit der Bevölkerung...

Kanzlerkandidat Union?

Guido, Montag, 23.09.2019, 13:28 (vor 2290 Tagen) @ Frankonius

Merz geht gar nicht, Spahn & Co auch nicht.

Wieso eigentlich nicht? DU musst sie ja nicht wählen. Wenn du ohnehin zu den Grünen tendierst, dürfte es dir egal sein, ob AKK oder Spahn.
Die Frage ist doch: Wie kriegt die CDU die meisten Wähler mobilisiert und welcher Kandidat hat das nötige Profil, damit ihn mehr Leute als Kandidat XY wählen würden...? Ich kann es nicht sagen, aber warum sollten das nicht Spahn oder Merz sein?

Kanzlerkandidat Union?

markus, Montag, 23.09.2019, 13:51 (vor 2290 Tagen) @ Guido

Merz geht gar nicht, Spahn & Co auch nicht.


Wieso eigentlich nicht? DU musst sie ja nicht wählen. Wenn du ohnehin zu den Grünen tendierst, dürfte es dir egal sein, ob AKK oder Spahn.
Die Frage ist doch: Wie kriegt die CDU die meisten Wähler mobilisiert und welcher Kandidat hat das nötige Profil, damit ihn mehr Leute als Kandidat XY wählen würden...? Ich kann es nicht sagen, aber warum sollten das nicht Spahn oder Merz sein?

Wenn es Merz werden sollte, wird ein Teil der AfD Wähler wieder CDU wählen, das dürfte klar sein. Denn die CDU ist unter Merkel nach
links gerutscht und hat dadurch erst die Flanke nach rechts geöffnet.

Aber: Merz war 10 Jahre raus. Außerdem hat Merz damals Positionen vertreten, die im Nachhinein massiv falsch waren. Trotz Einführung eines Mindestlohns und der Beibehaltung des Kündigungsschutzes ist die Arbeitslosigkeit in den letzten 10 Jahren massiv zurückgegangen. Dazu sind andere Dinge zugunsten der Arbeitnehmer geändert worden. So werden u.a. die Arbeitgeber bei den Krankenkassenbeiträgen stärker belastet und die Arbeitnehmer entlastet, das Arbeitnehmerüberlassungsgesetz ist massiv verbessert worden was die Bezahlung und Überlassungsdauer angeht und das TzBfG ist zugunsten der Arbeitnehmer verbessert worden (Stichwort Brückenteilzeit).

Das meiste davon waren SPD Positionen. Statt sich die Erfolge auf die Fahne zu schreiben, zerlegt man sich aber lieber selbst. Mit Merz hätte es all das entweder gar nicht oder nur abgeschwächt gegeben.

Kanzlerkandidat Union?

Sascha, Dortmund, Montag, 23.09.2019, 13:32 (vor 2290 Tagen) @ Guido

Das Dilemma ist ja irgendwie, dass bei CDU und SPD die Suche nach einem Kanzlerkandidaten, bzw. einer Kandidatin eher der Suche nach dem kleinsten Übel gleicht. Die Frage ist weniger, wer am meisten der eigenen Wähler begeistert, sondern eher die, wer am wenigsten abschreckt....

Kanzlerkandidat Union?

Guido, Montag, 23.09.2019, 13:51 (vor 2290 Tagen) @ Sascha

Die Frage ist weniger, wer am meisten der eigenen Wähler begeistert, sondern eher die, wer am wenigsten abschreckt....

Ja. Großes Dilemma. Auch Robert Habeck wird niemand werden, der langfristig an solch hohe Zustimmungswerte wie Angela Merkel mal hatte, herankommen wird. Daher: Neuwahlen halte ich für nicht besonders gut

Kanzlerkandidat Union?

Schnippelbohne, Bauernland, Montag, 23.09.2019, 13:27 (vor 2290 Tagen) @ Frankonius

Ich würde derzeit tatsächlich am ehesten auf Spahn tippen. AKK hat sich durch ihre tölpelhafte Kommunikation und ihre seltsam konservativen Positionen ins Aus geschossen, und der Versuch, die Situation durch ein Ministeramt zu retten, wirkt arg durchsichtig.

Merz irrlichtet mit gestrigen Parolen zur Vereinbarkeit von Ökonomie und Ökologie durch die Medien. Der hat die letzten 10 Jahre offenbar geistig auf einer einsamen Insel verbracht. Hinzu kommt, dass er durch seine Tätigkeit u.a. bei Black Rock zu sehr als Vertreter des Großkapitals daherkommt.

Spahn hat im Vergleich zu den beiden Vorgenannten bislang wenig größere Fettnäpfchen getroffen und präsentiert sich als emsiger Minister. Könnte daher der lachende Dritte sein.

Es sei denn, Laschet wagt sich aus der Deckung. Da kommt allerdings derzeit allerlei Ungutes über die Verflechtungen rund um Hambach/Black Rock/RWE zu Tage. Aber bis zur nächsten Wahl ist ja noch genug Zeit, um darüber wieder Gras wachsen zu lassen..

Oder ein Überraschungskandidat? Parteikenner vor!

Kanzlerkandidat Union?

Yahin82, NRW, Dienstag, 24.09.2019, 02:01 (vor 2290 Tagen) @ Schnippelbohne

Also ich bin alles andere als CDU-affin, aber Laschet ist ein Politiker, bei dem ich wirklich ins Grübeln kommen könnte. Aber nur, weil ich ihn gut finde, muss das ja noch lange nicht heißen, dass er bei der Bevölkerung auch gut ankommt. Im Grunde genommen ist er programmatisch auf Merkel-Kurs (nur nicht so sedierend). Man bräuchte in der CDU jedoch einen anderen Politikertypus, um auch etwas konservativere Wähler zu binden. Vielleicht wäre Spahn der bessere. Allerdings ist er homosexuell und leider haben viele Konservative ein Problem damit. Über die SPD muss man nicht viel sagen : Sie wird in absehbarer Zeit nicht den Kanzler stellen.

Neuwahlen ja oder nein? GroKo - wer denn sonst?

donotrobme, Münsterland, Montag, 23.09.2019, 13:09 (vor 2290 Tagen) @ Thomas

welche stabilen mehrheitsverhältnisse gibt es denn aktuell im bund, die zum einen inhaltlich als auch persönlich vier jahre miteinander auskommen können.

welche personen würden dann als kanzlerkandidat/in antreten? diese diskussion ist weder bei der cdu/csu noch bei der spd abgeschlossen?

welches profil wollen die parteien nach den aktuellen brandthemen verschaffen?

Als diese punkte sollten die "Volksparteien" doch vorher festgelegt haben, ehe die regierungsparteien die jetzige Zweckehe GroKo (endlich) auflöst.
Andernfalls sehe ich keine zukünftsfähige Mehrheit.

(Um die passende Antwort bereits jetzt zu geben: Spötter würden jetzt sagen, die gibt es bereits heute nicht)

Grünen-Chef Habeck patzt im ARD-Interview zur Pendlerpauschale

markus, Montag, 23.09.2019, 12:40 (vor 2290 Tagen) @ Thomas

Schon ziemlich peinlich.

Im Gespräch mit ARD-Journalist Oliver Köhr hat sich Grünenchef Robert Habeck kritisch gegenüber der Erhöhung der Pendlerpauschale geäußert. Habeck argumentierte im „Bericht aus Berlin“ am Sonntagabend erst, dass dies einen zusätzlichen Anreiz erzeugen würde, weite Distanzen zu fahren. Köhr merkte an, dass deshalb niemand „weiter weg zieht“, nur weil die Pendlerpauschale erhöht würde. Darauf argumentierte Habeck, dass es sich durch die Erhöhung mehr lohnen würde, mit dem Auto zu fahren als mit der Bahn. Köhr konterte trocken: „Die Pendlerpauschale wird aber auch bezahlt, wenn man Bahn fährt“, woraufhin Habeck zugeben musste, dass er das nicht so genau wisse.

msn.com/de-de/nachrichten/politik/gr%c3%bcnen-chef-habeck-patzt-im-ard-interview-zur-pendlerpauschale/ar-AAHIlwV?ocid=ientp

Grünen-Chef Habeck patzt im ARD-Interview zur Pendlerpauschale

Ulrich, Montag, 23.09.2019, 14:38 (vor 2290 Tagen) @ markus

Schon ziemlich peinlich.

Im Gespräch mit ARD-Journalist Oliver Köhr hat sich Grünenchef Robert Habeck kritisch gegenüber der Erhöhung der Pendlerpauschale geäußert. Habeck argumentierte im „Bericht aus Berlin“ am Sonntagabend erst, dass dies einen zusätzlichen Anreiz erzeugen würde, weite Distanzen zu fahren. Köhr merkte an, dass deshalb niemand „weiter weg zieht“, nur weil die Pendlerpauschale erhöht würde. Darauf argumentierte Habeck, dass es sich durch die Erhöhung mehr lohnen würde, mit dem Auto zu fahren als mit der Bahn. Köhr konterte trocken: „Die Pendlerpauschale wird aber auch bezahlt, wenn man Bahn fährt“, woraufhin Habeck zugeben musste, dass er das nicht so genau wisse.

msn.com/de-de/nachrichten/politik/gr%c3%bcnen-chef-habeck-patzt-im-ard-interview-zur-pendlerpauschale/ar-AAHIlwV?ocid=ientp

Robert Habeck lebt bisher von seiner Ausstrahlung. Er ist jemand, der zum Beispiel in der Regel in Talkshows "gut rüber kommt", der als Schriftsteller "ein Leben vor der Politik" hatte.

Aber Charisma ersetzt keine Fachkompetenz. Wenn er nicht aufpasst, dann wird er irgendwann der "Christian Lindner" der Grünen.

Beim Thema Windenergie hat er den aktuellen Beschluss der Bundesregierung scharf angegriffen. In Schleswig-Holstein allerdings hat man in Sachen Windkraft bei neuen Anlagen ein Moratorium verkündet, und bei Repowering die Abstände ebenfalls deutlich erhöht, siehe sh-gruene.de/dateien/koalitionsvertrag_fuer_10.wp_.pdf

"In ehemaligen Eignungsgebieten und bei Bestandsanlagen insbesondere an den windreichen Küstenstandor-ten, die mit dem neuen Kriterienkatalog vereinbar sind, wollen wir das Repowering ermöglichen. Wir leiten eine neue juristische Prüfung ein, ob darüber hinaus weiteres Repowering von Altanlagen außerhalb der Potenzialfläche möglich ist und werden hierdurch entstehende Spielräume zur Erhöhung der Abstände zu Siedlungs-bereichen mit Wohn- und Erholungsfunktion auf 1.000 Meter und zu Einzelhäusern und Splittersiedlungen im Außenbereich auf 500 Meter nutzen. Windkraftanlagen werden immer größer. Um den Schutz der Bevölkerung zu gewährleisten, wird zusätzlich zu den bestehenden Mindestabständen ein neues Kriterium für die Genehmigung verankert. Im Außenbereich soll der Mindestabstand dreifache Anlagenhöhe bis Rotorblattspitze, bei Siedlungen fünffache Anlagenhöhe sein, so dass der Abstand zu einer 200 Meter hohen Anlage im Außenbereich 600 Meter (vorher 400 Meter) und bei Siedlungen 1.000 Meter (vorher 800 Meter) beträgt."

Grünen-Chef Habeck patzt im ARD-Interview zur Pendlerpauschale

Sascha, Dortmund, Montag, 23.09.2019, 13:22 (vor 2290 Tagen) @ markus

Puh. Also das ist schon ein Fakt, den man unbedingt kennen sollte, wenn es das eigene Metier ist, in dem man Konzepte aufstellen will.

Grünen-Chef Habeck patzt im ARD-Interview zur Pendlerpauschale

markus, Montag, 23.09.2019, 19:02 (vor 2290 Tagen) @ Sascha

Puh. Also das ist schon ein Fakt, den man unbedingt kennen sollte, wenn es das eigene Metier ist, in dem man Konzepte aufstellen will.

Wahrscheinlich verwechselte er die Pendlerpauschale mit der Erstattung von Kosten bei Dienstreisen. Bei Dienstreisen ist es so, dass für jeden gefahren Kilometer mit dem eigenen PKW Netto 30 Cent erstattet werden. Fährt man mit der Bahn, wird der Preis der Fahrkarte erstattet.

Trotzdem sollte man den Unterschied zur Pendlerpauschale kennen, die steuerlich absetzbar ist und für den einfachen Arbeitsweg gilt, erst recht, wenn man genau damit der GroKo vor das Bein pinkeln möchte und es sich um eines der Kernthemen der Grünen handelt.

Sein Berechnungspiel in dem Interview ist auch banal. Er argumentierte damit, dass die Pendlerpauchale um 5 Cent erhöht wird, der Spritpreis aber nur um 3 Cent. So nach dem Motto: ist ja völliger Beschiss, dann hat der Pendler ja 2 Cent mehr.
Er lässt dabei völlig außer Acht, dass die Pendlerpauschale auf den Kilometer bezogen ist, der Spritpreis auf den Liter, so dass eine so banale Vergleichbarkeit gar nicht gezogen werden kann. Außerdem kann die Pauschale nur von der Steuer abgesetzt werden, da kommen dann halt nicht nicht 5 Cent Netto mehr bei heraus wie bei der Dienstreise sondern viel weniger, zudem gilt die erhöhte Pauschale auch erst ab dem 21. Kilometer.

Grünen-Chef Habeck patzt im ARD-Interview zur Pendlerpauschale

Weeman, Hinterm Knauber, Montag, 23.09.2019, 12:51 (vor 2290 Tagen) @ markus

„Die Pendlerpauschale wird aber auch bezahlt, wenn man Bahn fährt“

Weiß einer, wie die prozentuale Verteilung der Nutzung der Pendlerpauschale aussieht?

Grünen-Chef Habeck patzt im ARD-Interview zur Pendlerpauschale

Basti Van Basten, Romania, Montag, 23.09.2019, 12:46 (vor 2290 Tagen) @ markus

Schon ziemlich peinlich.

Im Gespräch mit ARD-Journalist Oliver Köhr hat sich Grünenchef Robert Habeck kritisch gegenüber der Erhöhung der Pendlerpauschale geäußert. Habeck argumentierte im „Bericht aus Berlin“ am Sonntagabend erst, dass dies einen zusätzlichen Anreiz erzeugen würde, weite Distanzen zu fahren. Köhr merkte an, dass deshalb niemand „weiter weg zieht“, nur weil die Pendlerpauschale erhöht würde. Darauf argumentierte Habeck, dass es sich durch die Erhöhung mehr lohnen würde, mit dem Auto zu fahren als mit der Bahn. Köhr konterte trocken: „Die Pendlerpauschale wird aber auch bezahlt, wenn man Bahn fährt“, woraufhin Habeck zugeben musste, dass er das nicht so genau wisse.

Immerhin konnte er sich das eingestehen. Gibt ja Politiker die beharren darauf, dass ihre Gesetzesvorhaben solide, durchdacht und innovativ wären, obwohl sie von allen Seiten, sogar aus der eigenen Partei massiv Widerspruch erfahren.

Ist natürlich trotzdem peinlich für RH.

Neuwahlen ja oder nein?

markus, Montag, 23.09.2019, 09:15 (vor 2290 Tagen) @ Thomas

In 500 Beiträgen kotzt man sich über das Klimapaket aus, aber keiner äußert sich dazu, ob die Regierung Neuwahlen einleiten sollte oder nicht?

Über die AfD mache ich mir nur so halb Sorgen. Seit des Eintritts in den Bundestag vor 2 Jahren mit 12,5% hat die Partei in den Umfragen nicht wirklich viel zugelegt. Derzeit steht man bei etwa 14%, die Spanne dürfte bei 12-16% liegen.

Man darf nicht vergessen, dass eine Neuwahl nochmal etwas anderes ist als das ganz normale Stimmungsbild in den Umfragen. Wenn die Regierung Neuwahlen einleitet, wird es Union und SPD Wähler geben, die diese Entscheidung für komplett falsch halten und dann vielleicht Grüne oder AfD wählen. Die meisten Punkte des Koalitionsvertrages sind zudem umgesetzt worden oder auf einem guten Weg. Die Koalition ist objektiv betrachtet besser als es oft dargestellt wird. Die Koalition sollte ihrer Verantwortung gerecht werden und sich jetzt noch zwei Jahre lang auf die Themen konzentrieren. Vor allem die SPD hat so auch zwei Jahre lang noch die Gelegenheit durch gute Arbeit einen Teil ihrer Wähler zurückzuholen. Mit Scholz an der Spitze dürfte das deutlich besser gelingen als mit Leuten wie Lauterbach und. Co.

Neuwahlen ja oder nein?

Muli, Siegen;Block 12, Sonntag, 22.09.2019, 22:45 (vor 2291 Tagen) @ Thomas

Aus meiner leicht subjektiven sozialdemokratischen Sichtweise würde ich mir Neuwahlen mit einer schwarz-grünen Regierung und der SPD in der Opposition wünschen.
Den Grünen traue ich dabei durchaus zu, dass sie wichtige Dinge in den Koalitionsvertrag drücken und die SPD kann sich mit guter Oppositionspolitik erholen und mit regierungserfahrenen und realitätsgeerdeten Grünen in 4 Jahren in eine Rot-grüne Koalition starten.

Neuwahlen ja oder nein?

Ulrich, Montag, 23.09.2019, 14:47 (vor 2290 Tagen) @ Muli

Aus meiner leicht subjektiven sozialdemokratischen Sichtweise würde ich mir Neuwahlen mit einer schwarz-grünen Regierung und der SPD in der Opposition wünschen.
Den Grünen traue ich dabei durchaus zu, dass sie wichtige Dinge in den Koalitionsvertrag drücken und die SPD kann sich mit guter Oppositionspolitik erholen und mit regierungserfahrenen und realitätsgeerdeten Grünen in 4 Jahren in eine Rot-grüne Koalition starten.

Oder aber das Parteiensystem zersplittert weiter. Was, wenn bei den nächsten Wahlen nicht das "gewünschte" Ergebnis heraus kommt? Erneut Neuwahlen?

Ich glaube, es war die Bertelsmann-Stiftung, die vor kurzem die Arbeit der schwarz-roten Koalition untersucht hat und zum Schluss kam, dass diese schon deutlich vor der "Halbzeit" mehr als die Hälfte des Koalitionsprogramms abgearbeitet hat. Ergebnis war wohl "Diese Koalition ist besser als ihr Ruf".

Neuwahlen ja oder nein?

markus, Montag, 23.09.2019, 14:58 (vor 2290 Tagen) @ Ulrich

Ich glaube, es war die Bertelsmann-Stiftung, die vor kurzem die Arbeit der schwarz-roten Koalition untersucht hat und zum Schluss kam, dass diese schon deutlich vor der "Halbzeit" mehr als die Hälfte des Koalitionsprogramms abgearbeitet hat. Ergebnis war wohl "Diese Koalition ist besser als ihr Ruf".

Richtig. Und viele gute Dinge davon sind SPD Themen. Wenn man sich aber selber permanent einredet, die Loser der Nation zu sein und eine Personaldebatte nach der anderen führt, muss sich niemand wundern, dass die Umfragewerte so schlecht sind.

Neuwahlen ja oder nein?

Ulrich, Montag, 23.09.2019, 15:21 (vor 2290 Tagen) @ markus

Ich glaube, es war die Bertelsmann-Stiftung, die vor kurzem die Arbeit der schwarz-roten Koalition untersucht hat und zum Schluss kam, dass diese schon deutlich vor der "Halbzeit" mehr als die Hälfte des Koalitionsprogramms abgearbeitet hat. Ergebnis war wohl "Diese Koalition ist besser als ihr Ruf".


Richtig. Und viele gute Dinge davon sind SPD Themen. Wenn man sich aber selber permanent einredet, die Loser der Nation zu sein und eine Personaldebatte nach der anderen führt, muss sich niemand wundern, dass die Umfragewerte so schlecht sind.

Was die SPD angeht, hat sich die politische Stimmung in der Tat weitgehend von der tatsächlichen Lage gelöst. Überschrift "Alles Scheiße, deine Elli!".

So etwas ist aber nicht neu. Vor sechs Jahren war alles verkehrt, was die Grünen angefasst haben. Da lösten Forderungen wie die nach einem "Veggiday" einen bundesweiten Shitstorm aus. Heute ist es genau anders herum. Egal was sie machen, für die Öffentlichkeit machen sie alles richtig.

Aber eventuell sollte man sich ja ganz bewusst als Opfer stilisieren? das scheint aktuell zu funktionieren:
Das Opfer ist der neue Held: Ich leide, also bin ich

Neuwahlen ja oder nein?

Alones, Montag, 23.09.2019, 14:56 (vor 2290 Tagen) @ Ulrich

Oder aber das Parteiensystem zersplittert weiter. Was, wenn bei den nächsten Wahlen nicht das "gewünschte" Ergebnis heraus kommt? Erneut Neuwahlen?

Und was spricht gegen eine Minderheitsregierung? Das würde die politische Kultur im Land deutlich beleben, wenn für jedes Gesetz um Merheiten gekämpft werden müsste. Dann gibt es endlich auch mal wieder spannende Debatten im Bundestag. In anderen Länder funktioniert es auch. Es muss nicht immer auf eine Koalition hinauslaufen.

Ich glaube, es war die Bertelsmann-Stiftung, die vor kurzem die Arbeit der schwarz-roten Koalition untersucht hat und zum Schluss kam, dass diese schon deutlich vor der "Halbzeit" mehr als die Hälfte des Koalitionsprogramms abgearbeitet hat. Ergebnis war wohl "Diese Koalition ist besser als ihr Ruf".

Na wenn die regierungskritische Bertelsmann-Stiftung das sagt, wird es wohl stimmen. Der Armin von der CSYou hat das auch behauptet. Da muss schon etwas gewaltig in der Kommunikation schieflaufen, dass die beste Regierungsarbeit aller Zeiten nicht so richtig beim Wähler ankommt.

Neuwahlen ja oder nein?

TerraP, Köln, Sonntag, 22.09.2019, 14:22 (vor 2291 Tagen) @ Thomas

Ich halte sehr baldige Neuwahlen aufgrund der von Dir geschilderten Situation für unrealistisch. Zwei von drei Regierungsparteien sind aktuell schlecht aufgestellt und wissen das.

Profitieren würden die Grünen, gut abschneiden womöglich die CSU und halt im Osten die AfD. Die FDP würde sicher auch leiden (berechtigt, obwohl ich Liberalismus immer noch wichtig finde).

Rein sachpolitisch wären Neuwahlen und eine daraus evtl. folgende Schwarz-Grüne Koalition sicher angebracht und auch hilfreich, um konsequenter die drängenden Probleme anzugehen und dabei einen guten Ausgleich zwischen Marktwirtschaft und „starkem Staat“ zu finden, ohne zwischendurch ständig über weitere Geschenke an Rentner diskutieren zu müssen.

Aber mit Schwarz-Grün sympathisiere ich schon fast, so lange ich denken kann, und es hat auf Bundesebene noch nie geklappt. ;-)

Das waren meine semiinformierten 2 Cents.

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