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10 Musikalben, die ihr mit ins Exil nehmen würdet (Sonstiges)

Will Kane, Saarbrücken, Donnerstag, 16.09.2021, 21:02 (vor 953 Tagen) @ Philipp54

The Complete Django Reinhardt and Quintet of the Hot Club of France Swing/HMV Sessions 1936–1948 - Django Reinhard / Quintette du Hot Club de France


Jetzt pulsiert es aber hinter meinem Brustkorb heftig.
Der deutsche Ableger der Rheinhardt-Familie "Schnuckenack Reinhardt" sah ich erstmals auf der Waldeck bei den Festivals. Die spielten wie Django Reinhardt ohne Schlagzeug und mit 2 Rhythmusgitarren. Später spielte Franz Reinhardt mit Häns’che Weiss zusammen.
Die Geschichte der Koblenzer Sinti-Musiker ist höchst interessant. Da hat Koblenz mit der Familie zusammen nach dem Krieg und der Naziverfolgung was richtig gutes vollbracht (Sesshaftigkeit).
Django Heinrich Reinhardt hat das Verdienstkreuz am Bande erhalten, ab und an sehe ich ein Konzert von ihm.
Bei The Shadows spielte auch mal ein Rheinhardt mit, bei der Koblenzer Rockband Blackmail, auch Dick Heckstall-Smith half mal in der Band aus.
Die Reinhardts sind auch Fußballfans und gründeten den SV Reinhardts Elf Asterstein.

Sorry für das abschweifen...mußte raus.

Waldeck…

Da werden Erinnerungen wach!

Schnuckenack Reinhardt und Häns‘che Weiss habe ich oft erlebt und beide sowie auch Titi Winterstein persönlich kennengelernt.

Ich bin über meinen Vater zu dieser Musik gekommen, Man kann sagen, dass es eine der Musikrichtungen war, mit denen ich groß geworden bin. Mein Vater war Django Reinhardt mehrfach begegnet, im besetzten Paris. Es gab einige weniger arisch eingestellte Offiziere, welche die Hand über Django Reinhardt hielten. Und meinem Vater, einem biederen Bergmann aus sozialdemokratischem Haus, es so ermöglichten, etwas von der verführerischen Pariser Luft zu schnuppern, die ihn endgültig für die Braunen zu einem nicht mehr Tragbaren machte. In Frankreich wurde Django nach dem Krieg übrigens mit Vorwürfen konfrontiert, ein Kollaborateur gewesen zu sein. Eine Diskusssion, die immer wieder aufkommt. Mein Vater meinte (aus seiner sehr eingeschränkten Perspektive), dass er es nicht gewesen sei.

Als junger Bursche wollte ich immer so spielen können wie Django Reinhardt, den ich ja nur von Tonaufnahmen und den Erzählungen meines Vaters kannte. Etwas anmaßend, da mein Talent doch eher nur zur Lagerfeuerklampfe reichte - maximal… ;-)

Jazz Manouche ist in Frankreich übrigens eine sehr lebendige Szene. Ich bin (aktuell besser gesagt war) oft auf entsprechenden Konzerten. Wird Zeit, dass solche Dinge wieder möglich werden…


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