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Längere Halbzeitpause im Fußball? (Fußball allgemein)

uwelito, Wambel/ Westpfalz/ Waldhof, Samstag, 16.10.2021, 11:45 (vor 921 Tagen) @ Foreveralone

Pervers an der ganzen Geschichte wird sein, dass man sich auf sportwissenschaftlicher Sicht nicht mit den physiologischen Auswirkungen einer verlängerten Halbzeitpause auf die Organismen der Spieler auseinander setzen wird. Beziehungsweise konsequent.


Ist denn eine längere HZ-Pause denn zwingend ein körperlicher Vorteil für die Spieler?

Ich denk eher das Gegenteil ist der Fall(Stichwort: Wärmemuskulatur). Und mental ist das je nach Spielstand sicherlich auch kein Komfort.


Wird alles von mal zu mal unattraktiver.

Genau das war mein erster Gedanke. Ich weiß nicht, ob es größere Studien im Bereich des Profifußballs gibt oder ob die aktuellen Maßnahmen von allgemeinen Erkenntnissen aus dem Bereich der Trainingswissenschaft abgeleitet werden. Aber man sieht ja immer häufiger, wie vor Beginn der zweiten Halbzeiten kurze, teilweise intensive, Aufwärmübungen gemacht werden, um die Muskeltemperatur wieder hochzufahren.

Ich würde mal mit Blick auf eine noch längere Pause (wie jetzt von den modernen Fußballgöttern angedacht) hypothetisch argumentieren, dass sich nach Wiederanpfiff speziell die Potenziale im Bereich Schnellkraft noch weiter reduziert haben dürften, wie das jetzt schon der Fall ist und somit eine Gefahr entsteht. Natürlich durch Auskühlung, wie Du schreibst, und bezogen auf ein hohes Leistungspotenzial, welches aufsteigend ja bereits gegen Ende der 1. Hz erreicht worden war. Und dadurch dürfte theoretisch die Verletzungsgefahr steigen. Wir haben hier ja eine ganz andere Ausgangssituation als vor der 1 HZ. Natürlich kann man sagen, Maßnahmen entwickeln, gegensteuern, kein Problem. 15 Minuten Pause oder 25 oder 30, WTF? Aber so einfach kann man es sich nur machen, wenn man die mentalen und emotionalen Komponenten, die in jedem sportlichen Wettkampf der höheren Ebene eine immense Rolle spielen, ignoriert.

Die grundsätzliche Idee einer Pause war ja nicht, dass Helene Fischer auftreten kann. Sondern weil man schon damals (in good old England) ohne viel wissenschaftliches Tratra wusste, die Jungs müssen zwischendurch mal kurz ausruhen. Heute weiß man, dass es wichtig ist, einerseits von den psychischen und physischen Belastungen von HZ 1 zu regenerieren. Und zudem justiert man im kognitiven Bereich noch mal nach oder um, reagiert taktisch auf das, was bereits passiert ist. Scheinbar hat man also vielerorts erkannt, dass eine zu passive Halbzeitpause negative physiologische Veränderungen bewirkt. Deswegen heute die Assistenztrainer mit ihren Hütchen und Sprintübungen. Wie gesagt keine Ahnung, ob das eine Ableitung aus der TW ist oder ob da zielgerichtet im Fußball geforscht wurde. Nun ist der Fußballer aber keine Maschine (sieh an), die man lediglich mechanisch auf eine ideale Temperatur bringen muss. So muss die Frage gestellt werden, wie lange kann man einen Hochleistungssportler, der bereits 45+ Minuten physisch + psychisch auf einem Level höchster Emotionalität performed hat, integral auf einem adäquaten Level halten, damit er idealerweise nicht nur nahtlos die VIP-Loge nach den Häppchen in der 2. HZ weiter bespaßen kann, sondern zudem auch noch verletzungsfrei bleibt?


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