Vertrauen und Zeit für Kehl (Fußball allgemein)

Will Kane, Saarbrücken, Freitag, 21.01.2022, 00:26 (vor 827 Tagen) @ micha87

Es sind in den vergangenen Jahren einige Entscheidungen getroffen die einen sprachlos machen. Auch ich glaube es ist im Sommer der richtige Zeitpunkt für Zorc um abzutreten. Seine Leistungen zu toppen wird für jeden nachfolgenden Manager kaum möglich sein. Der BVB hat während seiner Zeit als Sportdirektor 3 Meisterschaften, 7 DFB-Pokalfinalteilnahmen (3 Siege). Ein UEFA & CL-Finale, leider haben wir ein paar Finalspiele verloren, teilweise aber auch sehr unglücklich jeweils. Diese Erfolge bleiben mit Zorc verbunden. Dortmund ist die Nummer 2 in Deutschland trotz RaBa, die haben den Luxus stets in Salzburg Spieler rekrutieren zu können. Dagegen können wir nichts in die Waagschale werden, das RB-System ist im Scouting sehr erfolgreich.

Diese Erfolgsgeschichte weiterzuschreiben wird die Aufgabe von Kehl sein, ob das mit diesem Kader geht da habe ich Zweifel.

Du ziehst ein Gesamtfazit der Ära Zorc, der sicherlich nicht der Alleinverantwortliche für all diese von Dir aufgezählten Erfolge war, aber auf jeden Fall seinen Anteil daran hatte.

In dieser gesamten Zeit gab es allerdings keine gleichmäßige Entwicklung, im Gegenteil war sie gerade in der ersten Hälfte seiner Tätigkeit in entsprechender Verantwortung von starken Ausschlägen in beide Richtungen geprägt. Es gab mehr als einmal aus welchen Gründen auch immer einen Kader, mit dem die Zukunft des BVB alles andere als rosig aussah.

Wobei in meinen Augen die beste Entscheidung Zorcs (und Watzkes) war, Kloppo als Trainer zu verpflichten und ihm absolut freie Hand in sportlichen Angelegenheiten zu geben. Das war mMn die Basis für alles andere, was danach kam.

Inwieweit man Kehl die gleichen Ausschläge gestatten wird, bleibt offen. Die Zeit ist eine andere, die Situation ist eine andere, die Erwartungen sind andere. Dennoch sollte man Kehl mAn eine faire Chance einräumen, zumal ein neuer deus ex machina wie weiland Kloppo nicht zu erwarten steht. Was auch bedeutet, dass man ihm Fehlgriffe und Fehlplanungen ebenso nachsehen sollte wie man es bei Zorc getan hat und sich die Gesamtbilanz seiner Tätigkeit anschaut und nicht diese einzelnen zu erwartenden Fehlentscheidungen. Dazu wird er jedoch Vertrauen und Zeit benötigen.