Ricarda Lang und Omid Nouripour neue Vorsitzende der Grünen (Politik)

Nietzsche, Sonntag, 30.01.2022, 10:23 (vor 1420 Tagen) @ Schleicheisen

Ehem: ich glaube, Du setzt da Regel mit Gesetz gleich und das ist nicht so.

Das Gesetz ist, gerade in den Naturwissenschaften, etwas absolutes: wenn man zu einem Naturgesetz eine Ausnahme findet ist es- mindestens in der dann aktuellen Form- kein Gesetzt mehr, man muss dann die zugrunde liegende Hypothese neu formulieren und versuchen, diese dann zu beweisen.

Eine Regel hingegen ist „lediglich“ eine Vereinbarung zwischen Interessengruppen die zum Einen einem Wandel unterliegt und auch Situativ angepasst werden kann.

Gute Beispiele liefert hier gerade der Fußball: man denke nur an die Handspielregel und deren Auslegung (Wandel) oder die früher im Bolzplatz Fußball gängige Vereinbarung „drei Ecken = ein Elfer“ (Abweichung) ;-)

Bis hierher stimmt das alles.

Dieser Charakter der Regel-gilt nur so lange der Konsens gilt und immer wieder neu vereinbart wird- wird durch den Spruch versinnbildlicht und ich finde da nichts falsch dran :-)

Nein, genau das ist eben nicht der Fall.
Man kann eine Regel formulieren und sagen, dass es normalerweise so und so sei. Kein Problem. Wenn man aber einen Fall findet, in dem es nicht so ist, so ist das niemals ein Beweis dafür, dass die Regel wirklich zutrifft.
Die Regel kann trotz der Ausnahme noch stimmen, aber niemals wegen der Ausnahme!

Ausnahmen bestätigen also nie die Regel. Der Satz ist einfach falsch.

Die Redewendung bedeutet eigentlich, dass zu einem Sachverhalt eine Ausnahme formuliert ist (Hunde müssen nicht angeleint werden oder Nacktbaden erlaubt), woraus folgt, dass es eine Regel geben muss (Hunde sind anzuleinen, Nacktbaden verboten).
Die Regel wird nicht ausdrücklich kommuniziert. Die explizit angeführte Ausnahme bestätigt aber, dass eine Regel existiert.
Eine völlig andere Bedeutung!