Die Wahl des Bundespräsidenten (Politik)

Finde ich ganz interessant.

https://www.rnd.de/politik/wahl-des-bundespraesidenten-2022-welche-promis-waehlen-duerfen-IJE5Q44NTNAXNDEHSQTBOENUZU.html

Diether Nuhr für die FDP? Wenn er so weiter macht wie bisher, dann in 5 Jahren für die AFD.
Aus dem Fußball Goretzka für die SPD und Christian Streich für die Grünen und Hansi Flick für die CDU. Ich denke das passt schon.

Das Wort "für" passt nicht bei der Bundesversammlung. Die Parteien nominieren über die Landesparlamente Bürger für die Bundesversammlung, aber es sind keine Parteivertreter und bisher ist auch nie bekannt geworden, dass diese Parteien aktiv auf diese Nominierten zugegangen sind und so etwas wie einen "Fraktionszwang" oder wie man es bei der Abwesenheit von Fraktionen nennen soll gibt. Üblich sind Kandidatenbriefe, aber die gehen an alle Delegierten. Nicht einmal die NSAfD hat es bisher gewagt vorher die von ihr Nominierten "auf Linie" zu bringen. Jedenfalls nicht in einer Weise, die auf eine Blockbildung hinweist. So viel Anstand haben sie sich dann scheinbar doch noch bewahrt. Mag aber auch sein, dass es einfach nur daran liegt, dass sie davon ausgehen ohnehin linientreue Leute nominiert zu haben.

Aber ich verstehe natürlich wie du deine Aussage meinst. Ich will lediglich darauf hinweisen, dass diese Sprechweise den Kern der Bundesversammlung nicht trifft und das an und für sich eine gute Sache ist.

Dieter Nuhr eckt an bei den Rändern und passt somit eben auch zur FDP. Man versucht ihn da in eine rechte Ecke zu stellen, aber man sollte aufpassen nicht jeden dorthin zu stellen der eben nicht dem allgemeinen Gustus entspricht. Er grenzt sich genau von diesen Radikalen ab:

Im Express am 11.01.2021 angesprochen auf die Kritik 2020:

"Nichts wird so sehr überbewertet wie Wutbürgertum von Links- und Rechtsaußen. [...] Die Hysterie, mit der Themen behandelt werden, ist größer geworden. Mit den Sozialen Medien wurde der Pranger wieder eingeführt. Auch sonst erinnert vieles an das Mittelalter, z. B., dass sich Erlösungsglaube wieder ausbreitet. Linke glauben an Erlösung durch Gleichheit, Rechte an das Heil durch ethnische Homogenität. Dass die Welt immer unvollkommen sein wird und zu komplex für alles vereinheitlichende Ideologien ist, ist heute nicht mehr vielen klar. Ich fürchte, die Aufklärung ist auf dem Rückzug. Das ist gruselig."

Man muss das so nicht teilen, aber in so eine rechte Ecke oder AfD-Nähe muss man einen Demokraten gewiss nicht schieben.

express.de/promi-und-show/dieter-nuhr-ueber-die-kritik-an-ihm-wutbuerger-und-corona-53832

Die einige Frage ist, ob Trabert, Gebauer oder Otte ein paar Stimmen mehr auf sich vereinigen können, als die jeweiligen Lager jeweils nominiell haben. Allerdings weiß ich nicht, ob Otte überhaupt alle AfD-Stimmen bekommt. Der blau-braune Haufen ist ja reichlich zerstritten. Da würden Stimmen von Wahlleuten z.B. der CDU oder CSU nicht auffallen.

Da die Personen, die wählen, nicht umbedingt einer Partei angehören, wird es bestimmt Abweichler geben.

Die Aufteilung sieht wie folgt aus:

• Linke: 71
  
• SPD: 391
  
• SSW: 2
  
• Grüne: 233
  
• FDP: 154
  
• FW/BVB/FW: 18
  
• CDU/CSU: 445
  
• AfD: 152
  
• Sonstige: 6

Dieses Jahr wird es eindeutig werden, in fünf Jahren wird es wieder interessanter.

Gruß

CHS

Alles zu der Wahl hier hinein (läuft gerade auf NTV, andere Sender übertragen zeitweise). 1472 Personen sind zur Wahl aufgerufen, die sich aus dem Bundestag und Deligationen, die von den Landesparlamente bestimmt wurden.

Die Kandidaten:

• Frank-Walter Steinmeier
  
• Gerhard Trabert
  
• Max Otte
  
• Stefanie Gebauer

Die einige Frage ist, ob Trabert, Gebauer oder Otte ein paar Stimmen mehr auf sich vereinigen können, als die jeweiligen Lager jeweils nominiell haben. Allerdings weiß ich nicht, ob Otte überhaupt alle AfD-Stimmen bekommt. Der blau-braune Haufen ist ja reichlich zerstritten. Da würden Stimmen von Wahlleuten z.B. der CDU oder CSU nicht auffallen.

Ich denke Otte weiß genau welche Stimmen er bekommt, er hat ja für jede einzelne bezahlt.

Die einige Frage ist, ob Trabert, Gebauer oder Otte ein paar Stimmen mehr auf sich vereinigen können, als die jeweiligen Lager jeweils nominiell haben.

Da das eigentlich ziemlich normal ist, ist das nicht weiter beachtenswert. Gerade SPD, CDU und Grüne schicken traditionell haufenweise Leute in die Bundesversammlung, die nicht ihr Parteibuch haben. Eigentlich ist nur von der CSU und der Linkspartei bekannt, dass sie ihre Mitglieder- oder Spenderliste durchgehen und danach nominieren. Bei der Nazipartei kann man das auch annehmen.

Die Wahl des Bundespräsidenten ist ja aus guten Grund ohne das große Wahlkampfgetöse angelegt.

Irgendwie ist das eine seltsame Zeremonie. Das Ergebnis der „Wahl“ steht schon vorher fest, weil die Parteien sich abgesprochen haben. Warum müssen sich dann mit großem Brimborium über 1000 Leute versammeln?

Das stimmt so nicht! Nur weil der aktuelle Bundespräsidenten von sechs Parteien unterstützt wird, ist diese Wahl nicht unnützt. Ich empfehle da mal die Wahl von 2010 anzugucken, wo man in den dritten Wahlgang gehen musste.

Finde es auch seltsam, dass noch eine Delegation mit dabei ist, die aus irgendwelchen Promis besteht, die irgendwie von den Abgeordneten ausgewählt wurden. Hä? Was soll das? Erstens die Frage: Braucht es das? Und zweitens: Wenn es das braucht, wäre es dann nicht demokratischer, diese Delegation aus der gesamten Bevölkerung zufällig per Los auszuwählen? Nichts gegen diese Promis, aber ich wurde nicht gefragt, ob ich mich von denen vertreten lassen möchte.

Die Bundesversammlung besteht aus den Mitgliedern des Deutschen Bundestages (als sogenannte Mitglieder von Amts wegen) und einer gleichen Zahl von Mitgliedern, die von den Volksvertretungen der Länder (Landtage, Abgeordnetenhaus von Berlin, Hamburgische und Bremische Bürgerschaft) gewählt werden. Die Bundesversammlung ist damit die größte parlamentarische Versammlung der Bundesrepublik Deutschland.

Diese Prominenten sind nicht immer so prominent, sie werden bestimmt von Landesparlamente. Da gibt es Betriebsrat-Mitglieder, Virologen, Nebenkläger von NSU-Prozess (ist man deswegen schon Prominent?), Fußballpräsidenten oder Journalisten. Sogar eine Angehörige eines Opfers des Anschlags in Hanau 2020 ist dabei. Es geht halt auch um Symbolkraft bei dieser Wahl.

Naja, eigentlich auch komplett egal. Gähn.

Aha, eine Wahl ist also egal. Dann lass uns doch mal Präsidenten deklaieren...

Für mich jedenfalls kein „Fest der Demokratie“, sondern eher Ausdruck politischen Geklüngels.

Hast du dich mal mit der Bundesversammlung beschäftigt? Nur weil die 17. sich so eindeutig ist, ist so eine Wahl NIE unnötig. Von den 12 Bundespräsidenten waren sechs von der CDU, drei von der SPD, zwei von der FDP und ein parteiloser.

Übrigens, die nächste Wahl in fünf Jahren wird interessanter werden. Da wird der neue Kandiat eben nicht von vielen Parteien unterstützt.

Gruß

CHS

Der Job des Bundespräsidenten hat hier eher eine repräsentative Funktion, von daher ist es gut wenn das Amt jemand ausübt, der diese Werte bestmöglich über Parteigrenzen hinweg vertritt. Steinmeier macht da einen Job den man sich genau so erhofft von einem Bundespräsidenten, zumindest sieht es die Mehrheit hierzulande genau so.

Weshalb so gewählt wird lässt ein Blick in die Geschichtsbücher erahnen. Wir sollten froh sein das immerhin in diesen Grundsatzfragen was unsere Demokratie sein soll Mal für ein Tag nicht Parteipolitik im Vordergrund steht, sondern es mehr um die Sache als persönliche Befindlichkeiten geht.