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Schein-Diskussion (Fußball allgemein)

pactum Trotmundense, Syburg, Samstag, 14.05.2022, 15:22 (vor 713 Tagen) @ TerraP

Was ist denn an den Boston Red Sox verf***t?

Wo anfangen und wo aufhören? Ich weiß, in der deutschen Baseball-Community haben die Rotsocken viele Fürsprecher, aber das liegt wohl eher an der von amerikanischen Filmen und Serien geprägten Darstellung. Da wurde viel mystifiziert, insbesondere der "Fluch des Bambino". Ganz furchtbar waren auch so Filme wie "Fever Pitch" (in Deutschland "Ein Mann für eine Saison"). Hinzu kommen die Dropkick Murphys, die verdientermaßen eine große Fanbase haben und als Influencer für das Unternehmen fungieren. Gibt's ja häufig, dass Menschen durch Multiplikatoren auf einen Club stoßen und dann diesen "übernehmen". Viele Onkelz-Fans wurden durch diese Band z.B. dann Anhänger der SGE, um mal ein Beispiel aus Deutschland zu bringen.

Bei Licht betrachtet haben die Red Sox eine furchtbare Fanbase, die sehr unangenehm ist, wenn man mal dort ins Stadion geht oder an Spieltagen in Bostoner Pubs zu sehen bekommt. Der Erzählung nach sind die Fans aus der "Unterschicht", aber das stimmt bei genauerem Hinschauen nicht und war dort auch nie der Fall. Eigentlich ist man dort sogar äußerst elitär und leider auch sehr rassistisch. Eine schwarze Fankultur hat sich im Fenway Park bis heute nicht gebildet. Insbesondere in den 1970ern und 1980ern, als der Stadien überall "schwärzer" wurden, war Boston "weiß" und die Fanszene hat viel getan um "diese Leute" auch fernzuhalten. Der Hintergrund ist umstritten. Die einen behaupten es käme aus der rassistisch geprägten irischen Community, was ich persönlich nicht glaube. Zumindest ist mir das in Boston so nie aufgefallen. Rassistisch sind sie in der USA eben (fast) alle, nicht nur die mit irischem Hintergrund. Andere sagen es läge an der starken Prägung der Stadt und Region durch die WASPs. Das halte ich für wahrscheinlicher. Die Red Sox sind eine Club der WASPs.

Naja, und zu guter Letzt: ich bin ein Yankee. ;) Interessanterweise wurde ich Yankee durch meine Erlebnisse in Boston und dann den Kontrast, den ich in New York erlebt habe. Aber immerhin verdanke ich Boston und den Red Sox, dass ich Baseball für mich entdeckt habe. Ein toller Sport, der zu Unrecht in Deutschland so viel Desinteresse erhält.


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