fJoa (WM / EM aktuell)

Fugazi1982, Ort, Mittwoch, 16.11.2022, 13:25 (vor 545 Tagen) @ istar

Ok da hab ich mich wohl missverständlich ausgedückt:

Als Moralapostel würde ich eben nicht die Leute bezeichnen die die WM boykottieren. Da kann ich durchaus verstehen warum man zu dem Entschluss kommt. Nervig wird es erst wenn man anderen seine Meinung (in diesem Fall: Muss man boykottieren) aufzwingen will oder den moralischen Kompass anderer deswegen in Frage stellt. Darauf bezog ich mich mit "moralisches Getue".

Aufzwingen will und kann ich gar nicht. Ich würde aber schon je nach Situation und vermuteter Empfänglichkeit ansprechen, ob es den jeweiligen Zuschauer (Katar-Konsumenten) bewusst ist, was konsumieren bewirkt und wenn einer genau weiß, was abgeht und was sein handeln bewirkt, dann ist es absolut jeden selbst überlassen, ob er nun guckt, konsumiert oder vielleicht ja sogar supportet (gibt ja durchaus Leute, die Arbeiter und homosexuelle hassen, aber deren moralischen Kompass stelle ich nicht infrage, Moral ist relativ).

Wegen so einem aufgeblasenen bullshit komm ich immer mehr auf die Idee, den Boykott zu boykottieren.

Könntest du mehr ins Detail gehen? Ich weiß gerade wirklich nicht genau, was genau du als aufgeblasen empfindest? Ich glaub du hast da iwas missverstanden.

Ich mein das ernst, wenn jemand sich über die Katar-WM informiert hat und sich der Konsequenzen seines Handelns bewusst ist, kann jeder machen was er will. Moral ist relativ. Kurz: Du kannst gerne gucken, aber ich finds sinnvoll, dass du weißt was du bewirkst. (Alleine nämlich nicht viel :D)

Es gibt keine oder so gut wie keine Konsequenzen. Ob ich boykottiere, also einfach nur den Fernseher auslassen,oder ob ich schaue,hat auf die WM selbst keinen Einfluss.
Sie findet statt.

Vielleicht hab ich dich aber auch falsch verstanden. Wer "supportet" (in welcher Form auch immer,im Trikot vorm Fernseher?) ,dem sind Arbeiter bzw. deren Schicksal in Katar, egal und schwulenfeindlich ist er auch noch?

Ah okay, das ist tatsächlich missverständlich formuliert von mir. Ich meinte mit „supporten“ nicht seine Lieblingsmannschaft anzufeuern, sondern als Extrembeispiel sogar ganz bewusst Schwulenfeindlichkeit supporten. So jemanden würde ich persönlich nicht empfehlen „hey guck die WM nicht, weil das ein schwulenfeindliches Land unterstützt“, wenn aber jemand gegen z. B. Schwulenfeindlichkeit ist und einfach nicht weiß, dass Katar-WM unterstützen ein eher schwulenfeindliches Land unterstützt, finde ich das sinnvoll die Person darauf hinzuweisen und dann kann die Person selbst entscheiden.

Du z. B. scheinst dich informiert zu haben, abgewägt zu haben, dich fürs WM gucken entscheiden zu haben und - vorausgesetzt deine Infos stimmen, davon geh ich aber erstmal aus - das find ich okay. Ärgern würde ich mich, wenn jemand falsch informiert ist und die WM nur deshalb unterstützt, z. B. wenn man - das ist nur ein Beispiel - glaubt das bei den Bauarbeiten in Katar niemand gestorben ist, aber in Wirklichkeit jemand gestorben ist oder wenn jemand glaubt, ob er/sie WM guckt/Geld dafür ausgibt mache null Unterschied, obwohl es einen Unterschied größer Null macht.