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Ehemalige: Bremen leiht Maxi Philipp bis Saisonende (Fußball allgemein)

Ravenga, In der Ruhr liegt die Kraft, Montag, 30.01.2023, 19:27 (vor 452 Tagen) @ Will Kane

Oliver Burke, auch einer der ganz glorreichen Try-and-Error-Transfers von Rasenball seinerzeit. The Team Formerly Known As Markranstädt hatte, im siebten Jahr des Bestehens, soeben den letzten Aufstieg geschafft und schickte sich nun an, die Bundesliga zu "bereichern", deshalb ging es vorher noch auf ausgedehnte Shoppingtour. Und wie man das als ganz normaler, kleiner Aufsteiger von nebenan halt so macht, bediente man sich natürlich zunächst beim Salzburger Filialteam, bevor man sich mit großen, österreichischen Geldkoffern dem regulären Transfermarkt zuwandte. Weil Geld nie das Problem war und Rasenschande auch in den Jahren danach äußerst gern dem Ruf des Hypes folgte, führte die Spur fast schon zwangsläufig zu Oliver Burke. Ein damals 19 jähriger, bulliger Offensivallrounder, dem in der Rückrunde zuvor der Durchbruch bei Nottingham Forest in der Championship gelungen war und der im Alter von 18 ziemlich schnell den Vorzug vor diversen alteingesessenen Routiniers im Sturm erhielt. Zwar schoss Burke in seiner Durchbruchssaison "nur" 2 Tore in 18 Spielen, aber er brachte spürbar neues Leben in die schwerfällige Forest-Offensive, die eine der schwächsten der Liga war. Das bekamen natürlich auch andere Clubs mit und plötzlich hatte auch das ein oder andere Schwergewicht aus der Premier League seinen Namen auf dem Zettel.

Im August begann dann die neue Championship-Saison und obwohl Forest wieder relativ schlecht startete, schossen sie - im Gegensatz zur Vorsaison - plötzlich Tore, allen voran Oliver Burke: 5 Spiele, 4 Tore, 1 Assist sind für einen 19 jährigen Zweitligaspieler schon eine beeindruckende Visitenkarte, da dachte sich jeder "Ok, jetzt ist er im Profifußball angekommen, jetzt geht er richtig ab" (Fun Fact: Diese 4 Tore sind bis heute sein persönlicher Saisonbestwert, mehr Tore in einer Saison hat er nie geschafft). Nottingham Forest, das sich mit Interessenten in Verhandlungen befanden, pokerte kräftig bezüglich der Ablösesumme, um das Maximum herauszuholen, allerdings rückte das Ende des Transferfensters spürbar näher und es wurde hektisch.

Und dann kam da dieser seltsame Aufsteiger aus Deutschland, von dem noch nie jemand etwas gehört hatte, mit seinen österreichischen Geldkoffern um die Ecke und legte, ohne groß zu verhandeln, einfach die Summe auf den Tisch, die Nottingham haben wollte: 15,5 Millionen Euro. Forest nahm das Geld dankend an und war glücklich, Burke handelte einen sehr guten Vertrag für sich aus und war glücklich, nur Markranstädt hatte ein kleines PR-Problem: Jeder wusste, das hinter dem vermeintlich kleinen "Familienbetrieb"-Aufsteiger RaSeNbAlLsPoRt LeIpZiG in Wirklichkeit ein weltweit agierender Konzern mit Milliardenumsatz und einer detailliert ausgeklügelten Strategie steht, außerdem liefen die Fanszenen der Bundesliga Sturm gegen RB, und nicht jeder Journalist ließ sich vor den RB-Karren spannen. Es kamen Fragen auf, z.B. wie es denn sein könne, dass ein vor 7 Jahren gegründeter, frisch gebackener Aufsteiger mal eben knapp 100 Millionen Euro an Ablösesummen in einem Sommer raushaut, während sich seine Transfereinnahmen auf sage und schreibe 100.000 Euro belaufen? Warum gibt dieser Club knapp 16 Millionen für einen 19 Jährigen aus, der lediglich 23 Zweitligaspiele und 6 Tore vorweisen kann?

Rangnick und Mintzlaff lösten das Problem, indem sie Burke zum Megatalent des Jahrzehnts hochstilisierten, an dem ganz England dran gewesen sei und dass der Spieler ja nur wegen des G E N I A L E N Raba-Konzepts bzw. irgendwelcher anderen weichen Faktoren in Deutschland unterschrieben habe und natürlich nicht etwa, weil ein gewisser Getränkehersteller ihm einen bis unters Dach mit Geld gefüllten Jumbojet in die Einfahrt gestellt hat... Naja, Oliver Burke blieb am Ende nur 11 Monate und n paar zerquetschte Tage in Sachsen. Er wurde gekauft, getestet, eingesetzt, er hat nicht so funktioniert wie er sollte, also musste er direkt wieder gehen. Try and Error halt. Aber Burke ist bei weitem nicht das einzige Try and Error Millionengrab der Leipziger Zweigstelle, davon gibts mittlerweile echt viele und die waren alle mal der heiße Scheiß auf dem Transfermarkt, den jeder wollte... Burke, Selke, Augustin, Bruma, Lookman, Saracchi, Cunha, Hwang, Sørloth und bestimmt noch einige mehr. Keiner günstiger als 15 Millionen, alle nach relativ kurzer Zeit weitergeschoben.


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