Mir tut das körperlich weh... (Fußball allgemein)

Scherben, Kiel, Mittwoch, 01.02.2023, 09:17 (vor 442 Tagen) @ Götz

...wenn ich diese Stuss lese. Ich verbrige nun wirklich viel Zeit mit amerikanischem Sport, sowohl auf der vermeintlichen "Amateur-Ebene", wie Buschmann das nennt, sowie bei den "Profis". Zum einen ist nicht so, als sei College ein Amateursport, so wie wir diesen Begriff rezipieren. Teams wie die Texas Longhorns im Football oder die Temple Owls im Basketball (um nur mal zwei zu nennen) sind hochgezüchtete Maschinen, mit einem riesigen Aufwand rund um das Team und auch um die Berichterstattung. Die Spieler verdienen sicherlich keine Reichtümer, aber das ganze Bohei um den College-Sport in den USA hat so wenig mit "Amateursport" zu tun wie Buschmann mit nem Physiknobelpreis. Zum anderen muss er sich nur mal die Berichterstattung rund um ein Footballspiel anschauen. Die Sidekicks wie Tony Romo oder Greg Olsen machen exakt das, von dem er behauptet, es würde nicht gemacht, nämlich wie auf einem Trainerseminar reden. Sie machen das nur spannender und unterhaltsamer. Und das deswegen, weil das den Sport interessant macht und die Amerikaner gefühlt mit sowas viel entspannter umgehen.

Ich würde sogar noch einen Schritt weiter gehen und sagen, dass man sich in Deutschland tendenziell ja auch in die richtige Richtung entwickelt. Nur nicht unbedingt bei Sky, wo Buschmann kommentiert. Aber insbesondere DAZN hat ja durchaus einen Fokus darauf gelegt, fachkundige Co-Kommentatoren einzubinden, und auch die Haupt-Kommentatoren sprechen tendenziell detaillierter über das Spiel als es bei Sky der Fall ist. Das ist nicht alles so unterhaltsam wie in den USA, aber auch in Deutschland widersprechen sich fachkundiger Kommentar und Entertainment nicht.