Mir tut das körperlich weh... (Fußball allgemein)

koom, Mittwoch, 01.02.2023, 10:25 (vor 451 Tagen) @ Götz

Die Sidekicks wie Tony Romo oder Greg Olsen machen exakt das, von dem er behauptet, es würde nicht gemacht, nämlich wie auf einem Trainerseminar reden. Sie machen das nur spannender und unterhaltsamer. Und das deswegen, weil das den Sport interessant macht und die Amerikaner gefühlt mit sowas viel entspannter umgehen.

Es hilft auch einfach sehr, dass die Amerikaner ihren Sport auch hyperprofessionell betreiben auf allen Ebenen und das seit Jahrzehnten. Im Fußball (!) im allgemeinen hat man ja erst vor vielleicht 20 Jahren überhaupt angefangen, vieles von dem zu nutzen, was dort schon lange Usus war. Also Spielanalyse, Leistungsbewertungen, Trainingsoptimierung usw. Im Fußball hat man zu der Zeit ja "bestenfalls" mal gedopt. Wenn man speziell die Jahre so rund um die Anfänge von Klopp oder Klinsmann in DE verfolgt, die jeweils sehr viel aus den US-Sportarten importierten, dann versteht man, was ich da so meine.

Und um da weiterzumachen: Kommentieren war in DE auch ewig nur "Emotion". Und Stammtischniveau. Auch da brachte vor allem Klopp ein neues Niveau herein, der plötzlich richtig geniale Spielanalysen hinlegte - ohne schlimme Fachsprache. Aber per se revoltieren sehr viele alteingesessene Fußball"experten" gegen die fachliche Auseinandersetzung, wodurch Leute wie Rangnick dann als "Professor" verpöhnt wurden oder Tuchel auch heute noch als asketischer Müslispezialist verlacht wird. Und mit der Inbetriebnahme von Völler sorgt man auch dafür, dass es so bleibt. BILD-Schlagzeilensätze sind Trumpf über kritische Auseinandersetzung im Detail.