Ach, jetzt trifft der Musiala (Spieltage)

Ricola1, Ort, Montag, 06.02.2023, 10:32 (vor 446 Tagen) @ bobschulz

Da war er aber immer noch der Sehende unter Einäugigen und Blinden.

Wenn das Spielfeld 10 Meter kürzer wäre: ja!
So hat er doch sehr oft schön und gut aber unkonkret (wenig zielgerichtet) gespielt.

Wenn kein Zielspieler oder keine geeignete Anspielstation vorhanden ist, kann man es mit den Dribblings auch schon mal übertreiben.

Man sollte berücksichtigen, wie alt der Junge ist.

Da fielen im entscheidenden ersten Spiel ganz andere, wesentlich etabliertere Spieler negativ auf.

Musiala gehört zu den talentiertesten jungen Spielern Europas und er ist sowohl bei Bayern, als auch in der Nationalmannschaft bereits eine feste Größe. Und das vollkommen zurecht.

Muss man ihm nicht vorwerfen, aber so grandios fand ich es bei der WM auch nicht. Mir zu schön, zu wenig zielorientiert. Mag aber dran liegen, dass auch einfach zu viel Last auf diesen einen Teenie geladen war, denn vorne war ja wenig bis nix los, bevor auch Flick den /die "Lücke" erspähte.
"Vielversprechend" bei der WM, leider das Versprechen öfter einlösend im Süden. Aber wie Du schreibst: Bambi wird schon noch zum großen Dammwild, auch in der NM :-)

Ich glaube nicht, dass Musiala zu wenig zielorientiert ist oder war. Der hat doch mehrfach abgeschlossen, nicht nur drüber, sondern auch den Pfosten getroffen etc. Da liegt wohl eine Verwechslung vor: Er hat das Ziel einfach nicht getroffen. Aber wesentlich abschlussorientierter kann man kaum sein. Das Hauptproblem für Musiala bei der WM hat er auch in München zeitweise - es gibt keine Mitspieler, die sich anbieten, wenn er den Zug zum Tor aufnimmt. Stellungsspiel und Dynamik der Kollegen ist - bezogen auf das, was Musiala als Dosenöffner in Situationen entwickelt - vollkommen mangelhaft. Von den Kollegen erfasst "niemand" die Situation, die stehen rum wie die Ölgötzen. Dann bleibt nur, die Situation selbst abzuschließen. In der jetzigen Verfassung inkl. WM bräuchte der nur einen Lewandowski oder Haaland um sich herum, dann würden die Tore ohne Ende machen - davon bin jedenfalls ich überzeugt. Sowohl Lewandowski als auch Haaland sind extrem stark darin, mit Blick auf die sich anbahnende Situation freie Räume zu sichten und sich auch dorthin zu bewegen. Haaland großräumig, Lewandowski in kleineren Räumen - der entfernt sich oft genug einfach vom Abwehrspieler in dessen Rücken (wie oft stand er in den Jahren gegen uns 3-4 Meter vor dem Tor und musste nur noch köpfen oder einschieben, weil er sich plötzlich 2-3 Meter wegbewegte. An sich ein recht einfacher Move, jedenfalls von außen). CR7 ähnlich: Wie oft stand der einfach frei, selbst in höherem Alter? Würde Musiala in einer vernünftigen Mannschaft spielen, wäre der selbst in der aktuellen Form und im aktuellen Alter sehr, sehr prägend. Davon bin ich überzeugt. Sané, vor allem aber Gnabry und Müller (der aus Technik-Gründen) sind das aber weder in der NM noch bei Bayern.