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OECD-Studie: Immer weniger junge Erwachsene mit Berufsabschluss (Politik)

Habakuk, OWL, Dienstag, 12.09.2023, 16:36 (vor 827 Tagen)

Wie ich finde zahlreiche interessante Fakten über die Ausbildungssituation in Deutschland. Darunter auch für mich Überraschendes, wie z.B.:

"Das Zahlenverhältnis von Lehrern und Schülern ist hingegen vergleichsweise gut: Über alle Bildungseinrichtungen von der Grundschule bis hin zur Universität hinweg liegt es in Deutschland bei 1 zu 13, im OECD-Schnitt bei 1 zu 15.

Zudem verdienen Lehrkräfte in Deutschland vergleichsweise sehr gut: Mit 15 Jahren Berufserfahrung sind es dem Bericht zufolge kaufkraftbereinigt je nach Schultyp etwa 80.000 bis 90.000 Euro pro Jahr. Nur in Luxemburg wird demnach mehr gezahlt."

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/weniger-berufsabschluesse-deutschland-100.html

Mindestlohn - OECD-Studie: Immer weniger junge Erwachsene mit Berufsabschluss

Copperfield, Saarbrücken, Mittwoch, 13.09.2023, 10:50 (vor 826 Tagen) @ Habakuk

Komisch das in der Studie der Mindestlohn gar nicht auftaucht. Viele Schulabgänger / Studenten leben erstmal Prima mit dem Mindestlohn und ohne Ausbildung. Da ist die Ausbildungsvergütung nicht wirklich reizvoll. Später fällt einem das natürlich irgendwann auf die Füße, aber wer denkt mit 17 denn soweit.

Mindestlohn - OECD-Studie: Immer weniger junge Erwachsene mit Berufsabschluss

Franke, Donnerstag, 14.09.2023, 20:54 (vor 825 Tagen) @ Copperfield

Komisch das in der Studie der Mindestlohn gar nicht auftaucht. Viele Schulabgänger / Studenten leben erstmal Prima mit dem Mindestlohn und ohne Ausbildung. Da ist die Ausbildungsvergütung nicht wirklich reizvoll. Später fällt einem das natürlich irgendwann auf die Füße, aber wer denkt mit 17 denn soweit.


Mit 17 lebt man in der Regel noch bei den Eltern, die dann hoffentlich sagen, es wird Dir nie mehr so leicht fallen, eine Ausbildung zu absolvieren wie jetzt.

Mindestlohn - OECD-Studie: Immer weniger junge Erwachsene mit Berufsabschluss

Goalgetter1990, Mittwoch, 13.09.2023, 12:16 (vor 826 Tagen) @ Copperfield

Komisch das in der Studie der Mindestlohn gar nicht auftaucht. Viele Schulabgänger / Studenten leben erstmal Prima mit dem Mindestlohn und ohne Ausbildung. Da ist die Ausbildungsvergütung nicht wirklich reizvoll. Später fällt einem das natürlich irgendwann auf die Füße, aber wer denkt mit 17 denn soweit.

Genau das ist der Punkt. Wenn jemand Abitur hat, dann verdiene ich mit Studium + Werkstudentenstelle mehr, als mit einer Ausbildungsvergütung. Klar entscheiden sich da fast alle Abiturienten fürs Studium.

Mindestlohn - OECD-Studie: Immer weniger junge Erwachsene mit Berufsabschluss

bigfoot49, Leipzig, Donnerstag, 14.09.2023, 22:58 (vor 825 Tagen) @ Goalgetter1990

Naja, so schlecht sind die Ausbildungsgehälter heutzutage auch nicht mehr ;-)

Die Sache ist ja viel mehr, dass man für eine Ausbildung eigentlich nicht unbedingt ein Abi braucht. Aber ob man sich mit 15/16 schon für eine Arbeit entscheiden kann oder will….?
Und dann kommen ja auch die Gesellschaft und auch Eltern ins Spiel. Letztere wollen für ihre Kinder nur das Beste und wenn man bedenkt, was jahrelang das Mantra war oder auch teils immer noch ist: die Unternehmen rufen nach Studierten.
Bessere Bezahlung und Jobsicherheit: bei den Studierten. Befördert werden gefühlsmäßig auch eher Studierte.

Was ist dann wohl der Weg, den junge Menschen einschlagen oder den die Eltern empfehlen einzuschlagen? Ein Studium.

Und ich seh es in der Familie - das Handwerk ist finanziell unattraktiv.
Die Löhne sind im Vergleich gering. Es wird teils auch nur über Mindestlohn bezahlt.
Trotz Aufstiegs-Bafög hast Du je nach Job teils absurd hohe Kosten den Meister (um weiter aufzusteigen). Und wenn du letzteres machen willst, ist das mittlerweile mit immer weiteren Wegen (und damit noch mehr Kosten) verbunden, weil die Meisterausbildung vor Ort immer mehr abgespeckt ist.
Und da stellt sich doch ein HWK Präsident am Wochenende hin und schwärmt davon, dass die hohe Anzahl an Zugereisten Meisterlehrlingen für die Qualität spreche, während eine Handvoll ebenjener gegenüber der Zeitung nur einen Grund angab, warum sie genau in dieser HWK den Meister gemacht haben: es war die nächste bzw. eine HWK, die den Meister im Programm hatte. Vor Ort in der Heimat gab es keine.

Mindestlohn - OECD-Studie: Immer weniger junge Erwachsene mit Berufsabschluss

bigfoot49, Donnerstag, 14.09.2023, 23:19 (vor 825 Tagen) @ bigfoot49

Mein Neffe ist Elektriker. Er arbeitet hart und engagiert und der verdient ganz sicher weit mehr als den Mindestlohn.

Wie so oft: Einsatz lohnt sich.

Mindestlohn - OECD-Studie: Immer weniger junge Erwachsene mit Berufsabschluss

bigfoot49, Leipzig, Donnerstag, 14.09.2023, 23:59 (vor 825 Tagen) @ Taifun

Ja, ist doch schön für deinen Neffen.
Die KFZ-Mechaniker/Mechatroniker bei den großen Firmen bzw Autohäusern werden sicherlich auch gut bezahlt (und bekommen den Meister eventuell auch noch - mit vertraglicher Verpflichtung einige Jahre zu bleiben - gesponsert?).

Gibt halt im breiten Spektrum des Handwerks solche und solche. Und dort halt auch Zweige, in denen trotz harter Arbeit bei hohem Arbeitsdruck (unter Zeit, der Kunde will ja) die Betriebe trotzdem noch scheisse bezahlen.

Also Handwerk ist nicht durchgehend schlecht bezahlt, aber in einigen Bereichen schon. Sorry, wenn das im Ursprungsposting nicht rüber kam.

ps: hab aber auch noch nie jemanden von der HWK differenzieren gehört a la „uns fehlen besonders die Fachkräfte/Azubis in den Berufen x und y“. Wahrscheinlich würde man da zu schnell den Zusammenhang zum schlechtem Lohn sehen ;-)

OECD-Studie: Immer weniger junge Erwachsene mit Berufsabschluss

simie, Krefeld, Dienstag, 12.09.2023, 23:31 (vor 827 Tagen) @ Habakuk

Zumindest der Fakt, dass Lehrer in Deutschland sehr gut verdienen ist doch schon lange bekannt. Was natürlich die Investitionen Deutschlands in den Bildungssektor noch erbärmlicher dastehen lässt, da ein relativ großer Teil direkt in das Lehrergehalt fließt, was dann natürlich an anderen Stellen fehlt.

OECD-Studie: Immer weniger junge Erwachsene mit Berufsabschluss

Hatebreed, Mittwoch, 13.09.2023, 08:16 (vor 826 Tagen) @ simie
bearbeitet von Hatebreed, Mittwoch, 13.09.2023, 08:29

Ist das der Neid oder wie kommst Du zu so einer seltsamen Aussage?
Mal ganz abgesehen davon, dass die Besoldung von Lehrern Ländersache ist und die Ausstattung der Schulen in kommunaler Trägerschaft ist.

Zudem zweifele ich die Zahlen an.
Um in NRW auf "80.000 bis 90.000€" nach 15 Berufsjahren zu kommen, muss man Schulleiter eines Gymnasiums sein (A16), stellvertretender Schulleiter eines Gymnasiums (A15) oder Schulleiter von einer Gesamt-/Realschule (A15). Das dürfte kaum die Mehrheit sein. Die Schulleitung einer Grundschule kommt nicht auf diesen Betrag. Eine Grundschullehrerin verdient nach 15 Berufsjahren ca. 58.000€ brutto.

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OECD-Studie: Immer weniger junge Erwachsene mit Berufsabschluss

FourrierTrans, Freistaat Sauerland, Mittwoch, 13.09.2023, 13:09 (vor 826 Tagen) @ Hatebreed

Ist das der Neid oder wie kommst Du zu so einer seltsamen Aussage?
Mal ganz abgesehen davon, dass die Besoldung von Lehrern Ländersache ist und die Ausstattung der Schulen in kommunaler Trägerschaft ist.

Zudem zweifele ich die Zahlen an.
Um in NRW auf "80.000 bis 90.000€" nach 15 Berufsjahren zu kommen, muss man Schulleiter eines Gymnasiums sein (A16), stellvertretender Schulleiter eines Gymnasiums (A15) oder Schulleiter von einer Gesamt-/Realschule (A15). Das dürfte kaum die Mehrheit sein. Die Schulleitung einer Grundschule kommt nicht auf diesen Betrag. Eine Grundschullehrerin verdient nach 15 Berufsjahren ca. 58.000€ brutto.

Da habe ich mich auch gewundert. Bei dem Lehrpersonal, was ich in meinem Bekanntenkreis habe, da sind schon einige relativ weit oben in der Nahrungskette, 90k bekommen die aber nicht. Sogar eher ein ganzes Stück drunter.

OECD-Studie: Immer weniger junge Erwachsene mit Berufsabschluss

Fonzie, Münster, Mittwoch, 13.09.2023, 18:34 (vor 826 Tagen) @ FourrierTrans

Da habe ich mich auch gewundert. Bei dem Lehrpersonal, was ich in meinem Bekanntenkreis habe, da sind schon einige relativ weit oben in der Nahrungskette, 90k bekommen die aber nicht. Sogar eher ein ganzes Stück drunter.

Das ist auch falsch. Die Zahl entsteht daraus, dass ursprünglich "kaufkraftbereinigt" Euros in Dollar umgerechnet wurde, die aktuellen Berichte dann aber Dollar wieder zurück in Euro nach "normalem" Kurs rechnen. Hier aus der SZ:

Anmerkung der Redaktion: Wie im Text zitiert, gibt die OECD-Studie das jährliche Durchschnittsgehalt von Lehrerinnen und Lehrern im Sekundarbereich I in Deutschland mit knapp 90 000 Dollar an (genau sind es 89 721,57 US-Dollar, siehe S. 421, Abb. D 3.2). Ohne Erläuterung ist diese Zahl allerdings irreführend, wie viele Leserinnen und Leser zu Recht anmerkten. Knapp 90 000 Dollar entsprächen nach aktuellem Wechselkurs nämlich knapp 90 000 Euro - was deutlich mehr ist als das durchschnittliche Gehalt einer Lehrkraft im Sekundarbereich I in Deutschland. Laut OECD lag es 2021 bei 69 779 Euro. Um die Gehälter in verschiedenen Ländern vergleichen zu können, rechnet die OECD sie aus der jeweiligen Landeswährung in US-Dollar um - und zwar mit sogenannten kaufkraftbereinigten Wechselkursen. Die Kaufkraft eines Euro in Deutschland habe 2021, im Jahr der Datenerhebung, ungefähr der Kaufkraft von 1,28 US-Dollar in den USA entsprochen. Multipliziert man 69 779 Euro mit diesem Faktor, kommt man auf knapp 90 000 US-Dollar.

Quelle

Im Vergleich zum Durchschnittsgehalt innerhalb des eigenen Landes liegen deutsche Lehrer mit Berufserfahrung relativ in der Mitte des Feldes. Hier zum Beispiel der Bericht vom IFO von 2007 dazu:

Deutsche Lehrer sind Spitze! Zumindest liegt das Anfangsgehalt von Absolventen eines Lehramtsstudienganges in Deutschland im internationalen Vergleich an der Spitze. Allerdings landen sie im Laufe der Berufsjahre im Mittelfeld der Gehälter, die Lehrern gezahlt werden. Zu diesem Ergebnis kommt die OECD-Studie »Bildung auf einen Blick«, die Lehrergehälter an öffentlichen Schulen vergleicht. Die Beträge wurden, um eine internationale Vergleichbarkeit zu gewährleisten, in US-Dollar umgerechnet und in Kaufkraftparitäten ausgedrückt.

OECD-Studie: Immer weniger junge Erwachsene mit Berufsabschluss

Ulrich, Mittwoch, 13.09.2023, 11:10 (vor 826 Tagen) @ Hatebreed

Zudem zweifele ich die Zahlen an.
Um in NRW auf "80.000 bis 90.000€" nach 15 Berufsjahren zu kommen, muss man Schulleiter eines Gymnasiums sein (A16), stellvertretender Schulleiter eines Gymnasiums (A15) oder Schulleiter von einer Gesamt-/Realschule (A15). Das dürfte kaum die Mehrheit sein. Die Schulleitung einer Grundschule kommt nicht auf diesen Betrag. Eine Grundschullehrerin verdient nach 15 Berufsjahren ca. 58.000€ brutto.

Ich meine mich zu erinnern, dass mittlerweile auch die Besoldung von Beamten in den einzelnen Bundesländern deutlich unterschiedlich ist. Ggf. hat man ja das Bundesland heraus gepickt, das am besten bezahlt?

OECD-Studie: Immer weniger junge Erwachsene mit Berufsabschluss

Hatebreed, Mittwoch, 13.09.2023, 11:12 (vor 826 Tagen) @ Ulrich

Nein, das unterscheidet sich nur in Nuancen. Hessen und Bayern zahlen ein bisschen mehr (da reden wir aber eher von 100€brutto pro Monat).

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OECD-Studie: Immer weniger junge Erwachsene mit Berufsabschluss

Weeman, Hinterm Knauber, Mittwoch, 13.09.2023, 09:52 (vor 826 Tagen) @ Hatebreed

Ist das der Neid oder wie kommst Du zu so einer seltsamen Aussage?

Hab letztens noch mit einem Bekannten gesprochen der in leitender Funktion im Marketingbereich unterwegs ist. Seine Frau ist verbeamtete Grundschullehrerin.
Und er meinte, dass es eigentlich keinen Lehrermangel geben dürfte wenn man mal ordentlich kommunizieren würde wie viel bei Lehrern am Ende übrig bleibt.
Das soll jetzt nicht heißen, dass die zu viel bekommen.
Aber alles in allem dürfen sich verbeamtete Lehrer definitiv nicht beschweren.

Das alles drumherum oft ne einzige Katastrophe ist will ich nicht bestreiten.

OECD-Studie: Immer weniger junge Erwachsene mit Berufsabschluss

Hatebreed, Mittwoch, 13.09.2023, 11:15 (vor 826 Tagen) @ Weeman

Es ging ja nicht darum, sich über das Gehalt zu beschweren...

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OECD-Studie: Immer weniger junge Erwachsene mit Berufsabschluss

simie, Krefeld, Mittwoch, 13.09.2023, 10:01 (vor 826 Tagen) @ Weeman

Aber alles in allem dürfen sich verbeamtete Lehrer definitiv nicht beschweren.

Ich habe auch ein paar Lehrer im Bekanntenkreis. Und beklagen dürfte sich keiner. Zumindest nicht über die Bezahlung. Über andere Bereiche natürlich schon, wobei da teilweise bezüglich der Belastung auch etwas übertrieben wird. Aber welche Berufsgruppe jammert nicht?

OECD-Studie: Immer weniger junge Erwachsene mit Berufsabschluss

dozer, Mittwoch, 13.09.2023, 12:23 (vor 826 Tagen) @ simie

Fakten:

Grundschullehrer-/innen verdienen weniger als Real und Gymnasiallehrer-/innen

Arbeitszeiten von 50h/Woche (reiner Unterricht ist nur ein Bruchteil der Zeit)

Arbeiten am Wochenende keine Ausnahme

Unbezahlte Zusatzarbeit und Ausgaben für Klassenfahrten, Ausflüge, etc.

Ferienzeit heißt nicht, dass man frei hat

Angestellte Lehrer werden zum Teil im Sommer entlassen


Kein Anspruch auf festen Arbeitsplatz (keine fest definierte Schule, sondern Einsatz im Kreis)

Also da ist nicht alles Gold was glänzt. Daher Vorsicht mit ich hab von Bekannten gehört.


Das musste ich da jetzt Mal ergänzen

OECD-Studie: Immer weniger junge Erwachsene mit Berufsabschluss

Hatebreed, Mittwoch, 13.09.2023, 13:06 (vor 826 Tagen) @ dozer

Grundschullehrer-/innen verdienen weniger als Real und Gymnasiallehrer-/innen

Für NRW ist das so nicht richtig.
Noch werden alle außer Gymnasium und Förderschule auf A12 bezahlt, demnächst alle A13.

Speziell zu den GrundschullehrerInnen:
Sie haben bis vor kurzem deutlich weniger studiert.

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OECD-Studie: Immer weniger junge Erwachsene mit Berufsabschluss

dozer, Mittwoch, 13.09.2023, 12:44 (vor 826 Tagen) @ dozer

Hinweis: Die Anpassung von Grundschullehrer, Mittelschullehrer und Gymnasiallehrer auf A13 ist fast in ganz Deutschland erfolgt.

OECD-Studie: Immer weniger junge Erwachsene mit Berufsabschluss

Fonzie, Münster, Mittwoch, 13.09.2023, 18:44 (vor 826 Tagen) @ Taifun

Ein richtiger Schritt. Wenn jetzt noch die Arbeitszeit realistisch erfasst wird, wäre ich (am Gymnasium) mit der fast komplett zufrieden. ;)

OECD-Studie: Immer weniger junge Erwachsene mit Berufsabschluss

simie, Krefeld, Mittwoch, 13.09.2023, 09:14 (vor 826 Tagen) @ Hatebreed

Man muss nicht immer überall Neid vermuten. Das war eine ganz einfache Feststellung. Wenn man beim Gehalt am oberen Ende der Statistik liegt, bei den Gesamtausgaben jedoch unter dem Schnitt liegt, dann ist faktisch für die Ausgaben bezüglich Ausstattung etc. noch weniger vorhanden, als es auf dem ersten Blick aussieht. Das war doch nur eine Feststellung. Nichts weiter.

Wen es übrigens interessiert findet im folgenden Link die Studie:

https://www.oecd-ilibrary.org/education/bildung-auf-einen-blick-2023_34087b82-de

OECD-Studie: Immer weniger junge Erwachsene mit Berufsabschluss

Fonzie, Münster, Mittwoch, 13.09.2023, 18:42 (vor 826 Tagen) @ simie

Man muss nicht immer überall Neid vermuten. Das war eine ganz einfache Feststellung. Wenn man beim Gehalt am oberen Ende der Statistik liegt, bei den Gesamtausgaben jedoch unter dem Schnitt liegt, dann ist faktisch für die Ausgaben bezüglich Ausstattung etc. noch weniger vorhanden, als es auf dem ersten Blick aussieht. Das war doch nur eine Feststellung. Nichts weiter.

Wen es übrigens interessiert findet im folgenden Link die Studie:

https://www.oecd-ilibrary.org/education/bildung-auf-einen-blick-2023_34087b82-de

Ich habe es oben auch noch mal verlinkt. Am oberen Ende der Statistik ist man in D vor allem beim Berufseinstieg. Mit ein paar Berufsjahren liegen deutsche Lehrer ziemlich genau im Mittelfeld.

Ändert aber nichts daran, dass du absolut Recht hast, dass D als relativ reiches Land zu wenig in die Ausstattung etc. investiert. Dazu kommt dann noch die Ungerechtigkeit, dass viele Investitionen über die Kommunen laufen, so dass die finanzielle Situation selbst in "Nachbarschulen" komplett unterschiedlich sein kann. "Mein" Schulträger ist was das angeht sicherlich innerhalb NRWs in der reicheren Hälfte verortet. Trotzdem ist es erschütternd, wie viel grundlegende Dinge über Sponsoren, den Förderverein etc. subventioniert werden müssen. Und trotzdem sind das Bedingungen, von denen man an meiner Ausbildungsschule im nördlichen Ruhrgebiet teilweise geträumt hätte.

OECD-Studie: Immer weniger junge Erwachsene mit Berufsabschluss

Hatebreed, Mittwoch, 13.09.2023, 11:19 (vor 826 Tagen) @ simie

Ok, dann rudere ich zurück. Entschuldige.

Letztendlich ist das für mich aber nicht vergleichbar, da aus völlig unterschiedlichen Töpfen bezahlt wird. Ja, die Lehrerbesoldung ist gut - aber übrigens auch limitiert. Die Lehrerbesoldung kommt aus Landesmitteln. Für die Ausstattung von Schulen sind die Kommunen/Landkreise zuständig. Für mich erschließt sich da keinerlei Zusammenhang - und dieser von Dir konstruierte Zusammenhang hat mich ein wenig aufgeregt.

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Block 24

OECD-Studie: Immer weniger junge Erwachsene mit Berufsabschluss

simie, Krefeld, Mittwoch, 13.09.2023, 11:52 (vor 826 Tagen) @ Hatebreed

Es sollte einfach noch mal deutlich machen, wie wenig letztlich in Deutschland in die Ausstattung etc. der Schulen investiert wird. Was dann ja jeder, der die Schulen kennt auch sehen kann.
Und für diese Feststellung ist es ja auch erst einmal zweitrangig aus welchen Töpfen die Gelder kommen.

OECD-Studie: Immer weniger junge Erwachsene mit Berufsabschluss

Talentförderer, Dortmund, Donnerstag, 14.09.2023, 07:30 (vor 825 Tagen) @ simie

Zweitrangig ist das nicht. Gerade Kommunen die unter finanziellen Engpässen leiden, z. b. durch Strukturwandel haben nunmal nicht die Möglichkeit Unmengen Geld in Schulen zu stecken. Zumal durch Geburtenstarke Jahrgänge und extrem vielen Flüchtlingskindern nichtmal genug Schulen da sind. In Dortmund werden daher provisorische Schulen/Klassen in alten leerstehenden Schulen und anderen Immobilien gegründet. Die Ausstattung ist da eher das zweite Problem.

OECD-Studie: Immer weniger junge Erwachsene mit Berufsabschluss

Karsten, Zürich, Mittwoch, 13.09.2023, 14:08 (vor 826 Tagen) @ simie

Es sollte einfach noch mal deutlich machen, wie wenig letztlich in Deutschland in die Ausstattung etc. der Schulen investiert wird. Was dann ja jeder, der die Schulen kennt auch sehen kann.

Ich war am Montag zufällig in Freiburg im Breisgau, wo in der Schreibwarenabteilung einer Drogerie Scharen von Eltern eine Liste abarbeiteten, die sie für den Schulanfang ihres Kindes bekommen hatten.

Sowas ist mindestens im Kanton Zürich absolut undenkbar. Wir müssen unseren beiden Kindern nicht einen einzigen Bleistift für die Schule kaufen.

Nun sagt man der Schweiz ja nach, dass man deutlich weniger Steuern bezahlt als in Deutschland. Dass man aber in Deutschland in einem so essentiellen Bereich wie der Bildung auch noch so viel weniger für seine Steuern bekommt, das finde ich schon bemerkenswert und frage mich, wo die Kohle stattdessen hinwandert.

OECD-Studie: Immer weniger junge Erwachsene mit Berufsabschluss

simie, Mittwoch, 13.09.2023, 09:22 (vor 826 Tagen) @ simie

Ich habe in die Studie mal hineingeschaut… die setzt für die Sekundarstufe 2 ein Mindestgehalt von über 80.000€/Jahr an… bei Mindestqualifikation und Mindestalter… das kann eigentlich nicht stimmen.

Keine Ahnung was die da alles mit einrechnen (sagen sie leider auch nicht genau), Google gibt für NRW 4500€/Monat, also 54000€/Jahr als Anfangsgehalt für Lehrer Sek 2 an… das sind dann doch nur gerade mal 2/3 davon. Und erheblich näher an dem was ich bei früheren Suchen und Gesprächen mit Lehrern als realistisch kennengelernt habe.

Leider gibt die Studie keine saubere Quelle an. (Oder ich habe sie übersehen)

OECD-Studie: Immer weniger junge Erwachsene mit Berufsabschluss

simie, Krefeld, Mittwoch, 13.09.2023, 09:28 (vor 826 Tagen) @ RE_LordVader

Die Angaben der Studie sind in Dollar. Das erklärt jedoch tatsächlich nicht die komplette Differenz.

OECD-Studie: Immer weniger junge Erwachsene mit Berufsabschluss

simie, Mittwoch, 13.09.2023, 09:39 (vor 826 Tagen) @ simie

Ebenso bereinigen sie die Zahlen… ich frage mich nur wie…

Es kann durchaus sein, dass das durch den Beamtenstatus von vielen Lehrkräften zustande kommt, bei dem man ja durch die anders geregelte KKV und auch den Unterschied Pensionsvorsorge/Rentenversicherung durchaus zu Entsprechenden Anpassungen kommen kann. (Also dass die angegebenen Zahlen dem entsprechen was man „in der freien Wirtschaft“ verdienen müsste um auf ein ähnliches Salär zu kommen.
Das hätte ich mir in dem Abschnitt dann aber doch etwas genauer erwähnt gewünscht. (Und ob die Studie jetzt 400 oder 500 Seiten ist ist im Zeitalter von PDF ja auch unerheblich ;-) )

OECD-Studie: Immer weniger junge Erwachsene mit Berufsabschluss

majae, Muc, Mittwoch, 13.09.2023, 14:57 (vor 826 Tagen) @ RE_LordVader

Es kann durchaus sein, dass das durch den Beamtenstatus von vielen Lehrkräften zustande kommt, bei dem man ja durch die anders geregelte KKV und auch den Unterschied Pensionsvorsorge/Rentenversicherung durchaus zu Entsprechenden Anpassungen kommen kann. (Also dass die angegebenen Zahlen dem entsprechen was man „in der freien Wirtschaft“ verdienen müsste um auf ein ähnliches Salär zu kommen.

Ich würde drauf wetten, dass es so gemeint ist. Es macht schließlich wenig Sinn Brutto-Gehälter miteinander zu vergleichen, bei denen ganz unterschiedliche Abgaben drauf kommen. Und um die Pension eines Lehrer zu erreichen, muss ich nunmal auch einfach 500-1000 Euro im Monat zur Seite legen ergo mehr verdienen.

OECD-Studie: Immer weniger junge Erwachsene mit Berufsabschluss

Oleoleole, Mittwoch, 13.09.2023, 17:26 (vor 826 Tagen) @ majae

steht ja da , kaufkraftbereinigt...

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simie, Krefeld, Mittwoch, 13.09.2023, 09:55 (vor 826 Tagen) @ RE_LordVader

Eventuell werden ja die Beihilfen etc. zugezählt, die ja letztlich einen nicht geringen Anteil ausmachen, aber gerne mal ignoriert werden.

OECD-Studie: Immer weniger junge Erwachsene mit Berufsabschluss

markus, Mittwoch, 13.09.2023, 10:19 (vor 826 Tagen) @ simie

Eventuell werden ja die Beihilfen etc. zugezählt, die ja letztlich einen nicht geringen Anteil ausmachen, aber gerne mal ignoriert werden.

Verfälschen da vielleicht auch Teilzeitkräfte das Bild? Oder sind die Daten zum Teil schon etwas älter und es fehlen Tariferhöhungen?

OECD-Studie: Immer weniger junge Erwachsene mit Berufsabschluss

Blarry, Essen, Mittwoch, 13.09.2023, 08:40 (vor 826 Tagen) @ Hatebreed

Kann es sein, dass die Studie nicht nur tatsächlich hauptberuflich tätiges Lehrpersonal aufgreift - wo man selbst mit A16 kaum an die genannten Gehälter kommt -, sondern auch Dozenten aus der freien Wirtschaft mitzählt, die Vorlesungen an Hochschulen geben? Davon gibt's so einige, und wenn die bei ihrem eigentlichen Arbeitgeber sechsstellig beziehen und ohne weitere Differenzierung im Datensatz auftauchen, zieht es den Durchschnitt natürlich hoch.

OECD-Studie: Immer weniger junge Erwachsene mit Berufsabschluss

Hatebreed, Mittwoch, 13.09.2023, 08:46 (vor 826 Tagen) @ Blarry

Das wäre auch meine einzige Erklärung. Dann braucht man sich auch nicht wundern, wenn es zu oben genannten Aussagen kommt...

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OECD-Studie: Immer weniger junge Erwachsene mit Berufsabschluss

MarcBVB, עַם יִשְׂרָאֵל חַי, Mittwoch, 13.09.2023, 08:45 (vor 826 Tagen) @ Blarry

Lehrer sollten auch nicht A16 bekommen.

OECD-Studie: Immer weniger junge Erwachsene mit Berufsabschluss

Talentförderer, Dortmund, Donnerstag, 14.09.2023, 07:40 (vor 825 Tagen) @ MarcBVB

Und Anwälte sollten nicht unverschämte (durchschnittliche) 190 Euro Regelsatz pro Stunde nehmen.

Jeder Branche das seine. ;-)

OECD-Studie: Immer weniger junge Erwachsene mit Berufsabschluss

Oleoleole, Donnerstag, 14.09.2023, 08:58 (vor 825 Tagen) @ Talentförderer

Kannst Du mir dann mal die mit den unterdurchschnittlichen Sätzen schicken, ich kenn nur welche mit mindestens ner 2 vorne...

OECD-Studie: Immer weniger junge Erwachsene mit Berufsabschluss

Elmar, Donnerstag, 14.09.2023, 09:33 (vor 825 Tagen) @ Oleoleole

Unter 200 gibts eigentlich nur in verhandelten Rahmenverträgen.

OECD-Studie: Immer weniger junge Erwachsene mit Berufsabschluss

Elmar, Donnerstag, 14.09.2023, 07:47 (vor 825 Tagen) @ Talentförderer

Und Lehrer sind sogar noch wichtiger.

OECD-Studie: Immer weniger junge Erwachsene mit Berufsabschluss

Hatebreed, Mittwoch, 13.09.2023, 08:48 (vor 826 Tagen) @ MarcBVB

Schulleiter eines Gymnasiums sind ja auch keine "Lehrer" mehr (sie sind in der Regel nicht mehr im Unterricht), sondern mehr oder weniger Verwaltungsbeamte: Verantwortlich für 1000+ Schüler und für 100+ Mitarbeiter.

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Block 24

OECD-Studie: Immer weniger junge Erwachsene mit Berufsabschluss

MarcBVB, עַם יִשְׂרָאֵל חַי, Mittwoch, 13.09.2023, 08:53 (vor 826 Tagen) @ Hatebreed

Schulleiter eines Gymnasiums sind ja auch keine "Lehrer" mehr (sie sind in der Regel nicht mehr im Unterricht), sondern mehr oder weniger Verwaltungsbeamte: Verantwortlich für 1000+ Schüler und für 100+ Mitarbeiter.

Das stimmt. Und sie sorgen dafür, dass meine im Schulrecht tätigen Kollegen niemals zu wenig Arbeit haben.

SCNR

OECD-Studie: Immer weniger junge Erwachsene mit Berufsabschluss

Hatebreed, Mittwoch, 13.09.2023, 11:23 (vor 826 Tagen) @ MarcBVB
bearbeitet von Hatebreed, Mittwoch, 13.09.2023, 11:26

Das stimmt. Und sie sorgen dafür, dass meine im Schulrecht tätigen Kollegen niemals zu wenig Arbeit haben.

Ein Schulleiter würde die Verantwortung für Deine Aussage wohl eher bei den Erziehungsberechtigten sehen.

SCNR

Und nochmal zum Thema A16: Ich würde die Verantwortung für so ein niedriges Gehalt nicht übernehmen wollen. Was wäre eine vergleichbare Position in der freien Wirtschaft? Mittleres Managment, Geshäftsführer eines mittleren Unternehmens? Die arbeiten sicherlich nicht für 5stellige Bruttogehälter ohne Boni etc. Wenn Du mich fragst ist das auch der Grund, warum so viele Schulleitungsstellen unbesetzt sind.

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Block 24

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Blarry, Essen, Mittwoch, 13.09.2023, 12:43 (vor 826 Tagen) @ Hatebreed

Für die Mehrarbeit seiner Saunaklubbuddies sind ja eher die neurotischen Helikoptereltern verantwortlich als die Schulen an sich. "Hallo ich bin die Mama vom Sandro" und so.

Für A16 musst du schon OStDir sein, Rektor an Gymnasium oder Berufsschule. Da kommen vielleicht 2% der Lehrkräfte überhaupt erst hin. Dein üblicher Dorfgrundschulrektor bleibt in A13 hängen, was je nach Bundesland irgendwo bei 4.500 brutto liegt.

Zum Vergleich: A16 beim Bund kriegst du als Oberst, bist damit planmäßig Regimentskommandeur, mit einer (theoretischen) Verantwortung über rund 1500 Soldaten und zivile Angestellte. Auf welche Mannstärke kommt ein durchschnittliches Gymnasium? Lehrkräfte und Funktionspersonal zusammen vielleicht 150? Da schaut mir die Verantwortung dann doch überschaubar aus.

OECD-Studie: Immer weniger junge Erwachsene mit Berufsabschluss

Blarry, Mittwoch, 13.09.2023, 12:46 (vor 826 Tagen) @ Blarry

Verantwortung für 150 Mitarbeiter und 1000 Schüler.

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Guido, Mittwoch, 13.09.2023, 08:24 (vor 826 Tagen) @ Hatebreed

Ist das der Neid oder wie kommst Du zu so einer seltsamen Aussage?

Wieso seltsame Aussage? Das stand ja bereits oben in der Einleitung so. Dass die Lehrergehälter in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern sehr hoch sind, ist doch unbestritten und selbst im Vergleich zu Führungspositionen im öffentlichen Dienst werden Lehrer deutlich besser bezahlt. Jetzt kannst du einen Lehrer natürlich mit Geld vollschütten: Mehr als 30 Schüler in der Klasse oder 30 Stunden unterrichten kann der auch für mehr Gehalt nicht. Insofern stellt sich schon die Frage, ob höhere Gehälter, schnellere Verbeamtung, ein gegenseitiger Überbietungskampf der Bundesländer das Bildungsproblem grundsätzlich lösen würden

OECD-Studie: Immer weniger junge Erwachsene mit Berufsabschluss

Hatebreed, Mittwoch, 13.09.2023, 08:28 (vor 826 Tagen) @ Guido

Wieso seltsame Aussage?

Weil er die Lehrergehälter in direkten Bezug zur Ausstattung setzt.

Wenn der Job so "attraktiv" bezahlt ist, warum haben wir dann so einen Lehrermangel?

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OECD-Studie: Immer weniger junge Erwachsene mit Berufsabschluss

Habakuk, OWL, Mittwoch, 13.09.2023, 10:06 (vor 826 Tagen) @ Hatebreed

Wenn der Job so "attraktiv" bezahlt ist, warum haben wir dann so einen Lehrermangel?

Haben wir ja wohl eigentlich gar nicht: "Das Zahlenverhältnis von Lehrern und Schülern ist hingegen vergleichsweise gut: Über alle Bildungseinrichtungen von der Grundschule bis hin zur Universität hinweg liegt es in Deutschland bei 1 zu 13, im OECD-Schnitt bei 1 zu 15."

Die Frage, die sich für mich bei sowas immer stellt ist: Was kommt von dem, was man oben reintut auch unten an? Es drängt sich halt der Verdacht auf, dass viel Geld und Arbeitskraft in irgendwelchen Verwaltungsmühlen zermahlen wird. Das Gleiche beobachten wir ja im Gesundheitswesen. Deutschland hat dafür in der EU die höchsten Ausgaben (in Relation zum BIP). Trotzdem gibt es erhebliche Defizite, insbesondere in der flächendeckenden ambulanten Versorgung.

OECD-Studie: Immer weniger junge Erwachsene mit Berufsabschluss

Hatebreed, Mittwoch, 13.09.2023, 11:31 (vor 826 Tagen) @ Habakuk

Die Frage, die sich für mich bei sowas immer stellt ist: Was kommt von dem, was man oben reintut auch unten an? Es drängt sich halt der Verdacht auf, dass viel Geld und Arbeitskraft in irgendwelchen Verwaltungsmühlen zermahlen wird.

Wenn Du mich fragst: Der größte "vermeidbare" Aufwand für Lehrkräfte ist das Nachholen von Erziehung. Das gehört zwar auch zu den Aufgaben von Lehrkräften, nimmt aber einen immer größeren Raum ein, weil das Erziehen in manchen Elternhäusern nur noch unzureichend stattfindet.

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Block 24

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Talentförderer, Dortmund, Donnerstag, 14.09.2023, 07:50 (vor 825 Tagen) @ Hatebreed

An der Stelle muss man aber auch sagen, dass hier ein Problem bei den Hochschulen besteht, da viele Lehrer dort zwar ihr Rüstzeug als Lehrkräfte bekommen, aber nicht als Pädagogen.

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Karsten, Zürich, Mittwoch, 13.09.2023, 13:39 (vor 826 Tagen) @ Hatebreed

Die Frage, die sich für mich bei sowas immer stellt ist: Was kommt von dem, was man oben reintut auch unten an? Es drängt sich halt der Verdacht auf, dass viel Geld und Arbeitskraft in irgendwelchen Verwaltungsmühlen zermahlen wird.


Wenn Du mich fragst: Der größte "vermeidbare" Aufwand für Lehrkräfte ist das Nachholen von Erziehung. Das gehört zwar auch zu den Aufgaben von Lehrkräften, nimmt aber einen immer größeren Raum ein, weil das Erziehen in manchen Elternhäusern nur noch unzureichend stattfindet.

Das kann man aus meiner Sicht so sehen, wenn man davon ausgeht, dass es Aufgabe von Erziehung sein muss, dafür zu sorgen, dass ein Kind in der Schule funktioniert. Damit hätte die Gesellschaft dann einen schulischen Auftrag, was aber meines Erachtens nicht so ist. Das Gegenteil ist richtig: Die Schule hat einen gesellschaftlichen Auftrag.

Und nun hat sich vielleicht in den letzten 20-30 Jahren die Erziehung dahingehend verändert, dass sie sich stärker an den Bedürfnissen der Kinder orientiert als...ja..."früher" eben. Und auf diese gesellschaftliche Entwicklung muss die Schule Antworten finden, sowohl betreffend personelle wie materielle Ausstattung als auch betreffend Unterrichtsmethodik. Ob sie das kann, wenn sie die gleiche oder eine schlechtere Ausstattung hat als vor eben diesen 20-30 Jahren, ist dann eine andere Frage, aber das Bildungswesen ist grundsätzlich mal in der Pflicht, konstruktiv auf gesellschaftliche Veränderungen zu reagieren, anstatt einseitig den Elternhäusern mangelnde Erziehung vorzuwerfen.

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Hatebreed, Mittwoch, 13.09.2023, 17:25 (vor 826 Tagen) @ Karsten

Und nun hat sich vielleicht in den letzten 20-30 Jahren die Erziehung dahingehend verändert, dass sie sich stärker an den Bedürfnissen der Kinder orientiert als...ja..."früher" eben.

Das meine ich nicht. Ich meine "sozial verwahrloste" Kinder, die nie richtig Erziehung genossen haben, weil sie ihren Eltern komplett egal sind. Diese Kinder wissen überhaupt nicht, wie man sich in Gruppen "benimmt". Und mit "Benehmen" meine ich jetzt einfach nur keinen Schaden anrichten. Die im wahrsten Sinne des Wortes eine Schneise der Verwüstung an jeden Ort zurücklassen, an dem sie waren.

... aber das Bildungswesen ist grundsätzlich mal in der Pflicht, konstruktiv auf gesellschaftliche Veränderungen zu reagieren, anstatt einseitig den Elternhäusern mangelnde Erziehung vorzuwerfen.

Das Bildungswesen reagiert, keine Sorge. Dann werden statt Unterricht halt Konflikte geklärt, dann werden halt "Basics" trainiert - Du ahnst es: statt Unterricht.

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simie, Krefeld, Mittwoch, 13.09.2023, 09:19 (vor 826 Tagen) @ Hatebreed


Weil er die Lehrergehälter in direkten Bezug zur Ausstattung setzt.


Ich wollte eigentlich darauf hinaus, dass dadurch die geringen Ausgaben für Bildung noch geringer sind, als es auf dem ersten Blick wirkt.
Ob die Gehälter für Lehrer dann wirklich ihrer Arbeitsleistung entsprechen ist dann noch ein anderes Thema.

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Hatebreed, Mittwoch, 13.09.2023, 08:39 (vor 826 Tagen) @ Hatebreed

U.a. Weil die Ausbildung zum Lehrer stark eingeschränkt wurde (zumindest in NRW), weil halt offensichtlich niemand ahnen konnte, dass ältere Lehrer in Pension gehen würden und ,Kinder die geboren werden später auch unterrichtet werden müssen…

Aber eines was diesen Beruf tatsächlich sehr unattraktiv macht sind eben die Nebenbedingungen. zB dass der Staat noch nicht einmal genügend Geld für Lehrmittel zur Verfügung stellt (an den allermeisten Schulen müssen Eltern für alles mögliche extra zahlen… alleine für die Kopien von Arbeitsblättern), geschweige denn für vernünftige Räumlichkeiten sorgt.

Dann kommen natürlich auch noch andere Auswirkungen unseres aktuellen sozialen Klimas hinzu. Natürlich sind Eltern die Lehrer bei schlechten Noten ihrer Sprösslinge verklagen oder Schläge androhen Einzelfälle und nicht die Regel, aber halt auch extrem demotivierend. Und ich kenne einige Lehrer aus unterschiedlichen Bildungsbereichen (die reichen von Sonderschule bis zu Berufsschule) und leider können alle von solchen Begebenheiten berichten.

Verschiedene Ursachen

d0g1am., Bochum, Dienstag, 12.09.2023, 18:59 (vor 827 Tagen) @ Habakuk

Zum einen gibt es (zumindest gefühlt) immer mehr Menschen, die studieren. Und das auch relativ lange. Habe allein in meinem Freundeskreis 2 Ü30-Studenten, und noch einige Ü25. Ausbildung machen in meinem Umfeld dagegen nur noch sehr wenige junge Menschen. Und selbst die mit Ausbildung hängen danach häufig noch ein Studium hinten dran.

Zum anderen sind unter den Flüchtlingen sehr viele junge Menschen. Zum einen mit sowieso schon niedriger Bildung, zum anderen verzögert sich durch die psychischen & Sprachprobleme natürlich auch die Ausbildung nach hinten. Das soll jetzt keine Hetze oder ähnliches sein, das sind ja durchaus plausible Gründe. Nur finde ich die Zahlen unter diesen Gesichtspunkten gar nicht mal soo überraschend.

EDIT: Hätte vermutlich erst den Artikel und nicht nur die Überschrift lesen sollen, bin ja gar nicht so weit weg inhaltlich :D

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Hatebreed, Dienstag, 12.09.2023, 17:55 (vor 827 Tagen) @ Habakuk

... 38 Prozent der 25- bis 34-Jährigen einen Berufsabschluss vorweisen ...

Wie kann das sein? Das ist ja eine Katastrophe?!?

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DB146, Lokschuppen, Dienstag, 12.09.2023, 18:09 (vor 827 Tagen) @ Hatebreed

... 38 Prozent der 25- bis 34-Jährigen einen Berufsabschluss vorweisen ...

Wie kann das sein? Das ist ja eine Katastrophe?!?

Wieso das? Es studieren halt immer mehr. Ein Studienabschluss gilt nicht als Berufsabschluss.

Blöd ist es trotzdem, weil überall Handwerker etc. fehlen.

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Sascha, Dortmund, Mittwoch, 13.09.2023, 11:38 (vor 826 Tagen) @ DB146

... 38 Prozent der 25- bis 34-Jährigen einen Berufsabschluss vorweisen ...

Wie kann das sein? Das ist ja eine Katastrophe?!?


Wieso das? Es studieren halt immer mehr. Ein Studienabschluss gilt nicht als Berufsabschluss.

Blöd ist es trotzdem, weil überall Handwerker etc. fehlen.

Was auch kein Wunder ist. Mittlerweile wird teilweise ein Studium für kaufmännische Berufswege gefordert, in denen vor 10 bis 20 Jahren das Abitur an ausgereicht hat.

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Hatebreed, Mittwoch, 13.09.2023, 08:33 (vor 826 Tagen) @ DB146

Ein Studienabschluss gilt nicht als Berufsabschluss.

Seltsame Definition.

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Sascha, Dortmund, Mittwoch, 13.09.2023, 11:37 (vor 826 Tagen) @ Hatebreed

Ein Studienabschluss gilt nicht als Berufsabschluss.


Seltsame Definition.

Finde ich nicht. Das Studium ist in der Regel doch die Weiterführung der Vermittlung theoretischen Wissens wie in der Schule. Der Berufsabschluss beinhaltet auch die praktische Umsetzung.

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Eibaueristmeinfreund, Mittwoch, 13.09.2023, 06:30 (vor 826 Tagen) @ DB146

Wieso das? Es studieren halt immer mehr. Ein Studienabschluss gilt nicht als Berufsabschluss.

Blöd ist es trotzdem, weil überall Handwerker etc. fehlen.

Zur Wahrheit gehört aber auch, dass Tätigkeiten mit schwerer körperlicher Arbeit jahrzehnte gering geschätzt wurden.
Das gilt ja nicht nur für das Handwerk.
Gesellschaftliche Anerkennung und vor allem Arbeitsbedingungen und Bezahlung waren am unteren Ende der Lohnskala.
Das ändert sich zwar gerade aber was über Jahre eingeschliffen ist, kann man kaum in kürzester Zeit wieder gutmachen.

Gerade das konservative Handwerk tut sich schwer, attraktive Arbeitsbedingungen für die jüngeren Generationen zu schaffen .
Zu viele glauben immer noch, dass mit den Methoden des letzten Jahrhunderts „die Jugend“ zum Laufen gebracht werden muss .

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Ulrich, Mittwoch, 13.09.2023, 11:43 (vor 826 Tagen) @ Eibaueristmeinfreund

Zur Wahrheit gehört aber auch, dass Tätigkeiten mit schwerer körperlicher Arbeit jahrzehnte gering geschätzt wurden.
Das gilt ja nicht nur für das Handwerk.
Gesellschaftliche Anerkennung und vor allem Arbeitsbedingungen und Bezahlung waren am unteren Ende der Lohnskala.

Das ist meiner Meinung nach gerade im Handwerk ein großes Problem. Vielfach verdienen die Betriebe sehr gut, insbesondere dort, wo auch Material verkauft wird. Bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern kommt aber zu wenig an.

Das ändert sich zwar gerade aber was über Jahre eingeschliffen ist, kann man kaum in kürzester Zeit wieder gutmachen.

Gerade das konservative Handwerk tut sich schwer, attraktive Arbeitsbedingungen für die jüngeren Generationen zu schaffen .
Zu viele glauben immer noch, dass mit den Methoden des letzten Jahrhunderts „die Jugend“ zum Laufen gebracht werden muss .

Auch das glaube ich leider sofort. Gleichzeitig tut man sich vielfach schwer mit neuen technischen Entwicklungen. In einem Artikel der Zeit konnte man z.B. vor einigen Monaten lesen, dass drei Viertel der entsprechenden Handwerksunternehmen nicht in der Lage seien, Wärmepumpen zu installieren. Da wundern dann viele Reaktionen auf das Heizungsgesetz nicht mehr. Und bei denen, die nach eigener Aussage zur Installation in der Lage sind stellt sich für mich die Frage, ob alle die Anlagen richtig dimensionieren und richtig einstellen. Letztens hat mir ein Bekannter erzählt, dass seine Heizung auch im Sommer den Pufferspeicher auf Temperatur hält. Auch wenn der gut gedämmt ist, geht da von Frühjahr bis Herbst doch die eine oder andere kWh herein.

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Eibaueristmeinfreund, Mittwoch, 13.09.2023, 13:19 (vor 826 Tagen) @ Ulrich

Das ist meiner Meinung nach gerade im Handwerk ein großes Problem. Vielfach verdienen die Betriebe sehr gut, insbesondere dort, wo auch Material verkauft wird. Bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern kommt aber zu wenig an.

Wie ich schon schrieb, das ändert sich gerade und zwar dramatisch .
Zumindest gilt das für den Bereich, den ich überblicke .

Auch das glaube ich leider sofort. Gleichzeitig tut man sich vielfach schwer mit neuen technischen Entwicklungen. In einem Artikel der Zeit konnte man z.B. vor einigen Monaten lesen, dass drei Viertel der entsprechenden Handwerksunternehmen nicht in der Lage seien, Wärmepumpen zu installieren. Da wundern dann viele Reaktionen auf das Heizungsgesetz nicht mehr. Und bei denen, die nach eigener Aussage zur Installation in der Lage sind stellt sich für mich die Frage, ob alle die Anlagen richtig dimensionieren und richtig einstellen. Letztens hat mir ein Bekannter erzählt, dass seine Heizung auch im Sommer den Pufferspeicher auf Temperatur hält. Auch wenn der gut gedämmt ist, geht da von Frühjahr bis Herbst doch die eine oder andere kWh herein.

Das ist ein wunder Punkt, eher eine klaffende Wunde.
Für die angestrebte Energiewende bei der Wärmeversorgung gibt es viel zu wenig geeignetes Personal.
Da kann ich meiner Branche insgesamt kein gutes Zeugnis ausstellen.
Entgegen der Aussagen der Verbandsfunktionäre ist das auch nicht schnell aufzuholen, weil bei vielen auch altgedienten die einfachen physikalischen Grundlagenkenntnisse fehlen.
„Haben wir schon immer so gemacht“ reicht heute eben nicht mehr .

Als Azubis im Heizungsbau stellen sich leider nicht die jungen Leute vor, die wir dringend benötigen.
Außer Anpacker braucht es zunehmend auch Denker .
Zudem sind die Berufsschulen schwerfällige Gebilde, mit schwerfälligem Lehrkörper .

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Biker, Taunus, Mittwoch, 13.09.2023, 06:53 (vor 826 Tagen) @ Eibaueristmeinfreund

Da ist sehr viel wahres dran. *Lern was sonst musst du auf den Bau arbeiten* denn Spruch kennt wohl jeder. In den 2000ern wurde dann Weihnachtsgeld und ähnliches gestrichen. Die Firmen aus dem Ausland haben den Preis für Handwerker,jedenfalls für die die wenig Werkzeug brauchen, auf ein Niveau sinken lassen wo kein Deutscher für arbeiten geht. Die Ausländer übrigends auch nicht mehr! Jetzt gibt's so gut wie keine Handwerker mehr und wenn mein Jahrgang (71) nicht mehr kann, so in 10 Jahren, Wünsche ich viel Spass bei der Suche nach Handwerkern.

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Hatebreed, Mittwoch, 13.09.2023, 08:34 (vor 826 Tagen) @ Biker

Wünsche ich viel Spass bei der Suche nach Handwerkern.

Einige haben es schon verstanden. Der Elektriker, der während der Ausbildung einen kostenlosen Leasing-Smart inkl. Laden bei ihm auf dem Hof anbot, haben die Azubis die Bude eingerannt.

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Eibaueristmeinfreund, Mittwoch, 13.09.2023, 09:29 (vor 826 Tagen) @ Hatebreed

Wer das als Arbeitgeber nicht verstehen will, bekommt letztendlich keine Leute oder nur die, die kein anderer haben will .
Gerade die technischen Handwerksberufe verlangen immer mehr Mitarbeiter mit hervorragenden theoretischen Grundkenntnissen, die auch komplexe Zusammenhänge erkennen können.
Junge Menschen mit diesen Fähigkeiten haben in der Vergangenheit rein marktwirtschaftlich gehandelt und einen Teufel getan, ins Handwerk einzusteigen.
Das muss und wird sich ändern, wenn die Transformation hin zu z.B. zukunftsfähigen, energiesparenden Heizungssystemen gelingen soll.
Die gegenwärtige Ausbildung in den Berufsschulen ist zudem wenig zukunftsorientiert .

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Franke, Dienstag, 12.09.2023, 21:45 (vor 827 Tagen) @ DB146

... 38 Prozent der 25- bis 34-Jährigen einen Berufsabschluss vorweisen ...

Wie kann das sein? Das ist ja eine Katastrophe?!?


Wieso das? Es studieren halt immer mehr. Ein Studienabschluss gilt nicht als Berufsabschluss.

Blöd ist es trotzdem, weil überall Handwerker etc. fehlen.


Youtube und Volkshochschule für Gas-Wasser-Scheiße in Do-it-yourself. ;-)

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Garum, Bornum am Harz, Dienstag, 12.09.2023, 17:06 (vor 827 Tagen) @ Habakuk

Wie ich finde zahlreiche interessante Fakten über die Ausbildungssituation in Deutschland. Darunter auch für mich Überraschendes, wie z.B.:

"Das Zahlenverhältnis von Lehrern und Schülern ist hingegen vergleichsweise gut: Über alle Bildungseinrichtungen von der Grundschule bis hin zur Universität hinweg liegt es in Deutschland bei 1 zu 13, im OECD-Schnitt bei 1 zu 15.

Zudem verdienen Lehrkräfte in Deutschland vergleichsweise sehr gut: Mit 15 Jahren Berufserfahrung sind es dem Bericht zufolge kaufkraftbereinigt je nach Schultyp etwa 80.000 bis 90.000 Euro pro Jahr. Nur in Luxemburg wird demnach mehr gezahlt."

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/weniger-berufsabschluesse-deutschland-100.html

Was nützen dir gute Lehrer wenn die Schüler nicht wollen. Das gleiche gilt für Azubis.

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Ballschieber007, Dortmund, Dienstag, 12.09.2023, 19:24 (vor 827 Tagen) @ Garum

Bei uns im Unternehmen können viele Azubis nicht mal den Besen halten. Das ist ein grundsätzliches Problem, die kommende Generation bzw. ein Großteil davon, nicht alle, hat auf klassische Arbeit keine Lust. Es wird eine vier Tage Woche gefordert, mehr Work Life Ballance, … und das zu einem Zeitpunkt, wo eigentlich mehr Arbeit von Nöten ist. Die Schweiz hat vorgemacht wie es geht. Die heute 18 bis 30 jährigen wissen doch noch gar nicht, was später auf sie zurollt. Wenn in spätestens 15 Jahren alle Baby-Boomer in Rente sind, wird sich der Staat die fehlenden Beiträge bei der jetzt ins Berufsleben einsteigenden Generation holen müssen. Der Staat packt ihnen quasi in die Brieftasche. Aber anstatt dieses Generationenproblem mit der nötigen Mehrarbeit, dem nötigen Einsatz zu schultern, so wie es die ersten beiden Nachkriegsgenerationen gemacht haben, soll es am besten immer weniger werden, selbstverständlich bei vollem Lohnausgleich. Man merkt einfach, dass ihnen die die nötige Lebenserfahrung fehlt. Die werden sie machen müssen, allerdings mit einem weniger schönen Ende. Wer nicht hören will, der muss fühlen.

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Talentförderer, Dortmund, Donnerstag, 14.09.2023, 07:45 (vor 825 Tagen) @ Ballschieber007

Die Generationen unser Eltern haben sich körperlich und mental kaputt geschuftet. Und damit übrigens auch unzählige in den Nachfolgegenerationen einen ordentlichen psychischen Rucksack mitgegeben.

Dass die heutige Generation mehr Wert auf work-life-balance, Gesundheit, Homeoffice und 4 Tage-Woche legt ist völlig nachvollziehbar und verständlich.

Das bedenkliche ist wie darüber verbal immer geurteilt wird. Immer mehr arbeiten. Immer mehr arbeiten. Das kann nie die Lösung sein.

Das System ist nie schuld. Frag mal FDP und CDU Politiker. ;-)

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Lattenknaller, Madrid, Mittwoch, 13.09.2023, 08:27 (vor 826 Tagen) @ Ballschieber007

Bei uns im Unternehmen können viele Azubis nicht mal den Besen halten. Das ist ein grundsätzliches Problem, die kommende Generation bzw. ein Großteil davon, nicht alle, hat auf klassische Arbeit keine Lust. Es wird eine vier Tage Woche gefordert, mehr Work Life Ballance, … und das zu einem Zeitpunkt, wo eigentlich mehr Arbeit von Nöten ist. Die Schweiz hat vorgemacht wie es geht. Die heute 18 bis 30 jährigen wissen doch noch gar nicht, was später auf sie zurollt. Wenn in spätestens 15 Jahren alle Baby-Boomer in Rente sind, wird sich der Staat die fehlenden Beiträge bei der jetzt ins Berufsleben einsteigenden Generation holen müssen. Der Staat packt ihnen quasi in die Brieftasche. Aber anstatt dieses Generationenproblem mit der nötigen Mehrarbeit, dem nötigen Einsatz zu schultern, so wie es die ersten beiden Nachkriegsgenerationen gemacht haben, soll es am besten immer weniger werden, selbstverständlich bei vollem Lohnausgleich. Man merkt einfach, dass ihnen die die nötige Lebenserfahrung fehlt. Die werden sie machen müssen, allerdings mit einem weniger schönen Ende. Wer nicht hören will, der muss fühlen.

Schön ,mit gegenseitigen Schuldzuschiebereien wird man Problem sicher behoben.
Ich lästere ja auch über die Millenials, aber die mir bekannten arbeiten schon ganz gerne und werden eher von den älteren im Elan ausgebremst. Sie gehen m.A. nach manche Dinge falsch an, aber das ist eine andere Sache.
Und bei der jetzt anstehenden Rentnergeneration sehe ich auch nur wenig die Bereitschaft was zu ändern.
Und wie schon beschrieben ist die Produktivität der Hebel. Wenn die junge Generation es schafft mit 32 Stunden mehr zu erwirtschaften, ist alles gut. Die technischen Hebel haben sie, das zu erreichen.
Grüße, ein Boomer.

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Schaumkrone, Celle, Mittwoch, 13.09.2023, 08:01 (vor 826 Tagen) @ Ballschieber007

Bei uns sind von 4 Azubis, die nach den Sommerferien anfingen zwei schon wieder weg.
Die hatten augenscheinlich nicht den drive jeden Morgen aufzustehen und im Büro anzutanzen.

Noch schlimmer steht es um die "Kandidaten", die wir vom Jobcenter geschickt bekommen.
Von den gefühlt 25 Personen in den letzten Jahren hat es nicht eine für nötig gehalten länger als 2 Tage zur Arbeit zu erscheinen.

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markus, Mittwoch, 13.09.2023, 08:38 (vor 826 Tagen) @ Schaumkrone

Noch schlimmer steht es um die "Kandidaten", die wir vom Jobcenter geschickt bekommen.
Von den gefühlt 25 Personen in den letzten Jahren hat es nicht eine für nötig gehalten länger als 2 Tage zur Arbeit zu erscheinen.

Da steckt aber auch ein Fehler im System. Ein kleiner %-Teil der Menschen lehnt Arbeit ab. In der Regel sind das die, die vom „Jobcenter geschickt“ werden. Denn die, die arbeiten wollen, kümmern sich selbst und müssen nicht „geschickt“ werden. Was passiert also? Diese Leute stehen an Tag 1 auf der Matte. Müssen sie, weil sonst Kürzungen drohen. Dann stellen sie sich möglichst dumm an, um so schnell wie möglich wieder ins Bürgergeld zu rutschen. Das betrifft nur einen kleinen Teil der Arbeitslosen. Aber ich finde, diesen Teil sollte man einfach in Ruhe lassen. Denn kein Arbeitgeber kann es sich bei knapp kalkulierten Stundensätzen erlauben, Leute zu beschäftigen, die nicht wollen.

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Fire Kid, Ort, Mittwoch, 13.09.2023, 17:02 (vor 826 Tagen) @ markus

Wenn sie keinen Bock auf Arbeit haben würde ich ihnen die Kohle komplett streichen. Aber hey, die Damen und Herren dürfen ja nicht gestresst werden ;)

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Talentförderer, Dortmund, Donnerstag, 14.09.2023, 07:47 (vor 825 Tagen) @ Fire Kid

Dann sollte man aber auch aufhören zu behaupten man lebt in einem Sozialstaat und schonmal massenweise Zelte für unter Brücken produzieren.

Die ewige Litanei der Älteren über die jüngeren….

Ballschieber007, Mittwoch, 13.09.2023, 07:54 (vor 826 Tagen) @ Ballschieber007

Diese Sprüche sind offensichtlich so alt wie die Menschheit, und waren halt noch nie richtig…

Hier ein paar ausgewählte belegte Beispiele aus 5000 Jahren Kampf der Generationen…

„Die Jugend achtet das Alter nicht mehr, zeigt bewusst ein ungepflegtes Aussehen, sinnt auf Umsturz, zeigt keine Lernbereitschaft und ist ablehnend gegen übernommene Werte“ (Keller, 1989, ca. 3000 v. Chr., Tontafel der Sumerer).
„Unsere Jugend ist heruntergekommen und zuchtlos. Die jungen Leute hören nicht mehr auf ihre Eltern. Das Ende der Welt ist nahe“ (Keilschrifttext, Chaldäa, um 2000 v. Chr.)
„Die heutige Jugend ist von Grund auf verdorben, sie ist böse, gottlos und faul. Sie wird niemals so sein wie die Jugend vorher, und es wird ihr niemals gelingen, unsere Kultur zu erhalten“ (Watzlawick, 1992, ca. 1000 v. Chr., Babylonische Tontafel).
„Denn der Sohn verachtet den Vater, die Tochter steht wider die Mutter, die Schwiegertochter wider die Schwiegermutter“ (Micha 7, Altes Testament um 725 v. Chr.)
„Nicht ist der Vater dem Kind, das Kind dem Vater gewogen – Nicht ist der Bruder lieb, wie er doch früher gewesen; bald versagen sie selbst den greisen Eltern die Ehrfurcht“ (Hesoid, vor 700 v. Chr.)
„Die Kinder von heute sind Tyrannen. Sie widersprechen ihren Eltern, kleckern mit dem Essen und ärgern ihre Lehrer“ (Sokrates, 470-399 v.Chr.)
„Die Jugend von heute liebt den Luxus, hat schlechte Manieren und verachtet die Autorität. Sie widersprechen ihren Eltern, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer. (Sokrates, 470-399 v.Chr.)

Die ewige Litanei der Älteren über die jüngeren….

Habakuk, OWL, Mittwoch, 13.09.2023, 09:14 (vor 826 Tagen) @ RE_LordVader

Sehr schöne Zusammenstellung mit hilfreichem Material fürs nächste Familientreffen. Am besten gefiel mir Sokrates' "Kleckern mit dem Essen".

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Garum, Bornum am Harz, Mittwoch, 13.09.2023, 07:40 (vor 826 Tagen) @ Ballschieber007

Bei uns im Unternehmen können viele Azubis nicht mal den Besen halten. Das ist ein grundsätzliches Problem, die kommende Generation bzw. ein Großteil davon, nicht alle, hat auf klassische Arbeit keine Lust. Es wird eine vier Tage Woche gefordert, mehr Work Life Ballance, … und das zu einem Zeitpunkt, wo eigentlich mehr Arbeit von Nöten ist. Die Schweiz hat vorgemacht wie es geht. Die heute 18 bis 30 jährigen wissen doch noch gar nicht, was später auf sie zurollt. Wenn in spätestens 15 Jahren alle Baby-Boomer in Rente sind, wird sich der Staat die fehlenden Beiträge bei der jetzt ins Berufsleben einsteigenden Generation holen müssen. Der Staat packt ihnen quasi in die Brieftasche. Aber anstatt dieses Generationenproblem mit der nötigen Mehrarbeit, dem nötigen Einsatz zu schultern, so wie es die ersten beiden Nachkriegsgenerationen gemacht haben, soll es am besten immer weniger werden, selbstverständlich bei vollem Lohnausgleich. Man merkt einfach, dass ihnen die die nötige Lebenserfahrung fehlt. Die werden sie machen müssen, allerdings mit einem weniger schönen Ende. Wer nicht hören will, der muss fühlen.

Eigentlich hatte ich mit meinen Azubis immer Glück, bis auf einen.

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mrg, Dortmund, Dienstag, 12.09.2023, 20:40 (vor 827 Tagen) @ Ballschieber007

Ok Boomer…

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CelticG09, Dortmund, Dienstag, 12.09.2023, 23:14 (vor 827 Tagen) @ mrg

Und doch hat er Recht

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CelticG09, Mittwoch, 13.09.2023, 07:56 (vor 826 Tagen) @ CelticG09

Nein.
genausowenig wie die Generationen an „alten Säcken“ vorher, die sich seit min 5000 Jahren über die Faulheit der Jungend ereifert haben.

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pactum Trotmundense, Syburg, Mittwoch, 13.09.2023, 06:41 (vor 826 Tagen) @ CelticG09

Und doch hat er Recht

Nein, hat er nicht. Die Azubis heute sind genauso dämlich oder nicht dämlich wie vor 50 Jahren. Schon damals blubberten "die Alten", dass Azubis immer dämlich werden, keinen Dreisatz hinkriegen und keinen ordentlichen deutschen Satz fehlerfrei hinkriegen. Es stimmte damals nicht und es stimmt heute nicht.

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Garum, Bornum am Harz, Mittwoch, 13.09.2023, 07:56 (vor 826 Tagen) @ pactum Trotmundense

Und doch hat er Recht


Nein, hat er nicht. Die Azubis heute sind genauso dämlich oder nicht dämlich wie vor 50 Jahren. Schon damals blubberten "die Alten", dass Azubis immer dämlich werden, keinen Dreisatz hinkriegen und keinen ordentlichen deutschen Satz fehlerfrei hinkriegen. Es stimmte damals nicht und es stimmt heute nicht.

Da muss ich dir zum Teil widersprechen, es hat sich schon einiges geändert. Und es kommt wohl auch auf die Branche an und seit es Handys gibt ist das schlimmer geworden. Kann ich als ehemaliger Ausbilder ein Lied von singen.

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simie, Krefeld, Dienstag, 12.09.2023, 23:26 (vor 827 Tagen) @ CelticG09

Nein. Hat er nicht.

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CelticG09, Dortmund, Dienstag, 12.09.2023, 23:33 (vor 827 Tagen) @ simie

Wir werden es erleben ;)

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simie, Krefeld, Dienstag, 12.09.2023, 23:37 (vor 827 Tagen) @ CelticG09

Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass man es sich leisten kann, die nachwachsenden Generationen zu überfordern, indem man von ihnen verlangt, sich für die Rente zu überarbeiten. Da wird man andere Lösungen finden müssen.

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markus, Mittwoch, 13.09.2023, 07:51 (vor 826 Tagen) @ simie

Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass man es sich leisten kann, die nachwachsenden Generationen zu überfordern, indem man von ihnen verlangt, sich für die Rente zu überarbeiten. Da wird man andere Lösungen finden müssen.

Die Lösung lautet mehr Automatisierung insbesondere durch KI und eine höhere Produktivität ohne dafür menschliche Arbeitszeit einsetzen zu müssen. In den letzten 200 Jahren hat sich die wöchentliche Arbeitszeit immer weiter reduziert. Und sie wird sich mit weiterem Fortschritt weiter reduzieren.

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markus, Mittwoch, 13.09.2023, 10:27 (vor 826 Tagen) @ markus

Kann ich mir aktuell nur schwer vorstellen. KI ist kein Heilsbringer und es werden imho mehr Menschen in der Zukunft in handwerkliche Berufe gehen.

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Fire Kid, Ort, Dienstag, 12.09.2023, 20:39 (vor 827 Tagen) @ Ballschieber007

Die Tage musste ich fast schon lachen nachdem man bei der IG-Metall eine 32-Stunden-Woche forderte (statt 35) plus 8,5 Prozent mehr Gehalt.

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FourrierTrans, Freistaat Sauerland, Mittwoch, 13.09.2023, 13:17 (vor 826 Tagen) @ Fire Kid
bearbeitet von FourrierTrans, Mittwoch, 13.09.2023, 13:26

Die Tage musste ich fast schon lachen nachdem man bei der IG-Metall eine 32-Stunden-Woche forderte (statt 35) plus 8,5 Prozent mehr Gehalt.

Keine Sorge. Nicht wenige finden heute schon Möglichkeiten (meistens eine Mischung aus nicht offizieller Stundenverfolgung und Druck auf die Mitarbeitenden), um die Leute deutlich länger arbeiten zu lassen und Überstunden niemals abfeiern/auszahlen zu können. Da ist in der Praxis maximale Augenwischerei bei. ;-)
Und: bisher ist es natürlich ein deutlicher Unterschied, ob man in einer ERA-Gruppe x ist, bei einem 35h-Vertrag oder bei einem 40h-Vertrag. Nichts käme dem Unternehmen, bei dem ich noch arbeite, ungelegener, als wenn die IGM auf einmal wieder 40h arbeiten wollen würde. Dann müssten sie das nämlich bezahlen, so lassen sie großflächig 35h-Verträge ausstellen. Nur ich habe noch keinen Kollegen / keine Kollegin getroffen, die überhaupt die 40h pro Woche hält. Alles in Excel-Sheets festgehalten, interessiert nur keinen (keine kleine Bude, Großkonzern, Mutterhaus).

OECD-Studie: Immer weniger junge Erwachsene mit Berufsabschluss

markus, Mittwoch, 13.09.2023, 13:44 (vor 826 Tagen) @ FourrierTrans

Die Tage musste ich fast schon lachen nachdem man bei der IG-Metall eine 32-Stunden-Woche forderte (statt 35) plus 8,5 Prozent mehr Gehalt.


Keine Sorge. Nicht wenige finden heute schon Möglichkeiten (meistens eine Mischung aus nicht offizieller Stundenverfolgung und Druck auf die Mitarbeitenden), um die Leute deutlich länger arbeiten zu lassen und Überstunden niemals abfeiern/auszahlen zu können. Da ist in der Praxis maximale Augenwischerei bei. ;-)
Und: bisher ist es natürlich ein deutlicher Unterschied, ob man in einer ERA-Gruppe x ist, bei einem 35h-Vertrag oder bei einem 40h-Vertrag. Nichts käme dem Unternehmen, bei dem ich noch arbeite, ungelegener, als wenn die IGM auf einmal wieder 40h arbeiten wollen würde. Dann müssten sie das nämlich bezahlen, so lassen sie großflächig 35h-Verträge ausstellen. Nur ich habe noch keinen Kollegen / keine Kollegin getroffen, die überhaupt die 40h pro Woche hält. Alles in Excel-Sheets festgehalten, interessiert nur keinen (keine kleine Bude, Großkonzern, Mutterhaus).

Die Unternehmen sind dazu verpflichtet, die Arbeitszeiten zu erfassen und natürlich besteht dann auch ein Anspruch darauf, die Stunden vergütet zu bekommen oder sie abzufeiern. Wenn das niemanden interessiert und sich alle Mitarbeitenden das gefallen lassen, ist das natürlich schlecht. Der Gang zum BR oder gleich zu einem Anwalt wäre der richtige Weg.

OECD-Studie: Immer weniger junge Erwachsene mit Berufsabschluss

FourrierTrans, Freistaat Sauerland, Mittwoch, 13.09.2023, 13:56 (vor 826 Tagen) @ markus

Die Tage musste ich fast schon lachen nachdem man bei der IG-Metall eine 32-Stunden-Woche forderte (statt 35) plus 8,5 Prozent mehr Gehalt.


Keine Sorge. Nicht wenige finden heute schon Möglichkeiten (meistens eine Mischung aus nicht offizieller Stundenverfolgung und Druck auf die Mitarbeitenden), um die Leute deutlich länger arbeiten zu lassen und Überstunden niemals abfeiern/auszahlen zu können. Da ist in der Praxis maximale Augenwischerei bei. ;-)
Und: bisher ist es natürlich ein deutlicher Unterschied, ob man in einer ERA-Gruppe x ist, bei einem 35h-Vertrag oder bei einem 40h-Vertrag. Nichts käme dem Unternehmen, bei dem ich noch arbeite, ungelegener, als wenn die IGM auf einmal wieder 40h arbeiten wollen würde. Dann müssten sie das nämlich bezahlen, so lassen sie großflächig 35h-Verträge ausstellen. Nur ich habe noch keinen Kollegen / keine Kollegin getroffen, die überhaupt die 40h pro Woche hält. Alles in Excel-Sheets festgehalten, interessiert nur keinen (keine kleine Bude, Großkonzern, Mutterhaus).


Die Unternehmen sind dazu verpflichtet, die Arbeitszeiten zu erfassen und natürlich besteht dann auch ein Anspruch darauf, die Stunden vergütet zu bekommen oder sie abzufeiern. Wenn das niemanden interessiert und sich alle Mitarbeitenden das gefallen lassen, ist das natürlich schlecht. Der Gang zum BR oder gleich zu einem Anwalt wäre der richtige Weg.

Ich kenne einen Mitarbeiter, der das gemacht hat. Und da ging es dann via Anwalt (allerdings auch, als er schon seinen Weggang geplant hatte), BR ist im Grunde nur Steigbügelhalter. Dass das dann der normale Vorgang sein wird (bekommt man in der Regel auch schnell im 1on1 mitgeteilt, wenn man das ernsthaft angeht), weiß halt jeder bei uns. Demenstprechend kümmert sich niemand darum und Überstunden werden einfach gemacht, großflächig. Ein IGM-Betrieb, den jeder in Deutschland kennt. Keine Ahnung, wie es woanders ist. Von außen betrachtet sieht das natürlich alles sauber aus.
Überstunden muss jeder Mitarbeitende für sich pflegen, in einer Excel-Liste. Der Konzern macht da gar nichts.

OECD-Studie: Immer weniger junge Erwachsene mit Berufsabschluss

markus, Dienstag, 12.09.2023, 22:12 (vor 827 Tagen) @ Fire Kid

Die Tage musste ich fast schon lachen nachdem man bei der IG-Metall eine 32-Stunden-Woche forderte (statt 35) plus 8,5 Prozent mehr Gehalt.

Nennt man Fortschritt. Wenn wir jedesmal auf die Arbeitgeber gehört hätten, wären wir noch immer bei der 82 Stundenwoche.

1825: 82 Stunden
1875: 72 Stunden
1900: 60 Stunden (in 6 Tagen)
1913: 57 Stunden
1918: 48 Stunden (8-Stunden-Tag)
1941: 50 Stunden (Verlängerung im Zweiten Weltkrieg)
1950: 48 Stunden
1956: Übergang zur 5-Tage-Woche
1965: 40 Stunden (Druckindustrie)
1967: 40 Stunden (Metallindustrie)
1984: 38,5 Stunden (Metallindustrie, in Verbindung mit Arbeitszeitflexibilisierung und Arbeitszeitdifferenzierung, und Druckindustrie)
1995: 35 Stunden (Druck-, Metall- und Elektroindustrie)

https://de.wikipedia.org/wiki/Wochenarbeitszeit#Rechtslage_in_Deutschland

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pappnase, Mittwoch, 13.09.2023, 08:04 (vor 826 Tagen) @ markus

Die Tage musste ich fast schon lachen nachdem man bei der IG-Metall eine 32-Stunden-Woche forderte (statt 35) plus 8,5 Prozent mehr Gehalt.


Nennt man Fortschritt. Wenn wir jedesmal auf die Arbeitgeber gehört hätten, wären wir noch immer bei der 82 Stundenwoche.

Aus der Tatsache, dass es sinnvoll war Arbeitszeiten von 80 h und mehr abzuschaffen, lässt sich doch nicht ableiten, dass es fortschrittlich ist die 35 h Wochen abzuschaffen zugunsten einer 32 h Woche.
Ich bin damals noch ohne Familie per Arbeitsvertrag zu 35 h "verdonnert" worden. Mit Familie und viel Freiheiten bei Überstunden nehme ich die Annehmlichkeiten als Familienvater zwar nun gerne mit, muss aber sagen, dass 35 h kaum ausreichen um pro Woche das umzusetzen, was ich ohne Einschränkung der Effektivität leisten könnte. Entsprechend dürfte es mir da wie vielen anderen auch gehen: ein Wechsel zu 32 h ergibt schlicht keinen Sinn.

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markus, Mittwoch, 13.09.2023, 08:23 (vor 826 Tagen) @ pappnase

Die Tage musste ich fast schon lachen nachdem man bei der IG-Metall eine 32-Stunden-Woche forderte (statt 35) plus 8,5 Prozent mehr Gehalt.


Nennt man Fortschritt. Wenn wir jedesmal auf die Arbeitgeber gehört hätten, wären wir noch immer bei der 82 Stundenwoche.


Aus der Tatsache, dass es sinnvoll war Arbeitszeiten von 80 h und mehr abzuschaffen, lässt sich doch nicht ableiten, dass es fortschrittlich ist die 35 h Wochen abzuschaffen zugunsten einer 32 h Woche.
Ich bin damals noch ohne Familie per Arbeitsvertrag zu 35 h "verdonnert" worden. Mit Familie und viel Freiheiten bei Überstunden nehme ich die Annehmlichkeiten als Familienvater zwar nun gerne mit, muss aber sagen, dass 35 h kaum ausreichen um pro Woche das umzusetzen, was ich ohne Einschränkung der Effektivität leisten könnte. Entsprechend dürfte es mir da wie vielen anderen auch gehen: ein Wechsel zu 32 h ergibt schlicht keinen Sinn.

Exakt das werden die Bedenkenträger bei jeder Stundenreduzierung gesagt haben. Denn auch in 82 Stunden schafft man wesentlich mehr als in 72 Stunden, in 72 Stunden mehr als in 60 Stunden, in 60 Stunden mehr als in 48 Stunden usw. usf. Das ist beliebig skalierbar. Es gab und gibt stetigen technischen Fortschritt, der die menschliche Arbeitskraft ergänzt und ersetzt. Das Thema KI wird dem noch einmal einen Schub geben. Damit wird dann auch die Arbeitszeit weiter sinken.

Man wird auch irgendwann an einen Punkt kommen, wo ganze Berufe wegfallen, weil sie von KI und Robotern ersetzt werden. Spätestens dann werden Dinge wie das bedingungslose Grundeinkommen relevant sein. Und dann wird man verwundert feststellen, welch schlimme Zeiten es gewesen sein müssen, als Menschen sich körperlich und mental 45 Jahre kaputt malocht und nicht wirklich etwas vom Leben gehabt haben.

OECD-Studie: Immer weniger junge Erwachsene mit Berufsabschluss

pappnase, Mittwoch, 13.09.2023, 12:25 (vor 826 Tagen) @ markus

Exakt das werden die Bedenkenträger bei jeder Stundenreduzierung gesagt haben. Denn auch in 82 Stunden schafft man wesentlich mehr als in 72 Stunden, in 72 Stunden mehr als in 60 Stunden, in 60 Stunden mehr als in 48 Stunden usw. usf. Das ist beliebig skalierbar.

Wieso ist das beliebig skalierbar? Woraus leitest du das ab? Je nachdem was du beruflich machst begegnest du im Arbeitsalltag ständig nichtlinearen Zusammenhängen. Einfach zu postulieren, dass hier aber beliebige Skalierbarkeit herrscht, ist aus meiner Sicht blauäugig.
Es mag sicher Berufe mit erheblicher körperlicher Belastung geben (Lärm, Temperatur, harte körperliche Arbeit bspw über Kopf, o.ä.), bei denen die Grenzen der Skalierbarkeit (so es sie überhaupt gibt) anders zu ziehen sind als in einem Bürojob (trifft auf mich zu). Aber in deinen Aussagen treten Fallunterscheidungen gar nicht auf und auch in der öffentlichen Debatte außerhalb des Forums wird viel zu paschaul gesprochen.
Im Übrigen betrifft der Punkt, dass die Arbeitswelt sich ändert, auch deine Argumentationskette bzgl. der Vergangenheit. Wenn im vorletzten Jahrhundert 80 h pro Woche gearbeitet wurde, dann mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit weit überwiegend nicht im Büro mit bequemen Bürostühlen vor angenehm ausgerichteten Bildschirmen und flüsterleisen PC ;-) Heißt: Hier wurde im Mittel harte körperliche Arbeit geleistet, alles andere war die Ausnahme. Entsprechend allgemein lassen sich Aussagen zur Produktivität bzw. zu Produktivitätsgewinnen in diesen Zeiten treffen.

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markus, Mittwoch, 13.09.2023, 12:48 (vor 826 Tagen) @ pappnase

Es ist beliebig skalierbar, weil Arbeit Zeit in Anspruch nimmt und du mit mehr Zeiteinheiten auch mehr Aufträge, Packstücke etc. erledigen kannst. Im laufe der Zeit ist durch Automatisierung die Produktivität gestiegen, so dass die Arbeitszeit reduziert werden konnte. Und die Entwicklung wird ja nicht stehenbleiben, sondern sich fortsetzen. Letztendlich ist das Ziel, dass Roboter die Arbeit erledigen und sich der Mensch den wesentlichen Dingen widmen kann. Für uns sicher unvorstellbar, weil wir es nicht anders kennen. Aber in 100 Jahren wird man unsere Generation wohl nur noch bemitleiden.

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Pini, Mittwoch, 13.09.2023, 16:12 (vor 826 Tagen) @ markus

Im laufe der Zeit ist durch Automatisierung die Produktivität gestiegen, so dass die Arbeitszeit reduziert werden konnte.

Bist du sicher, dass das der Fall ist? Habe nun ein paar mal gehört, dass die Produktivität in D über die Jahre wenig gestiegen, zuletzt sogar gesunken ist. (Habe gerade keine Statistik zur Hand.) Wenn man sich ansieht, was an Bürokratie, Auflagen usw. hinzugekommen ist... keine Ahnung, ob es heute wesentlich weniger Arbeit braucht, um z.B. ein Haus zu bauen als früher.

Vielleicht konnte die Arbeitszeit auch reduziert werden, weil die Produktion vieler Güter nach Asien ausgelagert wurde.

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markus, Mittwoch, 13.09.2023, 16:52 (vor 826 Tagen) @ Pini

Im laufe der Zeit ist durch Automatisierung die Produktivität gestiegen, so dass die Arbeitszeit reduziert werden konnte.


Bist du sicher, dass das der Fall ist? Habe nun ein paar mal gehört, dass die Produktivität in D über die Jahre wenig gestiegen, zuletzt sogar gesunken ist. (Habe gerade keine Statistik zur Hand.) Wenn man sich ansieht, was an Bürokratie, Auflagen usw. hinzugekommen ist... keine Ahnung, ob es heute wesentlich weniger Arbeit braucht, um z.B. ein Haus zu bauen als früher.

Bürokratie kann das Ganze wieder ausbremsen. Aber grundsätzlich gab es über längere Zeit betrachtet (es ging ja weiter oben um die letzten 200 Jahre) durch technischen Fortschritt schon eine höhere Produktivität. https://www.wirtschaftslexikon24.com/d/technischer-fortschritt/technischer-fortschritt.htm


Vielleicht konnte die Arbeitszeit auch reduziert werden, weil die Produktion vieler Güter nach Asien ausgelagert wurde.

Kann auch zusätzlich der Fall sein.

OECD-Studie: Immer weniger junge Erwachsene mit Berufsabschluss

Pini, Mittwoch, 13.09.2023, 17:10 (vor 826 Tagen) @ markus

Aber grundsätzlich gab es über längere Zeit betrachtet (es ging ja weiter oben um die letzten 200 Jahre) durch technischen Fortschritt schon eine höhere Produktivität. https://www.wirtschaftslexikon24.com/d/technischer-fortschritt/technischer-fortschritt.htm

Klar, wollte ich auf Unternehmensebene und auf 200 Jahre gar nicht abstreiten. Auf nationaler Ebene und auf die letzten paar Jahrzehnte bezogen, müsste man sich das mal genauer ansehen.

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markus, Mittwoch, 13.09.2023, 17:21 (vor 826 Tagen) @ Pini

Aber grundsätzlich gab es über längere Zeit betrachtet (es ging ja weiter oben um die letzten 200 Jahre) durch technischen Fortschritt schon eine höhere Produktivität. https://www.wirtschaftslexikon24.com/d/technischer-fortschritt/technischer-fortschritt.htm


Klar, wollte ich auf Unternehmensebene und auf 200 Jahre gar nicht abstreiten. Auf nationaler Ebene und auf die letzten paar Jahrzehnte bezogen, müsste man sich das mal genauer ansehen.

Ja, für die letzten zwei oder drei Jahrzehnte kann ich das auch nicht erkennen. Aber der große Wurf soll ja KI werden. In der Pflege soll es zum Beispiel bald Roboter geben. Die können die Pflegekräfte zwar nicht ersetzen, aber ihnen doch viele Aufgaben abnehmen, was dann Personal einspart. https://www.aok.de/pk/magazin/pflege/pflegeformen/sind-pflegeroboter-die-zukunft/

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markus, Mittwoch, 13.09.2023, 13:30 (vor 826 Tagen) @ markus

Bin dann mal gespannt, wenn in 20 Jahren die Maler dreimal so schnell die Farbe an die Wand klatschen. Und auch im Büro müssen Sachen gelesen werden und es gibt Meetings. Da skaliert auch gar nix.

OECD-Studie: Immer weniger junge Erwachsene mit Berufsabschluss

markus, Mittwoch, 13.09.2023, 08:45 (vor 826 Tagen) @ markus

das Bedingungslose Grundeinkommen ist doch ein Schreckgespenst vor allem von denen, die es bereits kassieren… natürlich nicht unter dem Namen, aber natürlich sind die Steuerfreibeträge genau das.

Und das müsst man den Leuten in einer Informationskampagne mal klar machen. Das BGE würde nicht nur das Bürgergeld/Harz und Sozialhilfe ersetzen, sondern natürlich auch die Steuerfreibeträge und das Kindergeld. selbstverständlich muss dann auch die Einkommenssteuer angepasst werden.

Aber das würde halt auch dafür sorgen, dass sich auch im Niedriglohnbereich jeder dazuverdiente Euro lohnt und nicht wie bisher in den ganzen Anrechenbarkeiten versumpft. Und selbstverständlich kann man den Mindestlohn auch evtl. niedriger ansetzen, wenn er eben komplett zusätzlich zu dem Lebensnotwendigen dazukommt.

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pappnase, Mittwoch, 13.09.2023, 08:16 (vor 826 Tagen) @ pappnase

Natürlich lässt es sich nicht absolut sicher ableiten.
Dass aber bisher JEDE Arbeitszeitverkürzung mit einer Produktivitätssteigerung einherging ist ein ziemlich gutes Indiz, dass es auch diesmal sinnvoll sein wird.

Und natürlich sind d deutlich mehr Faktoren, die in die ganze Sache einfließen, logisch. Einer zB ist auch die deutlich größere Fokusiertheit auf die Arbeit als solches. „Früher“ stand man gerne auch mal herum (in vielen Jobs, natürlich auch nicht in allen) und „quatschte“, das ist immer weniger geworden und wird auch in vielen Jobs kontrolliert und sanktioniert… bei den 40h+ war halt oft auch deutlich weniger tatsächliche Arbeitszeit enthalten als heute bei 35 oder weniger… (und das nicht nur in Büros, von zB Hoesch bei den zuarbeitenden Berufen in den Walzwerken und Hochofenbereichen kenne ich einiges an „Arbeitsvermeidungsgeschichten“… und da ich die bei der Bundeswehr teilweise selbst ausprobieren konnte… sind sie zumindest plausibel (auch wenn ich selbst bei Hoesch nur kurz in die Forschung/Qualitätskontrolle hineingeschnuppert habe)

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Habakuk, OWL, Mittwoch, 13.09.2023, 09:24 (vor 826 Tagen) @ RE_LordVader

„Früher“ stand man gerne auch mal herum (in vielen Jobs, natürlich auch nicht in allen) und „quatschte“, das ist immer weniger geworden und wird auch in vielen Jobs kontrolliert und sanktioniert

Herumstehen und Quatschen ist nicht immer gleich Herumstehen und Quatschen. Klar, in erster Linie wird da über Backrezepte und Fußball geredet, es gab aber auch immer den "Schnack" im Treppenhaus, bei dem mit Kollegen aus anderen Abteilungen Dinge auf dem kurzen Dienstweg geregelt wurden, die sonst irgendwo versumpft wären. In vielen Arbeitsbereichen geht durch die Arbeitsverdichtung und den Zeitdruck auch viel Pragmatismus verloren.

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simie, Krefeld, Mittwoch, 13.09.2023, 12:29 (vor 826 Tagen) @ Habakuk

Du beschreibst da die Fayolschen Brücken.
Zumindest in der Theorie ist dieser Flurfunk durchaus in den Modellen zu finden.

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Habakuk, Mittwoch, 13.09.2023, 09:34 (vor 826 Tagen) @ Habakuk

Ja sicher.

Es ist sicherlich nicht alles immer gleich. Und ja, der „kurze Dienstweg“ und sogar der Flurfunk erfüllen gewissen Aufgaben, die in einer kalten Produktivitätsmessung nicht sichtbar sind. (Und meist von Analysten und BWLern übersehen, vergessen und ignoriert werden).

Ebenso wie eine gewisse Identifikation mit dem eigenen Arbeitgeber ein weicher Punkt ist, der fast unmessbar ist und dennoch Auswirkungen hat. Am einfachsten noch mit dem Beispiel der bei dem zu reinigenden Unternehmen direkt Angestelltem Reinigungspersonal zu sehen. Seit dem das in den 80er/90ern fast überall an Fremdfirmen outgesourced wurde gibt es doch in fast keiner Firma mehr richtig saubere Räumlichkeiten (geschweige denn Sanitärbereiche). Aber billiger ist es für die Firmen geworden.

So gesehen gebe ich Dir Recht, dass „unproduktive Zeiten“ nicht komplett nutzlos sein müssen. Aber der „Druck“ dauernd zu performen war früher halt tatsächlich geringer und es gab eben auch mehr „Totzeiten“ die in unserer zuvorderst auf Zeit basierenden Vergütung bezahlt wurden.

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Habakuk, OWL, Mittwoch, 13.09.2023, 09:50 (vor 826 Tagen) @ RE_LordVader

Ebenso wie eine gewisse Identifikation mit dem eigenen Arbeitgeber ein weicher Punkt ist, der fast unmessbar ist und dennoch Auswirkungen hat. Am einfachsten noch mit dem Beispiel der bei dem zu reinigenden Unternehmen direkt Angestelltem Reinigungspersonal zu sehen. Seit dem das in den 80er/90ern fast überall an Fremdfirmen outgesourced wurde gibt es doch in fast keiner Firma mehr richtig saubere Räumlichkeiten (geschweige denn Sanitärbereiche). Aber billiger ist es für die Firmen geworden.

Nicht unbedingt. Wenn man sieht, was professionelle Reinigungsfirmen an Geld verlangen, dann ist es grad für kleinere Betriebe oft überlegenswert, eine Teilzeitstelle oder einen Minijob einzurichten. Damit kann man auch mal reinfallen, in der Regel hat man aber auch einen Gewinn im Bereich "Identifikation mit dem Arbeitgeber" (s.o.). Der Vorteil von Fremdfirmen ist natürlich, dass man sich nicht mit persönlichen Befindlichkeiten oder Ausfallzeiten herumschlagen muss.

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Oleoleole, Dienstag, 12.09.2023, 22:32 (vor 827 Tagen) @ markus

32h ist ja kein Thema, ist halt ne 80% Stelle....

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markus, Mittwoch, 13.09.2023, 07:44 (vor 826 Tagen) @ Oleoleole

32h ist ja kein Thema, ist halt ne 80% Stelle....

Nein, das wäre dann Vollzeit. Schau dir am besten nochmal die Entwicklung der wöchentlichen Arbeitszeit an. Jemand der dann länger macht, macht Überstunden.

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Ballschieber007, Dortmund, Dienstag, 12.09.2023, 20:49 (vor 827 Tagen) @ Fire Kid

Die Tage musste ich fast schon lachen nachdem man bei der IG-Metall eine 32-Stunden-Woche forderte (statt 35) plus 8,5 Prozent mehr Gehalt.

Wenn man den vollen Lohnausgleich dazurechnet, kommt man auf insgesamt ca. 15 - 17% Lohnerhöhung?! Wahnsinn

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Faultier, Ort, Mittwoch, 13.09.2023, 00:25 (vor 827 Tagen) @ Ballschieber007

Bei 6% Inflation garnicht soo viel.

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Faultier, Mittwoch, 13.09.2023, 00:32 (vor 827 Tagen) @ Faultier

Das sind 10 Prozent. Und mit dem Fachkräftemangel ist es fast sicher, dass dann Aufträge abgelehnt werden müssen. Das Ausland wird gerne liefern, während der Deutsche Freitags nix mehr macht.

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Faultier, Mittwoch, 13.09.2023, 08:02 (vor 826 Tagen) @ Taifun

Du meinst wie in den 13 Ländern alleine in der EU in denen die Wochenarbeitszeit bereits geringer ist als in D (darunter halt so kleine Länder wie Frankreich, Niederlande und Dänemark)?

Dass immer noch ewiggestrige glauben, dass die Produktivität mit höherer Wochenarbeitszeit steigt, ist wirklich erstaunlich.

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Faultier, Mittwoch, 13.09.2023, 08:09 (vor 826 Tagen) @ RE_LordVader

Du meinst wie in den 13 Ländern alleine in der EU in denen die Wochenarbeitszeit bereits geringer ist als in D (darunter halt so kleine Länder wie Frankreich, Niederlande und Dänemark)?

Dass immer noch ewiggestrige glauben, dass die Produktivität mit höherer Wochenarbeitszeit steigt, ist wirklich erstaunlich.

https://www.connexion-emploi.com/de/a/arbeitszeit-in-frankreich-die-35-stunden-woche

Aus meiner Sicht kein erwähnenswerter Unterschied.

Und nebenbei: Irgendwas müssen wir wohl richtig machen.

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/74795/umfrage/jugendarbeitslosigkeit-in-europa/

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Faultier, Mittwoch, 13.09.2023, 08:21 (vor 826 Tagen) @ Taifun

Dann ist es doch auch kein Problem, dass die keinenAbschluß haben?

Diese Statistiken zusammen zeigen eigentlich nur, dass wird es geschafft haben vor allem junge Leute in Berufe zu pressen, von denen sie nicht leben können und bei der sie eine Rente erhalten, mit der sie verhungern würden.

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Faultier, Mittwoch, 13.09.2023, 08:41 (vor 826 Tagen) @ RE_LordVader

Sorry, habe vergessen, dass es viel besser ist, wenn gar nicht gearbeitet wird.

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Grigori, Ort, Mittwoch, 13.09.2023, 16:42 (vor 826 Tagen) @ Taifun

Sorry, habe vergessen, dass es viel besser ist, wenn gar nicht gearbeitet wird.

Man sollte sich vielleicht ein Beispiel an Äthiopien nehmen. Da arbeitet sogar fast jedes zweite Kind!

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Habakuk, OWL, Mittwoch, 13.09.2023, 09:55 (vor 826 Tagen) @ Taifun

Sorry, habe vergessen, dass es viel besser ist, wenn gar nicht gearbeitet wird.

Von zu Lindner lernen, heißt vom Besten zu lernen: Lieber gar nicht arbeiten, als falsch arbeiten.

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Faultier, Mittwoch, 13.09.2023, 08:52 (vor 826 Tagen) @ Taifun

Wow, super Argumentation… immer schön an absurdum gehen… aber von Dir erwarte ich auch nichts andere mehr…


Aber gut, dass Du es offensichtlich gut findest immer mehr Leute in Jobs zu drängen, die dazu führen, dass der Staat deren Versorgung übernehmen muss, statt deren Arbeitgeber. (Denn wenn wenig verdient wird ==> wenig Steuern, wenig Altersvorsorge, keine Rücklagen, meist Zuschüsse vom Staat) Tatsächlich ist es für den Staat in vielen Niedriglohnbereichen eher teurer als dass die Menschen zuhause bleiben, auf lange Sicht sogar definitiv.

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Faultier, Mittwoch, 13.09.2023, 08:58 (vor 826 Tagen) @ RE_LordVader

Falsche Schlußfolgerung von dir.

Du führst Länder als Beweis an, welche eine höhere Jugendarbeitslosigkeit und auch Arbeitslosigkeit haben als Deutschland. Die werden arbeitslos sicher nicht für ihr Alter eine gute Rente aufbauen können.

Und als Unternehmen würde ich weniger schlecht oder gar nicht ausgebildete Personen einstellen, wenn ich aufgrund höherer Belastungen durch eine geringere Wochenstundenzahl sparen muss. Das Geld muss halt irgendwo herkommen.

OECD-Studie: Immer weniger junge Erwachsene mit Berufsabschluss

Faultier, Mittwoch, 13.09.2023, 09:15 (vor 826 Tagen) @ Taifun

Ne, falsch ist Deine Schlussfolgerung.

Da die Unternehmen die Löhne als Kosten absetzen und die Löhne dennoch nicht zur Lebensunterhaltbestreitung ausreichen muss der Staat da enorm viel zuschießen u d gleichzeitig einiges an Personal für die Verwaltung dieser Zuschüsse bereitstellen (Beteiligt sind hier zumindest die Sozialämter, die Arbeitsagentur, die Rentenkasse, zwei Finanzämter) Davon dass die Krankenkassen da auch Mehraufwand haben, der nicht durch Mehreinnamen kompensiert wird noch zu schweigen.

Natürlich gibt es Arbeiten, die niedrig entlohnt werden. Aber das bisherige System führt halt nur dazu dass der Staat die Arbeitgeber subventioniert, die Gewinne abführen, die ohne das Verschwenden von Steuergelder in die Sanktionen und Aufstockung nicht möglich wären.
Eine sinnvolle Lösung ist da nur über ein BGE möglich, so dass diese Arbeiten von Leuten geleistet werden, die die geringe Entlohnung als Zusatzverdienst zum Lebensnotwendigen haben. Und ich bin fest überzeugt, dass es unter diesen Bedingungen nur wenige geben wird, die sage : ich will nicht arbeiten ich habe genug. (Natürlich wird es die geben, aber es sind weit, weit weniger als viele annehmen. Und unvergleichlich weniger, als die die aktuell sagen: Arbeiten gehen lohnt sich nicht (weil es angerechnet wird). Und Deine zahlen sagen ja: so viele kann es davon ja nicht geben, wenn die alle arbeiten…))

OECD-Studie: Immer weniger junge Erwachsene mit Berufsabschluss

Faultier, Mittwoch, 13.09.2023, 09:34 (vor 826 Tagen) @ RE_LordVader

Ah, du willst eine kräftige Steuererhöhung für die Mittelschicht und Oberschicht und bestes Leben für die die keine Lust haben.

Bin dann mal draußen.

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Faultier, Mittwoch, 13.09.2023, 09:49 (vor 826 Tagen) @ Taifun

Diese Neoliberalen Scheißhausparolen kannst Du Dir dann tatsächlich sparen. (Aber was anderes kam von Dir ja noch nie).

Nein, das was Du schreibst will ich nicht, und auch sonst praktisch keiner. Nur wird das von den Reichen denen mit mittlerem Einkommen immer gerne so verkauft.

Ein BGE wird heute bereits in anderer Form an so viele Menschen gezahlt, dass der finanzielle Mehrauswand praktisch komplett aus dem Wegfall an Verwalt7ngsaufwand zu bestreiten wäre.

Das was heute bereits dem BGE entspricht ist: Steuerfreibeträge (die es ja genau mit der gleichen Begründung gibt…), ALG (und wie die Variationen auch heißen), Sozialhilfe, Wohngeld, Kindergeld, Heizkostenzuschüsse, und vieles mehr.

Alleine der Aufwand die bisher gezahlten Zuschüsse gegeneinander aufzurechnen wenn Menschen anfangen zu arbeiten ist enorm.
Ein BGE würde da so vieles erleichtern. Hast Du keine. Job,erhältst Du es statt bisher die Kombination aus Bürgergeld, Kindergeldern, Wohn- und Heizkostenzuschuss. Hast Du einen Job, bekommst Du es statt Kindergelt und Steuerfreibetrag (und bei geringen Einkommen eben auch statt Wohngeld und Heizkostenzuschuss).

Aber da ich weiß, dass Du darüber noch nicht einmal nachdenken WILLST, bin ich hier auch raus. Hau ruhig weitet deine Parolen von den arbeitsscheuen Nassauern heraus…

OECD-Studie: Immer weniger junge Erwachsene mit Berufsabschluss

majae, Muc, Dienstag, 12.09.2023, 20:34 (vor 827 Tagen) @ Ballschieber007

Es wird eine vier Tage Woche gefordert, mehr Work Life Ballance, … und das zu einem Zeitpunkt, wo eigentlich mehr Arbeit von Nöten ist.

Lustig wie ja konsequent suggeriert wird, dass eine Vier-Tage-Woche zu weniger Produktivität führen würde, obwohl es zahlreiche Studien und Feldversuche gibt, die genau das Gegenteil zeigen - und zwar nicht nur bei Bürojobs, sondern auch im produzierenden Gewerbe.

Aber anstatt dieses Generationenproblem mit der nötigen Mehrarbeit, dem nötigen Einsatz zu schultern, so wie es die ersten beiden Nachkriegsgenerationen gemacht haben, soll es am besten immer weniger werden, selbstverständlich bei vollem Lohnausgleich.

Dein Ernst? Die Boomergeneration, die den Planeten volle Pulle gegen die Wand fährt und selbst jetzt nicht bereit ist, irgendetwas an ihren Lebensstil zu verändern ("Hab ich schon immer so gemacht!!!") und dabei letztendlich auch komplett selbst verantwortlich für dem demographischen Wandel ist - für die soll die junge Generation jetzt verzichten? Ihr* seid doch die eigentlich verweichlichte Generation, habt es in Jahrzehnten des wirtschaftlichen Aufschwungs nicht geschafft auch nur irgendwie für wenigstens eine der seit vielen vielen Jahren abzusehenden Krisen vorzusorgen, zeigt Null-Komma-Null Solidarität mit euren Kindern und Enkeln und heult rum, wenn diese Generation eure völlig absurd ungesunde Einstellung zu Arbeit nicht blind kopiert.

* Ich will nicht damit dich direkt ansprechen, keine Ahnung, ob du überhaupt dazu gehörst.

OECD-Studie: Immer weniger junge Erwachsene mit Berufsabschluss

Winterthur, Ort, Mittwoch, 13.09.2023, 11:00 (vor 826 Tagen) @ majae

Dein Ernst? Die Boomergeneration, die den Planeten volle Pulle gegen die Wand fährt und selbst jetzt nicht bereit ist, irgendetwas an ihren Lebensstil zu verändern ("Hab ich schon immer so gemacht!!!") und dabei letztendlich auch komplett selbst verantwortlich für dem demographischen Wandel ist - für die soll die junge Generation jetzt verzichten? Ihr* seid doch die eigentlich verweichlichte Generation, habt es in Jahrzehnten des wirtschaftlichen Aufschwungs nicht geschafft auch nur irgendwie für wenigstens eine der seit vielen vielen Jahren abzusehenden Krisen vorzusorgen, zeigt Null-Komma-Null Solidarität mit euren Kindern und Enkeln und heult rum, wenn diese Generation eure völlig absurd ungesunde Einstellung zu Arbeit nicht blind kopiert.


Danke für diese wirklich wahren Worte. Ich erinnere mich dabei gerne an etwas zurück. Erinnert ihr euch noch daran, als das Lied "Meine Oma ist ne alte Umweltsau" raus kam, gesungen von (weiss nicht mehr genau, unter 10 jährigen?)... Da haben sich die Leute (vorranig die Eltenr Generation der genannten Kinder) ja echauffiert bis zum geht nicht mehr... "MEINE GROSSELTERN HABEN NOCH VON DER HAND IN DEN MUND GELEBT" ... "MEINE GROSSELTERN HATTEN GAR NICHTS NACH DEM KRIEG"....

Haben alle nicht gemerkt, dass nicht ihre Grosseltern, sondern ihre Eltern, die Boomer diejenigen sind, die in dem Lied besungen wurden.

Ich glaube es ist tatsächlich so wie du sagst. Es ist die Boomer generation die im Wohltand ohne Sinn- und Verstand und ohne Rücksicht auf Verluste lebt und gelebt hat. Sie ist in grossem Masse mit dafür verantwortlich dass wir da stehen, wo wir stehen und sie ist die aktuell mit abstand ignoranteste Generation. Ich erlebe es bei meinen Schwiegereltern... 0,0 Einsicht und an allem sind doch eh die grünen und die Klimakleber schuld. Zum Glück sind sie meiner Frau gleich peinlich... Familie kannste dir halt nicht aussuchen.

Deine Worte sind hart, aber ich glaube sie treffen genau ins Schwarze..

OECD-Studie: Immer weniger junge Erwachsene mit Berufsabschluss

Habakuk, OWL, Mittwoch, 13.09.2023, 17:49 (vor 826 Tagen) @ Winterthur

Ich glaube es ist tatsächlich so wie du sagst. Es ist die Boomer generation die im Wohltand ohne Sinn- und Verstand und ohne Rücksicht auf Verluste lebt und gelebt hat. Sie ist in grossem Masse mit dafür verantwortlich dass wir da stehen, wo wir stehen und sie ist die aktuell mit abstand ignoranteste Generation. Ich erlebe es bei meinen Schwiegereltern... 0,0 Einsicht und an allem sind doch eh die grünen und die Klimakleber schuld. Zum Glück sind sie meiner Frau gleich peinlich... Familie kannste dir halt nicht aussuchen.

Ein paar Dinge vorweg: Zum einen bin ich so ein "Boomer" und zudem noch einer, der im Westen Deutschlands geboren wurde. Wir sind in einem Wohlstand aufgewachsen, den unsere Eltern und Großeltern so nicht gekannt haben. Wir mussten nie einen Krieg erleben. Im Lauf der Jahrzehnte hatten die meisten von uns die Möglichkeit, sich eine gute Existenz aufzubauen. Ich gehöre allerdings nicht zu der Marke deiner Schwiegereltern. Ich habe weder in Saus und Braus gelebt, noch finde ich, dass irgendeine Generation das Recht hat oder hatte, die Ressourcen unserer Erde verantwortungslos zu verschwenden. Meine Flugreisen kann ich an den Fingern abzählen und mein „ökologischer Fußabdruck“ ist vermutlich kleiner als der der meisten heute 30-jährigen.

Was ich deshalb nicht teilen kann, ist die Ansicht, dass die eine Generation gut und die andere böse ist. Auch wir hatten Konflikte mit unserer Eltern- und Großelterngeneration, die zum Teil heftig waren. Auf der einen Seite diejenigen, die den Krieg und die Nazi-Herrschaft „verschuldet“ hatten, auf der anderen Seite die langhaarigen Affen, die rumgammeln und "Negermusik" (ja, so nannten sie das damals) hören wollten. Es hat einige Zeit gebraucht, um zu begreifen, dass auch die Älteren nicht eine homogene Masse waren, sondern jeder von ihnen ein Individuum, von denen die wenigsten persönlich verantwortlich waren, für das, was wir kritisierten. Den Älteren fiel es schwer, zu verstehen, dass wir gesellschaftliche Veränderungen einforderten und "mehr Demokratie wagen" (Willy Brandt) wollten. Nachdem nun der größte Teil meines Lebens und das der Eltern gänzlich vorbei ist, kann ich sagen, dass ich im Laufe der Jahre eine andere Einstellung zu den vorangehenden Generationen entwickelt habe. Ich kann respektieren, was sie geleistet haben und wenn ich beispielsweise die Lebensgeschichte von Großeltern und Eltern rekapituliere, dann denke ich, dass ich an ihrer Stelle vielleicht oft ähnlich gehandelt hätte.

Den Jüngeren kann ich nicht vorwerfen, dass sie bestimmte Lebenserfahrungen noch nicht gemacht haben, bin aber sicher, dass viele von denen, die jetzt die „Boomer“ kritisieren, einiges in ein paar Jahrzehnten anders sehen werden. Auch in unserem Leben war nämlich nicht alles einfach. Die geburtenstarken Jahrgänge (das wäre übrigens der korrekte nicht diskriminierende Begriff) hatten Zeit ihres Lebens das große Problem, dass sie durch so manchen Flaschenhals hindurch mussten. Von uns gab es immer zu viele. Etliche sind beim Versuch gescheitert, einen gewünschten Ausbildungs- oder Studienplatz zu bekommen, oder wurden im Laufe der Zeit ausgesiebt. Egal, wie viele dabei auf der Strecke blieben, es waren noch immer genug übrig. Trotz guter Qualifikation war es oft nicht leicht einen Arbeitsplatz zu finden, wenn einem das nötige Vitamin B fehlte. Arbeitslosigkeit war etliche Jahre eine ernste Bedrohung, und wer Arbeit hatte, musste aufpassen, dass er diese auch behielt.

Auf der anderen Seite hatten wir es gut. Der Fortschritt und die erwirtschafteten Leistungen ermöglichten uns immer größere Annehmlichkeiten. Reisen in ferne Länder, größere Autos, ausgefeilte Unterhaltungselektronik und vieles mehr war nicht mehr nur den Reichen vorbehalten. Das süße Gift des Konsums ließ unsere Gesellschaft aber maßlos werden, und dieser Zustand hält bis heute an. Und hier komme ich wieder zu dem Generationenkonflikt zurück, der meiner Meinung nach gar keiner ist. Ich habe Einblick in das Leben von Menschen aller Alterklassen, und zwar in hohem Maße. Ich kann beim besten (oder schlechtesten) Willen nicht erkennen, dass die Lust auf Konsum in der älteren Generation größer ist als in der jüngeren. Das betrifft Flugreisen, dicke Autos, Swimmingpools, Schottergärten oder unzählige andere unter ökologischen Kriterien fragwürdige Anschaffungen.

Warum habe ich diesen ganzen Sermon jetzt geschrieben? Weil ich der Meinung bin, dass die Verurteilung einer ganzen Generation ein bisschen zu simpel ist, wenn man glaubt, die eigene Generation hätte alles besser gemacht. Die Fehler der Vergangenheit sind nicht in der „Boomergeneration“ begründet, sondern schlicht Ausdruck der Dummheit der gesamten Menschheit. Diese Dummheit wird mit dem Verschwinden meiner Generation in einigen Jahrzehnten auch nicht enden. Deswegen fände ich es schön, wenn wir aufhören könnten auf anderen Menschen herumzuhacken, nur weil sie zufällig in einem anderen Jahrzehnt geboren wurden.

OECD-Studie: Immer weniger junge Erwachsene mit Berufsabschluss

istar, Mittwoch, 13.09.2023, 09:05 (vor 826 Tagen) @ majae


Dein Ernst? Die Boomergeneration, die den Planeten volle Pulle gegen die Wand fährt und selbst jetzt nicht bereit ist, irgendetwas an ihren Lebensstil zu verändern ("Hab ich schon immer so gemacht!!!") und dabei letztendlich auch komplett selbst verantwortlich für dem demographischen Wandel ist - für die soll die junge Generation jetzt verzichten? Ihr* seid doch die eigentlich verweichlichte Generation, habt es in Jahrzehnten des wirtschaftlichen Aufschwungs nicht geschafft auch nur irgendwie für wenigstens eine der seit vielen vielen Jahren abzusehenden Krisen vorzusorgen, zeigt Null-Komma-Null Solidarität mit euren Kindern und Enkeln und heult rum, wenn diese Generation eure völlig absurd ungesunde Einstellung zu Arbeit nicht blind kopiert.

Glaubst du diesen Schwachsinn eigentlich selber?

Wenn Tante Helga sich von ihrer Rente eine Kreuzfahrt zusammenspart, dann ist sie die große Umweltsau.
Wenn du einen Fernflug an den nächsten reihst, hältst du dich für die coole Globetrotterin.

Und die ganzen Idioten, die den Wall oder Phönix-West für eine Rennstrecke halten, wo man die geile Karre zeigen kann, die sind in der Regel höchstens Mitte zwanzig.

Davon abgesehen gibt es jede Menge Alt-68er mit gesunder Einstellung zur Auszeit, die Wirklichkeit ist also komplizierter, aber was soll es, macht ja nichts.

OECD-Studie: Immer weniger junge Erwachsene mit Berufsabschluss

majae, Muc, Mittwoch, 13.09.2023, 14:33 (vor 826 Tagen) @ istar


Glaubst du diesen Schwachsinn eigentlich selber?

Wenn Tante Helga sich von ihrer Rente eine Kreuzfahrt zusammenspart, dann ist sie die große Umweltsau.
Wenn du einen Fernflug an den nächsten reihst, hältst du dich für die coole Globetrotterin.

Und die ganzen Idioten, die den Wall oder Phönix-West für eine Rennstrecke halten, wo man die geile Karre zeigen kann, die sind in der Regel höchstens Mitte zwanzig.

Davon abgesehen gibt es jede Menge Alt-68er mit gesunder Einstellung zur Auszeit, die Wirklichkeit ist also komplizierter, aber was soll es, macht ja nichts.

Dir ist schon klar, dass meine Pauschalisierung eine Antwort auf die ursprüngliche Pauschalisierung ("Gen Y ist zu faul zum arbeiten") war? Geht es aber um die durchschnittliche Einstellungen, braucht man sich ja einfach mal nur das Durchschnittsalter eines Union- mit einem Grünen-Wähler vergleichen.

OECD-Studie: Immer weniger junge Erwachsene mit Berufsabschluss

istar, Donnerstag, 14.09.2023, 05:35 (vor 825 Tagen) @ majae


Glaubst du diesen Schwachsinn eigentlich selber?

Wenn Tante Helga sich von ihrer Rente eine Kreuzfahrt zusammenspart, dann ist sie die große Umweltsau.
Wenn du einen Fernflug an den nächsten reihst, hältst du dich für die coole Globetrotterin.

Und die ganzen Idioten, die den Wall oder Phönix-West für eine Rennstrecke halten, wo man die geile Karre zeigen kann, die sind in der Regel höchstens Mitte zwanzig.

Davon abgesehen gibt es jede Menge Alt-68er mit gesunder Einstellung zur Auszeit, die Wirklichkeit ist also komplizierter, aber was soll es, macht ja nichts.


Dir ist schon klar, dass meine Pauschalisierung eine Antwort auf die ursprüngliche Pauschalisierung ("Gen Y ist zu faul zum arbeiten") war? Geht es aber um die durchschnittliche Einstellungen, braucht man sich ja einfach mal nur das Durchschnittsalter eines Union- mit einem Grünen-Wähler vergleichen.

Nein,war es nicht, weil ich nicht alle Beiträge gelesen hab. Den Schwachsinn nehm ich zurück,sorry.

Das Durchschnittsalter von SPD-Wählern ist ja ähnlich wie bei der CDU und die FDP war bei der letzten Bundestagswahl bei jungen Wählern ähnlich erfolgreich wie die Grünen, ob man da mehr rauslesen kann, als dass die Volksparteien da ein Problem haben oder-umgekehrt-Grüne und Liberale wenig im Angebot für Ältere, weiß ich nicht.

Fordern fordern fordern

Ballschieber007, Dortmund, Dienstag, 12.09.2023, 20:48 (vor 827 Tagen) @ majae
bearbeitet von Ballschieber007, Dienstag, 12.09.2023, 20:51

Es wird eine vier Tage Woche gefordert, mehr Work Life Ballance, … und das zu einem Zeitpunkt, wo eigentlich mehr Arbeit von Nöten ist.


Lustig wie ja konsequent suggeriert wird, dass eine Vier-Tage-Woche zu weniger Produktivität führen würde, obwohl es zahlreiche Studien und Feldversuche gibt, die genau das Gegenteil zeigen - und zwar nicht nur bei Bürojobs, sondern auch im produzierenden Gewerbe.

Aber anstatt dieses Generationenproblem mit der nötigen Mehrarbeit, dem nötigen Einsatz zu schultern, so wie es die ersten beiden Nachkriegsgenerationen gemacht haben, soll es am besten immer weniger werden, selbstverständlich bei vollem Lohnausgleich.


Dein Ernst? Die Boomergeneration, die den Planeten volle Pulle gegen die Wand fährt und selbst jetzt nicht bereit ist, irgendetwas an ihren Lebensstil zu verändern ("Hab ich schon immer so gemacht!!!") und dabei letztendlich auch komplett selbst verantwortlich für dem demographischen Wandel ist - für die soll die junge Generation jetzt verzichten? Ihr* seid doch die eigentlich verweichlichte Generation, habt es in Jahrzehnten des wirtschaftlichen Aufschwungs nicht geschafft auch nur irgendwie für wenigstens eine der seit vielen vielen Jahren abzusehenden Krisen vorzusorgen, zeigt Null-Komma-Null Solidarität mit euren Kindern und Enkeln und heult rum, wenn diese Generation eure völlig absurd ungesunde Einstellung zu Arbeit nicht blind kopiert.

* Ich will nicht damit dich direkt ansprechen, keine Ahnung, ob du überhaupt dazu gehörst.

Nein, dazu gehöre ich noch nicht. Ich selbst habe in den letzten zwanzig Jahren ein sehr gut funktionierendes Unternehmen aufgebaut, 15 Leute in der Verwaltung, 50 Leute in der Produktion und dazu noch viele Subunternehmen in ganz Europa. Ich glaube schon, dass ich die aktuelle Situation aufgrund meiner Expertise schon ganz gut einschätzen und lesen kann. Das ist nicht die erste Krise die ich erlebe und auch nicht die letzte Krise. Die nötige Flexibilität ist in meiner Verwaltung absolut gegeben, 90% der Mitarbeiter sind junge Mütter und Väter, da muss so etwas selbstverständlich sein. In der Produktion ist eine Verkürzung der Arbeitszeit bei uns einfach nicht möglich, da kommt selbst deine „nachgewiesene“ Produktivität nicht gegen an, schon gar nicht zu Zeiten des immer stärker werdenden Fächkräftemangels. Ich glaube ihr seid schlichtweg nicht in der Lage, euch in einen Unternehmer hineinzuversetzen, diese massive Verantwortung für eine Vielzahl von Mitarbeitern und deren Familien zu tragen, Entscheidungen zu treffen, notfalls auch sehr unbequeme, …. Fordern ist immer einfach, aber dann muss man auch die langfristigen Konsequenzen bedenken, und das passiert bei der aktuell jungen Generation leider überhaupt nicht. Der eigene Vorteil steht, wenn auch unausgesprochen, letztendlich über aller Vernunft.

OECD-Studie: Immer weniger junge Erwachsene mit Berufsabschluss

markus, Dienstag, 12.09.2023, 20:11 (vor 827 Tagen) @ Ballschieber007

Bei uns im Unternehmen können viele Azubis nicht mal den Besen halten. Das ist ein grundsätzliches Problem, die kommende Generation bzw. ein Großteil davon, nicht alle, hat auf klassische Arbeit keine Lust. Es wird eine vier Tage Woche gefordert, mehr Work Life Ballance, … und das zu einem Zeitpunkt, wo eigentlich mehr Arbeit von Nöten ist. Die Schweiz hat vorgemacht wie es geht. Die heute 18 bis 30 jährigen wissen doch noch gar nicht, was später auf sie zurollt. Wenn in spätestens 15 Jahren alle Baby-Boomer in Rente sind, wird sich der Staat die fehlenden Beiträge bei der jetzt ins Berufsleben einsteigenden Generation holen müssen. Der Staat packt ihnen quasi in die Brieftasche. Aber anstatt dieses Generationenproblem mit der nötigen Mehrarbeit, dem nötigen Einsatz zu schultern, so wie es die ersten beiden Nachkriegsgenerationen gemacht haben, soll es am besten immer weniger werden, selbstverständlich bei vollem Lohnausgleich. Man merkt einfach, dass ihnen die die nötige Lebenserfahrung fehlt. Die werden sie machen müssen, allerdings mit einem weniger schönen Ende. Wer nicht hören will, der muss fühlen.

Witzig dabei ist: Schon zu meiner Ausbildungszeit (99-2002) haben die Boomer behauptet, dass die aktuelle Generation Azubis faul sei und im Grunde gar nichts kann. Jetzt sagen das die Millennials über die Generation Y. Und in 20 Jahren wird Y das gleiche über die dann aktuelle Generation sagen.

Nur weil man selbst nicht erkennt, dass das Leben aus mehr besteht, als Schule - Ausbildung - 45 Jahre kaputt malochen - kurz die Rente „genießen“ und sterben, muss das ja nicht richtig sein. Vielleicht ist die aktuelle Generation auch einfach schlauer als wir?

OECD-Studie: Immer weniger junge Erwachsene mit Berufsabschluss

Ballschieber007, Dortmund, Dienstag, 12.09.2023, 20:16 (vor 827 Tagen) @ markus
bearbeitet von Ballschieber007, Dienstag, 12.09.2023, 20:21

Bei uns im Unternehmen können viele Azubis nicht mal den Besen halten. Das ist ein grundsätzliches Problem, die kommende Generation bzw. ein Großteil davon, nicht alle, hat auf klassische Arbeit keine Lust. Es wird eine vier Tage Woche gefordert, mehr Work Life Ballance, … und das zu einem Zeitpunkt, wo eigentlich mehr Arbeit von Nöten ist. Die Schweiz hat vorgemacht wie es geht. Die heute 18 bis 30 jährigen wissen doch noch gar nicht, was später auf sie zurollt. Wenn in spätestens 15 Jahren alle Baby-Boomer in Rente sind, wird sich der Staat die fehlenden Beiträge bei der jetzt ins Berufsleben einsteigenden Generation holen müssen. Der Staat packt ihnen quasi in die Brieftasche. Aber anstatt dieses Generationenproblem mit der nötigen Mehrarbeit, dem nötigen Einsatz zu schultern, so wie es die ersten beiden Nachkriegsgenerationen gemacht haben, soll es am besten immer weniger werden, selbstverständlich bei vollem Lohnausgleich. Man merkt einfach, dass ihnen die die nötige Lebenserfahrung fehlt. Die werden sie machen müssen, allerdings mit einem weniger schönen Ende. Wer nicht hören will, der muss fühlen.


Witzig dabei ist: Schon zu meiner Ausbildungszeit (99-2002) haben die Boomer behauptet, dass die aktuelle Generation Azubis faul sei und im Grunde gar nichts kann. Jetzt sagen das die Millennials über die Generation Y. Und in 20 Jahren wird Y das gleiche über die dann aktuelle Generation sagen.

Nur weil man selbst nicht erkennt, dass das Leben aus mehr besteht, als Schule - Ausbildung - 45 Jahre kaputt malochen - kurz die Rente „genießen“ und sterben, muss das ja nicht richtig sein. Vielleicht ist die aktuelle Generation auch einfach schlauer als wir?

Nein, weiter unten habe ich schon ausgeführt dass ich sehr wohl weiß, dass das Leben aus wesentlich mehr besteht. Ich kann und darf mir aufgrund meines Einsatzes dafür auch wesentlich mehr gönnen, ansehen und genießen. Mir hier Verbitterung oder Dummheit nachzusagen ist schon kurzsichtig von euch! Selfmade ist wesentlich lebenswerter als WLB!

OECD-Studie: Immer weniger junge Erwachsene mit Berufsabschluss

Knorpelohr, Dienstag, 12.09.2023, 19:36 (vor 827 Tagen) @ Ballschieber007

Was spricht gegen eine vier Tage Woche, was gegen mehr Work Life Balance ?
Das Leben besteht nicht nur aus Arbeit. OK, für manch einen ist Arbeit der Lebensmittelpunkt und feiert sich vielleicht als Held der Arbeit.
Beim Rückblick im Alter kann man sich die Frage stellen : Wofür und warum ? Erlebt habe ich nicht viel, aber ich war fleißig.
Und immer dran denken, das letzte Hemd hat keine Taschen.....

OECD-Studie: Immer weniger junge Erwachsene mit Berufsabschluss

depecheden, Mittwoch, 13.09.2023, 00:38 (vor 827 Tagen) @ Knorpelohr

Was spricht gegen eine vier Tage Woche, was gegen mehr Work Life Balance ?

Verstehe die Frage nicht , ist die ernst gemeint ?
Warum lassen große Firmen rund um die Uhr produzieren ? Waren lassen Energieintensive Unternehmen rund um die Uhr produzieren ?
Kann ich dir vielleicht anhand eines Beispiels beantworten:
a) du hast Hunger
b) du stellst deinen Backofen an, um die eine TK Pizza zu machen
c) der Backofen benötigt rund 80 % der Energie nur dazu , um den Ofen auf Temperatur zu bringen. Die restlichen 20 % sind "Erhaltung"
d) du schaltest den Backofen ab
e) du haste eine TK Pizza , 2 euro im Angebot, mit zusätzlich 1 Euro Energie versorgt

jetzt kannst du wählen....
backe ich weitere Pizzen für 2 Euro, aber nur mit 0,2 Euro / Energie Stück da der Ofen ja schon warm ist oder starte ich morgen wieder mit a)

OECD-Studie: Immer weniger junge Erwachsene mit Berufsabschluss

Foreveralone, Dortmund, Dienstag, 12.09.2023, 19:57 (vor 827 Tagen) @ Knorpelohr

Was spricht gegen eine vier Tage Woche, was gegen mehr Work Life Balance ?
Das Leben besteht nicht nur aus Arbeit. OK, für manch einen ist Arbeit der Lebensmittelpunkt und feiert sich vielleicht als Held der Arbeit.
Beim Rückblick im Alter kann man sich die Frage stellen : Wofür und warum ? Erlebt habe ich nicht viel, aber ich war fleißig.
Und immer dran denken, das letzte Hemd hat keine Taschen.....

Ist leider wahr. Man kann auch nicht mehr arbeiten als die Produktivität her gibt.

Man sollte vielleicht mal für sich ausrechnen wie viel Zeit auf der Arbeit man schon gezwungermaßen mit rumpimmeln oder Alibi-Arbeiten verbringt. Hauptsache anwesend.

Aber klar, die Jugend ist einfach nur faul. Ist das ein Rentnerhort hier und manch einer ist wohl konservativer und reaktionärer als er sich eingestehen will, aber Hauptsache ich bin sonst total progressiv, wenn es um gender und allem anderen geht.

Wenn man selbst keine Eier oder kein erfüllendes Freizeit/Familienleben hat, um seine Interessen durchzusetzen, bitteschön. Aber andere dafür rügen, die genau dies tuen, ist nix als Verbitterung oder Neid.

OECD-Studie: Immer weniger junge Erwachsene mit Berufsabschluss

Ballschieber007, Dortmund, Dienstag, 12.09.2023, 20:13 (vor 827 Tagen) @ Foreveralone
bearbeitet von Ballschieber007, Dienstag, 12.09.2023, 20:20

Was spricht gegen eine vier Tage Woche, was gegen mehr Work Life Balance ?
Das Leben besteht nicht nur aus Arbeit. OK, für manch einen ist Arbeit der Lebensmittelpunkt und feiert sich vielleicht als Held der Arbeit.
Beim Rückblick im Alter kann man sich die Frage stellen : Wofür und warum ? Erlebt habe ich nicht viel, aber ich war fleißig.
Und immer dran denken, das letzte Hemd hat keine Taschen.....


Ist leider wahr. Man kann auch nicht mehr arbeiten als die Produktivität her gibt.

Man sollte vielleicht mal für sich ausrechnen wie viel Zeit auf der Arbeit man schon gezwungermaßen mit rumpimmeln oder Alibi-Arbeiten verbringt. Hauptsache anwesend.

Aber klar, die Jugend ist einfach nur faul. Ist das ein Rentnerhort hier und manch einer ist wohl konservativer und reaktionärer als er sich eingestehen will, aber Hauptsache ich bin sonst total progressiv, wenn es um gender und allem anderen geht.

Wenn man selbst keine Eier oder kein erfüllendes Freizeit/Familienleben hat, um seine Interessen durchzusetzen, bitteschön. Aber andere dafür rügen, die genau dies tuen, ist nix als Verbitterung oder Neid.

Also man kann mir ja viel nachsagen, aber Verbitterung und Neid ganz gewiss nicht. Ich bin der gute Position dass ich mir mit viel Arbeit einen Standard erwirtschaftet habe, der es mir erlaubt mit meiner Familien drei bis viermal in Urlaub zu fahren bzw. zu fliegen, regelmäßig kulturelle Veranstaltungen zu besuchen und ein recht lebenswertes Leben zu leben. Wir genießen es, schauen und die ganze Welt an und sind einfach zusammen, und das ist genau das was das Leben lebenswert macht. Mir also so etwas nachzusagen, halte ich schon für sehr vermessen. Ich persönlich kann aber so leben, weil ich immer mehr gemacht habe, als andere, mehr Risiko gegangen bin und immer etwas schaffen wollte, was bleibt! Das geht nicht mit vier Tage Woche, das geht nur mit selbst und ständig!

OECD-Studie: Immer weniger junge Erwachsene mit Berufsabschluss

Habakuk, OWL, Dienstag, 12.09.2023, 19:34 (vor 827 Tagen) @ Ballschieber007

Es wird eine vier Tage Woche gefordert, mehr Work Life Ballance, … und das zu einem Zeitpunkt, wo eigentlich mehr Arbeit von Nöten ist.

Da wird gerne vergessen, dass das entscheidende der drei Worte Balance ist. Nicht zu viel Work, aber auch nicht zu wenig, sonst wird es mit dem Life nämlich irgendwann eng.

OECD-Studie: Immer weniger junge Erwachsene mit Berufsabschluss

Foreveralone, Dortmund, Dienstag, 12.09.2023, 19:59 (vor 827 Tagen) @ Habakuk

Es wird eine vier Tage Woche gefordert, mehr Work Life Ballance, … und das zu einem Zeitpunkt, wo eigentlich mehr Arbeit von Nöten ist.


Da wird gerne vergessen, dass das entscheidende der drei Worte Balance ist. Nicht zu viel Work, aber auch nicht zu wenig, sonst wird es mit dem Life nämlich irgendwann eng.

Es gibt Leute, die können sich das durchaus aufgrund ihres hohen Stundenlohnes leisten. Was spricht also dagegen?

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