Basketball: Deutschland - USA / Olympia / Schröder (Sonstiges)

Laut Sportschau wird Dennis Schröder, Kapitän der Basketball Weltmeister Mannschaft von 2023, die deutsche Fahne bei der Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele 2024 in Paris tragen.

Schröder wird auf SPOX wie folgt dazu zitiert:

Das ist eine riesengroße Ehre für mich, die Fahne tragen zu dürfen. Ich glaube, dass das auf jeden Fall in Deutschland auch ein Statement setzt, das als erster Dunkelhäutiger machen zu dürfen", sagte Schröder: "Das ist ein Riesenereignis für uns alle sowie für mich und meine Familie." Seine Mutter stammt aus Gambia.

Glückwunsch Dennis, gibt hoffentlich nochmal Rückenwind für die Truppe fürs Olympische Basketball Turnier, da haben wir nahezu mit der selben Truppe wieder Hoffnung und Chance auf eine Medaille, auch wenn das Turnierfeld stärker ist.

Sicher auch ein Statement, wie er selbst auch sagt, für Menschen mit Migrationshintergrund bzw dunkelhäutige Personen in Deutschland. Dennis ist auch gereift über die Jahre, als mehrfacher Vater, auch wenn es hin und wieder (mal mehr, mal weniger) berechtigte Kritik an seiner Person bzw seinem Verhalten gab. Aber gut, wie dem auch sei, ich find's cool für Basketball Deutschland, die Mannschaft und für ihn selbst, sowie natürlich alle, denen das verständlicherweise auch noch etwas mehr bedeutet...

Kann ich so unterschreiben!

Schröder scheint in den letzten Jahren sicher ruhiger geworden zu sein, aber ich bin mit ihm nie warm geworden. Mir ist das immer zu flashy und zu viel Attitüde, an so etwas scheiden sich ja aber oftmals die Geister (heißt, andere werden ihn gerade deshalb geil finden). Die Aussagen zu Maxi Kleber vor der WM letztes Jahr fand ich für den Kapitän in einem Mannschaftssport unterirdisch. Das war ja nicht aus der Hitze eines Trainingsgerangels auf dem Feld, sondern der Presse gegenüber.

Da hat er sich absolut nicht mit Ruhm bekleckert. Ein wenig Kontext für die anderen:

Trainer Herbert hat vor den drei Turnieren EM22, WM23 und OS24 absolutes "Committment" von seinen nominierten Spielern gefordert. Er wollte die drei Turniere etwas aufbauen und da mit einer eingeschworenen Truppe an den Start gehen. Bisher hat das gut geklappt: Bronze bei der Heim EM und Gold bei der letztjährigen WM.

Kleber hatte die Heim EM 22 abgesagt, weil er vorher verletzt war und im Sommer an seinem Spiel arbeiten wollte. Dazu Schröder:

"Wenn er sagt, ich unterschreibe meinen Vertrag diesen Sommer, und ich will mit dem Team sein, damit ich noch mehr Geld rausziehen kann, dann verstehe ich das. Aber wenn du zu Gordon Herbert sagst: Ich bin Maxi, und ich will im Sommer Ballhandling trainieren und an meinem Game arbeiten - Maxi, sorry, aber du hast kein Game. Du wirfst in der Corner, du verteidigst. Du bist ein Pick-and-Roll-Spieler. Du bist ja nicht Carmelo Anthony. Du brauchst nicht an deinem Game zu arbeiten. Umso älter du wirst, siehst du halt, was deine Stärken sind. Und die versuchst du so krass zu maximieren, dass du so lange wie möglich NBA spielen kannst."

Das ist auf verschiedenen Ebenen unangebracht, insbesondere als Kapitän einer Mannschaft. Wenn man Dennis ein wenig kennt bzw verfolgt, weiß man, dass das seine Art ist "seine" Mannschaft, die ihm sehr viel bedeutet, zu beschützen und dieses Committment aufrecht zu erhalten bzw den entstandenen Teamgeist zu schützen. Aber, das hätte er selbstverständlich nicht SO und nicht über die Öffentlichkeit regeln sollen.

Dazu gab es ja auch in seiner Zeit in Atlanta mindestens einen Vorfall, der sicher kritikwürdig ist, aber da war er noch wesentlich jünger... ob ihn das jetzt den Fahnenträger kosten sollte? Kann ich nicht beurteilen, auch da gibt es verschiedenen Ebenen. Ich lass mich überraschen.

Wenn es primär darum geht, ein Zeichen für die Vielfältigkeit der Gesellschaft im Sport zu setzen, fände ich z.B. eine Malaika Mihambo deutlich sympathischer. Aber das wird es am Ende sein was mir ggü. Schröder fehlt, Sympathie ;)

Absolut! Wäre auch für Mihambo, aber nicht aus irgendeinem Gender- oder Vielfältigkeitswahn, sondern weil sie einfach unsere beste Leichtathletin ist und Leichtathletik die zentrale Kernsportart der olympischen Spiele darstellt, ohne die diese Veranstaltung nicht denkbar wäre.

Meiner bescheidenen Meinung nach sollte keiner der beiden Fahnenträger sein, aber das Ergebnis der Abstimmung wird wohl einen der beiden vorsehen.

Zverev hat (lassen wir die inzwischen erledigten Strafverfahren außen vor) seinen Wohnsitz in Monaco. Da die meisten Olympioniken neben dem Training oft auch noch privates Geld in ihren Sport investieren müssen, sollte vielleicht nicht ein Steuerflüchtling mit dieser Ehre belohnt werden, da er sich ja somit auch der solidarischen Finanzierung des Landes und damit auch der Füllung der Fördertöpfe des Innenministeriums entzieht.

Schröder scheint in den letzten Jahren sicher ruhiger geworden zu sein, aber ich bin mit ihm nie warm geworden. Mir ist das immer zu flashy und zu viel Attitüde, an so etwas scheiden sich ja aber oftmals die Geister (heißt, andere werden ihn gerade deshalb geil finden). Die Aussagen zu Maxi Kleber vor der WM letztes Jahr fand ich für den Kapitän in einem Mannschaftssport unterirdisch. Das war ja nicht aus der Hitze eines Trainingsgerangels auf dem Feld, sondern der Presse gegenüber.
Wenn es primär darum geht, ein Zeichen für die Vielfältigkeit der Gesellschaft im Sport zu setzen, fände ich z.B. eine Malaika Mihambo deutlich sympathischer. Aber das wird es am Ende sein was mir ggü. Schröder fehlt, Sympathie ;)

> Als großen Einwand gegen beide würde ich einwerfen, dass diese bereits durch ihre jeweiligen Sportarten mehr als genug Rampenlicht und Geld bekommen, evtl. wäre da das Fahne-Tragen besser eingesetzt bei Athleten, deren Sportart ständig unter dem Radar der Öffentlichkeit läuft, die aber ebenso wahnsinnige Leistungen erbringen und wenigstens da ein klein wenig Scheinwerferlicht abbekommen können. Und die Erwähnung der betriebenen Sportart unter dem Foto auf der Titelseite der Zeitung am Frühstückstisch bringt vielleicht auch das ein oder andere Kind zur Nachfrage, was das denn für ein Sport sei und wo man den ausüben kann.

Das fänd ich persönlich erheblich charmanter, aber mir ist gleichzeitig klar, dass das zu idealistisch gedacht ist. Irgendwo schade, dass da offensichtlich der DOSB sich eher mit Sportlern schmücken will als dass man die eigenen weniger öffentlich gewürdigten Sportler nach vorne holt.

Kann ich so unterschreiben und mitgehen.