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Das Scheitern der Koalitionsverhandlungen in Sachsen (Politik)

Klopfer ⌂, Dortmund, Mittwoch, 06.11.2024, 23:23 (vor 407 Tagen)

Meinungen zum Thema "Scheitern der Koalitionsverhandlungen in Sachsen" bitte hier.

CDU-BSW-Minderheitsregierung in Sachsen?

Ulrich, Samstag, 09.11.2024, 10:02 (vor 404 Tagen) @ Klopfer

Koalitionssuche in Sachsen? Experte zu Regierungsbildung: "Kretschmer wird sich in sein Schicksal fügen müssen" (MDR)

"Ob das BSW so eine CDU-geführte Minderheitsregierung unterstützen wird? Sie sehe nicht, dass diese das Land voranbringen könne, sagte die sächsische BSW-Vorsitzende Sabine Zimmermann der "Sächsischen Zeitung" und der "Leipziger Volkszeitung".

Allerdings zeigte sich Zimmermann für ein Zweierbündnis mit der CDU offen. "Bei den Sondierungen haben sich zumindest etliche Schnittmengen mit der CDU gezeigt", sagte sie. Ministerpräsident Kretschmer habe das BSW aber noch nicht gefragt. Zimmermann signalisierte Gesprächsbereitschaft. CDU und BSW kämen auf 56 von 120 Sitzen im Parlament."

Damit hätte ich nicht gerechnet. Aber eine gewisse Logik hat das ganze. Putin-Freundin trifft Putin-Freund.

Wer BSW bestellt, bekommt das W.

bigfoot49, Leipzig, Donnerstag, 07.11.2024, 09:01 (vor 406 Tagen) @ Klopfer

Und anders als in Thüringen (wobei da bei Frau Wolf unter Druck wohl auch angefangen hat weiter zu bröckeln) hat in Sachsen der Schwanz mit dem Hund gewackelt.

Wer BSW bestellt, bekommt das W.

Ulrich, Donnerstag, 07.11.2024, 09:05 (vor 406 Tagen) @ bigfoot49

Und anders als in Thüringen (wobei da bei Frau Wolf unter Druck wohl auch angefangen hat weiter zu bröckeln) hat in Sachsen der Schwanz mit dem Hund gewackelt.

Auch in Thüringen wird Wagenknecht alles dran setzen, die Koalitionsverhandlungen zu torpedieren. Falls Frau Wolf in eine Koalitionsregierung eintritt, dann wohl nicht mehr als BSW-Mitglied. Und auch in Brandenburg werden die bisher angeblich "harmonisch" verlaufenden Koalitionsverhandlungen am Ende "überraschend" scheitern.

Wer BSW bestellt, bekommt das W., kleine Frage an dich, Ulrich

MarcBVB, עַם יִשְׂרָאֵל חַי, Donnerstag, 07.11.2024, 15:29 (vor 406 Tagen) @ Ulrich

Dein Satz zu Brandenburg. Info oder reine Einschätzung von dir, würde mich tatsächlich interessieren.

Das Scheitern der Koalitionsverhandlungen in Sachsen

Ulrich, Donnerstag, 07.11.2024, 08:25 (vor 406 Tagen) @ Klopfer

CDU und SPD wollten den Satz "Seit zweieinhalb Jahren unterstützt Deutschland das ukrainische Volk in seinem Kampf um Freiheit und Souveränität humanitär, wirtschaftlich und militärisch" in die Präambel zum Koalitionsvertrag schreiben. Dem hatten die BSW-Vertreterinnen und -Vertreter in Sachsen zunächst auch zugestimmt. Dann kam von Sahra Wagenknecht das Veto aus dem Saarland, sie will "Seit zweieinhalb Jahren unterstützt Deutschland das ukrainische Volk in seinem Kampf um Freiheit und Souveränität humanitär". Aber die Koalitionsverhandlungen sind nicht an drei Worten und einem Komma gescheitert. Gescheitert sind sie, weil Wagenknecht nicht regieren will. Nicht auf Landes- und auch nicht auf Bundesebene. Zumindest so lange nicht, so lange sie nicht die absolute Mehrheit hat.

Das Scheitern der Koalitionsverhandlungen in Sachsen

BukausmTal, Wuppertal, Donnerstag, 07.11.2024, 01:48 (vor 407 Tagen) @ Klopfer

https://taz.de/Sondierungen-in-Sachsen-gescheitert/!6047403/

Die Brandmauer fällt nicht nur auf regionaler Ebene. Sich mit der AFD zu treffen, vermutlich um mögliche Gemeinsamkeiten oder eine punktuelle Zusammenarbeit auszuloten,
ist ein neuer Tabubruch in Führungskreisen der CDU. Warum sonst trifft man sich?

Wenn man Linke oder Grüne zu Feinden erklärt hat, mit denen man nicht verhandelt,
werden mögliche Koalitonspartner für die Union rar. Dann setzt man sich halt mal mit Faschisten zusammen. Wann kommt denn der Tabubruch im Bund?

Deutschland, mir graut es vor der Zukunft...

Das Scheitern der Koalitionsverhandlungen in Sachsen

Ulrich, Donnerstag, 07.11.2024, 08:28 (vor 406 Tagen) @ BukausmTal

https://taz.de/Sondierungen-in-Sachsen-gescheitert/!6047403/

Die Brandmauer fällt nicht nur auf regionaler Ebene. Sich mit der AFD zu treffen, vermutlich um mögliche Gemeinsamkeiten oder eine punktuelle Zusammenarbeit auszuloten,
ist ein neuer Tabubruch in Führungskreisen der CDU. Warum sonst trifft man sich?

Genau das war auch mein Gedanke, als ich vom Scheitern der Koalitionsverhandlungen las. Michael Kretschmer verschanzt sich hinter der vereinbarten Vertraulichkeit. Aber die Vermutung liegt nahe, dass der AfD-Chef Jörg Urban ihm eine Duldung einer CDU-Minderheitsregierung angeboten hat.


Wenn man Linke oder Grüne zu Feinden erklärt hat, mit denen man nicht verhandelt,
werden mögliche Koalitonspartner für die Union rar. Dann setzt man sich halt mal mit Faschisten zusammen. Wann kommt denn der Tabubruch im Bund?

Deutschland, mir graut es vor der Zukunft...

Das Scheitern der Koalitionsverhandlungen in Sachsen

Fisheye, Donnerstag, 07.11.2024, 01:50 (vor 407 Tagen) @ BukausmTal

Es stinkt nach Anfang der 30er Jahre.

Das Scheitern der Koalitionsverhandlungen in Sachsen

BukausmTal, Wuppertal, Donnerstag, 07.11.2024, 01:57 (vor 407 Tagen) @ Fisheye

Es stinkt nach Anfang der 30er Jahre.>

Genau das. Schlimm - und anderseits verständlich -, dass die Wiederwahl Trumps und das Ende der Ampel soviel Raum einnehmen, dass dieses Einreißen der Brandmauer null öffentliche Wahrnehmung findet.

Das Scheitern der Koalitionsverhandlungen in Sachsen

Leviki, Donnerstag, 07.11.2024, 08:05 (vor 406 Tagen) @ BukausmTal

Der CDU bleibt doch jetzt nur eine Minderheitsregierung. BSW will nicht und Schwarz-Rot-Grün reicht nicht. Was ist dann daran falsch die AfD möglicherweise zu fragen ob sie an sachlicher Politik interessiert ist und bei Übereinstimmung mitstimmen würde oder Totalopposition spielt und konsequent gegen alles stimmt.
Die Alternative wären Neuwahlen und ob da gross was anderes rauskommen würde, steht in den Sternen.
Eine Machtübernahme wie 33 steht doch nicht zur Befürchtung.

Das ist falsch!

Franke, Montag, 11.11.2024, 12:55 (vor 402 Tagen) @ Leviki

Der CDU bleibt doch jetzt nur eine Minderheitsregierung. BSW will nicht und Schwarz-Rot-Grün reicht nicht. Was ist dann daran falsch die AfD möglicherweise zu fragen ob sie an sachlicher Politik interessiert ist und bei Übereinstimmung mitstimmen würde oder Totalopposition spielt und konsequent gegen alles stimmt.
Die Alternative wären Neuwahlen und ob da gross was anderes rauskommen würde, steht in den Sternen.
Eine Machtübernahme wie 33 steht doch nicht zur Befürchtung.

In Sachsen hätten CDU, SPD, Grüne und Linke eine Mehrheit. Vor einem kommunistischen Umsturz habe ich keine Sorge. Aber wer die Parallelen zur Vergangenheit nicht sieht, wenn Rechtsextremisten mit Hilfe von Konservativen in die Nähe der Macht kommen, der muss schon ganz fest alle Augen schließen.

Das ist falsch!

Elbsegel, Montag, 11.11.2024, 15:42 (vor 402 Tagen) @ Franke

Der CDU bleibt doch jetzt nur eine Minderheitsregierung. BSW will nicht und Schwarz-Rot-Grün reicht nicht. Was ist dann daran falsch die AfD möglicherweise zu fragen ob sie an sachlicher Politik interessiert ist und bei Übereinstimmung mitstimmen würde oder Totalopposition spielt und konsequent gegen alles stimmt.
Die Alternative wären Neuwahlen und ob da gross was anderes rauskommen würde, steht in den Sternen.
Eine Machtübernahme wie 33 steht doch nicht zur Befürchtung.


In Sachsen hätten CDU, SPD, Grüne und Linke eine Mehrheit. Vor einem kommunistischen Umsturz habe ich keine Sorge. Aber wer die Parallelen zur Vergangenheit nicht sieht, wenn Rechtsextremisten mit Hilfe von Konservativen in die Nähe der Macht kommen, der muss schon ganz fest alle Augen schließen.

Oder der ist selbst Rechtsextremist.

Das Scheitern der Koalitionsverhandlungen in Sachsen

pactum Trotmundense, Syburg, Donnerstag, 07.11.2024, 12:17 (vor 406 Tagen) @ Leviki

Der CDU bleibt doch jetzt nur eine Minderheitsregierung. BSW will nicht und Schwarz-Rot-Grün reicht nicht. Was ist dann daran falsch die AfD möglicherweise zu fragen ob sie an sachlicher Politik interessiert ist und bei Übereinstimmung mitstimmen würde oder Totalopposition spielt und konsequent gegen alles stimmt.
Die Alternative wären Neuwahlen und ob da gross was anderes rauskommen würde, steht in den Sternen.
Eine Machtübernahme wie 33 steht doch nicht zur Befürchtung.

Genau so hat man geredet als Anfang der 1930er vor Hitlers Machtübernahme Landesregierungen (im Osten, wo sonst?) mit der NSDAP gebildet wurden. Insbesondere die Bürgerlichen waren damals so dämlich und glaubte ernsthaft, dass sich Undemokraten selbst zerlegen, wenn man sie erst einmal ein wenig an Macht beteiligt. Lustigerweise haben die Bürgerlichen daraus nicht gelernt und labern heute denselben Stuss schon wieder. Dabei ist es nicht nur im Deutschen Reich schief gelaufen. Auch in der Zeit nach dem 2. Weltkrieg bis in die Gegenwart kann man es weltweit beobachten. Sobald man Undemokraten auch nur ein Stückchen Macht zukommen lässt, nutzen sie diese um die Demokratie auszuhöhlen, zu zerstören und sich selbst noch mehr Macht zu verschaffen. Dabei ist die Ideologie der Undemokraten übrigens komplett egal. Ob Faschos, Kommies, religiöse Fundis, Libertäre, etc. spielt keine Geige. Das Prinzip ist überall gleich.

Das Scheitern der Koalitionsverhandlungen in Sachsen

CF, Donnerstag, 07.11.2024, 15:42 (vor 406 Tagen) @ pactum Trotmundense

Der CDU bleibt doch jetzt nur eine Minderheitsregierung. BSW will nicht und Schwarz-Rot-Grün reicht nicht. Was ist dann daran falsch die AfD möglicherweise zu fragen ob sie an sachlicher Politik interessiert ist und bei Übereinstimmung mitstimmen würde oder Totalopposition spielt und konsequent gegen alles stimmt.
Die Alternative wären Neuwahlen und ob da gross was anderes rauskommen würde, steht in den Sternen.
Eine Machtübernahme wie 33 steht doch nicht zur Befürchtung.


Genau so hat man geredet als Anfang der 1930er vor Hitlers Machtübernahme Landesregierungen (im Osten, wo sonst?) mit der NSDAP gebildet wurden. Insbesondere die Bürgerlichen waren damals so dämlich und glaubte ernsthaft, dass sich Undemokraten selbst zerlegen, wenn man sie erst einmal ein wenig an Macht beteiligt. Lustigerweise haben die Bürgerlichen daraus nicht gelernt und labern heute denselben Stuss schon wieder. Dabei ist es nicht nur im Deutschen Reich schief gelaufen. Auch in der Zeit nach dem 2. Weltkrieg bis in die Gegenwart kann man es weltweit beobachten. Sobald man Undemokraten auch nur ein Stückchen Macht zukommen lässt, nutzen sie diese um die Demokratie auszuhöhlen, zu zerstören und sich selbst noch mehr Macht zu verschaffen. Dabei ist die Ideologie der Undemokraten übrigens komplett egal. Ob Faschos, Kommies, religiöse Fundis, Libertäre, etc. spielt keine Geige. Das Prinzip ist überall gleich.

Was ist also die Alternative für politisches Handeln dort?

Das Scheitern der Koalitionsverhandlungen in Sachsen

pactum Trotmundense, Syburg, Donnerstag, 07.11.2024, 16:02 (vor 406 Tagen) @ CF

Was ist also die Alternative für politisches Handeln dort?

Politisches Ausrotten der Nazis. Sie hätten niemals in Talkshows sitzen dürfen, aber das kann man beheben indem man sie nicht mehr einlädt. Sie hätten niemals in Medien stattfinden dürfen indem man ihre Forderungen als diskussionswürdig aufwertet, wie es das Axel-Springer-Syndikat als erste und später dann alle Medien getan haben. Was nicht ausschließt, dass man investigativen aufklärerischen Journalismus über diese Brut betreiben kann. Letztlich müssen die Nazis jedoch raus aus den Medien als Debatteninhalte. Politiker haben Nazis grundsätzlich zu meiden. Werden sie zu etwas eingeladen und ein Nazi ist vor Ort, geht man gar nicht erst hin.

Natürlich ist auch gesellschaftliche Ächtung wichtig. Jedem Naziwichser muss klar gemacht werden, dass er auf der untersten Stufe der menschlichen Zivilisation steht. Er ist nicht Teil der Gesellschaft, sondern steht außerhalb. Alle seine persönlichen Probleme haben der Gesellschaft scheißegal zu sein und sollte der Naziwichser kriminell werden, locht man das Arschloch eben ein. Er möchte Teil der Gesellschaft sein und möchte, dass die Gesellschaft sich auch um seine persönlichen Probleme kümmert? Gerne. Einfach aufhören Nazi zu sein, sich positiv in die demokratische Gesellschaft einbringen und das war's.

Jaja, ich weiß. Was ich da verlange ist so gemein und soooo undemokratisch, weil gerade wir als Demokraten müssen natürlich den Undemokraten gestatten sich frei undemokratisch und gesellschaftszersetzend betätigen zu können. Man wird ja wohl in einer freien Demokratie mit Meinungsfreiheit noch sagen dürfen, dass die Demokratie und ihre scheiß Menschenrechte abgeschafft gehört.

Das Scheitern der Koalitionsverhandlungen in Sachsen

CF, Donnerstag, 07.11.2024, 16:04 (vor 406 Tagen) @ pactum Trotmundense

Was ist also die Alternative für politisches Handeln dort?


Politisches Ausrotten der Nazis. Sie hätten niemals in Talkshows sitzen dürfen, aber das kann man beheben indem man sie nicht mehr einlädt. Sie hätten niemals in Medien stattfinden dürfen indem man ihre Forderungen als diskussionswürdig aufwertet, wie es das Axel-Springer-Syndikat als erste und später dann alle Medien getan haben. Was nicht ausschließt, dass man investigativen aufklärerischen Journalismus über diese Brut betreiben kann. Letztlich müssen die Nazis jedoch raus aus den Medien als Debatteninhalte. Politiker haben Nazis grundsätzlich zu meiden. Werden sie zu etwas eingeladen und ein Nazi ist vor Ort, geht man gar nicht erst hin.

Natürlich ist auch gesellschaftliche Ächtung wichtig. Jedem Naziwichser muss klar gemacht werden, dass er auf der untersten Stufe der menschlichen Zivilisation steht. Er ist nicht Teil der Gesellschaft, sondern steht außerhalb. Alle seine persönlichen Probleme haben der Gesellschaft scheißegal zu sein und sollte der Naziwichser kriminell werden, locht man das Arschloch eben ein. Er möchte Teil der Gesellschaft sein und möchte, dass die Gesellschaft sich auch um seine persönlichen Probleme kümmert? Gerne. Einfach aufhören Nazi zu sein, sich positiv in die demokratische Gesellschaft einbringen und das war's.

Jaja, ich weiß. Was ich da verlange ist so gemein und soooo undemokratisch, weil gerade wir als Demokraten müssen natürlich den Undemokraten gestatten sich frei undemokratisch und gesellschaftszersetzend betätigen zu können. Man wird ja wohl in einer freien Demokratie mit Meinungsfreiheit noch sagen dürfen, dass die Demokratie und ihre scheiß Menschenrechte abgeschafft gehört.

Ist aber jetzt keine Antwort auf meine Frage. Die hat Thomas ja gegeben.

Das Scheitern der Koalitionsverhandlungen in Sachsen

Thomas, Dortmund, Donnerstag, 07.11.2024, 15:49 (vor 406 Tagen) @ CF

Was ist also die Alternative für politisches Handeln dort?

Minderheitsregierung von CDU, SPD, Grüne. Die Personen des BSW werden sich nicht sozialen Positionen verschließen, auch sie wollen mitgestalten und wenn sie sich nicht sicher sind, was sie tun sollen sich vielleicht enthalten, dann reicht das auch.
Zudem werden sich Linke und BSW von der afd abgrenzen wollen und deren Anträge und das Abstimmungsverhalten nicht unterstützen.

Das Scheitern der Koalitionsverhandlungen in Sachsen

CF, Donnerstag, 07.11.2024, 16:13 (vor 406 Tagen) @ Thomas

Was ist also die Alternative für politisches Handeln dort?


Minderheitsregierung von CDU, SPD, Grüne. Die Personen des BSW werden sich nicht sozialen Positionen verschließen, auch sie wollen mitgestalten und wenn sie sich nicht sicher sind, was sie tun sollen sich vielleicht enthalten, dann reicht das auch.
Zudem werden sich Linke und BSW von der afd abgrenzen wollen und deren Anträge und das Abstimmungsverhalten nicht unterstützen.

Wäre zu schön. Dafür müssten sämtliche gegenseitigen politischen Vorbehalte der etablierten Parteien, die bis zum Auftauchen der AfD geherrscht hatten, zunächst nach hinten geschoben werden für dieses Zweckbündnis. Doch ist die Gefahr daraus nicht eine noch stärkere AfD bei den wahrscheinlichen Neuwahlen in 2 Jahren, denn wie schon bei der Bundesregierung wird auch solch ein Bündnis nicht allzu lange halten, denn das Profil der beteiligten Parteien geht ja dadurch verloren während der Kompromissfindungen.

Das Scheitern der Koalitionsverhandlungen in Sachsen

Ulrich, Donnerstag, 07.11.2024, 15:09 (vor 406 Tagen) @ pactum Trotmundense

Der CDU bleibt doch jetzt nur eine Minderheitsregierung. BSW will nicht und Schwarz-Rot-Grün reicht nicht. Was ist dann daran falsch die AfD möglicherweise zu fragen ob sie an sachlicher Politik interessiert ist und bei Übereinstimmung mitstimmen würde oder Totalopposition spielt und konsequent gegen alles stimmt.
Die Alternative wären Neuwahlen und ob da gross was anderes rauskommen würde, steht in den Sternen.
Eine Machtübernahme wie 33 steht doch nicht zur Befürchtung.


Genau so hat man geredet als Anfang der 1930er vor Hitlers Machtübernahme Landesregierungen (im Osten, wo sonst?) mit der NSDAP gebildet wurden. Insbesondere die Bürgerlichen waren damals so dämlich und glaubte ernsthaft, dass sich Undemokraten selbst zerlegen, wenn man sie erst einmal ein wenig an Macht beteiligt. Lustigerweise haben die Bürgerlichen daraus nicht gelernt und labern heute denselben Stuss schon wieder. Dabei ist es nicht nur im Deutschen Reich schief gelaufen. Auch in der Zeit nach dem 2. Weltkrieg bis in die Gegenwart kann man es weltweit beobachten. Sobald man Undemokraten auch nur ein Stückchen Macht zukommen lässt, nutzen sie diese um die Demokratie auszuhöhlen, zu zerstören und sich selbst noch mehr Macht zu verschaffen. Dabei ist die Ideologie der Undemokraten übrigens komplett egal. Ob Faschos, Kommies, religiöse Fundis, Libertäre, etc. spielt keine Geige. Das Prinzip ist überall gleich.

Ich glaube, die erste Landesregierung mit NSDAP-Beteiligung wurde 1930 in Thüringen gebildet. Unter anderem besetzte man das Innenministerium. Und dort begann man sofort, unliebsame Personen aus dem Landesdienst zu entfernen.

Auf Reichsebene war die NSDAP Ende 1932 zwar noch stark, aber hatte bei den Wahlen im November deutliche Verluste hinnehmen müssen. Ich meine, man war nur noch bei gut 33 Prozent, im Sommer war man deutlich stärker gewesen. Trotzdem ernannte Hindenburg Hitler Anfang 1933 zum Reichskanzler. Man wollte Hitler als Werkzeug verwenden, um einen Staat nach dem Vorbild des Kaiserreichs zu schaffen und Hitler als Werkzeug verwenden. Damals meinte Franz von Papen, man würde Hitler binnen zwei Monaten in die Ecke drängen, dass er quietschen würde. Statt dessen begann Hitler sofort mit der Gleichschaltung Deutschlands. Es waren die anderen, die "quietschten".

Das Scheitern der Koalitionsverhandlungen in Sachsen

Talentförderer, Dortmund, Donnerstag, 07.11.2024, 11:14 (vor 406 Tagen) @ Leviki

Der Rechtsruck der Konservativen hat in den 30ern dazu geführt das Nazis normal wurden. Und wird auch jetzt wieder dazu führen. Mit dem unterschied dass es diesen Ruck weltweit gibt und irgendwann niemand mehr da ist um sich dagegen zu wehren.

Das Scheitern der Koalitionsverhandlungen in Sachsen

again_RE_LordVader, Donnerstag, 07.11.2024, 10:46 (vor 406 Tagen) @ Leviki

Den Spruch mit der nicht zu befürchtenden Machtübernahme gab es in den 30er Jahren genau so.


Und natürlcih sind die Gegebenheiten heute anders, und zusätzlich zu vorhandenen Parallelen gibt es auch viele Unterschiede. Aber die ganze Entwicklung ist dieselbe: Die Konservativen normalisieren die Faschisten und werden als Steigbügelhalter enden.

Das Scheitern der Koalitionsverhandlungen in Sachsen

badehaubendealer, Langenfeld, Donnerstag, 07.11.2024, 08:58 (vor 406 Tagen) @ Leviki

Was ist dann daran falsch die AfD möglicherweise zu fragen ob sie an sachlicher Politik interessiert ist und bei Übereinstimmung mitstimmen würde oder Totalopposition spielt und konsequent gegen alles stimmt.

Das Problem ist die schrittweise Normalisierung der AfD.

Ganz am Anfang haben Politiker:innen der anderen Parteien Interviewrunden verlassen, als die AfD-Leute zu Wort kamen. Mittlerweile wird mit ihnen ganz normal in Talkshows diskutiert, als wären die demokratie- und verfassungsfeindlichen Ansichten der AfD irgendwie Teil der normalen gesellschaftlichen Debatte. Dann werden gemeinsam Anträge verabschiedet. Eine Tolerierung einer Minderheitsregierung wäre das der nächste Schritt. Danach folgt eigentlich nur noch die Koalition. Und dann ist die AfD einfach normalisiert, obwohl sie keine normale Partei ist, sondern verfassungsfeindlich und in weiten Teilen rechtsextrem.

Und natürlich ist die CDU die erste Partei, die umfallen könnte. Genau deshalb ist das "Wir sind die Brandmauer" vor allem an die CDU/CSU gerichtet. CDU, mach keinen Scheiß!

Das Scheitern der Koalitionsverhandlungen in Sachsen

pactum Trotmundense, Syburg, Donnerstag, 07.11.2024, 12:27 (vor 406 Tagen) @ badehaubendealer

Was ist dann daran falsch die AfD möglicherweise zu fragen ob sie an sachlicher Politik interessiert ist und bei Übereinstimmung mitstimmen würde oder Totalopposition spielt und konsequent gegen alles stimmt.


Das Problem ist die schrittweise Normalisierung der AfD.

Ganz am Anfang haben Politiker:innen der anderen Parteien Interviewrunden verlassen, als die AfD-Leute zu Wort kamen. Mittlerweile wird mit ihnen ganz normal in Talkshows diskutiert, als wären die demokratie- und verfassungsfeindlichen Ansichten der AfD irgendwie Teil der normalen gesellschaftlichen Debatte. Dann werden gemeinsam Anträge verabschiedet. Eine Tolerierung einer Minderheitsregierung wäre das der nächste Schritt. Danach folgt eigentlich nur noch die Koalition. Und dann ist die AfD einfach normalisiert, obwohl sie keine normale Partei ist, sondern verfassungsfeindlich und in weiten Teilen rechtsextrem.

Und natürlich ist die CDU die erste Partei, die umfallen könnte. Genau deshalb ist das "Wir sind die Brandmauer" vor allem an die CDU/CSU gerichtet. CDU, mach keinen Scheiß!

So lief es in Österreich übrigens einst mit der FPÖ. Genau der von dir beschriebene Ablauf. Heute ist die FPÖ schlichtweg "normal", dabei ist sie genauso radikal wie unter diesem Typen, der damals besoffen sein Auto und sich selbst geschrottet hat. Heute mag man gar nicht mehr glauben, dass die EU damals gegen Österreich vorging, weil es dort eine Regierung mit der FPÖ gab.

Übrigens funny side fact: der FPÖ verdanken wir den Begriff "Rechtspopulismus". Diese Partei galt immer als rechtsradikal, weil sie eben eine rechtsradikale Partei ist. Entsprechend der erwähnte Aufschrei und die Reaktion in Brüssel und Straßburg. Die europäischen Konservativen wollten aber nicht auf ihre Brüder von der ÖVP verzichten, also musste man Österreich wieder halbwegs salonfähig machen. So entstand damals in rechten bürgerlichen Thinktanks der Begriff des "Rechtspopulismus", den man auf die FPÖ anwendete. Das klang weniger gefährlich als Rechtsradikal und wurde als "noch nicht ganz so rechtsradikal wie rechtsrechtsradikal" verkauft und konsequent im Sprachgebrauch deutschsprachiger Konservativer verwendet bis es dann in den allgemeinen Sprachgebrauch übergangen ist. Heute fühlt es sich so an als ob der Begriff schon immer existierte und nicht erst seit ca. 2000/01. Paradebeispiel wie Framing funktioniert.

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