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Loveparade Katastrophe Duisburg..... heute 15 Jahre her (Sonstiges)

BVBStone, Detmold, Donnerstag, 24.07.2025, 10:21 (vor 136 Tagen)
bearbeitet von CHS, Donnerstag, 24.07.2025, 10:27

schrecklich..... auch so ein Tag, wo jeder noch weiß was er gerade gemacht hat als die Bilder im Fensehen liefen....

Loveparade Katastrophe Duisburg..... heute 15 Jahre her

deichkind, Aachen, Donnerstag, 24.07.2025, 14:55 (vor 136 Tagen) @ BVBStone

Ich frage mich immer, ob sowas nicht auch in einem heutigen Stadion in Deutschland passieren kann. Bei den Vorfällen mit den Zaunfahnen von Stuttgart und Frankfurt in Bochum, kam mir dieser Gedanke auch. Hier könnte es auch ohne zweites Fluchttor relativ glimpflich ausgehen. Wenn du aber in irgendeinem Oberrang stehst, gibt es eigentlich nur die Tore aus dem Block oder ggf. die Toren zu den Nachbarblöcken.

Loveparade Katastrophe Duisburg..... heute 15 Jahre her

thatEmJay, zurück in Berlin, Donnerstag, 24.07.2025, 13:39 (vor 136 Tagen) @ BVBStone

Beide kleinen Schwestern waren damals vor Ort. Waren einige lange Stunden bis wir erfuhren, dass den beiden nichts passiert ist. Leichen haben sie trotzdem gesehen.

Schlimm.

Bochum

istar, Donnerstag, 24.07.2025, 13:03 (vor 136 Tagen) @ BVBStone

Statt im Detail nochmal die Schuldfrage auf sowieso unbefriedigende Weise aufzudröseln ,lobe ich mal unsere Nachbarn.
Die haben nämlich auf die Loveparade verzichtet, weil die Verantwortlichen gesagt haben, wir können das nicht sicher durchführen.
In Duisburg war man anderer Meinung, obwohl es auch schon in Dortmund kritische Situationen gegeben hat , im Bahnhof z.B.

Bochum

Gargamel09, Freitag, 25.07.2025, 11:15 (vor 135 Tagen) @ istar

Statt im Detail nochmal die Schuldfrage auf sowieso unbefriedigende Weise aufzudröseln ,lobe ich mal unsere Nachbarn.
Die haben nämlich auf die Loveparade verzichtet, weil die Verantwortlichen gesagt haben, wir können das nicht sicher durchführen.
In Duisburg war man anderer Meinung, obwohl es auch schon in Dortmund kritische Situationen gegeben hat , im Bahnhof z.B.

Es war ein Fehler, es nicht mehr in Berlin stattfinden zu lassen, dort wo es hingehörte und nun wieder ist. Der Tiergarten ist und war ideal, wenn Hunderttausende oder mehr als 1 Mio Menschen zusammenfeiern.

Bochum

Eisen, DO, Donnerstag, 24.07.2025, 13:11 (vor 136 Tagen) @ istar

Es war Prestige für die Region und man wollte es unbedingt durchziehen. In Dortmund war an dem Tag auch das schlimmste Unwetter, was ich jemals erlebt habe. Das war so krass, da ist ganz Barop, Schönau, Dorstfeld und Marten abgesoffen. Auch das war unverantwortlich es durchzuziehen.

Bochum

Talentförderer, Dortmund, Donnerstag, 24.07.2025, 17:33 (vor 136 Tagen) @ Eisen

Wenn es um die Bahnhöfe geht und du 100%ige Sicherheit willst, muss man auch alle Spieltage in Dortmund absagen.

Bochum

majae, Muc, Donnerstag, 24.07.2025, 17:16 (vor 136 Tagen) @ Eisen

Es war Prestige für die Region und man wollte es unbedingt durchziehen. In Dortmund war an dem Tag auch das schlimmste Unwetter, was ich jemals erlebt habe. Das war so krass, da ist ganz Barop, Schönau, Dorstfeld und Marten abgesoffen. Auch das war unverantwortlich es durchzuziehen.

U.U. auch weil im gleichen Jahr die Metropole Ruhr Kulturhauptstadt war. Es gab ja durchaus große Bedenken von einigen Leuten, die mit der Planung beauftragt waren, man hatte wohl Angst eine absage wäre schlecht für Duisburg - so kann man sich täuschen.

Bochum

Cartman, Dorstfeld und Block 12, Donnerstag, 24.07.2025, 15:21 (vor 136 Tagen) @ Eisen

Es war Prestige für die Region und man wollte es unbedingt durchziehen. In Dortmund war an dem Tag auch das schlimmste Unwetter, was ich jemals erlebt habe. Das war so krass, da ist ganz Barop, Schönau, Dorstfeld und Marten abgesoffen. Auch das war unverantwortlich es durchzuziehen.

Da verwechselst du aber was. Das war in einem andern Jahr. Ich glaube 2008.

Bochum

Eisen, DO, Donnerstag, 24.07.2025, 16:43 (vor 136 Tagen) @ Cartman

Ja, genau, 2008 in Dortmund als dieses krasse Unwetter war.

Bochum

VM ⌂, Lüdinghausen, Freitag, 25.07.2025, 10:01 (vor 135 Tagen) @ Eisen

Bei der Loveparade war es nicht ungewöhnlich, da die Zuggeschwindigkeit der Zelle hoch genug war -> https://kachelmannwetter.com/de/radar-standard/dortmund/20080719-1400z.html

Diese Zugeschwindigkeit war genau eine Woche später dann das große Problem, so dass es fast 3 Stunden intensiv auf die gleiche Region geschifft hat -> https://kachelmannwetter.com/de/radar-standard/dortmund/20080726-1230z.html

Bochum

Lambert09, Am Rande Westfalens, Donnerstag, 24.07.2025, 22:53 (vor 136 Tagen) @ Eisen

Ja, das waren aber verschiedene Wochen. Ich war bei beiden anwesend ;-)

Das schlimmste Unwetter war auf dem Weg zum Testspiel gegen Juve, welches dann aber abgesagt wurde.

Bochum

AlexSitsOnFire, Nordenham, Donnerstag, 24.07.2025, 16:53 (vor 136 Tagen) @ Eisen

Die Loveparade in Dortmund fand eine Woche vor dem Unwetter statt.

Jahrhundertunwetter in Dortmund

Bochum

majae, Muc, Freitag, 25.07.2025, 14:48 (vor 135 Tagen) @ AlexSitsOnFire

Die Loveparade in Dortmund fand eine Woche vor dem Unwetter statt.

Jahrhundertunwetter in Dortmund

Sehr interessanter Link, danke dafür.
Bemerkenswerte Randnotiz: damals wurden Temperaturen zwischen 24 und 29 Grad noch als „hochsommerlich“ bezeichnet :D

Bochum

Chappi1991 ⌂ @, Freitag, 25.07.2025, 15:01 (vor 135 Tagen) @ majae

Die Loveparade in Dortmund fand eine Woche vor dem Unwetter statt.

Jahrhundertunwetter in Dortmund


Sehr interessanter Link, danke dafür.
Bemerkenswerte Randnotiz: damals wurden Temperaturen zwischen 24 und 29 Grad noch als „hochsommerlich“ bezeichnet :D

Ich würde aus der Erinnerung behaupten, vor 30 Jahren waren 24 Grad im Sommer warm und 28 Grad sehr warm. 34 Grad waren dann schon ein Extremereignis. Das ist irgendwie das, was heute im Sommer normal ist. Gut, in diesem Jahr scheinbar nicht.

Bochum

FourrierTrans, Freistaat Sauerland, Freitag, 25.07.2025, 15:24 (vor 135 Tagen) @ Chappi1991
bearbeitet von FourrierTrans, Freitag, 25.07.2025, 15:36

Die Loveparade in Dortmund fand eine Woche vor dem Unwetter statt.

Jahrhundertunwetter in Dortmund


Sehr interessanter Link, danke dafür.
Bemerkenswerte Randnotiz: damals wurden Temperaturen zwischen 24 und 29 Grad noch als „hochsommerlich“ bezeichnet :D


Ich würde aus der Erinnerung behaupten, vor 30 Jahren waren 24 Grad im Sommer warm und 28 Grad sehr warm. 34 Grad waren dann schon ein Extremereignis. Das ist irgendwie das, was heute im Sommer normal ist. Gut, in diesem Jahr scheinbar nicht.

Habe mal Onkel Perplexity Pro Science gefragt.
Laut DWD und LANUV waren es 2024 8 Tage über 30 Grad in NRW im Landesmittel, Referenz für den Zeitraum 1991-2020 sind ebenfalls 8 Tage. Interessant auch, wie stark die Zahlen hier zwischen Großstadt und Land variieren. Köln Turiner Straße mit über 30 Grad in den Jahren 2023 und 2024 an 12 Tagen, Warstein im Sauerland 3 und 6 Tage.

Overall gab es im NRW-Landesmittel "heiße Tage" (>30°C) wie folgt:
2018 17 Tage
2019 16 Tage
2020 12 Tage
2021 3 Tage
2022 14 Tage
2023 10 Tage und
2024 8 Tage

sagt Onkel KI.

Im Zeitraum 1961 bis 1990 ca. 4-5 Tage.

Bochum

Foreveralone, Dortmund, Freitag, 25.07.2025, 15:14 (vor 135 Tagen) @ Chappi1991

Die Loveparade in Dortmund fand eine Woche vor dem Unwetter statt.

Jahrhundertunwetter in Dortmund


Sehr interessanter Link, danke dafür.
Bemerkenswerte Randnotiz: damals wurden Temperaturen zwischen 24 und 29 Grad noch als „hochsommerlich“ bezeichnet :D


Ich würde aus der Erinnerung behaupten, vor 30 Jahren waren 24 Grad im Sommer warm und 28 Grad sehr warm. 34 Grad waren dann schon ein Extremereignis. Das ist irgendwie das, was heute im Sommer normal ist. Gut, in diesem Jahr scheinbar nicht.

Letzten Sommer auch nicht und 2023 war auch ziemlich moderat. Zumindest in NRW.

Wochenlange Hitzewellen mit Trockenheit gab es speziell 2022 und 2018

Bochum

Unterhändler, Donnerstag, 24.07.2025, 18:44 (vor 136 Tagen) @ AlexSitsOnFire

Die Loveparade in Dortmund fand eine Woche vor dem Unwetter statt.

Jahrhundertunwetter in Dortmund

Während der Loveparade in DO hat es auch heftig geschüttet, da sind sicher auch einige Keller vollgelaufen. Wir waren damals an der B1 Höhe Westfalenhallen und haben den Sommerregen ohne Schutz genossen, ging ne Stunde oder so und war in dem Moment geil! :-)

Bochum

Cartman, Dorstfeld und Block 12, Donnerstag, 24.07.2025, 18:41 (vor 136 Tagen) @ AlexSitsOnFire

Die Loveparade in Dortmund fand eine Woche vor dem Unwetter statt.

Jahrhundertunwetter in Dortmund

Stimmt. Die Dortmunder LP war ja auch 2008.
Interessanter Bericht. Besonders wenn man bedenkt, dass ich direkt im Epizentrum wohne (schwarzer Kreis bei der Hagelkarte). Ist zum Glück etwas höher gelegen aber um uns rum war alles voller Schlamm der von der B1 Baustellen runtergespült wurde.

Dortmund

kriwi09, Donnerstag, 24.07.2025, 19:42 (vor 136 Tagen) @ Cartman

ES gab in Dortmund zwei Megaschauer, insgesamt waren es daher 3x 300.000 Zuschauer = 1 Mio Besucher, so kann man auch schätzen.
Duisburg habe ich ich weis genau wo live im Radio gehört, wie Thomas Bug immer irritierter wurde.

Ich hatte vorher die leere Eisenbahnfläche gesehen und als gelernter Katastrophenschützer mir in den Dokus im Nachhinein die Nackenhaare die Dummheit der Planer verhärtet.

Hinzu kamen zugedröhnte Idioten, die unbedingt da durch oder drüber mußten.

Nach der fast Meisterschaft in Duisburg hat die Bahnpolizei die gleich Ignoranz bei der Abreise ab S-Bahnhof gezeigt. Filmen und nichts tun - Vollidioten!

Aufgestauter 15 Meter breiter Fanstrom schwenkt in 90 Grad die 5 Meter breite Treppe hoch.
Bei der LP hat es nicht funktioniert und es kamen noch welche von der Fläche entgegen. Zweigeschossig passt es. Tote unten, Idioten drüber.

Loveparade Katastrophe Duisburg..... heute 15 Jahre her

Tigo, Duisburg, Donnerstag, 24.07.2025, 12:57 (vor 136 Tagen) @ BVBStone

Ich stand kurz vor dem Tunnel. Etwa 30min bevor die Katastrophe ihren Lauf nahm.
Wir wollten uns eigentlich weitere nach vorne durchschlängeln. Da kam tatsächlich ein letzter Anruf auf meinem Handy durch. Mein Vater war dran. Zu der Zeit eine der leitenden Personen der Feuerwehrleitstelle.: Wo seid ihr? Geht sofort nach Hause, da ist ein riesen Gedränge. Das ist viel zu gefährlich, wir haben schon ein paar Verletzte.
Keine Ahnung ob wir noch bis nach "vorne" gekommen wären, aber bin froh nach Hause gegangen zu sein, nach allem was man kurze Zeit später im TV mitbekommen konnte.

Loveparade Katastrophe Duisburg..... heute 15 Jahre her

BVBMenden ⌂ @, Menden (Sauerland), Donnerstag, 24.07.2025, 11:55 (vor 136 Tagen) @ BVBStone

schrecklich..... auch so ein Tag, wo jeder noch weiß was er gerade gemacht hat als die Bilder im Fensehen liefen....

Jau. Als wäre es gestern gewesen. Wir wollten hin, meine Kumpel lag aber im Alkohol-Koma Zuhause und ich war recht traurig. Im Endeffekt war es wohl gut, dass er am Abend vorher so übertrieben hat…

Loveparade Katastrophe Duisburg..... heute 15 Jahre her

el_ayudante, Dortmund-Süd, Donnerstag, 24.07.2025, 11:30 (vor 136 Tagen) @ BVBStone

Wir standen hinten an der Bühne und waren irritiert und sauer, dass die Loveparade vor den Main-Acts auf einmal abgebrochen wurde. An der Mainstage hinter dem Truck-Ring war es vergleichsweise leer. Sogar Getränke ließen sich recht gut besorgen an den Ständen.

Als wir am Gelände angekommen sind war das Gedränge VOR dem Tunnel noch auf der Straße dorthin aufgrund der Vorkontrollen. Wir hatten kurzzeitig überlegt umzudrehen und zu gehen aber das war nicht möglich oder wir hatten keine Lust mehr die 40 Minuten Fußweg zum Bahnhof zurück zu gehen.
Hinter den Vorkontrollen an der späteren Unglücksstelle war es leer und so haben wir genau dort gewartet und gesammelt bis jeder aus unserem Trupp angekommen sind...

Natürlich hatten wir alle kein Handyempfang, wir sahen später (kein Zeitgefühl, aber 2-3 Stunden werden es gewesen sein) Helis über der Autobahn und dachten dass dort vielleicht ein schwerer Unfall passiert sei.
Dann wurden mit Abbruch die Tore HINTER UNS geöffnet - ein riesiges breites Abwegegelände und man war direkt am Bahnhof. Haben uns da schon gefragt (mit Unkenntnis der Ereignisse), warum diese Bereiche nicht genutzt worden sind um die Anreise zu entzerren.

Kurz darauf hatte einer von uns kurz Netz, wurde von seinem Vater angerufen und dieser hat uns direkt zu einem Punkt gelotst wo wir warten sollten um mit mehreren Autos abgeholt zu werden.
Erst dann haben wir erfahren was passiert ist.
Zuhause angekommen ist mein Handy dann Amok gelaufen mit verpassten Anrufen, SMS usw...

Realisiert habe ich die ganze Sache allerdings erst am nächsten Tag mit allen was wäre wenn, Fassungslosigkeit, Trauer und was einen durch den Kopf ballert...
Die Wut auf die Verantwortlichen ist bis heute noch nicht verflogen.

Loveparade Katastrophe Duisburg..... heute 15 Jahre her

markus, Donnerstag, 24.07.2025, 12:21 (vor 136 Tagen) @ el_ayudante

Wir standen hinten an der Bühne und waren irritiert und sauer, dass die Loveparade vor den Main-Acts auf einmal abgebrochen wurde. An der Mainstage hinter dem Truck-Ring war es vergleichsweise leer. Sogar Getränke ließen sich recht gut besorgen an den Ständen.

Dort stand ich auch und als es sich rumgesprochen hat, habe ich mich noch gewundert und es gar nicht glauben können (mein Gedanke „so voll ist es doch gar nicht“).


Als wir am Gelände angekommen sind war das Gedränge VOR dem Tunnel noch auf der Straße dorthin aufgrund der Vorkontrollen. Wir hatten kurzzeitig überlegt umzudrehen und zu gehen aber das war nicht möglich oder wir hatten keine Lust mehr die 40 Minuten Fußweg zum Bahnhof zurück zu gehen.

Ich hatte gar kein Gedränge, was aber daran lag, dass ich ziemlich früh angereist bin. Ich hatte zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass etwas passieren könnte. Im Gegenteil. Mehrere Kontrollpunkte und ein abgesperrtes Gelände haben mich eher an völlig übertriebene Maßnahmen erinnert.

Hinter den Vorkontrollen an der späteren Unglücksstelle war es leer und so haben wir genau dort gewartet und gesammelt bis jeder aus unserem Trupp angekommen sind...

Das eigentliche Problem war die kleine schmale Treppe, die gar nicht freigegebenen war. Die viele Besucher aber nutzen wollten.


Natürlich hatten wir alle kein Handyempfang, wir sahen später (kein Zeitgefühl, aber 2-3 Stunden werden es gewesen sein) Helis über der Autobahn und dachten dass dort vielleicht ein schwerer Unfall passiert sei.
Dann wurden mit Abbruch die Tore HINTER UNS geöffnet - ein riesiges breites Abwegegelände und man war direkt am Bahnhof. Haben uns da schon gefragt (mit Unkenntnis der Ereignisse), warum diese Bereiche nicht genutzt worden sind um die Anreise zu entzerren.

Kurz darauf hatte einer von uns kurz Netz, wurde von seinem Vater angerufen und dieser hat uns direkt zu einem Punkt gelotst wo wir warten sollten um mit mehreren Autos abgeholt zu werden.
Erst dann haben wir erfahren was passiert ist.
Zuhause angekommen ist mein Handy dann Amok gelaufen mit verpassten Anrufen, SMS usw...

Realisiert habe ich die ganze Sache allerdings erst am nächsten Tag mit allen was wäre wenn, Fassungslosigkeit, Trauer und was einen durch den Kopf ballert...
Die Wut auf die Verantwortlichen ist bis heute noch nicht verflogen.

Damals gab es auch noch kein WhatsApp. Wohl aber schon YouTube und dort waren dann viele Videos online, die man sich besser hätte nicht anschauen dürfen. Aber man ist ja neugierig, weil man es verstehen wollte. Ich habe es auch da erst wirklich erfassen können.

Loveparade Katastrophe Duisburg..... heute 15 Jahre her

VM ⌂, Lüdinghausen, Donnerstag, 24.07.2025, 10:40 (vor 136 Tagen) @ BVBStone

Jo, zu Hause auf der Couch als meine Mutter hörbar besorgt anrief, ob es mir gut ginge. Hab erst gar nicht gerafft, warum es ging. War vorher in Essen und Dortmund auf der Loveparade, fand es aber vor allem im Dortmund derart öde, so dass ich nicht nach Duisburg gefahren bin. Wusste meine Mutter aber nicht.

Loveparade Katastrophe Duisburg..... heute 15 Jahre her

SpielDesJahrhunderts, Karlsruhe, Donnerstag, 24.07.2025, 10:37 (vor 136 Tagen) @ BVBStone

schrecklich..... auch so ein Tag, wo jeder noch weiß was er gerade gemacht hat als die Bilder im Fensehen liefen....

Am schlimmsten ist das Versagen des Rechtsstaats in dieser Sache.

Bei Schaller hat später das Karma übernommen.

Wirklich sprachlos macht allerdings dieses Interview: Die FAZ spricht mit Adolf Sauerland

Loveparade Katastrophe Duisburg..... heute 15 Jahre her

markus93, Sauerland, Donnerstag, 24.07.2025, 14:09 (vor 136 Tagen) @ SpielDesJahrhunderts

Bei Schaller musste ich mal eben googeln. Find es ehrlich gesagt ziemlich respektlos hier von Karma zu sprechen, vor allem wenn sogar Kinder bei einem Unglück gestorben sind.

Loveparade Katastrophe Duisburg..... heute 15 Jahre her

Unterhändler, Donnerstag, 24.07.2025, 13:35 (vor 136 Tagen) @ SpielDesJahrhunderts

schrecklich..... auch so ein Tag, wo jeder noch weiß was er gerade gemacht hat als die Bilder im Fensehen liefen....


Am schlimmsten ist das Versagen des Rechtsstaats in dieser Sache.

Bei Schaller hat später das Karma übernommen.

Wirklich sprachlos macht allerdings dieses Interview: Die FAZ spricht mit Adolf Sauerland

Ich hab mir dieses Interview jetzt mal gegeben, an sich vieles schlüssig aus seiner Sicht was er erzählt, im besonderen die privaten Erlebnisse. Allerdings frage ich mich ernsthaft, wie so ein hilfloser Mann mit einer derart schlechten Ausstrahlung ohne ein Anzeichen von Führungsstärke/Kompetenz oder Charisma jemals Oberbürgermeister einer großen Stadt werden konnte.

Dazu muss man ja auch eine Ochsentour hinter sich bringen und im Laufe der Karriere von vielen gewählt werden. Das ist mir ein absolutes Rätsel, seine Hilf- und Ahnungslosigkeit ist mit Händen zu spüren, selbst als Lehrer kann ich mir ihn nicht vorstellen.

Seine öffentlichen Auftritte besonders nach der Katastrophe sprechen da ja auch für sich und waren zudem ein Schlag ins Gesicht der Opfer und Hinterbliebenen. Unfassbar.

Loveparade Katastrophe Duisburg..... heute 15 Jahre her

MarcBVB, עַם יִשְׂרָאֵל חַי, Donnerstag, 24.07.2025, 11:40 (vor 136 Tagen) @ SpielDesJahrhunderts

Das mit dem Rechtsstaat ist halt so eine Sache. Gerade bei Großereignissen wird das mit persönlicher Verantwortung im Sinne von conditio sine qua non schwierig (siehe auch Flughafenbrandprozess in Düsseldorf).

Wen möchtest du denn hängen, wenn das Ganze einr Verkettung von einzelnen, kleineren Fehlern ist?

Nur am Rande sei erwähnt, dass die Ablehnung des Hauptverfahrens durch das LG Duisburg imho gut begründet war. Die OLG-Entscheidung zeugt dann doch von erheblichem politischen Druck. So viele Seiten verbraten, wenn's doch so eindeutig ist.

Loveparade Katastrophe Duisburg..... heute 15 Jahre her

FourrierTrans, Freistaat Sauerland, Donnerstag, 24.07.2025, 22:57 (vor 136 Tagen) @ MarcBVB

Das mit dem Rechtsstaat ist halt so eine Sache. Gerade bei Großereignissen wird das mit persönlicher Verantwortung im Sinne von conditio sine qua non schwierig (siehe auch Flughafenbrandprozess in Düsseldorf).

Wen möchtest du denn hängen, wenn das Ganze einr Verkettung von einzelnen, kleineren Fehlern ist?

Nur am Rande sei erwähnt, dass die Ablehnung des Hauptverfahrens durch das LG Duisburg imho gut begründet war. Die OLG-Entscheidung zeugt dann doch von erheblichem politischen Druck. So viele Seiten verbraten, wenn's doch so eindeutig ist.

Ich kann das letztlich nicht wirklich final bewerten, weder organisatorisch und noch viel weniger juristisch, wenngleich sich vermutlich jeder von uns seinerzeit ausführlich mit dem ganzen Thema als Laie beschäftigt hat. Was mir allerdings ein Leben lang in Erinnerung bleiben wird ist die Tatsache, dass ich zu dem Zeitpunkt einen sehr guten Freund in Duisburg wohnen hatte, quasi im direkten Umfeld vom alten Güterbahnhof, und einige Wochen vor der Loveparade die alteingesessen Nachbarn zu mir gesagt haben "Wenn auch nur die Hälfte der prognostizierten Besucherzahlen hierhin kommen werden, wird das bei den Zufluss- und Abflusswegen in einer Katastrophe enden.".

Loveparade Katastrophe Duisburg..... heute 15 Jahre her

SpielDesJahrhunderts, Karlsruhe, Freitag, 25.07.2025, 00:22 (vor 136 Tagen) @ FourrierTrans

Das mit dem Rechtsstaat ist halt so eine Sache. Gerade bei Großereignissen wird das mit persönlicher Verantwortung im Sinne von conditio sine qua non schwierig (siehe auch Flughafenbrandprozess in Düsseldorf).

Wen möchtest du denn hängen, wenn das Ganze einr Verkettung von einzelnen, kleineren Fehlern ist?

Nur am Rande sei erwähnt, dass die Ablehnung des Hauptverfahrens durch das LG Duisburg imho gut begründet war. Die OLG-Entscheidung zeugt dann doch von erheblichem politischen Druck. So viele Seiten verbraten, wenn's doch so eindeutig ist.


Ich kann das letztlich nicht wirklich final bewerten, weder organisatorisch und noch viel weniger juristisch, wenngleich sich vermutlich jeder von uns seinerzeit ausführlich mit dem ganzen Thema als Laie beschäftigt hat. Was mir allerdings ein Leben lang in Erinnerung bleiben wird ist die Tatsache, dass ich zu dem Zeitpunkt einen sehr guten Freund in Duisburg wohnen hatte, quasi im direkten Umfeld vom alten Güterbahnhof, und einige Wochen vor der Loveparade die alteingesessen Nachbarn zu mir gesagt haben "Wenn auch nur die Hälfte der prognostizierten Besucherzahlen hierhin kommen werden, wird das bei den Zufluss- und Abflusswegen in einer Katastrophe enden.".

Da haben wir ja Glück gehabt, dass maximal nur etwa ein Siebtel tatsächlich erschienen ist.

Loveparade Katastrophe Duisburg..... heute 15 Jahre her

FourrierTrans, Freistaat Sauerland, Freitag, 25.07.2025, 12:49 (vor 135 Tagen) @ SpielDesJahrhunderts

Das mit dem Rechtsstaat ist halt so eine Sache. Gerade bei Großereignissen wird das mit persönlicher Verantwortung im Sinne von conditio sine qua non schwierig (siehe auch Flughafenbrandprozess in Düsseldorf).

Wen möchtest du denn hängen, wenn das Ganze einr Verkettung von einzelnen, kleineren Fehlern ist?

Nur am Rande sei erwähnt, dass die Ablehnung des Hauptverfahrens durch das LG Duisburg imho gut begründet war. Die OLG-Entscheidung zeugt dann doch von erheblichem politischen Druck. So viele Seiten verbraten, wenn's doch so eindeutig ist.


Ich kann das letztlich nicht wirklich final bewerten, weder organisatorisch und noch viel weniger juristisch, wenngleich sich vermutlich jeder von uns seinerzeit ausführlich mit dem ganzen Thema als Laie beschäftigt hat. Was mir allerdings ein Leben lang in Erinnerung bleiben wird ist die Tatsache, dass ich zu dem Zeitpunkt einen sehr guten Freund in Duisburg wohnen hatte, quasi im direkten Umfeld vom alten Güterbahnhof, und einige Wochen vor der Loveparade die alteingesessen Nachbarn zu mir gesagt haben "Wenn auch nur die Hälfte der prognostizierten Besucherzahlen hierhin kommen werden, wird das bei den Zufluss- und Abflusswegen in einer Katastrophe enden.".


Da haben wir ja Glück gehabt, dass maximal nur etwa ein Siebtel tatsächlich erschienen ist.

Auch das hat im Nachgang ja ein gewisses Geschmäckle gehabt und Fragen zur Seriösität der Planung aufgeworfen, wieso eigentlich ein Planungsteam mit solchen Marketing-Zahlen um sich warf, wo man doch schon mit einem Bruchteil davon in Teilen deutlich überfordert war.

Loveparade Katastrophe Duisburg..... heute 15 Jahre her

markus, Donnerstag, 24.07.2025, 23:22 (vor 136 Tagen) @ FourrierTrans

Das mit dem Rechtsstaat ist halt so eine Sache. Gerade bei Großereignissen wird das mit persönlicher Verantwortung im Sinne von conditio sine qua non schwierig (siehe auch Flughafenbrandprozess in Düsseldorf).

Wen möchtest du denn hängen, wenn das Ganze einr Verkettung von einzelnen, kleineren Fehlern ist?

Nur am Rande sei erwähnt, dass die Ablehnung des Hauptverfahrens durch das LG Duisburg imho gut begründet war. Die OLG-Entscheidung zeugt dann doch von erheblichem politischen Druck. So viele Seiten verbraten, wenn's doch so eindeutig ist.


Ich kann das letztlich nicht wirklich final bewerten, weder organisatorisch und noch viel weniger juristisch, wenngleich sich vermutlich jeder von uns seinerzeit ausführlich mit dem ganzen Thema als Laie beschäftigt hat. Was mir allerdings ein Leben lang in Erinnerung bleiben wird ist die Tatsache, dass ich zu dem Zeitpunkt einen sehr guten Freund in Duisburg wohnen hatte, quasi im direkten Umfeld vom alten Güterbahnhof, und einige Wochen vor der Loveparade die alteingesessen Nachbarn zu mir gesagt haben "Wenn auch nur die Hälfte der prognostizierten Besucherzahlen hierhin kommen werden, wird das bei den Zufluss- und Abflusswegen in einer Katastrophe enden.".

Die Besucherzahl an sich war nicht das Problem. 1,4 Millionen war eine reine Fantasiezahl. Über den gesamten Tag verteilt sollen es maximal 300-400k gewesen sein. Zum Unglückszeitpunkt 130.000. Es war auf dem Gelände in der Nähe der Hauptbühne durchgehend eher ziemlich leer. Das alleinige Problem ist der Zugang mitsamt der Treppe gewesen.

Loveparade Katastrophe Duisburg..... heute 15 Jahre her

FourrierTrans, Freistaat Sauerland, Donnerstag, 24.07.2025, 23:29 (vor 136 Tagen) @ markus
bearbeitet von FourrierTrans, Donnerstag, 24.07.2025, 23:43

Das mit dem Rechtsstaat ist halt so eine Sache. Gerade bei Großereignissen wird das mit persönlicher Verantwortung im Sinne von conditio sine qua non schwierig (siehe auch Flughafenbrandprozess in Düsseldorf).

Wen möchtest du denn hängen, wenn das Ganze einr Verkettung von einzelnen, kleineren Fehlern ist?

Nur am Rande sei erwähnt, dass die Ablehnung des Hauptverfahrens durch das LG Duisburg imho gut begründet war. Die OLG-Entscheidung zeugt dann doch von erheblichem politischen Druck. So viele Seiten verbraten, wenn's doch so eindeutig ist.


Ich kann das letztlich nicht wirklich final bewerten, weder organisatorisch und noch viel weniger juristisch, wenngleich sich vermutlich jeder von uns seinerzeit ausführlich mit dem ganzen Thema als Laie beschäftigt hat. Was mir allerdings ein Leben lang in Erinnerung bleiben wird ist die Tatsache, dass ich zu dem Zeitpunkt einen sehr guten Freund in Duisburg wohnen hatte, quasi im direkten Umfeld vom alten Güterbahnhof, und einige Wochen vor der Loveparade die alteingesessen Nachbarn zu mir gesagt haben "Wenn auch nur die Hälfte der prognostizierten Besucherzahlen hierhin kommen werden, wird das bei den Zufluss- und Abflusswegen in einer Katastrophe enden.".


Die Besucherzahl an sich war nicht das Problem. 1,4 Millionen war eine reine Fantasiezahl. Über den gesamten Tag verteilt sollen es maximal 300-400k gewesen sein. Zum Unglückszeitpunkt 130.000. Es war auf dem Gelände in der Nähe der Hauptbühne durchgehend eher ziemlich leer. Das alleinige Problem ist der Zugang mitsamt der Treppe gewesen.

Jein. Es gab bereits im Vorfeld auf den Zuflusswegen weit vor dem eigentlichen Gelände in der Stadt massive Probleme. Da sind Polizeiketten überrannt worden, da sind Absperrungen mit Lopavent-Sicherheitsdienst zwecks Zuflussregelungen aufgrund des Drucks der Massen am frühen Mittag kollabiert, am viel zu kleinen Hauptbahnhof kam es aufgrund der Überlastung permanent zu "über den Gleisen laufenden Menschen", weswegen Züge stark verspätet durch Duisburg rollten bzw. dort ankamen. Die Stadt war vom frühen Morgen an hoffnungslos überfordert.

Loveparade Katastrophe Duisburg..... heute 15 Jahre her

markus, Freitag, 25.07.2025, 11:01 (vor 135 Tagen) @ FourrierTrans

Das mit dem Rechtsstaat ist halt so eine Sache. Gerade bei Großereignissen wird das mit persönlicher Verantwortung im Sinne von conditio sine qua non schwierig (siehe auch Flughafenbrandprozess in Düsseldorf).

Wen möchtest du denn hängen, wenn das Ganze einr Verkettung von einzelnen, kleineren Fehlern ist?

Nur am Rande sei erwähnt, dass die Ablehnung des Hauptverfahrens durch das LG Duisburg imho gut begründet war. Die OLG-Entscheidung zeugt dann doch von erheblichem politischen Druck. So viele Seiten verbraten, wenn's doch so eindeutig ist.


Ich kann das letztlich nicht wirklich final bewerten, weder organisatorisch und noch viel weniger juristisch, wenngleich sich vermutlich jeder von uns seinerzeit ausführlich mit dem ganzen Thema als Laie beschäftigt hat. Was mir allerdings ein Leben lang in Erinnerung bleiben wird ist die Tatsache, dass ich zu dem Zeitpunkt einen sehr guten Freund in Duisburg wohnen hatte, quasi im direkten Umfeld vom alten Güterbahnhof, und einige Wochen vor der Loveparade die alteingesessen Nachbarn zu mir gesagt haben "Wenn auch nur die Hälfte der prognostizierten Besucherzahlen hierhin kommen werden, wird das bei den Zufluss- und Abflusswegen in einer Katastrophe enden.".


Die Besucherzahl an sich war nicht das Problem. 1,4 Millionen war eine reine Fantasiezahl. Über den gesamten Tag verteilt sollen es maximal 300-400k gewesen sein. Zum Unglückszeitpunkt 130.000. Es war auf dem Gelände in der Nähe der Hauptbühne durchgehend eher ziemlich leer. Das alleinige Problem ist der Zugang mitsamt der Treppe gewesen.


Jein. Es gab bereits im Vorfeld auf den Zuflusswegen weit vor dem eigentlichen Gelände in der Stadt massive Probleme. Da sind Polizeiketten überrannt worden, da sind Absperrungen mit Lopavent-Sicherheitsdienst zwecks Zuflussregelungen aufgrund des Drucks der Massen am frühen Mittag kollabiert, am viel zu kleinen Hauptbahnhof kam es aufgrund der Überlastung permanent zu "über den Gleisen laufenden Menschen", weswegen Züge stark verspätet durch Duisburg rollten bzw. dort ankamen. Die Stadt war vom frühen Morgen an hoffnungslos überfordert.

Mal abgesehen davon, dass das so nicht stimmt (am frühen Mittag waren die Zugänge geprägt von Leere, es ging auch erst um 14 Uhr los), würde ich gerne mal ins Forenarchiv schauen, ob du denn vorher schon auf das mangelnde Konzept hingewiesen hast. Denn hinterher alles besser zu wissen, ist wirklich einfach. Du begehst, so denke ich, den klassischen Rückschaufehler.

Es liegt leider in der Natur des Menschen, dass erst etwas passieren muss, damit man wirklich etwas verändert. Deshalb gibt es auch nur Änderungen in homöopathischen Dosen in Sachen Überfüllung der Südblöcke. Bestimmt hat die Bezirksregierung gemeckert und damit man überhaupt irgendwas vorzeigen kann, gibt es keine digitalen Tickets mehr. Wohlwissend, dass das nicht viel ändern wird. Dann werden die Schmuggler halt den klassischen und nur minimal aufwendigeren Weg nutzen, nämlich mit mehreren Karten herauszugehen um damit mehrere Leute hereinzuholen.

Gibt es da irgendeinen großen Aufschrei? Nö. Das ist hier zwar am Rande immer wieder mal Thema, aber groß Jucken tut es nicht einmal diejenigen mit Süd-DK. Erst dann, wenn etwas passieren würde, gäbe es einen großen Aufschrei und anschließend wirklich gravierende Änderungen.

Die Menschen gehen einfach gewisse Risiken. Man schafft ja auch nicht den Straßenverkehr ab, obwohl dort täglich fast so viele Menschen sterben wie an dem Tag in Duisburg.

Loveparade Katastrophe Duisburg..... heute 15 Jahre her

FourrierTrans, Freistaat Sauerland, Freitag, 25.07.2025, 12:48 (vor 135 Tagen) @ markus
bearbeitet von FourrierTrans, Freitag, 25.07.2025, 12:59

Das mit dem Rechtsstaat ist halt so eine Sache. Gerade bei Großereignissen wird das mit persönlicher Verantwortung im Sinne von conditio sine qua non schwierig (siehe auch Flughafenbrandprozess in Düsseldorf).

Wen möchtest du denn hängen, wenn das Ganze einr Verkettung von einzelnen, kleineren Fehlern ist?

Nur am Rande sei erwähnt, dass die Ablehnung des Hauptverfahrens durch das LG Duisburg imho gut begründet war. Die OLG-Entscheidung zeugt dann doch von erheblichem politischen Druck. So viele Seiten verbraten, wenn's doch so eindeutig ist.


Ich kann das letztlich nicht wirklich final bewerten, weder organisatorisch und noch viel weniger juristisch, wenngleich sich vermutlich jeder von uns seinerzeit ausführlich mit dem ganzen Thema als Laie beschäftigt hat. Was mir allerdings ein Leben lang in Erinnerung bleiben wird ist die Tatsache, dass ich zu dem Zeitpunkt einen sehr guten Freund in Duisburg wohnen hatte, quasi im direkten Umfeld vom alten Güterbahnhof, und einige Wochen vor der Loveparade die alteingesessen Nachbarn zu mir gesagt haben "Wenn auch nur die Hälfte der prognostizierten Besucherzahlen hierhin kommen werden, wird das bei den Zufluss- und Abflusswegen in einer Katastrophe enden.".


Die Besucherzahl an sich war nicht das Problem. 1,4 Millionen war eine reine Fantasiezahl. Über den gesamten Tag verteilt sollen es maximal 300-400k gewesen sein. Zum Unglückszeitpunkt 130.000. Es war auf dem Gelände in der Nähe der Hauptbühne durchgehend eher ziemlich leer. Das alleinige Problem ist der Zugang mitsamt der Treppe gewesen.


Jein. Es gab bereits im Vorfeld auf den Zuflusswegen weit vor dem eigentlichen Gelände in der Stadt massive Probleme. Da sind Polizeiketten überrannt worden, da sind Absperrungen mit Lopavent-Sicherheitsdienst zwecks Zuflussregelungen aufgrund des Drucks der Massen am frühen Mittag kollabiert, am viel zu kleinen Hauptbahnhof kam es aufgrund der Überlastung permanent zu "über den Gleisen laufenden Menschen", weswegen Züge stark verspätet durch Duisburg rollten bzw. dort ankamen. Die Stadt war vom frühen Morgen an hoffnungslos überfordert.


Mal abgesehen davon, dass das so nicht stimmt (am frühen Mittag waren die Zugänge geprägt von Leere, es ging auch erst um 14 Uhr los), würde ich gerne mal ins Forenarchiv schauen, ob du denn vorher schon auf das mangelnde Konzept hingewiesen hast. Denn hinterher alles besser zu wissen, ist wirklich einfach. Du begehst, so denke ich, den klassischen Rückschaufehler.

Es liegt leider in der Natur des Menschen, dass erst etwas passieren muss, damit man wirklich etwas verändert. Deshalb gibt es auch nur Änderungen in homöopathischen Dosen in Sachen Überfüllung der Südblöcke. Bestimmt hat die Bezirksregierung gemeckert und damit man überhaupt irgendwas vorzeigen kann, gibt es keine digitalen Tickets mehr. Wohlwissend, dass das nicht viel ändern wird. Dann werden die Schmuggler halt den klassischen und nur minimal aufwendigeren Weg nutzen, nämlich mit mehreren Karten herauszugehen um damit mehrere Leute hereinzuholen.

Gibt es da irgendeinen großen Aufschrei? Nö. Das ist hier zwar am Rande immer wieder mal Thema, aber groß Jucken tut es nicht einmal diejenigen mit Süd-DK. Erst dann, wenn etwas passieren würde, gäbe es einen großen Aufschrei und anschließend wirklich gravierende Änderungen.

Die Menschen gehen einfach gewisse Risiken. Man schafft ja auch nicht den Straßenverkehr ab, obwohl dort täglich fast so viele Menschen sterben wie an dem Tag in Duisburg.

Ich hätte bis 3-4 Tage vorher gar nicht sagen können, wo genau das in Duisburg wie geplant ist. Dazu gibt es ja Planungsteams, hat mich im Vorfeld überhaupt nicht interessiert, erst im Nachgang hat man sich privat damit beschäftigt. Du prüfst ja auch nicht jeden Sicherheitsstandard deiner S-Klasse, wenn du sie kaufst, sondern setzt dich in gutem Gewissen da rein, weil es Vorschriften, Gesetze und Prüfvorgaben gibt, damit du als Kunde dich damit eben nicht beschäftigen musst. Allerdings habe ich auch schon zu den Dortmunder Zeiten immer gesagt, dass diese Städte für so ein Mega-Event nicht ausgelegt sind, man hat das auch in Dortmund schon gesehen, wobei das noch etwas entspannter war, weil die Lage doch viel mehr Fluchtwege und Abflussbereiche ermöglichte.

Ich weiß gar nicht mehr genau, ob es die Doku online noch gibt. Es gab da u.a. eine ausführliche Spiegel Doku, die den ganzen Tag über das Event begleitet hatte mit mehreren Teams. Da konntest du das schon sehr gut beobachten, die haben das live gefilmt, als Absperrungen zwecks Zuflussregelungen kollabiert sind, Lopavent-Mitarbeiter einfach die Schleusen geöffnet haben im Stadtgebiet. Da wurden Lopavent-Mitarbeiter, Polizisten und medizinisches Personal an diesen neuralgischen Punkten interviewed, quasi "on the fly" live und die habe alle schon von enormer Überforderung gesprochen. Auch live on tape aufgenommen wurde, als beispielweise die Massen eine Böschung incl. Absperrzaun überrannt haben, in Panik, weit weg von der Treppe, vor dem Tunnel. Ebenso die Aufnahmen aus dem Tunnel selbst waren ja grauenvoll überfüllt, was letztlich daran lag, dass man den kompletten Zu- und Abfluss an Menschen einzig über den Karl-Lehr-Tunnel geplant hatte. Ungeregelt, unkontrolliert, mit teilweise zwei bemitleidenswerten Polizeiketten, die sehr früh das Handtuch werfen mussten. Im Nachgang wurde zudem auch festgestellt, dass es immer wieder schwere Kommunkationslücken zwischen einzelnen Polizeieinheiten gab aufgrund der personellen und materiellen Überforderung (z.B. durch fehlende Lautsprechersysteme an den neuralgischen Punkten und zwischen einzelnen Einsatzgebieten).
Ich kenen tatsächlich auch einige, die davon gar nichts mitbekommen haben, weil sie zur richtigen Zeit (früh genug) die richtigen Orte bereits passiert hatten. Das ändert aber nichts am Bild der Gesamtlage an diesem Tag. Man hat dann ja sogar später das WDR, 1Live und co. angewiesen, in regelmäßigen Abständen live darauf hinzuweisen, unter gar keinen Umständen nach Duisburg zu fahren, weil die Lage durch Überfüllung nicht unter Kontrolle ist.

Was aber richtig ist, ist die Tatsache, dass sich das ganz große Drama um den Bereich der Treppe abgespielt hat, weil die Menschen im Innern dieses Bereichs verständlicherweise in Panik gerieten und die Treppe als einzigen Ausweg gesehen haben.

Loveparade Katastrophe Duisburg..... heute 15 Jahre her

SpielDesJahrhunderts, Karlsruhe, Samstag, 26.07.2025, 05:21 (vor 135 Tagen) @ FourrierTrans

Ich weiß gar nicht mehr genau, ob es die Doku online noch gibt. Es gab da u.a. eine ausführliche Spiegel Doku, die den ganzen Tag über das Event begleitet hatte mit mehreren Teams. Da konntest du das schon sehr gut beobachten, die haben das live gefilmt, als Absperrungen zwecks Zuflussregelungen kollabiert sind, Lopavent-Mitarbeiter einfach die Schleusen geöffnet haben im Stadtgebiet. Da wurden Lopavent-Mitarbeiter, Polizisten und medizinisches Personal an diesen neuralgischen Punkten interviewed, quasi "on the fly" live und die habe alle schon von enormer Überforderung gesprochen. Auch live on tape aufgenommen wurde, als beispielweise die Massen eine Böschung incl. Absperrzaun überrannt haben, in Panik, weit weg von der Treppe, vor dem Tunnel. Ebenso die Aufnahmen aus dem Tunnel selbst waren ja grauenvoll überfüllt, was letztlich daran lag, dass man den kompletten Zu- und Abfluss an Menschen einzig über den Karl-Lehr-Tunnel geplant hatte. Ungeregelt, unkontrolliert, mit teilweise zwei bemitleidenswerten Polizeiketten, die sehr früh das Handtuch werfen mussten. Im Nachgang wurde zudem auch festgestellt, dass es immer wieder schwere Kommunkationslücken zwischen einzelnen Polizeieinheiten gab aufgrund der personellen und materiellen Überforderung (z.B. durch fehlende Lautsprechersysteme an den neuralgischen Punkten und zwischen einzelnen Einsatzgebieten).
Ich kenen tatsächlich auch einige, die davon gar nichts mitbekommen haben, weil sie zur richtigen Zeit (früh genug) die richtigen Orte bereits passiert hatten. Das ändert aber nichts am Bild der Gesamtlage an diesem Tag. Man hat dann ja sogar später das WDR, 1Live und co. angewiesen, in regelmäßigen Abständen live darauf hinzuweisen, unter gar keinen Umständen nach Duisburg zu fahren, weil die Lage durch Überfüllung nicht unter Kontrolle ist.

Zumindest fragmentarisch: YouTube

Loveparade Katastrophe Duisburg..... heute 15 Jahre her

istar, Freitag, 25.07.2025, 13:45 (vor 135 Tagen) @ FourrierTrans

Zumindest das mit den Kommunikationsproblemen bei der Polizei dürfte so nicht mehr vorkommen.
Die haben, so hab ich das jedenfalls in Erinnerung, hauptsächlich daran gelegen, dass der analoge Funk überfordert war.
Der ist jetzt wenigstens digitalisiert.

Loveparade Katastrophe Duisburg..... heute 15 Jahre her

majae, Muc, Freitag, 25.07.2025, 12:07 (vor 135 Tagen) @ markus

Mal abgesehen davon, dass das so nicht stimmt (am frühen Mittag waren die Zugänge geprägt von Leere, es ging auch erst um 14 Uhr los), würde ich gerne mal ins Forenarchiv schauen, ob du denn vorher schon auf das mangelnde Konzept hingewiesen hast. Denn hinterher alles besser zu wissen, ist wirklich einfach. Du begehst, so denke ich, den klassischen Rückschaufehler.

Weil wir ohne Einsicht in die Planungsunterlagen und ohne entsprechendes Fachwissen, nicht die Arbeit der zuständigen Behörden übernommen haben, darf man hinterher keine Fehler ansprechen? Seltsame Logik.
Natürlich ist es hinterher immer leicht mit dem Finger draufzuzeigen. Aber das war kein Unglück aufgrund einer Verkettung von unvorhersehbaren Ereignissen. Es wurde von verschiedensten Stellen davor massive Zweifel und Bedenken bzgl des ganzen Konzepts geäußert, viele Leute (die eben die Einblicke und das Fachwissen hatten) haben diese Katastrophe kommen sehen. Das alles wurde aufgrund von politischem und finanziellen Druck zur Seite gewischt. Wann, wenn nicht in solchen Fällen, darf man denn sich denn sonst "hinterher" noch zu einer Sache äußern?

Loveparade Katastrophe Duisburg..... heute 15 Jahre her

Eisen, DO, Donnerstag, 24.07.2025, 13:08 (vor 136 Tagen) @ MarcBVB

Du mit deiner Sicht als Jurist kannst technisch damit leben. Aber das kann doch nicht sein von den Strukturen her. Irgendwer muss haftbar sein und zur Verantwortung gezogen werden. Aber:

Der Veranstalter sagt die Behörden haben das Konzept genehmigt. Der Bürgermeister sagt, er habe sich auf seine Dezernenten verlassen. Der Dezernent sagt er habe seinen Behörden vertraut. Die Feuerwehr sagt, es war das Ordnungsamt. Das Ordnungsamt sagt es wäre das Tiefbauamt. Das Tiefbauamt sagt es wäre die Polizei und alle sind sich einig, dass es eigentlich irgendeine andere Landes- oder Bundesbehörde war.

Aber am Ende muss das ein Name(n) stehen, der für den Bumms haftbar gemacht werden kann, sonst sind das unhaltbare Strukturen. Disfunktional letztendlich nicht im Sinne der Bürger und somit der Demokratie.

Loveparade Katastrophe Duisburg..... heute 15 Jahre her

istar, Donnerstag, 24.07.2025, 13:32 (vor 136 Tagen) @ Eisen


Aber am Ende muss das ein Name(n) stehen, der für den Bumms haftbar gemacht werden kann, sonst sind das unhaltbare Strukturen. Disfunktional letztendlich nicht im Sinne der Bürger und somit der Demokratie.

Das sehe ich genau andersrum. Im Sinne der Demokratie ist es eben nicht, Leute zu verknacken oder anderweitig zur Rechenschaft zu ziehen, nur weil jemand hängen soll.
Es ist grade Zeichen eines Rechtsstaats, nur diejenigen zu verurteilen, denen juristisch etwas nachgewiesen werden kann.
Moralische Verantwortung ist kein Kriterium, auch wenn es unbefriedigend ist.

Loveparade Katastrophe Duisburg..... heute 15 Jahre her

Eisen, DO, Donnerstag, 24.07.2025, 13:41 (vor 136 Tagen) @ istar

Ich finde, dass am Ende jemand den Kopf für so ein Desaster (das vermeidbar war) hinhalten muss. Wir reden hier nicht von höherer Gewalt, sondern von klaren planungsfehlern. Die Love Parade hätte niemals dort stattfinden dürfen. Es kann nicht sein, dass jeder auf den anderen zeigt und am Ende sind alle fein raus. Dass noch nicht ein,als jemand moralisch die Verantwortung übernommen hat, setzt dem Ganzen dann die Krone auf..l

Loveparade Katastrophe Duisburg..... heute 15 Jahre her

deichkind, Aachen, Donnerstag, 24.07.2025, 14:22 (vor 136 Tagen) @ Eisen

Ich finde, dass am Ende jemand den Kopf für so ein Desaster (das vermeidbar war) hinhalten muss. Wir reden hier nicht von höherer Gewalt, sondern von klaren planungsfehlern. Die Love Parade hätte niemals dort stattfinden dürfen. Es kann nicht sein, dass jeder auf den anderen zeigt und am Ende sind alle fein raus. Dass noch nicht ein,als jemand moralisch die Verantwortung übernommen hat, setzt dem Ganzen dann die Krone auf..l

Heutzutage würde sowas nicht mehr passieren. Grundsätzlich ist es verständlich, dass keine Einzelperson dafür haftbar gemacht werden möchte, da selten eine einzige Person an so einer Katastrophe schuld ist. Die Folgen der Loveparade und der Situation, dass dafür niemand haftbar gemacht werden konnte, führt heute bei Veranstaltungen auch zu einer größeren Bürokratie über die sich viele Menschen ständig beschweren. Bürokratie hat eben auch seine Hintergründe und was Sicherheitsaspekte angeht, war auch die Loveparadekatastrophe ein Hintergrund. Heute sind die Personen bei den Genehmigungsstellen haftbar, z.B. auch Sicherheitsbeauftragte in Stadien wie z.B. beim VfL Bochum, wo die UF damals ihre Zaunfahne nicht abhängen wollte. Hätten die UF es dran gelassen und der Beauftrage hätte trotz der Bestimmungen das Spiel eröffnet, wäre bei einer Katastrophe der Beauftragte vermutlich haftbar geworden. Bei den UF jemanden zu finden, der dafür haftbar gewesen wäre, wäre die Nadel im Heuhaufen finden...

Aus moralischer Sicht hätte Sauerland damals zurücktreten müssen, ganz gleich wie viel Schuld er an diesem Unglück tritt. Das war einfach nur für alle Opfer Hohn und er hat sich selbst damit nur geschadet.

Loveparade Katastrophe Duisburg..... heute 15 Jahre her

Scherben, Kiel, Donnerstag, 24.07.2025, 13:46 (vor 136 Tagen) @ Eisen

Dass noch nicht ein,als jemand moralisch die Verantwortung übernommen hat, setzt dem Ganzen dann die Krone auf..l

Ja.

Dass der Oberbürgermeister erst abgewählt werden musste und nicht von selbst seinen Hut genommen hat, ist für mich bis heute unfassbar.

Loveparade Katastrophe Duisburg..... heute 15 Jahre her

istar, Donnerstag, 24.07.2025, 13:57 (vor 136 Tagen) @ Scherben

Dass noch nicht ein,als jemand moralisch die Verantwortung übernommen hat, setzt dem Ganzen dann die Krone auf..l


Ja.

Dass der Oberbürgermeister erst abgewählt werden musste und nicht von selbst seinen Hut genommen hat, ist für mich bis heute unfassbar.

Auch Hannelore Kraft hat sich weggeguckt. Nachher.

Vorher hat sie in einem Interview im klassischen SPD-Arbeitersprech „Duisburg kann das stemmen“ gesagt.
Neben ihr hat der damalige WDR-Intendand Fritz Pleitgen gestanden und ihr eifrig beigepflichtet.

Ob die sich das vor Ort mal angeschaut haben glaube ich nicht.

Loveparade Katastrophe Duisburg..... heute 15 Jahre her

tim86, Hamburg, Freitag, 25.07.2025, 05:24 (vor 136 Tagen) @ istar

Auch Hannelore Kraft hat sich weggeguckt. Nachher.

Vorher hat sie in einem Interview im klassischen SPD-Arbeitersprech „Duisburg kann das stemmen“ gesagt.
Neben ihr hat der damalige WDR-Intendand Fritz Pleitgen gestanden und ihr eifrig beigepflichtet.

Ob die sich das vor Ort mal angeschaut haben glaube ich nicht.

Die Aussage war in der natürlich falsch(im nachhinein ist man aber immer schlauer), aber eine politische mit Verantwortung kann man ihr höchstens für die Aufarbeitung geben. Die Loveparade war zehn Tage nach ihrem Amtsantritt, die Planung wurde auf Landesseite von der Vorgängerregierung durchgeführt.

Loveparade Katastrophe Duisburg..... heute 15 Jahre her

markus, Donnerstag, 24.07.2025, 14:11 (vor 136 Tagen) @ istar

Dass noch nicht ein,als jemand moralisch die Verantwortung übernommen hat, setzt dem Ganzen dann die Krone auf..l


Ja.

Dass der Oberbürgermeister erst abgewählt werden musste und nicht von selbst seinen Hut genommen hat, ist für mich bis heute unfassbar.


Auch Hannelore Kraft hat sich weggeguckt. Nachher.

Vorher hat sie in einem Interview im klassischen SPD-Arbeitersprech „Duisburg kann das stemmen“ gesagt.
Neben ihr hat der damalige WDR-Intendand Fritz Pleitgen gestanden und ihr eifrig beigepflichtet.

Ob die sich das vor Ort mal angeschaut haben glaube ich nicht.

Ein gewisses Risiko geht man ein und nur wenn es schief geht, heißt es hinterher, dass man das doch vorher hätte wissen müssen.

Das Thema überfüllte Südblöcke wird ja auch nur eher halbherzig angegangen. Hat jahrelang niemanden gejuckt und auch wenn jetzt digitale Tickets wegfallen, kann man immer noch problemlos mit mehreren Platikkarten rausgehen und mehrere Leute reinholen. Es wird also weiterhin überfüllte Blöcke geben. Da muss auch erst was passieren, bis wirklich mal eine konsequente Lösung gefunden wird.

Oder nehmen wir das Spiel mit dem Anschlag auf den Bus. Da war am nächsten das Stadion wieder voll. In einer Sky Doku ist erzählt worden, dass die Sicherheit gar nicht gewährleistet war, da der Vorfall noch gar nicht aufgeklärt war. Es hätte am Folgetag noch einmal was passieren können. Das Risiko ist man eingegangen. Wenn was passiert wäre, hätte natürlich jeder gewusst, dass man niemals hätte spielen dürfen.

Loveparade Katastrophe Duisburg..... heute 15 Jahre her

thatEmJay, zurück in Berlin, Donnerstag, 24.07.2025, 13:40 (vor 136 Tagen) @ istar

Sehe ich ganz genauso. Dieser Aktionismus, jemanden zu hängen, damit die polternde Meute einen Sündenbock hat. Erinnert eher ans Mittelalter. ^^

Loveparade Katastrophe Duisburg..... heute 15 Jahre her

Eisen, DO, Donnerstag, 24.07.2025, 13:42 (vor 136 Tagen) @ thatEmJay

Leute, wir wurden massive Fehler gemacht und niemand wurde dafür zur Verantwortung gezogen…

Loveparade Katastrophe Duisburg..... heute 15 Jahre her

Scherben, Kiel, Donnerstag, 24.07.2025, 12:07 (vor 136 Tagen) @ MarcBVB
bearbeitet von Scherben, Donnerstag, 24.07.2025, 12:49

Wen möchtest du denn hängen, wenn das Ganze einr Verkettung von einzelnen, kleineren Fehlern ist?

Ich habe in völliger Unkenntnis des Jahrestags heute morgen auf dem Fahrrad noch einmal genau darüber nachgedacht, und ich komme immer wieder zu dem Schluss, dass ich an diesem Prinzip nicht viel auszusetzen habe. Wenn eine Person ein Rädchen leicht in die falsche Richtung dreht, dann kann die Strafbarkeit dessen nicht davon abhängen, ob x andere Personen das Rädchen auch leicht in die falsche Richtung drehen. So unbefriedigend das für die Opfer und die Hinterbliebenen auch ist.

Loveparade Katastrophe Duisburg..... heute 15 Jahre her

pactum Trotmundense, Syburg, Donnerstag, 24.07.2025, 12:00 (vor 136 Tagen) @ MarcBVB

Wen möchtest du denn hängen, wenn das Ganze einr Verkettung von einzelnen, kleineren Fehlern ist?

Den Befehlsgeber. Je weiter oben man sitzt umso mehr verdient man, "weil man mehr Verantwortung zu tragen hat". Je weiter unten man sitzt umso schwieriger ist es dem strukturellen Druck von Oben zu widerstehen. Der "kleine Angestellte" hat doch nur theoretisch die Möglichkeit einer Anordnung zu widersprechen. Ist ja nicht so, dass es nicht trotzdem getan wurde und diese Leute dann unter Druck gesetzt wurden es dennoch zu tun. Die "Kleinen" hängt man stets, weil sie dem Druck dann nachgaben oder von Anfang nicht aushalten konnten. Aber nun ja, Recht und Gerechtigkeit sind nicht ohne Grund zwei verschiedene Worte.

Loveparade Katastrophe Duisburg..... heute 15 Jahre her

MarcBVB, עַם יִשְׂרָאֵל חַי, Donnerstag, 24.07.2025, 12:17 (vor 136 Tagen) @ pactum Trotmundense

Den gab es da halt nicht.

Veranstalter, Stadt, Polizei. Jeder hatte da seine Aktien drin. Und bei keinem hat der inviduelle Grad der Verantwortung dafür gereicht, strafbares Verhalten nachweisen zu können.

Loveparade Katastrophe Duisburg..... heute 15 Jahre her

Tigo, Duisburg, Donnerstag, 24.07.2025, 12:51 (vor 136 Tagen) @ MarcBVB

Zumindest im juristischen Sinne gabs diesen nicht.
Was dort aber innerhalb der Verwaltung von oben für Druck ausgeübt wurde, um alles teilweise wider besseren Wissens zu Genehmigen ist halt im nachhinein leider nicht nachweisbar gewesen. Weil natürlich nichts schriftlich war und niemand von den hohen Tieren irgendwo seine Unterschrift drunter gesetzt hat.
Auch das vor Gericht nur kleine Fische standen, auch wenn es keine Verurteilung gab, hatte dazu geführt, dass in der Verwaltung der Stadt über Jahre eine tiefgreifende Verunsicherung herrscht und niemand für irgendwas Verantwortung übernehmen wollte. So wurde jeder Ermessenspielraum oder Grauzonen in Richtlinien und Gesetzten sehr lange hier maximal streng ausgelegt.
Das hat hier leider vieles sehr lange gelähmt.

Loveparade Katastrophe Duisburg..... heute 15 Jahre her

Scherben, Kiel, Donnerstag, 24.07.2025, 13:22 (vor 136 Tagen) @ Tigo

So wurde jeder Ermessenspielraum oder Grauzonen in Richtlinien und Gesetzten sehr lange hier maximal streng ausgelegt.
Das hat hier leider vieles sehr lange gelähmt.

Das ist halt auch die Quadratur des Kreises. Tut mir leid, dass so krass sagen zu müssen.

Wenn man sich wegen jedem kleinen Pipifax juristisch abzusichern versucht, dann kostet das a) richtig viel Zeit und b) auch in Behörden richtig viel Geld, und dann gibt es keine Großveranstaltungen mehr.

Umgekehrt ist dann aber eben auch klar, dass jeder Großveranstaltung ein minimales Risiko innewohnt. Als Besucher*in muss man das dann m.E. aushalten. Und zumindest ich gehe damit auch genau so um.

Loveparade Katastrophe Duisburg..... heute 15 Jahre her

SpielDesJahrhunderts, Karlsruhe, Donnerstag, 24.07.2025, 21:01 (vor 136 Tagen) @ Scherben

Wenn man sich wegen jedem kleinen Pipifax juristisch abzusichern versucht, dann kostet das a) richtig viel Zeit und b) auch in Behörden richtig viel Geld, und dann gibt es keine Großveranstaltungen mehr.

Die Loveparade in Duisburg war nicht genehmigungsfähig. Das ist unbestritten.

Man hat dann zu dem Taschenspielertrick gegriffen, den Eingangsbereich gegen jegliche Realität als eigene Veranstaltungsfläche zu definieren und so baurechtliche Vorschriften gezielt ausgehebelt.

Das kommentiert sich von selbst.

Loveparade Katastrophe Duisburg..... heute 15 Jahre her

Scherben, Kiel, Freitag, 25.07.2025, 10:04 (vor 135 Tagen) @ SpielDesJahrhunderts

Wenn man sich wegen jedem kleinen Pipifax juristisch abzusichern versucht, dann kostet das a) richtig viel Zeit und b) auch in Behörden richtig viel Geld, und dann gibt es keine Großveranstaltungen mehr.


Die Loveparade in Duisburg war nicht genehmigungsfähig. Das ist unbestritten.

Man hat dann zu dem Taschenspielertrick gegriffen, den Eingangsbereich gegen jegliche Realität als eigene Veranstaltungsfläche zu definieren und so baurechtliche Vorschriften gezielt ausgehebelt.

Es ging mir in dem Beitrag nicht um die Loveparade an sich, sondern darum, wie danach (nicht nur in Duisburg) mit Großveranstaltungen umgegangen wurde und wird.

Loveparade Katastrophe Duisburg..... heute 15 Jahre her

SpielDesJahrhunderts, Karlsruhe, Freitag, 25.07.2025, 11:30 (vor 135 Tagen) @ Scherben

Wenn man sich wegen jedem kleinen Pipifax juristisch abzusichern versucht, dann kostet das a) richtig viel Zeit und b) auch in Behörden richtig viel Geld, und dann gibt es keine Großveranstaltungen mehr.


Die Loveparade in Duisburg war nicht genehmigungsfähig. Das ist unbestritten.

Man hat dann zu dem Taschenspielertrick gegriffen, den Eingangsbereich gegen jegliche Realität als eigene Veranstaltungsfläche zu definieren und so baurechtliche Vorschriften gezielt ausgehebelt.


Es ging mir in dem Beitrag nicht um die Loveparade an sich, sondern darum, wie danach (nicht nur in Duisburg) mit Großveranstaltungen umgegangen wurde und wird.

Allgemein ist der Umgang mit Großveranstaltungen in Deutschland offenbar sehr in Ordnung.

Neben der Loveparade fällt mir nur ein Konzert der Toten Hosen in Düsseldorf 1997 ein, bei dem eine Besucherin ums Leben gekommen ist. Auch da war der Veranstalter etwas sehr lässig und nicht State-of-the-art unterwegs.

Außergewöhnliche Angst vor Unfällen bei solchen Veranstaltungen muss man nicht haben.

Das größte Risiko sehe ich heutzutage in einem Terroranschlag. Dagegen ist kein Schutz möglich.

Loveparade Katastrophe Duisburg..... heute 15 Jahre her

Tigo, Duisburg, Freitag, 25.07.2025, 09:59 (vor 135 Tagen) @ SpielDesJahrhunderts

Eben und auch der Veranstalter hat sich, aus mir unbekannten Gründen, gegen Alternativkonzepte zur Zuwegung gemacht. Man hätte es bspw. über di eh gesperrte A59 problemlos machen können - wollte man aber nicht.

Loveparade Katastrophe Duisburg..... heute 15 Jahre her

markus, Freitag, 25.07.2025, 11:35 (vor 135 Tagen) @ Tigo

Eben und auch der Veranstalter hat sich, aus mir unbekannten Gründen, gegen Alternativkonzepte zur Zuwegung gemacht. Man hätte es bspw. über di eh gesperrte A59 problemlos machen können - wollte man aber nicht.

Naja, wenn die Zahl von 1,4 Millionen Menschen ohnehin nur eine aus marketinggründen vervielfachte Zahl war, erscheint mir die Sperrung einer Autobahn für überzogen. Schon das Gelände war nur 110.000 qm groß und es waren nur 250.000 Menschen zugelassen. Man hat also keineswegs mit einer Zahl im Millionenbereich gerechnet.

Es waren sogar deutlich weniger da. In der Spitze um 17 Uhr sollen gerade einmal 114.000 Menschen gleichzeitig auf dem Gelände gewesen sein. Ich war ja selbst in der Nähe der Hauptbühne und man hatte viel Bewegungsfreiheit, es gab sogar größere Stellen (in der Nähe der Dixiklos) auf dem Gelände wo gar kein Mensch stand. Für mich war das deshalb komplett skurril, als es sich herumgesprochen hat. Begriffen habe ich das erst am nächsten Tag als es die ersten Videos zu sehen gab.

Dass trotzdem etwas passiert ist, hängt nicht unbedingt nur mit der absoluten Zahl an Menschen zusammen. Es wollten noch 20.000 Menschen auf das Gelände und weil es nicht vorwärts ging, ist von hinten gedrückt worden. Eine Polizeikette kann man so ja noch überlaufen. Wenn der Gegner aber eine weniger bewegliche Betonwand ist, ist das halt tödlich. Hier haben alle Beteiligten viele kleine Rädchen bewegt und deshalb konnte die Schuldfrage auch nie wirklich geklärt werden. Es war eine Tragödie. Und hinterher ist man immer schlauer.

Die oben genannten Zahlen stehen in diesem Bericht.

https://de.wikipedia.org/wiki/Unglück_bei_der_Loveparade_2010

Loveparade Katastrophe Duisburg..... heute 15 Jahre her

markus, Donnerstag, 24.07.2025, 12:29 (vor 136 Tagen) @ MarcBVB

Den gab es da halt nicht.

Veranstalter, Stadt, Polizei. Jeder hatte da seine Aktien drin. Und bei keinem hat der inviduelle Grad der Verantwortung dafür gereicht, strafbares Verhalten nachweisen zu können.

Zumal dummerweise auch viele Besucher selbst ihren Teil mit dazu beitrugen. Will nur niemand hören. Diese schmale Treppe als Abkürzung zum Gelände erschien für viele sehr verlockend. Dort drückte die Masse hin. Von hinten drückend siehst du dann nicht, was sich vorne bereits abspielt. Und vorne bist du dann komplett ausgeliefert.

Hätte es diese Treppe nicht gegeben, wäre vermutlich nichts passiert, außer dass viele Menschen in der Masse hätten warten müssen.

Loveparade Katastrophe Duisburg..... heute 15 Jahre her

majae, Muc, Donnerstag, 24.07.2025, 12:42 (vor 136 Tagen) @ markus

Zumal dummerweise auch viele Besucher selbst ihren Teil mit dazu beitrugen. Will nur niemand hören. Diese schmale Treppe als Abkürzung zum Gelände erschien für viele sehr verlockend. Dort drückte die Masse hin. Von hinten drückend siehst du dann nicht, was sich vorne bereits abspielt. Und vorne bist du dann komplett ausgeliefert.

Ich mag mich täuschen, aber waren das nicht die Lügen, die uns von Sauerland und Co unmittelbar danach präsentiert wurden um zu zeigen, dass die Raver ja selber Schuld seien? Afaik hat sich später herausgestellt, dass die Leute die Treppe genutzt haben um dem erdrückenden Gedränge zu entfliehen. Dabei mag sich eine Dynamik entwickelt haben, die zu dem Unglück geführt hat, aber ein Sicherheitskonzept, dass bei einer Panik auf rationales Verhalten der Betroffenen setzt, ist kein Sicherheitskonzept.

Loveparade Katastrophe Duisburg..... heute 15 Jahre her

FourrierTrans, Freistaat Sauerland, Donnerstag, 24.07.2025, 23:10 (vor 136 Tagen) @ majae
bearbeitet von FourrierTrans, Donnerstag, 24.07.2025, 23:19

Zumal dummerweise auch viele Besucher selbst ihren Teil mit dazu beitrugen. Will nur niemand hören. Diese schmale Treppe als Abkürzung zum Gelände erschien für viele sehr verlockend. Dort drückte die Masse hin. Von hinten drückend siehst du dann nicht, was sich vorne bereits abspielt. Und vorne bist du dann komplett ausgeliefert.


Ich mag mich täuschen, aber waren das nicht die Lügen, die uns von Sauerland und Co unmittelbar danach präsentiert wurden um zu zeigen, dass die Raver ja selber Schuld seien? Afaik hat sich später herausgestellt, dass die Leute die Treppe genutzt haben um dem erdrückenden Gedränge zu entfliehen. Dabei mag sich eine Dynamik entwickelt haben, die zu dem Unglück geführt hat, aber ein Sicherheitskonzept, dass bei einer Panik auf rationales Verhalten der Betroffenen setzt, ist kein Sicherheitskonzept.

Weiß ich gar nicht mehr, das ins Spiel zu bringen ist aber an sich schon Unfug. Wer ein Großevent plant und dafür Verantwortung trägt, muss sich mit Herdentrieben auseinandersetzen und sich mit Panikforschern das zugrundeliegende Konzept sehr genau anschauen. Und in Duisburg gab es eine ganze Reihe von hochgradig gefährlichen neuralgischen Punkten, in der ganzen Stadt und primär am Veranstaltungsort selbst. Unabhängig davon, dass die Stadt in Gänze mit den angekündigten Besuchermassen rein strukturell, ÖPNV und co., massiv überfordert war. Solange nichts passiert, fragt im Nachgang natürlich niemand danach.
Wenn ich mir so die Situation auf den Blöcken Drölf anschaue (durch Blocktausch und co. sind da ja einige Bereiche von Drölf auch maximal überladen) bei uns und wie weit teilweise die Aufgänge bzw. generell Fluchtwege entfernt sind, dann wird mir da manchmal auch mulmig. Ich bin kein Jurist, aber als Führungsmannschaft vom Verein hätte ich da teilweise echt Sorge. Sollte es da mal aus irgendeinem Grund im Herzen von Drölf zu einer echten Panikreaktion kommen, dann wird das da auch sehr übel ausgehen. Sicherlich ein Stück weit immer ein Problem von Stehplätzen, die Situation auf Drölf ist in einigen Bereichen aber schon sehr speziell.

Loveparade Katastrophe Duisburg..... heute 15 Jahre her

haweka, Donnerstag, 24.07.2025, 23:31 (vor 136 Tagen) @ FourrierTrans

Zumal dummerweise auch viele Besucher selbst ihren Teil mit dazu beitrugen. Will nur niemand hören. Diese schmale Treppe als Abkürzung zum Gelände erschien für viele sehr verlockend. Dort drückte die Masse hin. Von hinten drückend siehst du dann nicht, was sich vorne bereits abspielt. Und vorne bist du dann komplett ausgeliefert.


Ich mag mich täuschen, aber waren das nicht die Lügen, die uns von Sauerland und Co unmittelbar danach präsentiert wurden um zu zeigen, dass die Raver ja selber Schuld seien? Afaik hat sich später herausgestellt, dass die Leute die Treppe genutzt haben um dem erdrückenden Gedränge zu entfliehen. Dabei mag sich eine Dynamik entwickelt haben, die zu dem Unglück geführt hat, aber ein Sicherheitskonzept, dass bei einer Panik auf rationales Verhalten der Betroffenen setzt, ist kein Sicherheitskonzept.


Weiß ich gar nicht mehr, das ins Spiel zu bringen ist aber an sich schon Unfug. Wer ein Großevent plant und dafür Verantwortung trägt, muss sich mit Herdentrieben auseinandersetzen und sich mit Panikforschern das zugrundeliegende Konzept sehr genau anschauen.

Für mich auch eine typisch deutsche Diskussion. Es wird der Abbau von Bürokratie gefordert, aber wenn etwas passiert, wird sofort gefragt: Warum gab es vorab keine genauen Untersuchungen, keine Vorschriften und Vorgaben.

Loveparade Katastrophe Duisburg..... heute 15 Jahre her

Foreveralone, Dortmund, Freitag, 25.07.2025, 01:02 (vor 136 Tagen) @ haweka

Zumal dummerweise auch viele Besucher selbst ihren Teil mit dazu beitrugen. Will nur niemand hören. Diese schmale Treppe als Abkürzung zum Gelände erschien für viele sehr verlockend. Dort drückte die Masse hin. Von hinten drückend siehst du dann nicht, was sich vorne bereits abspielt. Und vorne bist du dann komplett ausgeliefert.


Ich mag mich täuschen, aber waren das nicht die Lügen, die uns von Sauerland und Co unmittelbar danach präsentiert wurden um zu zeigen, dass die Raver ja selber Schuld seien? Afaik hat sich später herausgestellt, dass die Leute die Treppe genutzt haben um dem erdrückenden Gedränge zu entfliehen. Dabei mag sich eine Dynamik entwickelt haben, die zu dem Unglück geführt hat, aber ein Sicherheitskonzept, dass bei einer Panik auf rationales Verhalten der Betroffenen setzt, ist kein Sicherheitskonzept.


Weiß ich gar nicht mehr, das ins Spiel zu bringen ist aber an sich schon Unfug. Wer ein Großevent plant und dafür Verantwortung trägt, muss sich mit Herdentrieben auseinandersetzen und sich mit Panikforschern das zugrundeliegende Konzept sehr genau anschauen.


Für mich auch eine typisch deutsche Diskussion. Es wird der Abbau von Bürokratie gefordert, aber wenn etwas passiert, wird sofort gefragt: Warum gab es vorab keine genauen Untersuchungen, keine Vorschriften und Vorgaben.

Genau, wer den nach Abbau von Bürokratie in bestimmten Bereichen fordert, fordert auch gleichzeitig den Abbau von elementaren Sicherheitsvorkehrungen.

Loveparade Katastrophe Duisburg..... heute 15 Jahre her

SpielDesJahrhunderts, Karlsruhe, Freitag, 25.07.2025, 00:26 (vor 136 Tagen) @ haweka

Zumal dummerweise auch viele Besucher selbst ihren Teil mit dazu beitrugen. Will nur niemand hören. Diese schmale Treppe als Abkürzung zum Gelände erschien für viele sehr verlockend. Dort drückte die Masse hin. Von hinten drückend siehst du dann nicht, was sich vorne bereits abspielt. Und vorne bist du dann komplett ausgeliefert.


Ich mag mich täuschen, aber waren das nicht die Lügen, die uns von Sauerland und Co unmittelbar danach präsentiert wurden um zu zeigen, dass die Raver ja selber Schuld seien? Afaik hat sich später herausgestellt, dass die Leute die Treppe genutzt haben um dem erdrückenden Gedränge zu entfliehen. Dabei mag sich eine Dynamik entwickelt haben, die zu dem Unglück geführt hat, aber ein Sicherheitskonzept, dass bei einer Panik auf rationales Verhalten der Betroffenen setzt, ist kein Sicherheitskonzept.


Weiß ich gar nicht mehr, das ins Spiel zu bringen ist aber an sich schon Unfug. Wer ein Großevent plant und dafür Verantwortung trägt, muss sich mit Herdentrieben auseinandersetzen und sich mit Panikforschern das zugrundeliegende Konzept sehr genau anschauen.


Für mich auch eine typisch deutsche Diskussion. Es wird der Abbau von Bürokratie gefordert, aber wenn etwas passiert, wird sofort gefragt: Warum gab es vorab keine genauen Untersuchungen, keine Vorschriften und Vorgaben.

Die gab es.

Sie wurden mit üblen Tricks ausgehebelt oder schlicht ignoriert.

Loveparade Katastrophe Duisburg..... heute 15 Jahre her

FourrierTrans, Freistaat Sauerland, Donnerstag, 24.07.2025, 23:35 (vor 136 Tagen) @ haweka
bearbeitet von FourrierTrans, Donnerstag, 24.07.2025, 23:51

Zumal dummerweise auch viele Besucher selbst ihren Teil mit dazu beitrugen. Will nur niemand hören. Diese schmale Treppe als Abkürzung zum Gelände erschien für viele sehr verlockend. Dort drückte die Masse hin. Von hinten drückend siehst du dann nicht, was sich vorne bereits abspielt. Und vorne bist du dann komplett ausgeliefert.


Ich mag mich täuschen, aber waren das nicht die Lügen, die uns von Sauerland und Co unmittelbar danach präsentiert wurden um zu zeigen, dass die Raver ja selber Schuld seien? Afaik hat sich später herausgestellt, dass die Leute die Treppe genutzt haben um dem erdrückenden Gedränge zu entfliehen. Dabei mag sich eine Dynamik entwickelt haben, die zu dem Unglück geführt hat, aber ein Sicherheitskonzept, dass bei einer Panik auf rationales Verhalten der Betroffenen setzt, ist kein Sicherheitskonzept.


Weiß ich gar nicht mehr, das ins Spiel zu bringen ist aber an sich schon Unfug. Wer ein Großevent plant und dafür Verantwortung trägt, muss sich mit Herdentrieben auseinandersetzen und sich mit Panikforschern das zugrundeliegende Konzept sehr genau anschauen.


Für mich auch eine typisch deutsche Diskussion. Es wird der Abbau von Bürokratie gefordert, aber wenn etwas passiert, wird sofort gefragt: Warum gab es vorab keine genauen Untersuchungen, keine Vorschriften und Vorgaben.

Maß und Mitte. Wenn eine Stadt, die mit jedem Randbezirk zusammengezählt auf so gerade eben 500k Einwohner kommt, mit dann eben den entsprechenden strukturellen Gegebenheiten, in der Spitze 400-500k Besucher an einem Tag erwartet, die alle zum exakt gleichen Ort strömen, dann ist das halt einfach hochriskant. Wenn man dann noch das Zuflusssystem betrachtet, im Grunde fahrlässig. Weshalb Bochum im Vorfeld abgewunken hat, wofür die damalige OB böse einstecken musste. Hut ab, kann man im Nachgang nur sagen.

Das ist so…

Lambert09, Am Rande Westfalens, Donnerstag, 24.07.2025, 11:26 (vor 136 Tagen) @ SpielDesJahrhunderts

Ich war auch auf den vorherigen Paraden im Ruhrgebiet und auch 1 x in Berlin. Ich hab vormittags noch zu meinen Freunden gesagt, dass das hier im Großen Ansturm aber schwierig wird mit den separierten Eingängen und hab den Anwesenden Ordnern „Viel Spaß“ gewünscht. Damit meinte ich nicht die unterführung, sondern vorher schon die Einzeleingänge. Keine Ahnung, warum man das so aufgebaut hatte. Aber war komplett anders als bei den vorherigen Paraden, als man quasi einfach aus mehreren Seiten zuströmen konnte.

Das ist so…

SpielDesJahrhunderts, Karlsruhe, Donnerstag, 24.07.2025, 11:36 (vor 136 Tagen) @ Lambert09

Ich war auch auf den vorherigen Paraden im Ruhrgebiet und auch 1 x in Berlin. Ich hab vormittags noch zu meinen Freunden gesagt, dass das hier im Großen Ansturm aber schwierig wird mit den separierten Eingängen und hab den Anwesenden Ordnern „Viel Spaß“ gewünscht. Damit meinte ich nicht die unterführung, sondern vorher schon die Einzeleingänge. Keine Ahnung, warum man das so aufgebaut hatte. Aber war komplett anders als bei den vorherigen Paraden, als man quasi einfach aus mehreren Seiten zuströmen konnte.

Wesentliche Überlegung war, unter allen Umständen zu vermeiden, dass Gleislatscher den Bahnverkehr zum Erliegen bringen (was dann aber trotzdem passierte).

Deshalb das Konzept mit zwei Anmarschrouten vom Hauptbahnhof zum Haupteingang, die beide in vermeintlich sicherer Entfernung zu den Bahnanlagen und ohne Sichtkontakt zu ebendiesen verliefen.

Das ist so…

Lambert09, Am Rande Westfalens, Donnerstag, 24.07.2025, 11:43 (vor 136 Tagen) @ SpielDesJahrhunderts

Ja, das ist verständlich. Aber man hat einfach zu viele engstellen geschaffen für so eine Massenveranstaltung. Meiner Meinung nach. Aber vielleicht bin ich als Laie einfach zu weit weg, ich fand es aber schon auffällig beim „Einlass“.

Das ist so…

el_ayudante, Dortmund-Süd, Donnerstag, 24.07.2025, 11:51 (vor 136 Tagen) @ Lambert09

Ja, das ist verständlich. Aber man hat einfach zu viele engstellen geschaffen für so eine Massenveranstaltung. Meiner Meinung nach. Aber vielleicht bin ich als Laie einfach zu weit weg, ich fand es aber schon auffällig beim „Einlass“.

Vor Allem wenn auf der anderen Seite riesige ebene Flächen angrenzend zum Hbf zur Verfügung stehen, die auch als Fluchtweg eingeplant und genutzt worden.
Mindestens zur Entzerrung der Zuwege hätte wenn auch nur zum Teil genutzt werden müssen.

Das ist so…

Earl Chekov, Köln, Donnerstag, 24.07.2025, 12:17 (vor 136 Tagen) @ el_ayudante

Ja, das ist verständlich. Aber man hat einfach zu viele engstellen geschaffen für so eine Massenveranstaltung. Meiner Meinung nach. Aber vielleicht bin ich als Laie einfach zu weit weg, ich fand es aber schon auffällig beim „Einlass“.


Vor Allem wenn auf der anderen Seite riesige ebene Flächen angrenzend zum Hbf zur Verfügung stehen, die auch als Fluchtweg eingeplant und genutzt worden.
Mindestens zur Entzerrung der Zuwege hätte wenn auch nur zum Teil genutzt werden müssen.

Als ich noch in Duisburg gewohnt habe, bin ich häfiger mit dem Fahrrad durch den Tunnel gefahren. Wenn du an der Mahnwache vorbeifährst, dann kann es gar nicht anders sein, als dass sich eine Beklemmung einstellt. Und natürlich kann ich für mich in Anspruch nehmen, hinterher schlauer zu sein. ABER: wenn du schon häufiger beim Fußball Einlasssituationen erlebt hast und dann weißt, wie viele Zuschauer in so ein Stadium passen und wie viel mehr auf die Loveparade gehen, dann kannst du nur erschüttert sein, wie diese Lösung ernsthaft umgesetzt wurde.

Loveparade Katastrophe Duisburg..... heute 15 Jahre her

VM ⌂, Lüdinghausen, Donnerstag, 24.07.2025, 10:51 (vor 136 Tagen) @ SpielDesJahrhunderts

Am schlimmsten ist das Versagen des Rechtsstaats in dieser Sache.

Weiß nicht, ob man da von einem Versagen des Rechtstaats sprechen kann, aber befriedigend ist es sicherlich nicht, dass niemand für diese Katastrophe die Verantwortung übernommen hat bzw. übernehmen musste. Auch die Fehler der Polizei hatten ja keine wirklichen Folgen. Und wenn ich mir anschaue, wie die Polizei teilweise bei größeren Menschenansammlungen agiert, habe ich manchmal das Gefühl, dass sie nicht wirklich was aus der Katastrophe gelernt hat.

Bei Schaller hat später das Karma übernommen.

Seine Frau und die Kinder konnten nun wenig dafür.

Wirklich sprachlos macht allerdings dieses Interview: Die FAZ spricht mit Adolf Sauerland

Fair. Auf der anderen Seite sollte man zumindest im Hinterkopf haben, dass ihm empfohlen worden ist, kein rechtlich verwertbares Schuldeingeständnis abzugeben. Das schränkt das Sagbare in solchen Situation dann vermutlich schon sehr stark ein.

Ich glaube zudem, dass es in einer solchen Situation, wo du unter dem Eindruck von Morddrohung und dieser Katastrophe stehst, menschlich ist, seine eigene Haut retten zu wollen, auch wenn es moralisch verwerflich ist.

nicht wirklich was aus der Katastrophe gelernt hat?

Franke, Donnerstag, 24.07.2025, 14:59 (vor 136 Tagen) @ VM

Am schlimmsten ist das Versagen des Rechtsstaats in dieser Sache.


Weiß nicht, ob man da von einem Versagen des Rechtstaats sprechen kann, aber befriedigend ist es sicherlich nicht, dass niemand für diese Katastrophe die Verantwortung übernommen hat bzw. übernehmen musste. Auch die Fehler der Polizei hatten ja keine wirklichen Folgen. Und wenn ich mir anschaue, wie die Polizei teilweise bei größeren Menschenansammlungen agiert, habe ich manchmal das Gefühl, dass sie nicht wirklich was aus der Katastrophe gelernt hat.


Ich hatte dann mal den Eindruck, jetzt guckt man beim popeligsten Feuerwehrfest mit 200 Besuchern genau hin und vieles findet nicht statt wegen der Sicherheitsanforderungen.

nicht wirklich was aus der Katastrophe gelernt hat?

VM ⌂, Lüdinghausen, Freitag, 25.07.2025, 09:40 (vor 135 Tagen) @ Franke

Die gestiegenen Sicherheitanforderungen sind nach meinem Empfinden nicht das Resultat der Katastrophe von Duisburg, sondern diverser Terroranschläge.

Meine Kritik geht eher dahin, dass die Polizei durch ihre Taktiken und Handlungen immer noch gefährlicher Situationen kreiert, die ähnlich wie in Duisburg vor 15 Jahren enden können. Gerade bei Hochrisikospielen kann man das immer wieder bewundern. Vor Jahren haben sie ja mal beim Derby die Idee gehabt, den Stadionvorplatz mit Mannschaftswagen vollzuparken, damit die Blauen direkt aus dem Gästeblock zum Parkplatz geleitet werden konnten, ohne sich mit den BVB-Fans zu vermischen. Das war ein solides Gedrängel nach dem Spiel.

Loveparade Katastrophe Duisburg..... heute 15 Jahre her

Ulrich, Donnerstag, 24.07.2025, 10:49 (vor 136 Tagen) @ SpielDesJahrhunderts

Am schlimmsten ist das Versagen des Rechtsstaats in dieser Sache.

Nein. Der Rechtsstaat hat nicht versagt. Es gab nicht "den Schuldigen", das hat die juristische Aufarbeitung ergeben.

Loveparade Katastrophe Duisburg..... heute 15 Jahre her

pactum Trotmundense, Syburg, Donnerstag, 24.07.2025, 12:16 (vor 136 Tagen) @ Ulrich

Am schlimmsten ist das Versagen des Rechtsstaats in dieser Sache.


Nein. Der Rechtsstaat hat nicht versagt. Es gab nicht "den Schuldigen", das hat die juristische Aufarbeitung ergeben.

Kann man drüber streiten. Die juristische Aufarbeitung hat ergeben, dass nach dem deutschen Recht nicht eine Einzelperson eine juristische Schuld hatte. Zum Rechtsstaat gehören aber auch die Gesetze nach denen die Justiz diese Aufarbeitung durchführt. Zudem sagt niemand, dass es "den Schuldigen" geben musste. Es können durchaus auch "die Schuldigen" sein, eine Gemeinschaftsproduktion. Zumindest die Stadt Duisburg als juristische Person war verantwortlich.

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