Der Niveauunterschied war schon vor dem Spiel jedem klar. Warum dann nicht Catenaccio? (BVB)

koom, Freitag, 07.11.2025, 13:49 (vor 29 Tagen) @ Will Kane

Das erste was ich dachte als ich die Worte von Kovač las war: Dass wir nicht das Niveau von ManCity haben war allen vor diesem Spiel völlig klar. Warum haben wir dann nicht versucht, ManCity im Spiel auf unser Niveau herunterzuziehen?

Das hängt davon ab, was man versucht zu erzielen.

Pure Spekulation meinerseits: Ich glaube, Kovac ist von seiner Grundmechanik auf dem Platz brutal überzeugt. Die Formation bietet alles, um den Bus zu parken, aber auch um vorne aufs Tor zu drücken. Ein großer Umbau davon würde aus seiner Sicht nicht die Sicherheit erhöhen, aber vielleicht Unsicherheit reinbringen.

Zudem: Geht er mit der "normalen Herangehensweise" in das Spiel, dann macht er einen Streßtest für ein ebensolches. Die Spieler sind einerseits sicher und komfortabel, weil sie wissen, wo sie und ihre Mitspieler sind, was die Automatismen sind. Aber sie bemerken, das die gegnerische Qualität dafür sorgt, dass alle viel mehr gefordert werden, weil mehr Attacken durchkommen als sonst.

Diese (Über-)Forderung kann neue Reize setzen. Spieler, die noch im Spiel Korrekturen vornehmen. Oder die danach im Training neue Dinge einfordern oder einbringen, um für das nächste Aufeinandertreffen dieser Art mehr Optionen zu haben.

Das ist spekulation, schon fast Spindoctoring. Ich weiss nicht, welche Gründe Kovac bewusst hatte. Aber es macht durchaus Sinn, es vielfältiger zu betrachten.

Wilder Gedanke: "Das Wunder von Bern". Auf Ungarn treffen, sich abschlachten lassen, aber Tore erzielen. Im Finale dann die Schlüsse aus der Niederlage ziehen, die Schwächen abstellen und die Stärken bewahren. Das Spiel gegen ManCity war nicht bedeutungslos, aber entschieden wurde da nichts.