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GDL Streik 24.01. - 29.01. (Sonstiges)

Diabolus, BRV / Block 38, Montag, 22.01.2024, 08:30 (vor 98 Tagen)

Die Lokführergewerkschaft GDL hat die Beschäftigten der Deutschen Bahn zum nächsten Streik aufgerufen. Dieser werde im Personenverkehr am Mittwoch um 2 Uhr beginnen und bis Montag kommender Woche um 18 Uhr andauern, teilte die Gewerkschaft mit.

https://www.ndr.de/nachrichten/info/Lokfuehrergewerkschaft-GDL-ruft-zum-naechsten-Streik-bei-der-Bahn-auf,bahnstreik1238.html

Es ist mal wieder soweit, die GDL streikt, und es trifft unser Heimspiel am Wochenende ja nun auch.

Beim Streik im Dezember hatte es mich auch getroffen, da wäre ich am Freitag nach Dortmund gefahren statt erst am Spieltag, da bin ich dann, durch Kulanzregelung der Bahn, am Samstag gefahren mit dem gleichen Ticket.

Nun steht bei der Bahn ja immer folgendes:

Alle Fahrgäste, die ihre für Mittwoch, 24.01.2024 bis Montag, 29.01.2024 geplante Reise aufgrund des Streiks der GDL verschieben möchten, können ihr Ticket zu einem späteren Zeitpunkt nutzen.

https://www.bahn.de/service/fahrplaene/aktuell

Wie ist dieser spätere Zeitpunkt definiert? Ist das nun nur ein paar Tage später, oder gar bis zu einem Jahr später? Ich würde sonst meine beiden Tickets (ich reise am Samstag an und Sonntag zurück) für das Freiburg Heimspiel zwei Wochen später nutzen... Klar, ich könnte mir auch die Tickets erstatten lassen und neue kaufen, aber wäre diese spätere Nutzung möglich?

GDL-Bahn Tarifverhandlungen geplatzt

markus, Donnerstag, 29.02.2024, 17:27 (vor 59 Tagen) @ Diabolus
bearbeitet von markus, Donnerstag, 29.02.2024, 17:30

Die GDL wird Montag eine PK abhalten. Die Tarifverhandlungen sind wohl geplatzt. Die deutsche Bahn hat Informationen der Bildzeitung durchgesteckt um gezielt Stimmung zu machen.

Wie allseits bekannt, gibt die GDL der BILD seit Jahren keinerlei Interviews oder Hintergrundinformationen. Nunmehr veröffentlicht gerade dieses Medium, wie immer tendenziös und schon vorab schuldzuweisend, sämtliche Details zum Tagungsort als auch zur Beteiligung von Dritten, obwohl zwischen allen Beteiligten Vertraulichkeit vereinbart wurde! Diese Informationen sind gezielt vom DB-Management durchgestochen worden, um es dann der
Gewerkschaftsseite anzuhängen.

https://www.gdl.de/aktuelles/news/gdl-nimmt-stellung-zu-tarifverhandlungen-mit-der-db/

GDL-Bahn Tarifverhandlungen geplatzt

Schnippelbohne, Bauernland, Donnerstag, 29.02.2024, 17:51 (vor 59 Tagen) @ markus

Die GDL wird Montag eine PK abhalten. Die Tarifverhandlungen sind wohl geplatzt. Die deutsche Bahn hat Informationen der Bildzeitung durchgesteckt um gezielt Stimmung zu machen.

Wie allseits bekannt, gibt die GDL der BILD seit Jahren keinerlei Interviews oder Hintergrundinformationen. Nunmehr veröffentlicht gerade dieses Medium, wie immer tendenziös und schon vorab schuldzuweisend, sämtliche Details zum Tagungsort als auch zur Beteiligung von Dritten, obwohl zwischen allen Beteiligten Vertraulichkeit vereinbart wurde! Diese Informationen sind gezielt vom DB-Management durchgestochen worden, um es dann der
Gewerkschaftsseite anzuhängen.

https://www.gdl.de/aktuelles/news/gdl-nimmt-stellung-zu-tarifverhandlungen-mit-der-db/

Ich ergänze im ersten Absatz ein „angeblich“. Das ist die Version der GDL. Natürlich würde die GDL (genauso wie die Bahn) nicht Informationslecks an die Medien zugeben.

Ver.di ruft in fast allen Bundesländern zu Warnstreiks im ÖPNV auf

Abseits, Montag, 29.01.2024, 18:24 (vor 90 Tagen) @ Diabolus

Im öffentlichen Personennahverkehr kommt es am Freitag fast deutschlandweit zu Einschränkungen. Zu der Aktion hat die Gewerkschaft Ver.di aufgerufen.

Der BVB spielt am Freitag in Heidenheim.

https://www.spiegel.de/wirtschaft/ver-di-ruft-in-fast-allen-bundeslaendern-zu-warnstreiks-im-oepnv-am-freitag-auf-a-423bc537-12c4-4a50-9c79-9548f2058d8f

Seufz

herrNick, Montag, 29.01.2024, 19:01 (vor 90 Tagen) @ Abseits

Lehre der letzten Wochen: nur auf das eigene Auto kann ich mich verlassen.

Seufz

Lordran, Montag, 29.01.2024, 19:38 (vor 90 Tagen) @ herrNick

Lehre der letzten Wochen: nur auf das eigene Auto kann ich mich verlassen.

Tja so sieht’s leider aus. Ich würde aktuell never ever eine Reise mit der Deutschen Bahn planen.
Und eigentlich wollte man ja ursprünglich das genaue Gegenteil erreichen.

GDL schießt gegen die FDP

markus, Montag, 29.01.2024, 17:57 (vor 90 Tagen) @ Diabolus

Die FDP fabuliert auf ihrer Homepage über KI im Bahnverkehr. Die GDL schießt süffisant zurück.


Defekte Klimaanlagen, Toiletten, Kaffeemaschinen und der Ausfall ganzer Züge durch elektronische Probleme sind nur einige Beispiele. Und Sie träumen von autonomen Zügen? Würden die Medien nicht über die angekündigten Streiks berichten, wüsste niemand ob die GDL streikt, oder es sich um einen normalen Bahnalltag handelt.
(…)
Fangen Sie doch mit KI-Einsatz dort an, wo Sie sehr kurzfristig, die wahrscheinlich größten Erfolge erzielen können, nämlich im Verkehrsministerium, wie uns die letzten Jahrzehnte gezeigt haben.

https://www.gdl.de/aktuelles/news/ki-statt-lokomotivfuehrer-absurd-und-realitaetsfern/

GDL schießt gegen die FDP

Fisheye, Montag, 29.01.2024, 18:24 (vor 90 Tagen) @ markus

Die FDP fabuliert auf ihrer Homepage über KI im Bahnverkehr. Die GDL schießt süffisant zurück.


Defekte Klimaanlagen, Toiletten, Kaffeemaschinen und der Ausfall ganzer Züge durch elektronische Probleme sind nur einige Beispiele. Und Sie träumen von autonomen Zügen? Würden die Medien nicht über die angekündigten Streiks berichten, wüsste niemand ob die GDL streikt, oder es sich um einen normalen Bahnalltag handelt.
(…)
Fangen Sie doch mit KI-Einsatz dort an, wo Sie sehr kurzfristig, die wahrscheinlich größten Erfolge erzielen können, nämlich im Verkehrsministerium, wie uns die letzten Jahrzehnte gezeigt haben.

https://www.gdl.de/aktuelles/news/ki-statt-lokomotivfuehrer-absurd-und-realitaetsfern/

Wo sie Recht haben, haben sie Recht.

Dieser KI Unsinn den die FDP da verzapft hat ist wirklich hanebüchend

GDL schießt gegen die FDP

Ulrich, Montag, 29.01.2024, 18:36 (vor 90 Tagen) @ Fisheye

Die FDP fabuliert auf ihrer Homepage über KI im Bahnverkehr. Die GDL schießt süffisant zurück.


Defekte Klimaanlagen, Toiletten, Kaffeemaschinen und der Ausfall ganzer Züge durch elektronische Probleme sind nur einige Beispiele. Und Sie träumen von autonomen Zügen? Würden die Medien nicht über die angekündigten Streiks berichten, wüsste niemand ob die GDL streikt, oder es sich um einen normalen Bahnalltag handelt.
(…)
Fangen Sie doch mit KI-Einsatz dort an, wo Sie sehr kurzfristig, die wahrscheinlich größten Erfolge erzielen können, nämlich im Verkehrsministerium, wie uns die letzten Jahrzehnte gezeigt haben.

https://www.gdl.de/aktuelles/news/ki-statt-lokomotivfuehrer-absurd-und-realitaetsfern/


Wo sie Recht haben, haben sie Recht.

Dieser KI Unsinn den die FDP da verzapft hat ist wirklich hanebüchend

Wobei dem Autonomen Fahren auf der Schiene durchaus die Zukunft gehören dürfte. Das Problem ist aber, das die Bahn nicht einmal im 21. Jahrhundert angekommen ist. Es gibt einen riesigen Instandhaltungs- und Investitionsstau. Auf einem Teil der Strecken sind nicht einmal Sicherheitssysteme verbaut, die eigentlich seit vielen Jahrzehnten Standard sein sollten. Nur deshalb hätte beinahe vor vier Jahren das Dialekt-Kauderwelsch in Bayern beinahe zu einem verheerenden Unfall geführt.

Verkehr - Garmisch-Partenkirchen: "nix davo gewisst": Wortwahl Mitursache von Beinahe-Unfall (Süddeutsche Zeitung vom 23.01.2024)

GDL schießt gegen die FDP

Nike79, Münster, Montag, 29.01.2024, 18:28 (vor 90 Tagen) @ Fisheye

Die FDP fabuliert auf ihrer Homepage über KI im Bahnverkehr. Die GDL schießt süffisant zurück.


Defekte Klimaanlagen, Toiletten, Kaffeemaschinen und der Ausfall ganzer Züge durch elektronische Probleme sind nur einige Beispiele. Und Sie träumen von autonomen Zügen? Würden die Medien nicht über die angekündigten Streiks berichten, wüsste niemand ob die GDL streikt, oder es sich um einen normalen Bahnalltag handelt.
(…)
Fangen Sie doch mit KI-Einsatz dort an, wo Sie sehr kurzfristig, die wahrscheinlich größten Erfolge erzielen können, nämlich im Verkehrsministerium, wie uns die letzten Jahrzehnte gezeigt haben.

https://www.gdl.de/aktuelles/news/ki-statt-lokomotivfuehrer-absurd-und-realitaetsfern/


Wo sie Recht haben, haben sie Recht.

Dieser KI Unsinn den die FDP da verzapft hat ist wirklich hanebüchend

Wahrscheinlich war eine Delegation der FDP in China und hat sich Vorzeige-Bahnprojekte zeigen lassen.

Von denen ist allerdings Niemand in den letzten Jahren freitags in den RE7 gestiegen.

Spiegel Eilmeldung: Bahnstreik endet Sonntag - Bahn und GDL verhandeln ab 05. Februar wieder

Pa1n, Samstag, 27.01.2024, 14:20 (vor 92 Tagen) @ Diabolus
bearbeitet von Pa1n, Samstag, 27.01.2024, 14:31

Pressemitteilung der GDL | Verhandlungen zwischen 05.02. - 03.02.2024

Pa1n, Samstag, 27.01.2024, 18:55 (vor 92 Tagen) @ Pa1n

Zur Durchführung der Verhandlungen haben sich die Tarifvertragsparteien eine Frist vom 5. Februar bis 3. März 2024 gesetzt. In diesem Zeitraum herrscht Friedenspflicht. Bis zum Abschluss der Verhandlungen erfolgt keine Kommunikation. Alle Inhalte, Zwischenstand, Zwischenergebnisse etc. unterliegen der strengen Vertraulichkeit und werden nicht nach außen getragen.

Pressemitteilung | GDL.de

Anscheinend hat die Bahn schriftlich versichert, über sämtliche Kernforderungen zu verhandeln.

Hier erzählen Lokführer, warum sie streiken

markus, Donnerstag, 25.01.2024, 21:29 (vor 94 Tagen) @ Diabolus

Wahrlich, ich sage Euch, es kommt das Jahr, da kein Zug mehr fährt!

Franke, Donnerstag, 25.01.2024, 12:20 (vor 94 Tagen) @ Diabolus

Wahrlich, ich sage Euch, es kommt das Jahr, da kein Zug mehr fährt!
Wegen maroder Netze, veralteter Technik, defektem Material, Streiks
und den sehr gut bekannten alten Kameraden Frühling (Hochwasser),
Sommer (Hitze), Herbst (Stürme) und Winter (Kälte, Schnee).

Aber hey, die Mitarbeiter sind zufrieden und Frauen werden gefördert.
Das ist doch einen Bonus für die Vorstände wert. Und wenn der Bonus
erst verspätet gezahlt werden kann, weil es dem Unternehmen gerade
besonders schlecht geht und es besonders viel Geld vom Staat braucht,
dann gibt es auf den Bonus sogar noch Verspätungszinsen obendrauf!

Das können die doch nicht ernst meinen. Wo ist die versteckte Kamera?
Wann springt Hape Kerkeling aus einer Lokomotive heraus? Wo sitzt der
Kerl, der sich fragt, was er denn da jetzt noch obendrauf setzen kann?
Vielleicht: Vorstände fordern automatisierte jährliche Bonuserhöhungen?
Die allgemeine Inflation und so, Sie kennen sich aus, fühlen Sie mit?
Denkt das Führungspersonal vielleicht schon darüber nach - zu streiken?

Flixbus- und Mietwagenpreise explodieren

markus, Donnerstag, 25.01.2024, 07:10 (vor 95 Tagen) @ Diabolus

Bahnstreik: Ramelow sieht „kein schlichtungsfähiges Angebot“

markus, Donnerstag, 25.01.2024, 06:56 (vor 95 Tagen) @ Diabolus

„Ich verstehe überhaupt nicht, was die Strategie der Bahn ist“, sagte er dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ mit Blick auf den laufenden Streik. „Es gibt kein schlichtungsfähiges Angebot.“ Stattdessen versuche der Bahn-Vorstand immer wieder, juristisch gegen die GdL vorzugehen. „Das Ziel ist offenbar, die GDL kaputtzumachen“, sagte der Linken-Politiker. „Das macht sie aber erst recht zu einer Kampforganisation. Ich kann da nur verblüfft den Kopf schütteln.“

https://www.oldenburger-onlinezeitung.de/nachrichten/bahnstreik-ramelow-sieht-kein-schlichtungsfaehiges-angebot-120688.html

Bahnstreik: Ramelow sieht „kein schlichtungsfähiges Angebot“

Ulrich, Donnerstag, 25.01.2024, 11:14 (vor 94 Tagen) @ markus

„Ich verstehe überhaupt nicht, was die Strategie der Bahn ist“, sagte er dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ mit Blick auf den laufenden Streik. „Es gibt kein schlichtungsfähiges Angebot.“ Stattdessen versuche der Bahn-Vorstand immer wieder, juristisch gegen die GdL vorzugehen. „Das Ziel ist offenbar, die GDL kaputtzumachen“, sagte der Linken-Politiker. „Das macht sie aber erst recht zu einer Kampforganisation. Ich kann da nur verblüfft den Kopf schütteln.“

https://www.oldenburger-onlinezeitung.de/nachrichten/bahnstreik-ramelow-sieht-kein-schlichtungsfaehiges-angebot-120688.html

Der "Elefant im Raum" scheint mir bei diesem Tarifkonflikt die von der GdL gegründete Lokführer-Genossenschaft zu sein, die Personal an Bahnunternehmen verleihen möchte. Die GdL fordert aktuell wohl, die Kündigungsfrist für Arbeitnehmer auf vier Wochen zu verkürzen. Würde sie das durchsetzen, dann könnte die Bahn quasi von einem Monat auf den nächsten ohne ausreichend Personal dastehen und müsste dann quasi jeden Preis zahlen, der von der Genossenschaft diktiert würde. Das hat das Klima zusätzlich deutlich vergiftet. Die Bahn hat auf stur geschaltet und erwartet massive Zugeständnisse von der Gewerkschaft, bevor sie ihrerseits beim Angebot deutlich zulegt.

Bahnstreik: Ramelow sieht „kein schlichtungsfähiges Angebot“

markus, Donnerstag, 25.01.2024, 16:58 (vor 94 Tagen) @ Ulrich

„Ich verstehe überhaupt nicht, was die Strategie der Bahn ist“, sagte er dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ mit Blick auf den laufenden Streik. „Es gibt kein schlichtungsfähiges Angebot.“ Stattdessen versuche der Bahn-Vorstand immer wieder, juristisch gegen die GdL vorzugehen. „Das Ziel ist offenbar, die GDL kaputtzumachen“, sagte der Linken-Politiker. „Das macht sie aber erst recht zu einer Kampforganisation. Ich kann da nur verblüfft den Kopf schütteln.“

https://www.oldenburger-onlinezeitung.de/nachrichten/bahnstreik-ramelow-sieht-kein-schlichtungsfaehiges-angebot-120688.html


Der "Elefant im Raum" scheint mir bei diesem Tarifkonflikt die von der GdL gegründete Lokführer-Genossenschaft zu sein, die Personal an Bahnunternehmen verleihen möchte. Die GdL fordert aktuell wohl, die Kündigungsfrist für Arbeitnehmer auf vier Wochen zu verkürzen. Würde sie das durchsetzen, dann könnte die Bahn quasi von einem Monat auf den nächsten ohne ausreichend Personal dastehen und müsste dann quasi jeden Preis zahlen, der von der Genossenschaft diktiert würde. Das hat das Klima zusätzlich deutlich vergiftet. Die Bahn hat auf stur geschaltet und erwartet massive Zugeständnisse von der Gewerkschaft, bevor sie ihrerseits beim Angebot deutlich zulegt.

Wobei es eigentlich sogar richtig wäre, dass Leihbeschäftigte mehr Geld verdienen als die Stammbeschäftigten. Das ist zum Beispiel in Frankreich flächendeckend der Fall. Da gibt es equal Pay + 10% Aufschlag für das höhere Risiko. Ich wüsste daher nicht, was dagegen spricht, so etwas zu machen und dadurch das Lohnniveau nach oben zu treiben.

Problematischer finde ich die Leihbuden, die weniger zahlen, was leider eher die Regel ist. Denn das führt dazu, dass das Lohnniveau eher sinkt und Leih- sowie Stammbeschäftigte untereinander ausgespielt werden.

Bahnstreik: Ramelow sieht „kein schlichtungsfähiges Angebot“

Taifun, Ingolstadt, Donnerstag, 25.01.2024, 20:20 (vor 94 Tagen) @ markus

Und die Mehrkosten durch dieses Konstrukt zahlt der Bürger und die Gewerkschaft kassiert als Mittelsmann einen Großteil des Unterschied und versucht ein Monopol aufzubauen.

Bahnstreik: Ramelow sieht „kein schlichtungsfähiges Angebot“

markus, Donnerstag, 25.01.2024, 20:40 (vor 94 Tagen) @ Taifun

Und die Mehrkosten durch dieses Konstrukt zahlt der Bürger und die Gewerkschaft kassiert als Mittelsmann einen Großteil des Unterschied und versucht ein Monopol aufzubauen.

Ich stell mir das gerade witzig vor. Ich gründe ein Zeitarbeitsunternehmen und biete 50% mehr Lohn als die Konkurrenz. Sicher gäbe es genügend Leute, die dafür arbeiten würden. Nur würde ich keinen Entleiher finden, der meine teuren Leute haben wollte. Die Entleiher werden weiter mit den ganzen Billigbuden arbeiten. Und genau das ist der Punkt: Die Bahn muss doch gar nicht diese Leute beschäftigen. Oder ist der Markt so extrem leergefegt, dass es nicht anders geht? Dann spricht das ja noch mehr dafür, dass die Forderungen der GDL berechtigt sind und die Bedingungen einfach nicht attraktiv genug sind. Und dann sind doch auch bessere Bedingungen für Leihbeschäftigte absolut gerechtfertigt.

In der Vergangenheit regelte der Markt immer zugunsten der Beschäftigten. Das Blatt dreht sich gerade.

Bahnstreik: Ramelow sieht „kein schlichtungsfähiges Angebot“

Taifun, Ingolstadt, Donnerstag, 25.01.2024, 20:46 (vor 94 Tagen) @ markus

Natürlich ist der Markt nicht nur leergefegt, sondern es gibt nur einen großen Arbeitgeber. Das die Gewerkschaft nun alle Lokführer auffordert zu kündigen und dann die Mitarbeiter wieder anzubieten ist ein move, den ich als Ausnutzung eines Monopols ansehen würde. Und das ist das erklärte Ziel der GDL-Verleihgesellschaft.

Bahnstreik: Ramelow sieht „kein schlichtungsfähiges Angebot“

markus, Donnerstag, 25.01.2024, 20:58 (vor 94 Tagen) @ Taifun

Natürlich ist der Markt nicht nur leergefegt, sondern es gibt nur einen großen Arbeitgeber. Das die Gewerkschaft nun alle Lokführer auffordert zu kündigen und dann die Mitarbeiter wieder anzubieten ist ein move, den ich als Ausnutzung eines Monopols ansehen würde. Und das ist das erklärte Ziel der GDL-Verleihgesellschaft.

Ein Monopol hat doch eigentlich nur die Bahn. Die kann einfach einseitig bestimmen, mit welchen der zahlreichen Verleihern sie Verträge abschließt. Sie muss einfach nur keine Verträge mit der neuen Leihbude abschließen, dann ist der Laden schnell Geschichte, weil ohne Einsatzmöglichkeit keine Löhne gezahlt werden können.

Natürlich versuchen sie Mitarbeitende mit besseren Bedingungen abzuwerben. Aber das ist in einem Markt doch absolut üblich. Die Bahn hätte zudem ja auch die Möglichkeit ebenfalls eine (konzerninterne) Leihbude und in Konkurrenz zu treten. Oder wie gesagt, einfach keinen Vertrag unterschreiben und den Laden direkt in die Insolvenz schicken.

Bahnstreik: Ramelow sieht „kein schlichtungsfähiges Angebot“

Taifun, Ingolstadt, Donnerstag, 25.01.2024, 21:02 (vor 94 Tagen) @ markus

75 Prozent der Lokführer sind bei der GDL. Die GDL könnte 25 Prozent mehr Gehalt bieten und könnte einfach alle Lokführer aufnehmen. Die Konkurrenzgewerkschaft wäre tot und die Bahn könnt nur Mitarbeiter bei der GDL entleihen. Absolutes Monopol der GDL.

Bahnstreik: Ramelow sieht „kein schlichtungsfähiges Angebot“

Ulrich, Donnerstag, 25.01.2024, 17:12 (vor 94 Tagen) @ markus

„Ich verstehe überhaupt nicht, was die Strategie der Bahn ist“, sagte er dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ mit Blick auf den laufenden Streik. „Es gibt kein schlichtungsfähiges Angebot.“ Stattdessen versuche der Bahn-Vorstand immer wieder, juristisch gegen die GdL vorzugehen. „Das Ziel ist offenbar, die GDL kaputtzumachen“, sagte der Linken-Politiker. „Das macht sie aber erst recht zu einer Kampforganisation. Ich kann da nur verblüfft den Kopf schütteln.“

https://www.oldenburger-onlinezeitung.de/nachrichten/bahnstreik-ramelow-sieht-kein-schlichtungsfaehiges-angebot-120688.html


Der "Elefant im Raum" scheint mir bei diesem Tarifkonflikt die von der GdL gegründete Lokführer-Genossenschaft zu sein, die Personal an Bahnunternehmen verleihen möchte. Die GdL fordert aktuell wohl, die Kündigungsfrist für Arbeitnehmer auf vier Wochen zu verkürzen. Würde sie das durchsetzen, dann könnte die Bahn quasi von einem Monat auf den nächsten ohne ausreichend Personal dastehen und müsste dann quasi jeden Preis zahlen, der von der Genossenschaft diktiert würde. Das hat das Klima zusätzlich deutlich vergiftet. Die Bahn hat auf stur geschaltet und erwartet massive Zugeständnisse von der Gewerkschaft, bevor sie ihrerseits beim Angebot deutlich zulegt.


Wobei es eigentlich sogar richtig wäre, dass Leihbeschäftigte mehr Geld verdienen als die Stammbeschäftigten. Das ist zum Beispiel in Frankreich flächendeckend der Fall. Da gibt es equal Pay + 10% Aufschlag für das höhere Risiko. Ich wüsste daher nicht, was dagegen spricht, so etwas zu machen und dadurch das Lohnniveau nach oben zu treiben.

Problematischer finde ich die Leihbuden, die weniger zahlen, was leider eher die Regel ist. Denn das führt dazu, dass das Lohnniveau eher sinkt und Leih- sowie Stammbeschäftigte untereinander ausgespielt werden.

Der Punkt ist, die Lokführergewerkschaft will nicht nur als Gewerkschaft, sondern auch als konkurrierendes Unternehmen auf dem Markt agieren. Und das scheint mir durchaus problematisch zu sein. Zudem dürfte man davon träumen, so eine Art Monopolstellung aufzubauen. Die Gewerkschaft vertritt die Lokführer nicht mehr (nur) als Gewerkschaft, sondern die werden Mitgesellschafter am Unternehmen "Lokführerverleihgenossenschaft".

Bahnstreik: Ramelow sieht „kein schlichtungsfähiges Angebot“

markus, Donnerstag, 25.01.2024, 19:18 (vor 94 Tagen) @ Ulrich

„Ich verstehe überhaupt nicht, was die Strategie der Bahn ist“, sagte er dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ mit Blick auf den laufenden Streik. „Es gibt kein schlichtungsfähiges Angebot.“ Stattdessen versuche der Bahn-Vorstand immer wieder, juristisch gegen die GdL vorzugehen. „Das Ziel ist offenbar, die GDL kaputtzumachen“, sagte der Linken-Politiker. „Das macht sie aber erst recht zu einer Kampforganisation. Ich kann da nur verblüfft den Kopf schütteln.“

https://www.oldenburger-onlinezeitung.de/nachrichten/bahnstreik-ramelow-sieht-kein-schlichtungsfaehiges-angebot-120688.html


Der "Elefant im Raum" scheint mir bei diesem Tarifkonflikt die von der GdL gegründete Lokführer-Genossenschaft zu sein, die Personal an Bahnunternehmen verleihen möchte. Die GdL fordert aktuell wohl, die Kündigungsfrist für Arbeitnehmer auf vier Wochen zu verkürzen. Würde sie das durchsetzen, dann könnte die Bahn quasi von einem Monat auf den nächsten ohne ausreichend Personal dastehen und müsste dann quasi jeden Preis zahlen, der von der Genossenschaft diktiert würde. Das hat das Klima zusätzlich deutlich vergiftet. Die Bahn hat auf stur geschaltet und erwartet massive Zugeständnisse von der Gewerkschaft, bevor sie ihrerseits beim Angebot deutlich zulegt.


Wobei es eigentlich sogar richtig wäre, dass Leihbeschäftigte mehr Geld verdienen als die Stammbeschäftigten. Das ist zum Beispiel in Frankreich flächendeckend der Fall. Da gibt es equal Pay + 10% Aufschlag für das höhere Risiko. Ich wüsste daher nicht, was dagegen spricht, so etwas zu machen und dadurch das Lohnniveau nach oben zu treiben.

Problematischer finde ich die Leihbuden, die weniger zahlen, was leider eher die Regel ist. Denn das führt dazu, dass das Lohnniveau eher sinkt und Leih- sowie Stammbeschäftigte untereinander ausgespielt werden.


Der Punkt ist, die Lokführergewerkschaft will nicht nur als Gewerkschaft, sondern auch als konkurrierendes Unternehmen auf dem Markt agieren. Und das scheint mir durchaus problematisch zu sein. Zudem dürfte man davon träumen, so eine Art Monopolstellung aufzubauen. Die Gewerkschaft vertritt die Lokführer nicht mehr (nur) als Gewerkschaft, sondern die werden Mitgesellschafter am Unternehmen "Lokführerverleihgenossenschaft".

Ja, aber wo genau ist das Problem?

Für mich sieht das so aus: Es ist eine Genossenschaft gegründet worden. Das sieht für mich zumindest auf den ersten Blick nach einer sauberen Trennung aus, falls die überhaupt erforderlich ist. Ich sehe keine Interessenkonflikte. Sowohl die Gewerkschaft als auch die Genossenschaft beabsichtigen faire Arbeitsbedingungen für Lokführer. Dass Arbeitnehmer auch Anteile erwerben können, ist auch nicht ungewöhnlich, etwa in Form von Vorzugsaktien. Und dass Gewerkschaften gleichzeitig auch Arbeitgeber sind, ist ja auch üblich, da sie jede Menge eigene Mitarbeitende beschäftigen. Aber hier ist es ja sogar eine gesonderte Genossenschaft und hat nicht unmittelbar die GDL. Wenn die Genossenschaft eine Arbeitnehmerüberlassungslizenz hat, dürfte das für die Rechtmäßigkeit sprechen. Die Bahn ist ja auch gar nicht gezwungen, die Leute zu entleihen. Sie können auch andere bei anderen Verleihern anfragen. Der Markt regelt ;-)

Bahnstreik: Ramelow sieht „kein schlichtungsfähiges Angebot“

MarcBVB, עַם יִשְׂרָאֵל חַי, Donnerstag, 25.01.2024, 19:45 (vor 94 Tagen) @ markus

Es gibt Probleme mit der Tariffähigkeit, wenn du sowohl Arbeitgeber als auch Gewerkschaft bist. Die Sache ist juristisch gar nicht so unspannend.

Bahnstreik: Ramelow sieht „kein schlichtungsfähiges Angebot“

markus, Donnerstag, 25.01.2024, 20:00 (vor 94 Tagen) @ MarcBVB

Es gibt gute Argumente, die für die Zulässigkeit sprechen. Das BAG hat die Gegnerfreiheit deshalb verlangt, um eine Schwächung der Gewerkschaften zu verhindern. Hier findet doch aber klar eine Stärkung statt.

Ähnlich ist es bei der vom BAG verlangten Gegnerunabhängigkeit.

https://kliemt.blog/2024/01/09/der-tarifstreit-zwischen-der-deutschen-bahn-und-der-gdl-nimmt-an-fahrt-auf-schafft-die-gdl-sich-selbst-ab/#:~:text=Feststellun...

Die taz lässt fünf Bahnmitarbeiter zu Wort kommen

bigfoot49, Leipzig, Donnerstag, 25.01.2024, 06:44 (vor 95 Tagen) @ Diabolus

https://taz.de/Bahn-Angestellte-ueber-den-Streik/!5984520/


Sollte sich der ein oder andere vielleicht mal durchlesen, der das als reine Weselsky-Tour abtut…

Wenn die Lokführer noch einen Motivationsbooster gebraucht haben sollten,

Franke, Donnerstag, 25.01.2024, 16:15 (vor 94 Tagen) @ bigfoot49

dann haben den die Vorstände geliefert.

Die dürfen sich gerne mit Weselsky zusammen zurückziehen.

Wenn Weselskys "Denkmal" darin bestehen sollte, dass künftig dieses Unternehmen/diese Branche nicht mehr abwechselnd von mehreren Gewerkschaften bestreikt werden kann, dann wäre das kein Schaden. Man stelle sich vor, in der Gastronomie streiken mal die Köche, mal die Kellner und nochmal wann anders die Leute am Ausschank.

Wenn die Lokführer noch einen Motivationsbooster gebraucht haben sollten,

HoschUn, Ort, Donnerstag, 25.01.2024, 18:56 (vor 94 Tagen) @ Franke

dann haben den die Vorstände geliefert.

Die dürfen sich gerne mit Weselsky zusammen zurückziehen.

Wenn Weselskys "Denkmal" darin bestehen sollte, dass künftig dieses Unternehmen/diese Branche nicht mehr abwechselnd von mehreren Gewerkschaften bestreikt werden kann, dann wäre das kein Schaden. Man stelle sich vor, in der Gastronomie streiken mal die Köche, mal die Kellner und nochmal wann anders die Leute am Ausschank.

Vielleicht würden diese Leute dann auch Gehälter bekommen die mehr als nur klassischer Niedriglohnsektor sind. Also eigentlich eine gute Idee...

Wenn die Lokführer noch einen Motivationsbooster gebraucht haben sollten,

Oleoleole, Donnerstag, 25.01.2024, 21:07 (vor 94 Tagen) @ HoschUn

Meinst Du Gastro? Unterhalte Dich mal mit ein paar Service Leuten, vierstellig Trinkgeld (netto) ist keine Seltenheit

Wenn die Lokführer noch einen Motivationsbooster gebraucht haben sollten,

Garum, Bornum am Harz, Montag, 29.01.2024, 18:41 (vor 90 Tagen) @ Oleoleole

Meinst Du Gastro? Unterhalte Dich mal mit ein paar Service Leuten, vierstellig Trinkgeld (netto) ist keine Seltenheit

Ich habe 40 Jahre Gastro auf den Buckel, vierstelliges Trinkgeld gibt es mit Chance auf dem Oktoberfest , mit Glück auf Saison. Ja ist eine Seltenheit.

Wenn die Lokführer noch einen Motivationsbooster gebraucht haben sollten,

Davja89, Montag, 29.01.2024, 18:31 (vor 90 Tagen) @ Oleoleole
bearbeitet von Davja89, Montag, 29.01.2024, 18:45

Wer kennt sie nicht die ganzen Kellner und Köche die die großen Einzelhäuser in den Vororten bevölkern :D

Natürlich kann man davon leben. Und wenn du richtig gut bist auch durchaus vernünftig.

Aber im Normalfall gehören Gastro und sonstige Dienstleistungen nicht zu den Berufen wo du dich dumm und dusselig verdienst.
Inbesondere wenn man die Arbeitszeiten und Belastung dagegen rechnet.

Die taz lässt fünf Bahnmitarbeiter zu Wort kommen

majae, Muc, Donnerstag, 25.01.2024, 15:32 (vor 94 Tagen) @ bigfoot49

https://taz.de/Bahn-Angestellte-ueber-den-Streik/!5984520/


Sollte sich der ein oder andere vielleicht mal durchlesen, der das als reine Weselsky-Tour abtut…

Danke für den Link, wirklich interessant. Ich fahr ja häufiger mit der Bahn und mir ist da schon allerlei selbst verschuldeter Blödsinn passiert, aber noch nie hatte ich in der all der Zeit ein schlechtes Erlebnis mit einem der Mitarbeiter, ob das Boardpersonal im Zug, im Boardbistro, im Service-Point oder telefonisch. Da wird einem eigentlich immer versucht schnell und unkompliziert zu helfen. Wenn man bedenkt, wie da die Leute teilweise auf dem Zahnfleisch gehen und sicherlich auch oft und viel unberechtigt von Kunden angemault werden, finde ich das schon ziemlich erstaunlich.

Die taz lässt fünf Bahnmitarbeiter zu Wort kommen

MarcBVB, עַם יִשְׂרָאֵל חַי, Donnerstag, 25.01.2024, 15:40 (vor 94 Tagen) @ majae

Das ist auch meine Erfahrung. Kundendienst funktioniert bei der DB relativ gut.

Die taz lässt fünf Bahnmitarbeiter zu Wort kommen

Basti Van Basten, Romania, Donnerstag, 25.01.2024, 09:27 (vor 94 Tagen) @ bigfoot49

https://taz.de/Bahn-Angestellte-ueber-den-Streik/!5984520/


Sollte sich der ein oder andere vielleicht mal durchlesen, der das als reine Weselsky-Tour abtut…

Die Aussagen vom Zugbegleiter und dem ICE Lokführer decken sich mit meinen Erfahrungen in einem anderen Bahnunternehmen. Du hast halt ständig wechselnden Arbeitsbeginn, siehst u.U. deine Familie kaum, kriegst als Zugbegleiter ständig den Kundenfrust ab und musst als Lokführer die gesamte Fahrt hochkonzentriert sein. Mal für 30 Sekunden die Augen ausruhen is' nicht.

Das sind keine leichten Jobs und wenn man diese durch bessere Arbeitsbedingungen attraktiver machen kann für Bestandspersonal und Bewerber, dann ist doch am Ende allen geholfen.

Die taz lässt fünf Bahnmitarbeiter zu Wort kommen

Weeman, Hinterm Knauber, Donnerstag, 25.01.2024, 15:36 (vor 94 Tagen) @ Basti Van Basten

Das sind keine leichten Jobs und wenn man diese durch bessere Arbeitsbedingungen attraktiver machen kann für Bestandspersonal und Bewerber, dann ist doch am Ende allen geholfen.

Ich hab nichts gegen den Arbeitskampf. Aber bei Vollbeschäftigung ist mMn nicht allen geholfen. Dann wirds woanders eng. Bahnfahren wird halt einfach nur noch teurer.

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Scherben, Kiel, Donnerstag, 25.01.2024, 15:39 (vor 94 Tagen) @ Weeman

Das sind keine leichten Jobs und wenn man diese durch bessere Arbeitsbedingungen attraktiver machen kann für Bestandspersonal und Bewerber, dann ist doch am Ende allen geholfen.


Ich hab nichts gegen den Arbeitskampf. Aber bei Vollbeschäftigung ist mMn nicht allen geholfen. Dann wirds woanders eng. Bahnfahren wird halt einfach nur noch teurer.

Man darf die Hoffnung nicht aufgeben, aber vielleicht führt dieses ganze Drama dazu, dass man sich gesellschaftlich so langsam darüber bewusst wird, dass man kompetente Arbeitskräfte gewinnen und ausbilden muss. Und dass man ggf. eben auch mit guten Arbeitsbedingungen dafür sorgen muss, dass die Leute auch nach Deutschland kommen und hier gern arbeiten.

Die taz lässt fünf Bahnmitarbeiter zu Wort kommen

markus, Donnerstag, 25.01.2024, 17:14 (vor 94 Tagen) @ Scherben

Das sind keine leichten Jobs und wenn man diese durch bessere Arbeitsbedingungen attraktiver machen kann für Bestandspersonal und Bewerber, dann ist doch am Ende allen geholfen.


Ich hab nichts gegen den Arbeitskampf. Aber bei Vollbeschäftigung ist mMn nicht allen geholfen. Dann wirds woanders eng. Bahnfahren wird halt einfach nur noch teurer.


Man darf die Hoffnung nicht aufgeben, aber vielleicht führt dieses ganze Drama dazu, dass man sich gesellschaftlich so langsam darüber bewusst wird, dass man kompetente Arbeitskräfte gewinnen und ausbilden muss. Und dass man ggf. eben auch mit guten Arbeitsbedingungen dafür sorgen muss, dass die Leute auch nach Deutschland kommen und hier gern arbeiten.

Da habe ich die Hoffnung eigentlich schon aufgegeben. Es ist noch immer so, dass Arbeitgebende glauben, es würde ausreichen, einen Kickertisch und einen kostenlosen Obstkorb zur Verfügung zu stellen und dann fangen die Leuten schon an. Dabei interessieren sich Bewerbende gar nicht für so einen Killefit. Es zählt in erster Linie das Gehalt. Dann kommt die Arbeitszeit, die idealerweise auf nur vier Tage verteilt wird. Homeoffice wird auch immer mehr gefordert. Und wenn du das nicht bieten kannst, bekommst du die guten Leute halt nicht. Dann wird noch gejammert, weil es nur eine Handvoll Bewerbende auf bestimmte Stellenanzeigen gibt. Es regiert in den Konzernzentralen bornierter Unverstand.

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jamal_s, Donnerstag, 25.01.2024, 18:44 (vor 94 Tagen) @ markus

Das sind keine leichten Jobs und wenn man diese durch bessere Arbeitsbedingungen attraktiver machen kann für Bestandspersonal und Bewerber, dann ist doch am Ende allen geholfen.


Ich hab nichts gegen den Arbeitskampf. Aber bei Vollbeschäftigung ist mMn nicht allen geholfen. Dann wirds woanders eng. Bahnfahren wird halt einfach nur noch teurer.


Man darf die Hoffnung nicht aufgeben, aber vielleicht führt dieses ganze Drama dazu, dass man sich gesellschaftlich so langsam darüber bewusst wird, dass man kompetente Arbeitskräfte gewinnen und ausbilden muss. Und dass man ggf. eben auch mit guten Arbeitsbedingungen dafür sorgen muss, dass die Leute auch nach Deutschland kommen und hier gern arbeiten.


Da habe ich die Hoffnung eigentlich schon aufgegeben. Es ist noch immer so, dass Arbeitgebende glauben, es würde ausreichen, einen Kickertisch und einen kostenlosen Obstkorb zur Verfügung zu stellen und dann fangen die Leuten schon an. Dabei interessieren sich Bewerbende gar nicht für so einen Killefit. Es zählt in erster Linie das Gehalt. Dann kommt die Arbeitszeit, die idealerweise auf nur vier Tage verteilt wird. Homeoffice wird auch immer mehr gefordert. Und wenn du das nicht bieten kannst, bekommst du die guten Leute halt nicht. Dann wird noch gejammert, weil es nur eine Handvoll Bewerbende auf bestimmte Stellenanzeigen gibt. Es regiert in den Konzernzentralen bornierter Unverstand.

Mh, also mehr Arbeitskräfte im Land würden zu höheren Gehältern führen? Da habe ich wohl etwas falsch verstanden.

Warum kündigen die Mitarbeiter nicht einfach, wenn sie unzufrieden sind? Bei den Millionen offenen Stellen, die anscheinend keine wirkliche Qualifikation erfordern, sollte es doch ein Leichtes sein, den Traum Job zu finden.
An Weiterbildungsmöglichkeiten mangelt es in Deutschland auch nicht.

Wenn die Mrd Gewinnen schrumpfen weil keine Züge mehr fahren, wird der böse Manager die Gehälter für passende Personal schon anheben. Oder passt das was nicht zusammen?

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markus, Donnerstag, 25.01.2024, 19:04 (vor 94 Tagen) @ jamal_s

Das sind keine leichten Jobs und wenn man diese durch bessere Arbeitsbedingungen attraktiver machen kann für Bestandspersonal und Bewerber, dann ist doch am Ende allen geholfen.


Ich hab nichts gegen den Arbeitskampf. Aber bei Vollbeschäftigung ist mMn nicht allen geholfen. Dann wirds woanders eng. Bahnfahren wird halt einfach nur noch teurer.


Man darf die Hoffnung nicht aufgeben, aber vielleicht führt dieses ganze Drama dazu, dass man sich gesellschaftlich so langsam darüber bewusst wird, dass man kompetente Arbeitskräfte gewinnen und ausbilden muss. Und dass man ggf. eben auch mit guten Arbeitsbedingungen dafür sorgen muss, dass die Leute auch nach Deutschland kommen und hier gern arbeiten.


Da habe ich die Hoffnung eigentlich schon aufgegeben. Es ist noch immer so, dass Arbeitgebende glauben, es würde ausreichen, einen Kickertisch und einen kostenlosen Obstkorb zur Verfügung zu stellen und dann fangen die Leuten schon an. Dabei interessieren sich Bewerbende gar nicht für so einen Killefit. Es zählt in erster Linie das Gehalt. Dann kommt die Arbeitszeit, die idealerweise auf nur vier Tage verteilt wird. Homeoffice wird auch immer mehr gefordert. Und wenn du das nicht bieten kannst, bekommst du die guten Leute halt nicht. Dann wird noch gejammert, weil es nur eine Handvoll Bewerbende auf bestimmte Stellenanzeigen gibt. Es regiert in den Konzernzentralen bornierter Unverstand.


Mh, also mehr Arbeitskräfte im Land würden zu höheren Gehältern führen? Da habe ich wohl etwas falsch verstanden.

Mehr Arbeitskräfte? Du hast mitbekommen, dass 400.000 mehr Menschen in Rente gehen als nachrücken? Allein diese Lücke zu füllen bedarf eine deutlich höhere Zuwanderung als in den letzten Jahren. Einfach nur damit es nicht weniger wird.


Warum kündigen die Mitarbeiter nicht einfach, wenn sie unzufrieden sind? Bei den Millionen offenen Stellen, die anscheinend keine wirkliche Qualifikation erfordern, sollte es doch ein Leichtes sein, den Traum Job zu finden.
An Weiterbildungsmöglichkeiten mangelt es in Deutschland auch nicht.

Die guten Leute tun das doch schon.


Wenn die Mrd Gewinnen schrumpfen weil keine Züge mehr fahren, wird der böse Manager die Gehälter für passende Personal schon anheben. Oder passt das was nicht zusammen?

Also im Moment fahren keine Züge. Erhöht der Bahnvorstand gerade die Löhne?

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CrimsonGhost, Donnerstag, 25.01.2024, 19:42 (vor 94 Tagen) @ markus

Also im Moment fahren keine Züge. Erhöht der Bahnvorstand gerade die Löhne?

Also ich bin heute zehn Züge gefahren.

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Oleoleole, Donnerstag, 25.01.2024, 17:41 (vor 94 Tagen) @ markus

Noch weniger arbeiten zu mehr Gehalt - Deutschland wird eh schon links und rechts überholt von anderen Nationen.

Kein Wunder, dass Arbeitsplätze ins Ausland verlagert werden. Alles, was nicht an den Standort gebunden ist kann genauso gut (oder etwas schlechter) von Rumänen, Bulgaren oder Indern erledigt werden.
Deutschland killt sich selber

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CD7, Berlin, Donnerstag, 25.01.2024, 18:00 (vor 94 Tagen) @ Oleoleole

danke für deinen differenzierten Beitrag.

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Oleoleole, Donnerstag, 25.01.2024, 18:23 (vor 94 Tagen) @ CD7

Sehr gerne.
Schau Dir verschiedene DAX Konzerne an, Buchhaltung, Rechnungswesen, etc. sind vielfach nach Rumänien oder Slowakei ausgelagert.

Und ob der Customer Service von zuhause in Deutschland auf der Couch telefoniert oder aus Cluj oder Kosice ist auch egal.

Und die Arbeitskosten in Osteuropa sind in den letzten Jahren stark gestiegen.

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HoschUn, Ort, Donnerstag, 25.01.2024, 18:54 (vor 94 Tagen) @ Oleoleole

Buchhaltung und Rechnungswesen ist halt auch einfach eine aussterbende Dienstleistung. Vor 50 Jahren gab es in großen Konzernen noch hunderte Stenotypisten, heute gibt es diesen Beruf nicht mehr. Genauso wird es diesen Bereichen gehen.

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Oleoleole, Donnerstag, 25.01.2024, 20:01 (vor 94 Tagen) @ HoschUn

Nimm einfache Grafikarbeiten.
Getafeeelancer.com oder Fiverr.

Viele Dienstleistungen sind quasi ohne Qualitätsverlust outsourbar. Alternativ kleine Einbußen, dafür signifikant günstiger.

Andere Arbeiten fallen entweder weg (weil bei Kosten von knapp 16 netto nicht lohnenswert) oder werden robotisiert.

Warten wir einfach mal paar Jahre ab

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majae, Muc, Donnerstag, 25.01.2024, 21:25 (vor 94 Tagen) @ Oleoleole

Nimm einfache Grafikarbeiten.
Getafeeelancer.com oder Fiverr.

Viele Dienstleistungen sind quasi ohne Qualitätsverlust outsourbar. Alternativ kleine Einbußen, dafür signifikant günstiger.

Andere Arbeiten fallen entweder weg (weil bei Kosten von knapp 16 netto nicht lohnenswert) oder werden robotisiert.

Warten wir einfach mal paar Jahre ab

Nur dass das Outsourcen schon vor Jahrzehnten angefangen hat, als 40h/Woche die Regel und AN eh nichts zu sagen hatten. Das hat nun wirklich nichts mit einer gefordertern 4-Tage-Woche zu tun.

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markus, Donnerstag, 25.01.2024, 20:27 (vor 94 Tagen) @ Oleoleole

Es gibt so viele sozialversicherungspflichtig Beschäftigte wie nie zuvor. Und mal ehrlich: Dass bald alles outgecourced wird höre ich seitdem ich arbeite. Und das sind 25 Jahre.

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/39187/umfrage/sozialversicherungspflichtig-beschaeftigte-seit-2000/#:~:text=Sozialversicherungspflichtig%20Bes...

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Weeman, Hinterm Knauber, Donnerstag, 25.01.2024, 17:27 (vor 94 Tagen) @ markus

In welchem Konzern bist du denn angestellt?
Das hört sich für mich schon überhaupt nicht nach der aktuellen Realität an.
Ab und zu höre ich mal Extremforderungen über die sich lustig gemacht wird. Aber sonst gehen zumindest in meinem Kreis viele mit. Wiederwillig zum Teil, aber man hat ja keine andere Möglichkeit.

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Oleoleole, Donnerstag, 25.01.2024, 16:52 (vor 94 Tagen) @ Scherben

Ich weiss ja nicht in welchen Ländern Du bisher gearbeitet hast. Deutschland hat schon paradiesische Arbeitsbedingungen, gerade im Vergleich mit USA, VAE, Türkei und paar asiatischen Ländern

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Weeman, Hinterm Knauber, Donnerstag, 25.01.2024, 15:49 (vor 94 Tagen) @ Scherben

Man darf die Hoffnung nicht aufgeben, aber vielleicht führt dieses ganze Drama dazu, dass man sich gesellschaftlich so langsam darüber bewusst wird, dass man kompetente Arbeitskräfte gewinnen und ausbilden muss. Und dass man ggf. eben auch mit guten Arbeitsbedingungen dafür sorgen muss, dass die Leute auch nach Deutschland kommen und hier gern arbeiten.

Ja klar. Das muss natürlich so sein. Dann muss aber auch das Gesamtkonzept passen. Da haben die streikenden natürlich wenig Einfluss drauf.
Heute gab es einen Text auf der Seite der Tagesschau, dass jetzt so viele Menschen in Deutschland leben wie noch nie. Die muss man dann natürlich auch alle zeitnah an die Schippe bekommen. Aber das es genau in dieser Phase des demografischen Wandels schwierig werden würde, weiß man ja auch schon seit ein paar Jährchen.

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Blarry, Essen, Donnerstag, 25.01.2024, 09:37 (vor 94 Tagen) @ Basti Van Basten

Beim Vergleich mit den Arbeitsbedingungen in anderen Berufen wird oft übersehen, dass der Bahner nicht nur in der Arbeitszeit variabel im Schichtdienst eingesetzt wird, sondern dass auch die örtliche Kompetente reinspielt. Als Krankenpfleger brauchst du dir keine Gedanken machen, in welcher Stadt du nach dem Ende deiner Schicht den Arbeitsplatz verlässt. Das macht es für den Bahner ungleich komplizierter, ein strukturiertes Familienleben zu planen. Und ja, dass davon nur ein Teil des Bahnpersonals betroffen ist, ist bewusst, ändert aber nichts an der Problematik des Berufsumfelds.

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Ulrich, Donnerstag, 25.01.2024, 09:45 (vor 94 Tagen) @ Blarry

Beim Vergleich mit den Arbeitsbedingungen in anderen Berufen wird oft übersehen, dass der Bahner nicht nur in der Arbeitszeit variabel im Schichtdienst eingesetzt wird, sondern dass auch die örtliche Kompetente reinspielt. Als Krankenpfleger brauchst du dir keine Gedanken machen, in welcher Stadt du nach dem Ende deiner Schicht den Arbeitsplatz verlässt. Das macht es für den Bahner ungleich komplizierter, ein strukturiertes Familienleben zu planen. Und ja, dass davon nur ein Teil des Bahnpersonals betroffen ist, ist bewusst, ändert aber nichts an der Problematik des Berufsumfelds.

Als die Bahn noch eine Behörde war, gab es bewirtschaftete Unterkünfte für Zugpersonal. Da war z.B. jemand, der die Zimmer machte und auch dafür sorgte, dass auch morgens um 4:00 Frühstück, Kaffee und Tee, etc. verfügbar war. Später gab es nur noch die Unterkünfte, die zusehends verranzten, mittlerweile müssen die Leute in irgendwelchen billigen Hotels unterkommen, wenn die Schicht nicht am Wohnort beginnt, etc. Wird zwar bezahlt, aber Frühstück z.B. bekommt man dann nicht mehr, das muss man zu Hause einpacken.

GDL Streik 24.01. - 29.01.

Diabolus, BRV / Block 38, Mittwoch, 24.01.2024, 20:36 (vor 95 Tagen) @ Diabolus

Wie ist dieser spätere Zeitpunkt definiert? Ist das nun nur ein paar Tage später, oder gar bis zu einem Jahr später? Ich würde sonst meine beiden Tickets (ich reise am Samstag an und Sonntag zurück) für das Freiburg Heimspiel zwei Wochen später nutzen... Klar, ich könnte mir auch die Tickets erstatten lassen und neue kaufen, aber wäre diese spätere Nutzung möglich?

Hab mir das heute mal im Reisezentrum beantworten lassen, die Tickets gelten bis ein Jahr später, ohne extra Bescheinigung. Wenn das Ticket nicht mehr im DB-Navigator drin sein sollte, vorher Screenshot machen oder das Ticket ausdrucken.

Bahnstreik: GDL macht Einigungsvorschlag

SebWagn, HH Harvestehude, Dienstag, 23.01.2024, 22:16 (vor 96 Tagen) @ Diabolus

Bewegung im Tarifstreit bei der Deutschen Bahn: Die Lokführergewerkschaft GDL hat dem Konzern nach BR-Informationen ein Angebot unterbreitet. Willige die Bahn auf der Grundlage in Verhandlungen ein, könnte der Streik ausgesetzt werden, heißt es.

https://www.br.de/nachrichten/wirtschaft/bahnstreik-gdl-macht-einigungsvorschlag,U2DTLhs

Abgelehnt von der Bahn

SebWagn, HH Harvestehude, Dienstag, 23.01.2024, 23:38 (vor 96 Tagen) @ SebWagn

Update vom 23. Januar, 22.31 Uhr: Die Bahn hat gegenüber dem BR bestätigt, dass ein neues Angebot der GDL abgegeben wurde. Allerdings habe die Bahn dieses zurückgewiesen. „Das ist kein Einigungsvorschlag, das ist die Wiederholung altbekannter Maximalforderungen, die so nicht umsetzbar sind“, sagte ein Bahn-Sprecher gegenüber dem Bayerischen Rundfunk. Die GDL sei der Bahn mit dem Angebot in „keinem einzigen Punkt“ entgegengekommen. „Das zeigt die Notwendigkeit, endlich wieder an einen Tisch zu kommen und nach Lösungen und Kompromissen zu suchen“, so der Sprecher weiter. Der Konzern sei „jeder Zeit und an jedem Ort verhandlungsbereit“.

https://www.fr.de/wirtschaft/bahnstreik-gdl-deutsche-bahn-lokfuehrergewerkschaft-2024-diese-woche-zr-92791567.html

Abgelehnt von der Bahn

Oleoleole, Mittwoch, 24.01.2024, 15:55 (vor 95 Tagen) @ SebWagn

Nachvollziehbar, Arbeitszeitverkürzung ohne Lohnverzicht ist ja eine Entgelterhöhung. Dazu dann noch zusätzlich Betrag X fordern ist ja schon unverschämt.

Die Bahn hat ja eh Personalbedarf, da müssten die Mitarbeiter eher mehr statt weniger arbeiten...

Abgelehnt von der Bahn

Davja89, Mittwoch, 24.01.2024, 20:09 (vor 95 Tagen) @ Oleoleole

Was ist denn das für eine Logik?

"Mein Laden ist so beschissen das ich keine Leute bekomme die bei mir arbeiten wollen. Deswegen müssen meine jetzigen Angestellten bitte mehr arbeiten."

In welcher Welt funktioniert das denn?

Abgelehnt von der Bahn

Thomas, Dortmund, Mittwoch, 24.01.2024, 20:20 (vor 95 Tagen) @ Davja89

In welcher Welt funktioniert das denn?

Ebenso schlecht wie "die Arbeitskräfte sind knapp, deshalb können die vorhandenen weniger arbeiten".

Abgelehnt von der Bahn

DB146, Lokschuppen, Mittwoch, 24.01.2024, 21:29 (vor 95 Tagen) @ Thomas

In welcher Welt funktioniert das denn?


Ebenso schlecht wie "die Arbeitskräfte sind knapp, deshalb können die vorhandenen weniger arbeiten".

Du merkst schon, dass da die Logik fehlt?

Also wenn ich sage "Puh, ich habe zu wenig Arbeitskräfte, sorry, ihr müsst so lange arbeiten wie bislang oder länger" und damit riskiere, dass a) Arbeitskräfte in andere Branchen oder zu Privatunternehmen (es gibt erste Privatbahnen, die die 35 h akzeptiert haben) wechseln und b) weniger junge Leute Bock auf eine Ausbildung bei mir haben, dann habe ich im Ergebnis am Ende noch viel weniger Arbeitskräfte als vorher.

Oder willst du die Leute zwingen, bei der Bahn zu arbeiten bzw. zu bleiben?

Abgelehnt von der Bahn

Oleoleole, Donnerstag, 25.01.2024, 08:37 (vor 95 Tagen) @ DB146

Welche Privatbahn hat denn 35h akzeptiert (ohne gültigen Abschluss der DB)?

Abgelehnt von der Bahn

Thomas, Dortmund, Mittwoch, 24.01.2024, 21:38 (vor 95 Tagen) @ DB146

Da fehlt für dich nur die Logik, weil du anderer Meinung bist. Da kann man nix machen.

Abgelehnt von der Bahn

markus, Mittwoch, 24.01.2024, 19:37 (vor 95 Tagen) @ Oleoleole

Nachvollziehbar, Arbeitszeitverkürzung ohne Lohnverzicht ist ja eine Entgelterhöhung. Dazu dann noch zusätzlich Betrag X fordern ist ja schon unverschämt.

Hast du denn mal nachgerechnet, was das umgerechnet ausmacht? Natürlich muss es zusätzlich noch was oben drauf geben. Ansonsten wäre das ein Reallohnverlust.


Die Bahn hat ja eh Personalbedarf, da müssten die Mitarbeiter eher mehr statt weniger arbeiten...

Wie willst du denn Personal finden, wenn die Bedingungen grottenschlecht sind? Es wird niemand Lokführer, wenn die Alternative ein entspannter Bürojob von 8.00 bis 16.00 Uhr ist und der Anspruch der neuen Generation weniger und nicht mehr Arbeit ist. Vielleicht mal zuhören, was die jungen Leute sagen. Denn auf die werden wir angewiesen sein.

Abgelehnt von der Bahn

Schnippelbohne, Bauernland, Mittwoch, 24.01.2024, 20:36 (vor 95 Tagen) @ markus


Wie willst du denn Personal finden, wenn die Bedingungen grottenschlecht sind? Es wird niemand Lokführer, wenn die Alternative ein entspannter Bürojob von 8.00 bis 16.00 Uhr ist und der Anspruch der neuen Generation weniger und nicht mehr Arbeit ist. Vielleicht mal zuhören, was die jungen Leute sagen. Denn auf die werden wir angewiesen sein.

Das sind aber rechnerisch auch mehr als 35 Stunden.

Abgelehnt von der Bahn

Thomas, Dortmund, Mittwoch, 24.01.2024, 20:39 (vor 95 Tagen) @ Schnippelbohne


Wie willst du denn Personal finden, wenn die Bedingungen grottenschlecht sind? Es wird niemand Lokführer, wenn die Alternative ein entspannter Bürojob von 8.00 bis 16.00 Uhr ist und der Anspruch der neuen Generation weniger und nicht mehr Arbeit ist. Vielleicht mal zuhören, was die jungen Leute sagen. Denn auf die werden wir angewiesen sein.


Das sind aber rechnerisch auch mehr als 35 Stunden.

Mittagspause?

Abgelehnt von der Bahn

markus, Mittwoch, 24.01.2024, 20:54 (vor 95 Tagen) @ Thomas


Wie willst du denn Personal finden, wenn die Bedingungen grottenschlecht sind? Es wird niemand Lokführer, wenn die Alternative ein entspannter Bürojob von 8.00 bis 16.00 Uhr ist und der Anspruch der neuen Generation weniger und nicht mehr Arbeit ist. Vielleicht mal zuhören, was die jungen Leute sagen. Denn auf die werden wir angewiesen sein.


Das sind aber rechnerisch auch mehr als 35 Stunden.


Mittagspause?

Mir ging es eher um was anderes: Der Bürojob kann problemlos mehr als 35 Stunden umfassen, da dieser andere Annehmlichkeiten hat, die der Lokführerjob niemals bieten kann. Bei den Lokführern müssen dafür andere Stellschrauben gedreht werden, um die Attraktivität zu erhöhen. Da fällt mir als erstes auch die wöchentliche Arbeitszeit ein.

Und ganz ehrlich: Ich würde dann noch immer lieber 40 Stunden im Büro zu regelmäßigen Arbeitszeiten von Mo-Fr sein als 35 Stunden Lokführer zu prinzipiell jeder Zeit. Aber das könnten andere anders sehen. Vielleicht sagen dann mehr Leute: „die ganzen Erschwernisse nehme ich in Kauf, wenn ich dafür 5 Stunden mehr Freizeit habe“. Wenn man aber bei der Bahn auch eine 40 Stundenwoche hat, warum sollte sich dafür die Jugend begeistern? Die denken doch größtenteils ganz anders als wir alten Säcke und stellen entsprechende Forderungen. Heute kannst du dir die Ausbildungsstelle aussuchen.

Abgelehnt von der Bahn

Oleoleole, Donnerstag, 25.01.2024, 12:16 (vor 94 Tagen) @ markus

Naja, im Büro sind 35 Stunden vier Tage und ein bisschen. Also fehlt Dir auch schon wieder Arbeitskraft. Irgendjemand muss die Arbeit auch erledigen, können halt nicht alle chillen....

Abgelehnt von der Bahn

nico36de, Ruhrgebiet, Mittwoch, 24.01.2024, 23:05 (vor 95 Tagen) @ markus

Wenn man aber bei der Bahn auch eine 40 Stundenwoche hat, warum sollte sich dafür die Jugend begeistern? Die denken doch größtenteils ganz anders als wir alten Säcke und stellen entsprechende Forderungen. Heute kannst du dir die Ausbildungsstelle aussuchen.

Da machen sich aber die keine Gedanken drüber, die in ihren Ansichten zum Arbeitsleben vor 30 Jahren stehengeblieben sind.

Und wenn das so bleibt, wird z.B. auch der augenblicklichen Pfelegnotstand ein Witz im Vergleich zu dem sein, was der Gesellschaft blüht, wenn die Babyboomer ins Alter der Pflegebürftigkeit kommen. Da könnte man übrigens auch so schwachsinnig argumentieren: weils so wenige gibt, müssen die, die da sind, eben noch mehr arbeiten. Wird für Bewerber vermutlich ein extrem überzeugendes Argument für die Wahl gerade dieses Berufs sein.

Abgelehnt von der Bahn

Taifun, Ingolstadt, Donnerstag, 25.01.2024, 08:53 (vor 94 Tagen) @ nico36de

In welchem Beruf möchtest du denn nicht auf eine 35h Woche?

Abgelehnt von der Bahn

Pa1n, Mittwoch, 24.01.2024, 21:21 (vor 95 Tagen) @ markus


Wie willst du denn Personal finden, wenn die Bedingungen grottenschlecht sind? Es wird niemand Lokführer, wenn die Alternative ein entspannter Bürojob von 8.00 bis 16.00 Uhr ist und der Anspruch der neuen Generation weniger und nicht mehr Arbeit ist. Vielleicht mal zuhören, was die jungen Leute sagen. Denn auf die werden wir angewiesen sein.


Das sind aber rechnerisch auch mehr als 35 Stunden.


Mittagspause?


Mir ging es eher um was anderes: Der Bürojob kann problemlos mehr als 35 Stunden umfassen, da dieser andere Annehmlichkeiten hat, die der Lokführerjob niemals bieten kann. Bei den Lokführern müssen dafür andere Stellschrauben gedreht werden, um die Attraktivität zu erhöhen. Da fällt mir als erstes auch die wöchentliche Arbeitszeit ein.

Und ganz ehrlich: Ich würde dann noch immer lieber 40 Stunden im Büro zu regelmäßigen Arbeitszeiten von Mo-Fr sein als 35 Stunden Lokführer zu prinzipiell jeder Zeit. Aber das könnten andere anders sehen. Vielleicht sagen dann mehr Leute: „die ganzen Erschwernisse nehme ich in Kauf, wenn ich dafür 5 Stunden mehr Freizeit habe“. Wenn man aber bei der Bahn auch eine 40 Stundenwoche hat, warum sollte sich dafür die Jugend begeistern? Die denken doch größtenteils ganz anders als wir alten Säcke und stellen entsprechende Forderungen. Heute kannst du dir die Ausbildungsstelle aussuchen.

Ich wage es noch immer zu bezweifeln, dass der Lokführer-Beruf großartig attraktiver wird, wenn die wöchentliche Arbeitszeit um 3h gekürzt würde.

Wo ich der GDL auf ganzer Linie zustimme, und was sie durchbekommen sollte, ist die 48-Stunden-Ruhezeit, da verdienen die Lokführer*innen, die ja auch sonn- und feiertags ranmüssen Planungssicherheit und auch private Zeit.

Abgelehnt von der Bahn

Oleoleole, Donnerstag, 25.01.2024, 08:39 (vor 95 Tagen) @ Pa1n

Bin bei der Bahn nicht ganz im Thema aber gibt es Sonn- und Feiertags nicht ganz charmante Zuschläge?

Abgelehnt von der Bahn

Ulrich, Donnerstag, 25.01.2024, 09:39 (vor 94 Tagen) @ Oleoleole

Bin bei der Bahn nicht ganz im Thema aber gibt es Sonn- und Feiertags nicht ganz charmante Zuschläge?

Es gibt Nachtzuschläge sowie Sonntags- und Feiertagszuschläge, und das nicht nur bei der Bahn, sondern auch bei anderen Verkehrsbetrieben. Die sind aber bei den öffentlich genannten Gehältern bereits "eingepreist".

Unverständlich

markus, Mittwoch, 24.01.2024, 07:33 (vor 96 Tagen) @ SebWagn

Neben finanziellen Aspekten dreht sich der Tarifstreit vor allem um das Thema Absenkung der Wochenarbeitszeit für Schichtarbeiter. Die GDL schlägt hier nun einen stufenweisen Übergang zur 35-Stunden-Woche in den Jahren 2025 bis 2028 vor. Gleichzeitig bietet sie an, dass die Lokführer auch weiterhin 40 Stunden in der Woche auf freiwilliger Basis arbeiten könnten, mit entsprechendem Entgelt. Außerdem will die GDL die Einführung einer Fünf-Tage-Woche mit anschließend 48 Stunden Ruhezeit.
Der Inflationsausgleich soll auf Vorschlag der GDL 3.000 Euro betragen. Das Gebot der Bahn liegt bei 2.850 Euro. Bei der Arbeitszeit hat der Konzern bisher ein Wahlmodell angeboten, das eine einstündige Absenkung ohne finanzielle Einbußen vorsieht. Wer sich dagegen entscheidet, erhält stattdessen 2,7 Prozent mehr Geld. Gewerkschaftschef Claus Weselsky sah in der Offerte keine Grundlage für weitere Verhandlungen.

Das ist doch bereits ein weichgespülter Kompromissvorschlag. Es gibt dann auch weiterhin Lokführende, die 40 Stunden arbeiten. Eine so große Veränderung zum Status quo wäre das nicht. Schon heute gibt es ein TzBfG, das ausgehend von der Normalarbeitszeit einen Anspruch auf Stundenreduzierung regelt. Der Kompromissvorschlag kehrt dieses Prinzip ein wenig um. Die Normalarbeitszeit wäre dann 35 Stunden. Ausgehend von diesem Niveau hätten die Beschäftigten dann nicht nur den Anspruch auf eine weitere Reduzierung, sondern umgekehrt auch auf eine Erhöhung der Arbeitszeit. Ich sehe hier diese riesige Verbesserung gar nicht, eher ein Einknicken der GDL mit dem Versuch, gesichtswahrend aus der Nummer herauszukommen. Aber auch das lehnt die Bahn ab…

Und die anderen Forderungen sind nun wirklich nicht der Rede wert. Ich bin eher entsetzt, dass es offenbar bisher kein Zeitfenster von mindestes 48 Stunden Ruhepause pro Woche gibt. Die Inflationsprämie hat eigentlich jeder große Konzern voll gezahlt. Die Bahn offenbar bisher noch keinen einzigen Euro.

Ich würde an Stelle der GDL jetzt den Druck erhöhen und eine massive, notfalls mehrwöchige Streikwelle starten. Solange bis der Vorstand wachgerüttelt ist.

Übrigens: Die Bahn hat staatliche Unterstützung beim Strompreis erhalten. Die Voraussetzung dafür war, dass keine Boni an den Vorstand ausgezahlt werden dürfen. Jetzt nach auslaufen der Strompreisbremse zahlt die Bahn die Boni einfach nachträglich. Capital.de

Aber daran ist bestimmt auch der Belzebub persönlich, Claus Weselsky, schuld.

Die Bahn, die GDL und dann ist da auch noch Fair Train

Pa1n, Dienstag, 23.01.2024, 13:37 (vor 96 Tagen) @ Diabolus

Interessanter Artikel der Frankfurter Allgemeinen Zeitung "Wie sich Bahn und GDL vor Gericht bekämpfen"

Auch das könnte noch für gehörig Konfliktpotential sorgen.

Den Artikel findet man auch komplett auf anderen Seiten, wenn man nur nach dem Titel googlet.

GDL erläutert Hintergründe der Tarifauseinandersetzung

markus, Montag, 22.01.2024, 20:02 (vor 97 Tagen) @ Diabolus

Hier gibt es Hintergrundinformationen, wie die GDL die Dinge sieht.

https://www.gdl.de/aktuelles/news/gdl-erlaeutert-hintergruende-der-tarifauseinandersetzung/

Es gibt demnach bereits 18 Tarifabschlüsse mit Konkurrenzunternehmen und das auch mit Arbeitszeitreduzierungen, wie u.a. diese Meldung zeigt:

https://www.gdl.de/aktuelles/news/ohne-arbeitskampf-tarifabschluss-mit-abellio-erreicht/

GDL erläutert Hintergründe der Tarifauseinandersetzung

Schleicheisen, Anner Rur ohne "h", Dienstag, 23.01.2024, 12:45 (vor 96 Tagen) @ markus

Ehh, ja. Irgendwie kommt man bei den ganzen Pöbeleien gegen den "Tarifgegner" gar nicht so richtig zum Punkt dabei wäre es doch so einfach:

- die Tarifeinheit bringt die GDL in grösste Probleme weil sie in den allermeisten Bereichen= Tochtergesellschaften der DB nichts zu sagen hat weil die EVG deutlich grösser ist
- sie wird also perspektivisch an Bedeutung verlieren bzw "untergehen" wenn sie nicht mehr Eisenbahner auf ihre Seite zieht- deshalb kümmert man sich plötzlich auch um die Fahrdienstleiter obwohl man nicht dafür zuständig ist (sagen jedenfalls FAZ und Aachener Nachrichten)
- und weil Herr Weselsky das weiss und ausserdem bald in Ruhestand möchte macht er jetzt den maximal wilden Mann und ist sich nicht zu schade rumzupöbeln wie ein Kneipenasi in Gelsenkirchen

Fettich.

Wie ich gelesen habe summieren sich die Leistungen des aktuellen DB Angebotes auf etwa 13% bis Mitte 2025. Bei den derzeitigen Inflationsraten ist das ein Zugewinn. Zwar nur knapp und nur wenig aber immerhin.

Dass man noch ein bisschen mehr möchte ist ja ok.

Sich den Gesprächen aber mit pöbelantem Getöse zu entziehen zeigt dass keinerlei Einigungswille auf Seiten der GDL vorhanden ist.

Hätten sich also das ganze Geschwafel auf ihrer HP sparen können...

GDL erläutert Hintergründe der Tarifauseinandersetzung

markus, Dienstag, 23.01.2024, 13:53 (vor 96 Tagen) @ Schleicheisen

Ich glaube, du weißt gar nicht, wie das Innenleben einer Gewerkschaft funktioniert und wie so eine Verhandlung abläuft. Ich bin selbst in einer mit leider deutlich kleinerer Macht und das Spielchen läuft wie folgt ab:

Die Arbeitgeberseite hat das Interesse, die Kosten möglichst nicht zu erhöhen. Sie wartet ab, ob sich überhaupt und wenn ja, in welcher Form, Widerstand regt. Wenn sich das in Grenzen hält, wird die Überlegenheit der Arbeitgeberseite am Verhandlungstisch gnadenlos ausgespielt. Die Ergebnisse werden erst besser, je mehr Kampfbereitschaft vorhanden ist.

Es ist ein völliger Irrglaube, dass angemessene Ergebnisse mit reinem Kollektiven Betteln erreicht werden können. Dem ist nicht so. Nur mit Argumenten kommt man nicht weit. Insofern klingt das immer ganz toll, wenn dann Leute aus dem Elfenbeinturm heraus meinen „die müssen sich doch nur an einem Tisch setzen und dann wird schon alles gut“. Wird es nicht. Kann es auch gar nicht. Denn es ist naturgemäß so, dass Unternehmen nicht einfach freiwillig die Kosten erhöhen. Die wollen lieber Kosten senken. Erst mit einer glaubwürdigen Kampfbereitschaft ist überhaupt eine Augenhöhe am Verhandlungstisch gegeben. Denn erst dann kommt die Arbeitgeberseite in die Situation, dass sie abwägen muss zwischen den Kosten, die durch einen Tarifabschluss entstehen und den Kosten, die durch Arbeitskämpfe drohen zu entstehen.

Es ist auch nichts Neues, dass dann versucht wird, die Schuld bei der Gewerkschaft zu suchen. Das wird ganz gezielt mit rhetorischen Kniffen aufgebaut. Die eigenen Beschäftigten sollen denken, dass die Gewerkschaft viel zu weit gehen würde. Komisch nur, dass die Gerichte das Recht regelmäßig auf Seite der Gewerkschaften sehen. Denn würden die wirklich zu weit gehen, würden die Gerichte den Arbeitskampf ja stoppen.

GDL erläutert Hintergründe der Tarifauseinandersetzung

Schleicheisen, Anner Rur ohne "h", Dienstag, 23.01.2024, 14:27 (vor 96 Tagen) @ markus

Ich glaube, du weißt gar nicht, wie das Innenleben einer Gewerkschaft funktioniert und wie so eine Verhandlung abläuft.

Doch so ein ganz bisschen- ich hab neben was richtigem auch ein bisschen Wirtschaft studiert, Wissenschaft will ich das nicht nennen, und mich in diesem Rahmen dann auch mit dem Konzept der sozialen Marktwirtschaft, der sozialen Teilhabe und dem Betriebsverfassungsgesetz beschäftigt.

Zeitgleich war ich bei der Post auf Nachtschicht beschäftigt was Ende der 80er Jahre ziemlich interessant war weil durch den Börsengang der Telekom den verbliebenen Postsparten einiges aufgeladen wurde. Zu der Zeit hatten die PostMA noch einen Organisationsgrad von 96% wobei 80% in der DPG waren weshalb sie sich mit Fug und Recht "Arbeitnehmervertreter" nenne durften. Wenn ich sehe dass in Teilbereichen der Industrie weniger als 20% organisiert sind sehe ich diese Legitimation nicht mehr so eindeutig.

Dass die Auseinandersetzung zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern aufgrund der unterschiedlichen Interessenlage nicht zuerst von Harmonie geprägt ist ist auch klar.

Und dann spielen sie halt ihre Rollen und dann einigt man sich irgendwo zwischen den beiden Polen.

So weit so Ritual.

In der "Umfirmierungswelle" der Gewerkschaften mussten sich die "neuen" Gewerkschaften dann profilieren und gerade Ver.di hat da ein paar Dinge getan die ich persönlich nicht so gut fand weil sie dieses Gleichgewicht zwischen AG und AN ein bisschen gestört haben- die öffentliche Hand ist eben kein Industriebetrieb und sie verdient auch kein Geld, sollte also besonders gut drauf aufpassen.

Dass ich das nicht gut fand hat aber keinen weiter interessiert ;-)

Und jetzt übertreibt Weselsky ziemlich deutlich weil er politische bzw taktische Motive als wirtschaftliche Notwendigkeiten umdeuten will was einfach nicht stimmt.

Ebenfalls nach meiner Meinung. Die wahrscheinlich wieder nicht viele interessiert.
Wollte es trotzdem gesagt haben ;-)

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Blarry, Essen, Dienstag, 23.01.2024, 23:19 (vor 96 Tagen) @ Schleicheisen

Zu der Zeit hatten die PostMA noch einen Organisationsgrad von 96% wobei 80% in der DPG waren weshalb sie sich mit Fug und Recht "Arbeitnehmervertreter" nenne durften. Wenn ich sehe dass in Teilbereichen der Industrie weniger als 20% organisiert sind sehe ich diese Legitimation nicht mehr so eindeutig.

Aber daraus kannst Du doch nicht folgern, dass 80% der Beschäftigten keine Verbesserung der Arbeitsbedingungen und eine inflationsbedingte Lohnkürzung fordern. Sich zu organisieren ist in einem Betrieb in der freien Wirtschaft immer mit Risiken verbunden, und nicht Jedermanns Sache. Die Früchte der Gewerkschaftsarbeit erntet man dennoch gerne.

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markus, Mittwoch, 24.01.2024, 07:50 (vor 96 Tagen) @ Blarry

Zu der Zeit hatten die PostMA noch einen Organisationsgrad von 96% wobei 80% in der DPG waren weshalb sie sich mit Fug und Recht "Arbeitnehmervertreter" nenne durften. Wenn ich sehe dass in Teilbereichen der Industrie weniger als 20% organisiert sind sehe ich diese Legitimation nicht mehr so eindeutig.


Aber daraus kannst Du doch nicht folgern, dass 80% der Beschäftigten keine Verbesserung der Arbeitsbedingungen und eine inflationsbedingte Lohnkürzung fordern. Sich zu organisieren ist in einem Betrieb in der freien Wirtschaft immer mit Risiken verbunden, und nicht Jedermanns Sache. Die Früchte der Gewerkschaftsarbeit erntet man dennoch gerne.

Welche Risiken sind das denn? Der Arbeitgebende bekommt das ja nicht mit, ob ein Beschäftigter Mitglied ist oder nicht (außer es wird herumposaunt). Und wenn dann wirklich alle streiken würde, was will man dann machen? Alle rausschmeißen (was übrigens unzulässig ist)?

Bei einer Quote von nur 20% würden viele Unternehmen auch einfach aus der Tarifbindung rausgehen. Dann gibt es gar keine Früchte mehr zu ernten.

Im Ernst: Wir Millenials sind wirklich doof, dass wir vor 20 Jahren dachten, wir könnten einfach weiter von dem profitieren, was sich die Boomer erbittert erstritten haben. Nebenbei noch den Mitgliedsbeitrag sparen und gegenüber der Führung den Popo hinhalten, in der Hoffnung befördert zu werden. Hat nur so semi funktioniert, wenn man sich den Rückgang der Tarifbindung anschaut.

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Davja89, Dienstag, 23.01.2024, 13:28 (vor 96 Tagen) @ Schleicheisen

Es gab ein sehr gutes Interview auf dem Spiegelkanal bei Youtube. Da merkt man das der GDL Chef bestimmt kein Assi oder Selbstdarsteller ist.

GDL erläutert Hintergründe der Tarifauseinandersetzung

Schleicheisen, Anner Rur ohne "h", Dienstag, 23.01.2024, 13:53 (vor 96 Tagen) @ Davja89

Ich hab ja auch gesagt "wie ein Asi"- dass das ritualisiert ist und nicht den "wahren Menschen" zeigt ist schon klar.

Wenn ich aber die verlinkte Pressemeldung höre oder eben eine Stellungnahme von Herrn W in benannter Aachener Zeitung von heute lese wo er seinen Gesprächspartner der Lüge bezichtigt und ihn einen "Trickser und Täuscher" nennt ist das ein Gesprächsniveau welches ich nicht mehr professionell finde.

Dass er das auch anders kann sei dahin gestellt.

Mir ging es darum dass er strategische Ziele für seine Kleingewerkschaft verfolgt und dafür Kollateralschaden in immenser Höhe in Kauf nimmt. Und dabei andere der Lüge bezichtigt ohne über seine wahre Motivation Auskunft zu geben.

Zusammen genommen: einfach schlechter Stil.

GDL erläutert Hintergründe der Tarifauseinandersetzung

markus, Dienstag, 23.01.2024, 13:57 (vor 96 Tagen) @ Schleicheisen

Und was ist, wenn der Bahnvorstand tatsächlich lügt?

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Schnippelbohne, Bauernland, Dienstag, 23.01.2024, 14:08 (vor 96 Tagen) @ markus

Und was, wenn nicht?
Seine Worte sollte man mit Bedacht wählen. Tarifverhandlungen sind nicht der Ort für Schlammschlachten. In anderen Branchen geht es ja auch ohne Pöbeleien.

GDL erläutert Hintergründe der Tarifauseinandersetzung

Grigori, Ort, Dienstag, 23.01.2024, 14:29 (vor 96 Tagen) @ Schnippelbohne

Und was, wenn nicht?
Seine Worte sollte man mit Bedacht wählen. Tarifverhandlungen sind nicht der Ort für Schlammschlachten. In anderen Branchen geht es ja auch ohne Pöbeleien.

Wir halten fest: von dir gibt es Abzüge in der B-Note.

GDL erläutert Hintergründe der Tarifauseinandersetzung

Schnippelbohne, Bauernland, Dienstag, 23.01.2024, 14:49 (vor 96 Tagen) @ Grigori
bearbeitet von Schnippelbohne, Dienstag, 23.01.2024, 14:57

Und was, wenn nicht?
Seine Worte sollte man mit Bedacht wählen. Tarifverhandlungen sind nicht der Ort für Schlammschlachten. In anderen Branchen geht es ja auch ohne Pöbeleien.


Wir halten fest: von dir gibt es Abzüge in der B-Note.

Korrekt ;). Erfahrungsgemäß sind Pöbeleien auch nicht zielführend, sondern verhärten die Fronten nur. Je schärfer man angepöbelt wird, desto weniger will man sich vom Gegenüber gefallen lassen. Der menschliche Stolz ist in solchen Konstellationen nicht zu unterschätzen.

GDL erläutert Hintergründe der Tarifauseinandersetzung

Grigori, Ort, Dienstag, 23.01.2024, 16:31 (vor 96 Tagen) @ Schnippelbohne

Und was, wenn nicht?
Seine Worte sollte man mit Bedacht wählen. Tarifverhandlungen sind nicht der Ort für Schlammschlachten. In anderen Branchen geht es ja auch ohne Pöbeleien.


Wir halten fest: von dir gibt es Abzüge in der B-Note.


Korrekt ;). Erfahrungsgemäß sind Pöbeleien auch nicht zielführend, sondern verhärten die Fronten nur. Je schärfer man angepöbelt wird, desto weniger will man sich vom Gegenüber gefallen lassen. Der menschliche Stolz ist in solchen Konstellationen nicht zu unterschätzen.

Ich bin sicher, Claus Weselsky hat da andere Erfahrungen gemacht, als du. Schließlich hat er ja ja schon zig Tarifverträge mit der Bahn ausgehandelt. Und ich kann mich an keinen Tarifkonflikt erinnern, bei dem ihm nicht vorgeworfen wurde, zu konfrontativ zu sein.

GDL erläutert Hintergründe der Tarifauseinandersetzung

markus, Dienstag, 23.01.2024, 16:58 (vor 96 Tagen) @ Grigori

Und was, wenn nicht?
Seine Worte sollte man mit Bedacht wählen. Tarifverhandlungen sind nicht der Ort für Schlammschlachten. In anderen Branchen geht es ja auch ohne Pöbeleien.


Wir halten fest: von dir gibt es Abzüge in der B-Note.


Korrekt ;). Erfahrungsgemäß sind Pöbeleien auch nicht zielführend, sondern verhärten die Fronten nur. Je schärfer man angepöbelt wird, desto weniger will man sich vom Gegenüber gefallen lassen. Der menschliche Stolz ist in solchen Konstellationen nicht zu unterschätzen.


Ich bin sicher, Claus Weselsky hat da andere Erfahrungen gemacht, als du. Schließlich hat er ja ja schon zig Tarifverträge mit der Bahn ausgehandelt. Und ich kann mich an keinen Tarifkonflikt erinnern, bei dem ihm nicht vorgeworfen wurde, zu konfrontativ zu sein.

Der Vorwurf, zu konfrontativ zu sein, ist einfach nur ein beliebter Trick, um möglichst günstig davonzukommen und möglichst von vornherein zu vermeiden, dass die Augenhöhe hergestellt wird. Denn das will ein Arbeitgeber ja gerade nicht. Er will seine Überlegenheit stets behalten und den Inhalt des Tarifvertrags am liebsten einseitig bestimmen. Du sollst dann halt nur glauben, mitgewirkt zu haben.

Es war schon immer so in der Sozialgeschichte, dass die großen Errungenschaften nur mit massiven Arbeitskampfmaßnahmen erreicht werden konnten. Wer glaubt, das ginge allein mit sachlichen Argumenten, der irrt einfach oder hat im Elfenbeinturm den Bezug zur Realität verloren. Man kann das den Unternehmen auch gar nicht vorwerfen. Es ist schlicht deren Job, die Kosten zu senken und die Rendite zu steigern. So ein Tarifvertrag ist halt exakt das Gegenteil von dem, was die Führung umsetzen soll.

GDL erläutert Hintergründe der Tarifauseinandersetzung

Schnippelbohne, Bauernland, Dienstag, 23.01.2024, 16:41 (vor 96 Tagen) @ Grigori

Darüber gibt es verschiedene Meinungen.

Diesen Artikel fand ich heute in diesem Zusammenhang ganz interessant: Tagesschau FAQ zum Bahnstreik

Zitat daraus:
"Tatsächlich ist es kein Automatismus, dass hartes und konfrontatives Verhandeln zu einem besseren Abschluss führt", sagt auch Heiner Dribbusch, langjähriger Tarifexperte des gewerkschaftsnahen Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans-Böckler-Stiftung. So geschehen etwa bei der Pilotengewerkschaft Cockpit im Jahr 2015. Die hatte damals im Herbst angekündigt, bis Jahresende wöchentlich die Arbeit niederzulegen. "Am Ende musste die Gewerkschaft dennoch Kompromisse eingehen, weil die Lufthansa mit der Verlagerung von Arbeitsplätzen ins Ausland drohte", sagte Dribbusch.

GDL erläutert Hintergründe der Tarifauseinandersetzung

markus, Dienstag, 23.01.2024, 17:09 (vor 96 Tagen) @ Schnippelbohne

Darüber gibt es verschiedene Meinungen.

Diesen Artikel fand ich heute in diesem Zusammenhang ganz interessant: Tagesschau FAQ zum Bahnstreik

Zitat daraus:
"Tatsächlich ist es kein Automatismus, dass hartes und konfrontatives Verhandeln zu einem besseren Abschluss führt", sagt auch Heiner Dribbusch, langjähriger Tarifexperte des gewerkschaftsnahen Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans-Böckler-Stiftung. So geschehen etwa bei der Pilotengewerkschaft Cockpit im Jahr 2015. Die hatte damals im Herbst angekündigt, bis Jahresende wöchentlich die Arbeit niederzulegen. "Am Ende musste die Gewerkschaft dennoch Kompromisse eingehen, weil die Lufthansa mit der Verlagerung von Arbeitsplätzen ins Ausland drohte", sagte Dribbusch.

Natürlich kommt es auch dann noch zu Kompromissen. Auch die GDL wird Kompromissen zustimmen. Aber das heißt im Umkehrschluss ja nicht, dass man genauso gut ohne jeglichen Druck zu dem gleichen Ziel kommen würde. Dann wäre das Ergebnis einfach mit mehr Kompromissen verbunden.

Man darf eines nicht vergessen. Ein Unternehmen hat nicht das gleiche Interesse an einem Tarifabschluss wie die Gewerkschaft. Für ihn wäre ein tarifloser Zustand sogar günstiger. Er wird nur exakt soviel geben, wie er muss, damit es ruhig bleibt. Dabei ist nicht unbedingt immer ein Streik notwendig. Es genügt oft schon die glaubhafte Androhung. Bei der Bahn genügt das offensichtlich nicht.

GDL erläutert Hintergründe der Tarifauseinandersetzung

Schnippelbohne, Bauernland, Dienstag, 23.01.2024, 17:19 (vor 96 Tagen) @ markus

Darüber gibt es verschiedene Meinungen.

Diesen Artikel fand ich heute in diesem Zusammenhang ganz interessant: Tagesschau FAQ zum Bahnstreik

Zitat daraus:
"Tatsächlich ist es kein Automatismus, dass hartes und konfrontatives Verhandeln zu einem besseren Abschluss führt", sagt auch Heiner Dribbusch, langjähriger Tarifexperte des gewerkschaftsnahen Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans-Böckler-Stiftung. So geschehen etwa bei der Pilotengewerkschaft Cockpit im Jahr 2015. Die hatte damals im Herbst angekündigt, bis Jahresende wöchentlich die Arbeit niederzulegen. "Am Ende musste die Gewerkschaft dennoch Kompromisse eingehen, weil die Lufthansa mit der Verlagerung von Arbeitsplätzen ins Ausland drohte", sagte Dribbusch.


Natürlich kommt es auch dann noch zu Kompromissen. Auch die GDL wird Kompromissen zustimmen. Aber das heißt im Umkehrschluss ja nicht, dass man genauso gut ohne jeglichen Druck zu dem gleichen Ziel kommen würde. Dann wäre das Ergebnis einfach mit mehr Kompromissen verbunden.

Man darf eines nicht vergessen. Ein Unternehmen hat nicht das gleiche Interesse an einem Tarifabschluss wie die Gewerkschaft. Für ihn wäre ein tarifloser Zustand sogar günstiger. Er wird nur exakt soviel geben, wie er muss, damit es ruhig bleibt. Dabei ist nicht unbedingt immer ein Streik notwendig. Es genügt oft schon die glaubhafte Androhung. Bei der Bahn genügt das offensichtlich nicht.

Da bin ich gar nicht anderer Meinung. Druck braucht es zweifellos, um das Verhandlungsergebnis zu optimieren. Der Streik an sich ist ja genau das. Meine These ist nur, dass verbale Angriffe dabei ins Kontraproduktive kippen können, wenn sie überzogen sind. Wer mich durchbeleidigt, kann nicht auf Gegenliebe hoffen, sondern hat eher Trotz und Hartleibigkeit zu erwarten. Es ist ja auch eine Art Gesichtsverlust, wenn man sich erst beleidigen lässt, um dieser Person dann nachzugeben. Diese Blöße wollen sich die Wenigsten geben. Ich würde daher immer versuchen, eine Hintertür zu lassen, durch die die Gegenseite ohne Gesichtsverlust gehen kann und mir genau das nicht ohne Not durch überzogene Angriffe verbauen.

GDL erläutert Hintergründe der Tarifauseinandersetzung

Grigori, Ort, Dienstag, 23.01.2024, 16:55 (vor 96 Tagen) @ Schnippelbohne

Darüber gibt es verschiedene Meinungen.

Diesen Artikel fand ich heute in diesem Zusammenhang ganz interessant: Tagesschau FAQ zum Bahnstreik

Zitat daraus:
"Tatsächlich ist es kein Automatismus, dass hartes und konfrontatives Verhandeln zu einem besseren Abschluss führt", sagt auch Heiner Dribbusch, langjähriger Tarifexperte des gewerkschaftsnahen Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans-Böckler-Stiftung. So geschehen etwa bei der Pilotengewerkschaft Cockpit im Jahr 2015. Die hatte damals im Herbst angekündigt, bis Jahresende wöchentlich die Arbeit niederzulegen. "Am Ende musste die Gewerkschaft dennoch Kompromisse eingehen, weil die Lufthansa mit der Verlagerung von Arbeitsplätzen ins Ausland drohte", sagte Dribbusch.

Ich weiß nicht, worüber du jetzt diskutieren möchtest. Ich habe doch gar nicht behauptet, dass es da einen Automatismus gebe. Du hast Weselsky zumindest implizit vorgeworfen, sein Verhandlungsstil widerspreche den Interessen seiner Gewerkschaft, weil er zu konfrontativ sei.
Mein Einwurf war dadurch motiviert, dass ich das ziemlich anmaßend finde, weil Weselsky 1. bereits einige, konfrontative Arbeitskämpfe gewonnen hat
2. er mehrfach mit eindeutigem Votum von seinen Gewerkschaftskollegen im Amt bestätigt wurde

Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass andere Gewerkschaften in anderen Arbeitskämpfen ihre Ziele nicht erreichen konnten.

GDL erläutert Hintergründe der Tarifauseinandersetzung

Schnippelbohne, Bauernland, Dienstag, 23.01.2024, 17:23 (vor 96 Tagen) @ Grigori


Ich weiß nicht, worüber du jetzt diskutieren möchtest. Ich habe doch gar nicht behauptet, dass es da einen Automatismus gebe. Du hast Weselsky zumindest implizit vorgeworfen, sein Verhandlungsstil widerspreche den Interessen seiner Gewerkschaft, weil er zu konfrontativ sei.
Mein Einwurf war dadurch motiviert, dass ich das ziemlich anmaßend finde, weil Weselsky 1. bereits einige, konfrontative Arbeitskämpfe gewonnen hat
2. er mehrfach mit eindeutigem Votum von seinen Gewerkschaftskollegen im Amt bestätigt wurde

Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass andere Gewerkschaften in anderen Arbeitskämpfen ihre Ziele nicht erreichen konnten.

Ich hatte nicht das Gefühl, dass wir grundsätzlich verschiedener Meinung sind. Es gibt laut Artikel der Tagesschau eben solche und solche Beispiele aus der Vergangenheit. Anmaßend ist i.ü. schon ein hartes Wort. Du weißt auch nicht, ob Weselsky mit einem weniger rüpelhaften Kurs nicht genauso erfolgreich gewesen wäre. Andere Gewerkschaften kommen auch ohne solche Beleidigungen aus und arbeiten zur Zufriedenheit ihrer Mitglieder.

GDL erläutert Hintergründe der Tarifauseinandersetzung

Grigori, Ort, Dienstag, 23.01.2024, 17:41 (vor 96 Tagen) @ Schnippelbohne


Ich weiß nicht, worüber du jetzt diskutieren möchtest. Ich habe doch gar nicht behauptet, dass es da einen Automatismus gebe. Du hast Weselsky zumindest implizit vorgeworfen, sein Verhandlungsstil widerspreche den Interessen seiner Gewerkschaft, weil er zu konfrontativ sei.
Mein Einwurf war dadurch motiviert, dass ich das ziemlich anmaßend finde, weil Weselsky 1. bereits einige, konfrontative Arbeitskämpfe gewonnen hat
2. er mehrfach mit eindeutigem Votum von seinen Gewerkschaftskollegen im Amt bestätigt wurde

Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass andere Gewerkschaften in anderen Arbeitskämpfen ihre Ziele nicht erreichen konnten.


Ich hatte nicht das Gefühl, dass wir grundsätzlich verschiedener Meinung sind. Es gibt laut Artikel der Tagesschau eben solche und solche Beispiele aus der Vergangenheit. Anmaßend ist i.ü. schon ein hartes Wort. Du weißt auch nicht, ob Weselsky mit einem weniger rüpelhaften Kurs nicht genauso erfolgreich gewesen wäre. Andere Gewerkschaften kommen auch ohne solche Beleidigungen aus und arbeiten zur Zufriedenheit ihrer Mitglieder.

Ich weiß in der Tat nicht, ob eine andere Strategie erfolgreicher wäre. Ich habe deine Äußerungen ja auch nicht als anmaßend gegenüber mir, sondern gegenüber Weselsky und der GDL empfunden.

GDL erläutert Hintergründe der Tarifauseinandersetzung

markus, Dienstag, 23.01.2024, 14:15 (vor 96 Tagen) @ Schnippelbohne

Und was, wenn nicht?
Seine Worte sollte man mit Bedacht wählen. Tarifverhandlungen sind nicht der Ort für Schlammschlachten. In anderen Branchen geht es ja auch ohne Pöbeleien.

In anderen Branchen hast du aber auch keine Arbeitgeberseite, die dich erstmal mit ein paar Klagen überzieht, die alle unberechtigt sind. Wenn gezielt eine gewisse Stimmung aufgebaut wird, ist es doch logisch, dass der Ton dann rauer wird. Es wird ganz gezielt gegen Weselsky geschossen. Die Schussfestigkeit muss man dann auch erstmal haben, um standhaft bleiben zu können.

GDL erläutert Hintergründe der Tarifauseinandersetzung

Ulrich, Dienstag, 23.01.2024, 14:26 (vor 96 Tagen) @ markus

Und was, wenn nicht?
Seine Worte sollte man mit Bedacht wählen. Tarifverhandlungen sind nicht der Ort für Schlammschlachten. In anderen Branchen geht es ja auch ohne Pöbeleien.


In anderen Branchen hast du aber auch keine Arbeitgeberseite, die dich erstmal mit ein paar Klagen überzieht, die alle unberechtigt sind. Wenn gezielt eine gewisse Stimmung aufgebaut wird, ist es doch logisch, dass der Ton dann rauer wird. Es wird ganz gezielt gegen Weselsky geschossen. Die Schussfestigkeit muss man dann auch erstmal haben, um standhaft bleiben zu können.

Die Klage der Bahn ist nicht offensichtlich unberechtigt. Man hat lediglich den Antrag der Bahn im Wege des einstweiligen Rechtsschutzes abgewiesen. Allerdings wäre es ungewöhnlich gewesen, wenn ein Gericht ohne vollständige, gründliche Überprüfung der Sachlage anders entschieden hätte. Die Auswirkungen wären zu schwerwiegend.

Das Vorgehen der Lokführergewerkschaft, eine von ihren Leuten kontrollierte Genossenschaft zu gründen, die selbst als Arbeitgeber auftritt, könnte durchaus angreifbar sein. Man begibt sich hier in der Tat in eine Situation, in der man als mit der Bahn konkurrierender Arbeitgeber auftritt.

GDL erläutert Hintergründe der Tarifauseinandersetzung

Schnippelbohne, Bauernland, Dienstag, 23.01.2024, 14:22 (vor 96 Tagen) @ markus

Und was, wenn nicht?
Seine Worte sollte man mit Bedacht wählen. Tarifverhandlungen sind nicht der Ort für Schlammschlachten. In anderen Branchen geht es ja auch ohne Pöbeleien.


In anderen Branchen hast du aber auch keine Arbeitgeberseite, die dich erstmal mit ein paar Klagen überzieht, die alle unberechtigt sind. Wenn gezielt eine gewisse Stimmung aufgebaut wird, ist es doch logisch, dass der Ton dann rauer wird. Es wird ganz gezielt gegen Weselsky geschossen. Die Schussfestigkeit muss man dann auch erstmal haben, um standhaft bleiben zu können.

In anderen Branchen muss man sich aber auch nicht mit Kleingewerkschaften wie der GDL rumschlagen, die neben dem Tarifkampf mit dem Arbeitgeber noch gegen die Konkurrenz durch die EVG kämpfen und bereits vor Verhandlungsrunden streiken. Leider hat das Tarifeinheitsgesetz hier bislang seine Wirkung verfehlt. Kann ja noch kommen.

GDL erläutert Hintergründe der Tarifauseinandersetzung

yps77, Montag, 22.01.2024, 21:00 (vor 97 Tagen) @ markus

Es gibt demnach bereits 18 Tarifabschlüsse mit Konkurrenzunternehmen und das auch mit Arbeitszeitreduzierungen, wie u.a. diese Meldung zeigt:

Offbar, und das wird verschwiegen, enhalten aber zumindest einige dieser Tarifverträge eine Klausel, dass die Arbeitszeitreduzierungen bei den kleineren EVU nur dann in Kraft treten, wenn sie auch bei der DB AG durchgesetzt werden.

Hieß es zumindest vorhin bei WDR 5, nachzuhören hier ab ca. Minute 7:00: https://www1.wdr.de/mediathek/audio/wdr5/wdr5-echo-des-tages/audio-echo-des-tages--1154.html

Weitere Quellen, in denen das erwähnt wird:

https://www.zeit.de/news/2024-01/19/tarifkonflikt-mit-gdl-deutsche-bahn-legt-neues-angebot-vor
https://www.n-tv.de/wirtschaft/GDL-setzt-35-Stunden-Woche-bei-Go-Ahead-durch-article24642009.html

Das würde bedeuten, der GDL ist es jetzt doppelt daran gelegen, ihre Forderungen bei der DB durchzukriegen - weil sonst auch die anderen 18 Verträge hinfällig wären.

GDL erläutert Hintergründe der Tarifauseinandersetzung

markus, Montag, 22.01.2024, 21:19 (vor 97 Tagen) @ yps77

Das ist mir tatsächlich neu. Dann ist es umso verständlicher, dass man das nun auch bei der DB durchsetzen will. Es ist schon kurios. Die kleineren Unternehmen sind offenbar wirtschaftlich dazu in der Lage, die stufenweise Absenkung der Arbeitszeit darzustellen sowie 420 Euro Lohnerhöhung mit einer Laufzeit von 24 Monaten zahlen zu können. Dass sie die Arbeitsverkürzung nur dann umsetzen wollen, wenn die DB ebenfalls mitmacht, ist absolut verständlich. Ansonsten wäre das ja ein gravierender Wettbewerbsnachteil für die ohnehin schon deutlich kleineren Unternehmen. Und die DB tut so, als könne sie das alles nicht bezahlen.

Das Angebot der DB ist auch ein totaler Witz mit einer Erhöhung von 3,5% pro Jahr sowie einer Reduzierung von nur 1 Stunde pro Woche, die die Arbeitnehmer auch noch selbst zahlen sollen. Das ist schlicht kein verhandlungsfähiges Angebot und meilenweit von den anderen Tarifabschlüssen entfernt.

GDL erläutert Hintergründe der Tarifauseinandersetzung

Scherben, Kiel, Dienstag, 23.01.2024, 08:31 (vor 97 Tagen) @ markus

Die kleineren Unternehmen sind offenbar wirtschaftlich dazu in der Lage, die stufenweise Absenkung der Arbeitszeit darzustellen sowie 420 Euro Lohnerhöhung mit einer Laufzeit von 24 Monaten zahlen zu können.

Das ist doch überhaupt nicht klar. Vielleicht spekulieren die kleineren Unternehmen auch einfach darauf, dass der Abschluss der GDL mit der Bahn nicht derart ausfällt, dass diese Verpflichtungen auch greifen. Ganz grundsätzlich muss man auch sagen, dass das eigentlich alles nur Geplänkel ist. GDL und Bahn handeln letztlich den Tarifvertrag aus, der grosso modo für die gesamte Branche gilt.

GDL erläutert Hintergründe der Tarifauseinandersetzung

markus, Dienstag, 23.01.2024, 08:54 (vor 96 Tagen) @ Scherben

Die kleineren Unternehmen sind offenbar wirtschaftlich dazu in der Lage, die stufenweise Absenkung der Arbeitszeit darzustellen sowie 420 Euro Lohnerhöhung mit einer Laufzeit von 24 Monaten zahlen zu können.


Das ist doch überhaupt nicht klar. Vielleicht spekulieren die kleineren Unternehmen auch einfach darauf, dass der Abschluss der GDL mit der Bahn nicht derart ausfällt, dass diese Verpflichtungen auch greifen. Ganz grundsätzlich muss man auch sagen, dass das eigentlich alles nur Geplänkel ist. GDL und Bahn handeln letztlich den Tarifvertrag aus, der grosso modo für die gesamte Branche gilt.

Das klingt jetzt ein wenig wild. Wenn die kleineren Unternehmen das wirtschaftlich gar nicht darstellen könnten, hätten sie doch ein echtes Problem. Dann würde ich als DB jetzt erst recht unterschreiben und die Konkurrenz aus dem Markt drängen. Denn wenn sich das einer erlauben kann, dann doch wohl die DB.

Auch kleinere Unternehmen werden vorher prüfen, was wirtschaftlich tragbar ist. Und nicht einfach irgendwas unterzeichnen und darauf hoffen, dass schon irgendwie alles gutgehen wird.

GDL erläutert Hintergründe der Tarifauseinandersetzung

Scherben, Kiel, Dienstag, 23.01.2024, 09:04 (vor 96 Tagen) @ markus

Ich kann es auch so formulieren, dass die kleineren Unternehmen davon ausgehen, dass der deutsche Staat am Ende einen Finanzierungsrahmen insbesondere für den Nahverkehr bereitstellt, der ihnen ermöglicht, im Rahmen des final ausgehandelten Tarifvertrags (hoffentlich) wirtschaftlich zu agieren.

An der grundsätzlichen Beurteilung ändert das aber nichts: Aufgrund dieser Klauseln sind die Tarifverträge der kleineren Unternehmen nur Geplänkel. Der relevante Tarifvertrag wird zwischen GDL und DB ausgehandelt, weil er den Standard für die Branche setzt und die entsprechende Subventionierung durch Bund und Länder erzwingt.

GDL erläutert Hintergründe der Tarifauseinandersetzung

markus, Dienstag, 23.01.2024, 09:11 (vor 96 Tagen) @ Scherben

Ich kann es auch so formulieren, dass die kleineren Unternehmen davon ausgehen, dass der deutsche Staat am Ende einen Finanzierungsrahmen insbesondere für den Nahverkehr bereitstellt, der ihnen ermöglicht, im Rahmen des final ausgehandelten Tarifvertrags (hoffentlich) wirtschaftlich zu agieren.

An der grundsätzlichen Beurteilung ändert das aber nichts: Aufgrund dieser Klauseln sind die Tarifverträge der kleineren Unternehmen nur Geplänkel. Der relevante Tarifvertrag wird zwischen GDL und DB ausgehandelt, weil er den Standard für die Branche setzt und die entsprechende Subventionierung durch Bund und Länder erzwingt.

Dann ist die Haltung der DB aber noch unverständlicher, wenn am Ende eh der Bund zahlt, der ein starkes Interesse daran haben sollte, die Arbeitsbedingungen so lukrativ zu gestalten, dass es auch zukünftig noch genügend Mitarbeitende geben wird. Das ist doch essentiell, wenn die Verkehrswende gelingen soll. Zugleich ist ein Streik absolutes Gift, denn dieser wird dem ein oder anderen Bahnkunden signalisieren, dass es vielleicht doch sinnvoller wäre, wieder mehr mit dem Auto zu fahren. Die Privatisierung der Bahn kann ein großer Fehler gewesen sein.

GDL erläutert Hintergründe der Tarifauseinandersetzung

MarcBVB, עַם יִשְׂרָאֵל חַי, Dienstag, 23.01.2024, 09:58 (vor 96 Tagen) @ markus

Welche Privatisierung? Wie viele Aktien der DB AG sind in Streubesitz?

Die DB hat einen einzelnen Aktionär. Das ist die Bundesrepublik Deutschland. Das ist keine Privatisierung gewesen.

GDL erläutert Hintergründe der Tarifauseinandersetzung

markus, Dienstag, 23.01.2024, 10:10 (vor 96 Tagen) @ MarcBVB

Welche Privatisierung?

Diese hier https://de.wikipedia.org/wiki/Bahnprivatisierung#Deutschland

Und damit verbunden dann auch der Umstand, dass es sich um Angestellte und nicht mehr um Beamte handelt (außer die alten) und damit nunmal auch Arbeitskämpfe vorkommen.

GDL erläutert Hintergründe der Tarifauseinandersetzung

Scherben, Kiel, Dienstag, 23.01.2024, 10:18 (vor 96 Tagen) @ markus

Welche Privatisierung?


Diese hier https://de.wikipedia.org/wiki/Bahnprivatisierung#Deutschland

Und damit verbunden dann auch der Umstand, dass es sich um Angestellte und nicht mehr um Beamte handelt (außer die alten) und damit nunmal auch Arbeitskämpfe vorkommen.

Du verrennst Dich gerade. Erstens ist die Privatisierung nicht vollzogen, weil weiterhin der Bund 100% der Anteile hält, und zweitens ist es auch im Öffentlichen Dienst völlig normal, dass man dort angestellt und nicht verbeamtet ist.

GDL erläutert Hintergründe der Tarifauseinandersetzung

Ulrich, Dienstag, 23.01.2024, 11:25 (vor 96 Tagen) @ Scherben

Welche Privatisierung?


Diese hier https://de.wikipedia.org/wiki/Bahnprivatisierung#Deutschland

Und damit verbunden dann auch der Umstand, dass es sich um Angestellte und nicht mehr um Beamte handelt (außer die alten) und damit nunmal auch Arbeitskämpfe vorkommen.


Du verrennst Dich gerade. Erstens ist die Privatisierung nicht vollzogen, weil weiterhin der Bund 100% der Anteile hält, und zweitens ist es auch im Öffentlichen Dienst völlig normal, dass man dort angestellt und nicht verbeamtet ist.

Die Bahn ist mittlerweile ein privatrechtlich organisiertes Unternehmen, keine Behörde mehr. Deshalb passt das mit der Privatisierung schon. Das ursprüngliche Ziel war es, Aktien nach dem Vorbild von Telekom und Post an die Börse zu bringen. Dazu ist es nicht gekommen, aber der Versuch hat reichlich Schaden angerichtet. Man hat versucht, die Zahlen zu schönen, um die Bahn aufzuhübschen. Das ging ganz massiv auf Kosten von Wartung und Instandhaltung. Ich kann mich z.B. noch daran erinnern, das vor ca. 15 Jahren in Berlin der S-Bahn-Betrieb so gut wie komplett eingestellt war. Wegen der Sparmaßnahmen hatte die Bahn unter Mehdorn einen Großteil der Ausbesserungswerke um Berlin geschlossen. Man kam deshalb mit der Wartung der Fahrzeuge nicht hinterher. Bei einer Überprüfung hatte das Eisenbahnbundesamt zunächst festgestellt, dass Wartungsintervalle eigenmächtig verlängert worden waren und sämtliche überfälligen Züge stillgelegt. Dann kam auch noch heraus, dass sogar Wartungsprotokolle gefälscht waren. Daraufhin zog das Eisenbahnbundesamt fast alle Züge aus dem Verkehr. Fahren durften nur noch die, die so neu waren, dass noch keine Wartungen angestanden hatten.

Und selbst heute leidet die Bahn noch unter den unter Mehdorn und Co. getroffenen Entscheidungen. Es gibt noch immer massiven Sanierungsstau. Strecken sind herunter geritten, Stellwerke teilweise mittlerweile komplett veraltet, etc. Und ob der geplante "große Schlag" bei den Streckensanierungen tatsächlich erfolgreich ist, bleibt abzuwarten.

GDL erläutert Hintergründe der Tarifauseinandersetzung

Scherben, Kiel, Dienstag, 23.01.2024, 11:49 (vor 96 Tagen) @ Ulrich

Mir ist schon klar, dass es auf der Organisationsebene deutliche Unterschiede macht, ob es sich um eine AG oder um eine Behörde handelt. Mit allen Nachteilen, die Du genannt hast und über die wir ja auch seit vielen Jahren hier sprechen. Aber welche Rolle das für die Tarifverhandlungen spielt, ist doch eine völlig andere Frage. Der Bund sitzt implizit mit am Tisch.

GDL erläutert Hintergründe der Tarifauseinandersetzung

Ulrich, Dienstag, 23.01.2024, 12:09 (vor 96 Tagen) @ Scherben

Mir ist schon klar, dass es auf der Organisationsebene deutliche Unterschiede macht, ob es sich um eine AG oder um eine Behörde handelt. Mit allen Nachteilen, die Du genannt hast und über die wir ja auch seit vielen Jahren hier sprechen. Aber welche Rolle das für die Tarifverhandlungen spielt, ist doch eine völlig andere Frage. Der Bund sitzt implizit mit am Tisch.

Der Bund hat hier aber keinerlei Durchgriffsmöglichkeiten auf das Tagesgeschäft, einschließlich Tarifverhandlungen. Selbst was die Aufsicht angeht liegt hier die Verantwortung formal beim Bahn-Aufsichtsrat. Da sind zwar u.a. auch ein Staatssekretär und eine Staatssekretärin Mitglied, aber auch zahlreiche andere Personen, denen der Bund keine Anweisungen erteilen kann.

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HoschUn, Ort, Mittwoch, 24.01.2024, 23:53 (vor 95 Tagen) @ Ulrich

Mir ist schon klar, dass es auf der Organisationsebene deutliche Unterschiede macht, ob es sich um eine AG oder um eine Behörde handelt. Mit allen Nachteilen, die Du genannt hast und über die wir ja auch seit vielen Jahren hier sprechen. Aber welche Rolle das für die Tarifverhandlungen spielt, ist doch eine völlig andere Frage. Der Bund sitzt implizit mit am Tisch.


Der Bund hat hier aber keinerlei Durchgriffsmöglichkeiten auf das Tagesgeschäft, einschließlich Tarifverhandlungen. Selbst was die Aufsicht angeht liegt hier die Verantwortung formal beim Bahn-Aufsichtsrat. Da sind zwar u.a. auch ein Staatssekretär und eine Staatssekretärin Mitglied, aber auch zahlreiche andere Personen, denen der Bund keine Anweisungen erteilen kann.

6 Vertreter der Koalition/Ministerien + 10 Arbeitnehmervertreter wären eine mehr als bequeme Mehrheit in einem Aufsichtsrat mit 20 Mitgliedern.

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markus, Dienstag, 23.01.2024, 10:28 (vor 96 Tagen) @ Scherben

Welche Privatisierung?


Diese hier https://de.wikipedia.org/wiki/Bahnprivatisierung#Deutschland

Und damit verbunden dann auch der Umstand, dass es sich um Angestellte und nicht mehr um Beamte handelt (außer die alten) und damit nunmal auch Arbeitskämpfe vorkommen.


Du verrennst Dich gerade. Erstens ist die Privatisierung nicht vollzogen, weil weiterhin der Bund 100% der Anteile hält, und zweitens ist es auch im Öffentlichen Dienst völlig normal, dass man dort angestellt und nicht verbeamtet ist.

Ich glaube eher, dass ihr euch gerade verrennt. Ich habe nirgendwo behauptet, dass Anteile im Streubesitz sind. Das muss es auch gar nicht. Seit 1994 handelt es sich um ein privatrechtliches Unternehmen (in Form einer AG). Und ja, auch im öffentlichen Dienst gibt es Angestellte. Der Punkt aber ist, dass es bei der Bahn gar keine neuen Beamten mehr gibt. Wegen der Privatisierung.

Ich wollte auf folgenden Punkt hinaus: Würde es sich um Beamte handeln, gäbe es keine Arbeitskampfmaßnahmen. Hier geht um notwendige Infrastruktur, bei der man durchaus der Ansicht sein kann, dass dies mit Beamten besser funktionieren könnte.

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Weeman, Hinterm Knauber, Dienstag, 23.01.2024, 10:30 (vor 96 Tagen) @ markus

Ich wollte auf folgenden Punkt hinaus: Würde es sich um Beamte handeln, gäbe es keine Arbeitskampfmaßnahmen. Hier geht um notwendige Infrastruktur, bei der man durchaus der Ansicht sein kann, dass dies mit Beamten besser funktionieren könnte.

Ja gut. Da wo es Beamte gibt gibt es auch normale Angestellte. Und die streiken dann und holen die Erhöhung für die Beamten mit raus.
Also Arbeitskampf gibts sowieso. Außer man hätte alle bei der Bahn verbeamtet. Aber den Krankenstand kann sich die Bahn nun wirklich nicht leisten.

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Schnippelbohne, Bauernland, Dienstag, 23.01.2024, 10:24 (vor 96 Tagen) @ Scherben

Welche Privatisierung?


Diese hier https://de.wikipedia.org/wiki/Bahnprivatisierung#Deutschland

Und damit verbunden dann auch der Umstand, dass es sich um Angestellte und nicht mehr um Beamte handelt (außer die alten) und damit nunmal auch Arbeitskämpfe vorkommen.


Du verrennst Dich gerade. Erstens ist die Privatisierung nicht vollzogen, weil weiterhin der Bund 100% der Anteile hält, und zweitens ist es auch im Öffentlichen Dienst völlig normal, dass man dort angestellt und nicht verbeamtet ist.

Wären die GDL-Mitglieder noch Beamte, dürften sie auch gar nicht streiken. Ist also nicht alles schlecht an der aktuellen Struktur.

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Taifun, Ingolstadt, Dienstag, 23.01.2024, 09:40 (vor 96 Tagen) @ markus

Die Bahn ist nicht wirklich privatisiert.

Oder kannst du Aktien kaufen?

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Scherben, Kiel, Dienstag, 23.01.2024, 09:24 (vor 96 Tagen) @ markus

De facto verhandelt der Bund ja mit, wenn die Bahn am Verhandlungstisch sitzt.

(Und ich bin inhaltlich ja gar nicht weit von Dir entfernt. Der Job muss attraktiver werden. Ich wende mich nur gegen die PR seitens der GDL.)

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Weeman, Hinterm Knauber, Dienstag, 23.01.2024, 09:18 (vor 96 Tagen) @ markus

Dann ist die Haltung der DB aber noch unverständlicher, wenn am Ende eh der Bund zahlt, der ein starkes Interesse daran haben sollte, die Arbeitsbedingungen so lukrativ zu gestalten, dass es auch zukünftig noch genügend Mitarbeitende geben wird.

Ja gut. Was der Bund mit und wegen der DB veranstaltet macht generell eher wenig Sinn.

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Taifun, Ingolstadt, Dienstag, 23.01.2024, 09:01 (vor 96 Tagen) @ markus

Und es gab da noch keine Pleite? Ich würde von keinem dieser unter Aktien kaufen.

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markus, Dienstag, 23.01.2024, 09:05 (vor 96 Tagen) @ Taifun

Und es gab da noch keine Pleite? Ich würde von keinem dieser unter Aktien kaufen.

Falls es schon eine Pleite gegeben haben sollte, dann passe ich doch erst recht auf, dass das meinem Unternehmen nicht auch noch passieren wird.

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PePopp, Dienstag, 23.01.2024, 11:15 (vor 96 Tagen) @ markus

Und es gab da noch keine Pleite? Ich würde von keinem dieser unter Aktien kaufen.


Falls es schon eine Pleite gegeben haben sollte, dann passe ich doch erst recht auf, dass das meinem Unternehmen nicht auch noch passieren wird.

Lese-Tipp:
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Warum-die-Deutsche-Bahn-fast-konkurrenzlos-ist-article24140760.html

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Taifun, Ingolstadt, Montag, 22.01.2024, 22:04 (vor 97 Tagen) @ markus

Die Unternehmen werden komplett die Preise deutlich erhöhen. Nur so so die Forderungen finanzierbar.

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José, Dortmund, Montag, 22.01.2024, 22:09 (vor 97 Tagen) @ Taifun

Nein, die Preise im Nahverkehr machen nicht die Unternehmen. DB Fernverkehr oder zB FlixTrain agieren da anders, klar.

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Taifun, Ingolstadt, Montag, 22.01.2024, 22:12 (vor 97 Tagen) @ José

Und Fernverkehr gehört nicht zum Bereich der Bahn? Und natürlich werden die Preise auch im Nahverkehr steigen. Oder meinst du, dass da jemand Geld druckt?

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Braumeister, BaWü, Dienstag, 23.01.2024, 08:48 (vor 96 Tagen) @ Taifun

Wird dann ggf. durch Steuergelder noch mehr subventioniert.

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nico36de, Ruhrgebiet, Dienstag, 23.01.2024, 08:58 (vor 96 Tagen) @ Braumeister

was zweifellos hundertmal sinnvoller wäre, als Diesel oder Kerosin zu subventionieren...

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simie, Krefeld, Dienstag, 23.01.2024, 12:17 (vor 96 Tagen) @ nico36de

was zweifellos hundertmal sinnvoller wäre, als Diesel oder Kerosin zu subventionieren...

Ja. Ist es tatsächlich.

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Scherben, Kiel, Dienstag, 23.01.2024, 08:57 (vor 96 Tagen) @ Braumeister

Wird dann ggf. durch Steuergelder noch mehr subventioniert.

Das muss im Kern ja auch so sein, wenn die Verkehrswende gelingen soll.

Wir brauchen mehr Verkehr auf der Schiene und mehr Nahverkehr lokal und regional, und diese Fahrzeuge muss (teilautonomes Fahren hin oder her) meistens auch ein Mensch bewegen. Wenn die Rahmenbedingungen aktuell derart unattraktiv sind, dass teilweise Nahverkehr schlicht ausfällt, dann muss der Job besser bezahlt und/oder mit besseren Arbeitsbedingungen versehen werden. Das eine wie das andere führt zu Mehrkosten, die man aber eben nicht eins zu eins auf die Fahrgäste umlegen kann und sollte. Nicht aus sozialen Gründen und nicht aus Klimaschutzgründen.

(Da rächt sich halt auch immer wieder, dass wir die stärksten Schultern nicht angemessen an den Staatskosten beteiligen. Sinkende Spitzensteuersätze und fehlende Vermögenssteuern sind Gift für eine Gesellschaft.)

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MarcBVB, עַם יִשְׂרָאֵל חַי, Dienstag, 23.01.2024, 09:56 (vor 96 Tagen) @ Scherben


(Da rächt sich halt auch immer wieder, dass wir die stärksten Schultern nicht angemessen an den Staatskosten beteiligen. Sinkende Spitzensteuersätze und fehlende Vermögenssteuern sind Gift für eine Gesellschaft.)

Lieber Scherben,

das halte ich für falsch. Und zwar gleich aus mehreren Gründen. Vorab: Ich zahle gerne Steuern. Aber starke Schultern tragen schon qua Progression deutlich mehr als Geringverdiener, die idR fast gar keine Steuern zahlen, §32a EStG.

Das führt dazu, dass eine Person X, die das dreifache Einkommen von Person Y hat, wahrscheinlich das fünffache an Steuern bezahlt. Also sowohl absolut als auch relativ mehr (das Beispiel ist selbstverständlich vereinfacht!). Das entspricht meiner Vorstellung von "starke Schultern müssen mehr tragen".

Die Vermögenssteuer ist halt kompletter Unfug. Zum Einen widerspricht sie bereits dem Leistungsprinzip, was sie hochgradig ungerecht macht. Zum anderen kannst du sie kaum verfassungskonform ausgestalten, gerade dann, wenn Betriebsvermögen nicht erfasst werden soll und der Ertrag wäre relativ gering (man schätzt maximal 20 Mrd, wobei man die Bürokratie noch nicht in der Rechnung hat). Und du schaffst dir noch viele wunderschöne Probleme, die mit Stichtagsregelungen zu tun haben. Kenne ich aus meinem Beritt, wenn es um Zugewinn geht. Wir machen ein ganz praktisches Beispiel.

Dein Vermögensberater hat dir vor dem Crash von Wirecard geraten, größere Summen in Aktien von Wirecard anzulegen. Du bist dem gefolgt. Der Stichtag für die Vermögenssteuer ist vor dem Crash. Nach dem Crash kannst du vom Nennwert der Aktien nicht einmal die Steuer bezahlen.

Und die Probleme bei der Bewertung von Immobilien, Betrieben, etc. haben wir noch überhaupt nicht erwähnt. Deswegen lehnen viele Ökonomen eine Vermögenssteuer ab (Ausnahmen sind Kemfert und Fratzscher, die sich aber aus dem Kreise der Seriösität schon länger verabschiedet haben).

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nico36de, Ruhrgebiet, Dienstag, 23.01.2024, 12:48 (vor 96 Tagen) @ MarcBVB

Ausnahmen sind Kemfert und Fratzscher, die sich aber aus dem Kreise der Seriösität schon länger verabschiedet haben

Scheint dir nicht einmal peinlich zu sein, selbst als vollkommen undedeutendes Anwältlein solche steilen Thesen aufzustellen. Und das zu Menschen mit Werdegängen und internationalem Standing, von dem du nur träumen kannst und obwohl du von deren Arbeitsgebieten als Anwalt vermutlich soviel Ahnung hast wie ne Kuh vom Sonntag.

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MarcBVB, עַם יִשְׂרָאֵל חַי, Dienstag, 23.01.2024, 13:10 (vor 96 Tagen) @ nico36de

Ausnahmen sind Kemfert und Fratzscher, die sich aber aus dem Kreise der Seriösität schon länger verabschiedet haben


Scheint dir nicht einmal peinlich zu sein, selbst als vollkommen undedeutendes Anwältlein solche steilen Thesen aufzustellen. Und das zu Menschen mit Werdegängen und internationalem Standing, von dem du nur träumen kannst und obwohl du von deren Arbeitsgebieten als Anwalt vermutlich soviel Ahnung hast wie ne Kuh vom Sonntag.

Als jemand, der den ichems dieser Welt ihr fröhliches Hartzen finanziert, sehe ich das wirklich entspannt. Die Thesen sind nichtmal unglaublich steil, sondern werden in so furchtbar rechten Postillen wie dem Spiegel verbreitet:

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/energieexpertin-claudia-kemfert-und-ihre-irrtuemer-noch-und-noecher-kolumne-a-378a6b2d-84bc-4d7b-8c00-d2de3821650f

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Finchen, Dienstag, 23.01.2024, 16:26 (vor 96 Tagen) @ MarcBVB

Ausnahmen sind Kemfert und Fratzscher, die sich aber aus dem Kreise der Seriösität schon länger verabschiedet haben


Scheint dir nicht einmal peinlich zu sein, selbst als vollkommen undedeutendes Anwältlein solche steilen Thesen aufzustellen. Und das zu Menschen mit Werdegängen und internationalem Standing, von dem du nur träumen kannst und obwohl du von deren Arbeitsgebieten als Anwalt vermutlich soviel Ahnung hast wie ne Kuh vom Sonntag.


Als jemand, der den ichems dieser Welt ihr fröhliches Hartzen finanziert, sehe ich das wirklich entspannt. Die Thesen sind nichtmal unglaublich steil, sondern werden in so furchtbar rechten Postillen wie dem Spiegel verbreitet:

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/energieexpertin-claudia-kemfert-und-ihre-irrtuemer-noch-und-noecher-kolumne-a-378a6b2d-84bc-4d7b-8c00-d2de3821650f

Wie viele ichems gibts denn in Deutschland?

Der Lieblingsanwalt mal wieder mit einem Arroganzanfall gegenüber den finanziell Schwachen

CrimsonGhost, Dienstag, 23.01.2024, 16:08 (vor 96 Tagen) @ MarcBVB

Als jemand, der den ichems dieser Welt ihr fröhliches Hartzen finanziert, sehe ich das wirklich entspannt. Die Thesen sind nichtmal unglaublich steil, sondern werden in so furchtbar rechten Postillen wie dem Spiegel verbreitet:

Gegen Arbeitnehmer, die für höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen kämfen, teilst du ja auch aus.

GDL erläutert Hintergründe der Tarifauseinandersetzung

nico36de, Ruhrgebiet, Dienstag, 23.01.2024, 15:56 (vor 96 Tagen) @ MarcBVB

Ist natürlich ein Problem, wenn so auftritt, als wenn man seine Prognosen als allein seligmachende Wahrheiten verkaufen wolle. Auch ohne dass man nachher seine Meinung ändert, was im Übrigen bei geänderten Randbedingungen durchaus sehr viel sinnvoller sein kann als starr auf seiner meinung zu beharren. Mir ging mir aber gar nicht darum, eine fachliche Bewertung vorzunnehmen. Kann ich so wenig wie du auch. Mir ging es um die Art der Diskeditierung.

Wenn man nur genügend sucht, wird man sicherlich bei fast jedem Wirtschaftswissenschaftler eine Menge von nicht eingetroffenen Prognosen finden, insbesondere wenn sich die Prognose auf einen Zeiraum von 10 Jahren bezieht.

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majae, Muc, Dienstag, 23.01.2024, 11:06 (vor 96 Tagen) @ MarcBVB

Die Vermögenssteuer ist halt kompletter Unfug. Zum Einen widerspricht sie bereits dem Leistungsprinzip, was sie hochgradig ungerecht macht.

Na wenn du so fürs Leistungsprinzip bist, dann müsste eine (hohe) Erbschaftssteuer doch genau dein Ding sein.

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MarcBVB, עַם יִשְׂרָאֵל חַי, Dienstag, 23.01.2024, 11:09 (vor 96 Tagen) @ majae

Die Vermögenssteuer ist halt kompletter Unfug. Zum Einen widerspricht sie bereits dem Leistungsprinzip, was sie hochgradig ungerecht macht.


Na wenn du so fürs Leistungsprinzip bist, dann müsste eine (hohe) Erbschaftssteuer doch genau dein Ding sein.

Tatsächlich wäre ich eher dafür offen als für eine Vermögenssteuer.

GDL erläutert Hintergründe der Tarifauseinandersetzung

Fonzie, Münster, Dienstag, 23.01.2024, 10:50 (vor 96 Tagen) @ MarcBVB

das halte ich für falsch. Und zwar gleich aus mehreren Gründen. Vorab: Ich zahle gerne Steuern. Aber starke Schultern tragen schon qua Progression deutlich mehr als Geringverdiener, die idR fast gar keine Steuern zahlen, §32a EStG.

Das führt dazu, dass eine Person X, die das dreifache Einkommen von Person Y hat, wahrscheinlich das fünffache an Steuern bezahlt. Also sowohl absolut als auch relativ mehr (das Beispiel ist selbstverständlich vereinfacht!). Das entspricht meiner Vorstellung von "starke Schultern müssen mehr tragen".

Das entspricht deiner Vorstellung. Trotzdem tragen die starken Schultern eben nach meiner Vorstellung nicht genug. Die Vermögensungleichheit in D wächst und wächst, die Chancengleichheit leider nicht.

Man kann dann gerne darüber streiten, ob man nun besser Erbschaften oder Vermögen stärker besteuert und wie das genau gestaltet werden soll, aber diese konstruierten Rechenbeispiele, wo solche Steuern dazu führen, dass einstmals Superreiche und Erben anschließend reihenweise am Hungertuch nagen, finde ich komplett albern.

GDL erläutert Hintergründe der Tarifauseinandersetzung

nico36de, Ruhrgebiet, Dienstag, 23.01.2024, 12:53 (vor 96 Tagen) @ Fonzie

diese konstruierten Rechenbeispiele, wo solche Steuern dazu führen, dass einstmals Superreiche und Erben anschließend reihenweise am Hungertuch nagen, finde ich komplett albern.

Weil sie komplett albern sind und jedem denkenden Mensch zeigen, dass den Befürwortern der weiter aufgehenden gesellschaftlichen Schere außer heißer Luft rein gar nichts einfällt.

GDL erläutert Hintergründe der Tarifauseinandersetzung

Bender B. Rodriguez, Düsseldorf, Dienstag, 23.01.2024, 10:44 (vor 96 Tagen) @ MarcBVB


(Da rächt sich halt auch immer wieder, dass wir die stärksten Schultern nicht angemessen an den Staatskosten beteiligen. Sinkende Spitzensteuersätze und fehlende Vermögenssteuern sind Gift für eine Gesellschaft.)


Lieber Scherben,

das halte ich für falsch. Und zwar gleich aus mehreren Gründen. Vorab: Ich zahle gerne Steuern. Aber starke Schultern tragen schon qua Progression deutlich mehr als Geringverdiener, die idR fast gar keine Steuern zahlen, §32a EStG.

Das führt dazu, dass eine Person X, die das dreifache Einkommen von Person Y hat, wahrscheinlich das fünffache an Steuern bezahlt. Also sowohl absolut als auch relativ mehr (das Beispiel ist selbstverständlich vereinfacht!). Das entspricht meiner Vorstellung von "starke Schultern müssen mehr tragen".

Theoretisch vielleicht. Man kann in der Rechnung nicht nur den reinen Einkommensteuersatz nehmen, denn das geht fehl, solange es genug Schlupflöcher gibt, den effektiven Steuersatz bzw. die Last zu drücken. Würden alle die Steuern zahlen, die sie sollten, hätten wir das Problem vielleicht nicht in dem jetzigen Ausmaß (abgesehen von der Ineffizienz des Staates). Ich bezweifle sehr arg, dass hier der "gerechte" Steuersatz gezahlt wird. Die Schlupflöcher müssen auch bei Firmen weg. Danach kann man sich immer noch fragen, ob ein Mensch mit x Millionen EUR Einkommen wirklich seine letzte Million mit einem Steuersatz unter 50% besteuert sehen muss. Offen gesagt, wäre ich da nicht abgeneigt, den Satz anzuheben. Aber gut, das wäre Abstimmungssache in Wahlen.

Die Vermögenssteuer ist halt kompletter Unfug. Zum Einen widerspricht sie bereits dem Leistungsprinzip, was sie hochgradig ungerecht macht. Zum anderen kannst du sie kaum verfassungskonform ausgestalten, gerade dann, wenn Betriebsvermögen nicht erfasst werden soll und der Ertrag wäre relativ gering (man schätzt maximal 20 Mrd, wobei man die Bürokratie noch nicht in der Rechnung hat). Und du schaffst dir noch viele wunderschöne Probleme, die mit Stichtagsregelungen zu tun haben. Kenne ich aus meinem Beritt, wenn es um Zugewinn geht. Wir machen ein ganz praktisches Beispiel.

Dein Vermögensberater hat dir vor dem Crash von Wirecard geraten, größere Summen in Aktien von Wirecard anzulegen. Du bist dem gefolgt. Der Stichtag für die Vermögenssteuer ist vor dem Crash. Nach dem Crash kannst du vom Nennwert der Aktien nicht einmal die Steuer bezahlen.

Aktien sind Spekulation und das ganz eigene individuelle Problem. Wenn sich das dann mit der Vermögenssteuer beißt, würde man auch dafür noch eine Korrektur finden, aber sonst: shit happens.
Wenn es keine Vermögenssteuer sein soll, dann muss an die Erbschaft ran. Ich bin auch ein Fan von Leistungsprinzip und keiner doppelten Besteuerung (Einkommen, dann Erbe), aber gesellschaftlich läuft die Vermögensverteilung komplett aus dem Ruder. Wir müssen was ändern.

Wenn derart wenige Menschen so viel Vermögen besitzen (in Deutschland und weltweit) ist das für eine Gesellschaft nicht zuträglich, da es zu viel Macht bedeutet. Und die wird auch ausgenutzt, was eben ein Problem bedeutet, dass größer ist, als ein Steuersatz von 40% oder 41%.

Und die Probleme bei der Bewertung von Immobilien, Betrieben, etc. haben wir noch überhaupt nicht erwähnt. Deswegen lehnen viele Ökonomen eine Vermögenssteuer ab (Ausnahmen sind Kemfert und Fratzscher, die sich aber aus dem Kreise der Seriösität schon länger verabschiedet haben).

Ja, Kemfert ist in der Tat harter Tobak. Die ist bei uns Ökonomen nicht gerade unumstritten. Gerade bei ihren EEG-Berechnungen damals hat sich die Frau in meinen Augen arg verrannt. Wundert mich, dass sie immer noch so sehr hofiert/geschätzt wird.

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nico36de, Ruhrgebiet, Dienstag, 23.01.2024, 12:58 (vor 96 Tagen) @ Bender B. Rodriguez

Ja, Kemfert ist in der Tat harter Tobak. Die ist bei uns Ökonomen nicht gerade unumstritten. Gerade bei ihren EEG-Berechnungen damals hat sich die Frau in meinen Augen arg verrannt. Wundert mich, dass sie immer noch so sehr hofiert/geschätzt wird.

So kann man es ja sehen, insbesondere wenn man thematisch mitrden kann. Aber auch wenn du in einigen Aspekten anderer Meinung bist, wirst du wohl kaum behaupten, sie sei unseriös. Und zwar unabhängig davon, dass es sicher auch Ökonomen gibt, die ihre Sichtweise teilen.

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Scherben, Kiel, Dienstag, 23.01.2024, 10:22 (vor 96 Tagen) @ MarcBVB

Du kannst gern politisch anderer Meinung sein als ich, aber das Spielchen "Seriös ist, wer meiner Meinung ist" ist ein sehr langweiliges. Volkswirtschaft ist nun mal keine Naturwissenschaft, und ich bin und bleibe als Gutverdiener der Meinung, das ich zu gering besteuert werde. Selbiges gilt für Vermögen. Wer viel tragen kann, sollte auch viel tragen.

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Guido, Dienstag, 23.01.2024, 16:54 (vor 96 Tagen) @ Scherben

ich bin und bleibe als Gutverdiener der Meinung, das ich zu gering besteuert werde. Selbiges gilt für Vermögen. Wer viel tragen kann, sollte auch viel tragen.


Das kann man ändern: Seit 2006 existiert bei der Deutschen Bundesbank (Filiale Leipzig) ein sogenanntes Schuldentilgungskonto des Bundes (IBAN: DE17 8600 0000 0086 0010 30, BIC: MARKDEF1860). Bürgerinnen und Bürger können dem Bund auf diesem Wege Geldbeträge überweisen, die dann zur Tilgung der Schulden des Bundes verwendet werden.

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Scherben, Kiel, Dienstag, 23.01.2024, 17:07 (vor 96 Tagen) @ Guido

ich bin und bleibe als Gutverdiener der Meinung, das ich zu gering besteuert werde. Selbiges gilt für Vermögen. Wer viel tragen kann, sollte auch viel tragen.


Das kann man ändern: Seit 2006 existiert bei der Deutschen Bundesbank (Filiale Leipzig) ein sogenanntes Schuldentilgungskonto des Bundes (IBAN: DE17 8600 0000 0086 0010 30, BIC: MARKDEF1860). Bürgerinnen und Bürger können dem Bund auf diesem Wege Geldbeträge überweisen, die dann zur Tilgung der Schulden des Bundes verwendet werden.

Mich wundert, dass dieses "Argument" immer noch nicht ausgestorben ist. Wir können alle ganz gut rechnen und wissen, dass Einzelne (und schon gar nicht keiner von außerhalb der oberen Zehntausend) zu den Staatsfinanzen nur sehr begrenzt beitragen können. Insofern plädiere ich für den großen Hebel aller Gutverdienenden und Vermögenden, und das wird auch Dir verständlich sein.

GDL erläutert Hintergründe der Tarifauseinandersetzung

Guido, Dienstag, 23.01.2024, 17:24 (vor 96 Tagen) @ Scherben

Insofern plädiere ich für den großen Hebel aller Gutverdienenden und Vermögenden, und das wird auch Dir verständlich sein.

Wir gehören ja zur selben Kohorte. Ich bin allerdings an dem Punkt, dass ich dann doch lieber meinen Kids unter die Arme greife, als dass ich mich darauf verlasse, dass der Staat das mit dem bezahlbaren Wohnraum irgendwie regeln wird.
Worauf ich mich allerdings einlassen würde: Wir reden ja hier von Megaprojekten, die auch irgendwann Rendite abwerfen sollen: Erneuerbare Energien, klimaneutrales Wohnen usw. Biete Staatsanleihen für genau dieses Thema an, schreib ne vernünftige Zahl daran und wir kriegen einen Deal hin.

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Weeman, Hinterm Knauber, Dienstag, 23.01.2024, 10:44 (vor 96 Tagen) @ Scherben

Du kannst gern politisch anderer Meinung sein als ich, aber das Spielchen "Seriös ist, wer meiner Meinung ist" ist ein sehr langweiliges. Volkswirtschaft ist nun mal keine Naturwissenschaft, und ich bin und bleibe als Gutverdiener der Meinung, das ich zu gering besteuert werde.

Aber du bist doch dann in dem Segment das prozentual am meisten Steuern zahlt, oder nicht?

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Scherben, Kiel, Dienstag, 23.01.2024, 11:00 (vor 96 Tagen) @ Weeman

Du kannst gern politisch anderer Meinung sein als ich, aber das Spielchen "Seriös ist, wer meiner Meinung ist" ist ein sehr langweiliges. Volkswirtschaft ist nun mal keine Naturwissenschaft, und ich bin und bleibe als Gutverdiener der Meinung, das ich zu gering besteuert werde.


Aber du bist doch dann in dem Segment das prozentual am meisten Steuern zahlt, oder nicht?

Ja und nein. Der Spitzensteuersatz greift ja erst ab einem gewissen Gehalt, und auch wenn ich ihn dann für die letzten Teile meines Gehalts bezahle, werde ich zu einem Großteil ja nach niedrigeren Steuersätzen besteuert.

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markus, Dienstag, 23.01.2024, 11:13 (vor 96 Tagen) @ Scherben

Du kannst gern politisch anderer Meinung sein als ich, aber das Spielchen "Seriös ist, wer meiner Meinung ist" ist ein sehr langweiliges. Volkswirtschaft ist nun mal keine Naturwissenschaft, und ich bin und bleibe als Gutverdiener der Meinung, das ich zu gering besteuert werde.


Aber du bist doch dann in dem Segment das prozentual am meisten Steuern zahlt, oder nicht?


Ja und nein. Der Spitzensteuersatz greift ja erst ab einem gewissen Gehalt, und auch wenn ich ihn dann für die letzten Teile meines Gehalts bezahle, werde ich zu einem Großteil ja nach niedrigeren Steuersätzen besteuert.

Das kriegst du doch aber gar nicht anders geregelt. So funktioniert faire Steuerprogression mit fließenden Übergängen nach oben. Wenn du ab einem bestimmten Betrag einen harten Cut machen würdest und die höhere Steuer dann auf das Gesamtbrutto anfallen würde, hättest du Szenarien, dass im Grenzbereich höhere Bruttobeträge zu weniger Nettobeträgen führen. Dann heißt es: „Weil ich 100 Euro zu viel verdiene habe ich 1.000 Euro weniger“ oder auch „der Cut ist total willkürlich festgelegt worden“.

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Scherben, Kiel, Dienstag, 23.01.2024, 11:34 (vor 96 Tagen) @ markus

Du kannst gern politisch anderer Meinung sein als ich, aber das Spielchen "Seriös ist, wer meiner Meinung ist" ist ein sehr langweiliges. Volkswirtschaft ist nun mal keine Naturwissenschaft, und ich bin und bleibe als Gutverdiener der Meinung, das ich zu gering besteuert werde.


Aber du bist doch dann in dem Segment das prozentual am meisten Steuern zahlt, oder nicht?


Ja und nein. Der Spitzensteuersatz greift ja erst ab einem gewissen Gehalt, und auch wenn ich ihn dann für die letzten Teile meines Gehalts bezahle, werde ich zu einem Großteil ja nach niedrigeren Steuersätzen besteuert.


Das kriegst du doch aber gar nicht anders geregelt. So funktioniert faire Steuerprogression mit fließenden Übergängen nach oben. Wenn du ab einem bestimmten Betrag einen harten Cut machen würdest und die höhere Steuer dann auf das Gesamtbrutto anfallen würde, hättest du Szenarien, dass im Grenzbereich höhere Bruttobeträge zu weniger Nettobeträgen führen. Dann heißt es: „Weil ich 100 Euro zu viel verdiene habe ich 1.000 Euro weniger“ oder auch „der Cut ist total willkürlich festgelegt worden“.

Ich habe ja auch gar nicht gesagt, dass man das Verfahren anders regeln sollte. Es ist total sinnvoll so, ich will nur nicht so tun, als wäre ich persönlich wahnsinnig betroffen, wenn man den Spitzensteuersatz ein wenig erhöhen oder ggf. noch eine neue Stufe einführen würde.

GDL erläutert Hintergründe der Tarifauseinandersetzung

Weeman, Hinterm Knauber, Dienstag, 23.01.2024, 12:03 (vor 96 Tagen) @ Scherben

Ich weiß nicht. Für mich ist das Gesamtbild aus Belastung, Leistung und Zukunftsaussichten für die gehobenen Einkommen in letzter Zeit fast ausschließlich mies. Das wird, wenn man die Diskussionen über andere Schichten damit vergleicht auch nicht besser.
Klar kann ich das irgendwo noch ertragen. Aber wieso sollte ich? Was bekomme ich dafür?

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Scherben, Kiel, Dienstag, 23.01.2024, 12:25 (vor 96 Tagen) @ Weeman

Ich weiß nicht. Für mich ist das Gesamtbild aus Belastung, Leistung und Zukunftsaussichten für die gehobenen Einkommen in letzter Zeit fast ausschließlich mies. Das wird, wenn man die Diskussionen über andere Schichten damit vergleicht auch nicht besser.
Klar kann ich das irgendwo noch ertragen. Aber wieso sollte ich? Was bekomme ich dafür?

Sozialen Zusammenhalt. Eine funktionierende Infrastruktur. Klimaschutz. Das ist alles nicht umsonst, und gerade als jemand mit gehobenem Einkommen kann ich die zusätzliche Belastung gut ertragen.

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Weeman, Hinterm Knauber, Dienstag, 23.01.2024, 12:39 (vor 96 Tagen) @ Scherben

Sozialen Zusammenhalt. Eine funktionierende Infrastruktur. Klimaschutz. Das ist alles nicht umsonst, und gerade als jemand mit gehobenem Einkommen kann ich die zusätzliche Belastung gut ertragen.

Joa. Kann ich irgendwo alles nachvollziehen. Dafür sollten aber auch meine aktuellen Sätze reichen. Ich hab selber auch noch so ein paar Sachen vor bei deren Umsetzung der Staat mich zur Zeit überhaupt gar nicht unterstützt. In Bonn gibt es 4 Beleghebammen. Ohne Erbe macht Eigentum auf Sicht keinen Sinn. Auch wenn die Bausubstanz immer weiter abnimmt und die Mieten immer höher werden. Und wenn unsere Angestellten über ihre Kita reden gibt es seltenst positive Nachrichten.
Das diese 5 Tage die Woche offen haben wäre zum Teil eine erwähnenswerte.
Infrastruktur sieht auf Autobahnen und Gleisen auch eher mau aus. Und bei der gesetzlichen muss ich mir ein halbes Jahr vorher überlegen ob ich mal wieder zum Augenarzt müsste.

Ich bin grundsätzlich bei dir. Aber zur Zeit gibt es schon kein einziges Argument für mich warum ich für mehr Belastung für mich stimmen würde. Bei den Sachen die ich will und brauche zahle ich ja eh nochmal nach Steuern...

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MarcBVB, עַם יִשְׂרָאֵל חַי, Dienstag, 23.01.2024, 10:30 (vor 96 Tagen) @ Scherben

Du kannst gern politisch anderer Meinung sein als ich, aber das Spielchen "Seriös ist, wer meiner Meinung ist" ist ein sehr langweiliges. Volkswirtschaft ist nun mal keine Naturwissenschaft, und ich bin und bleibe als Gutverdiener der Meinung, das ich zu gering besteuert werde. Selbiges gilt für Vermögen. Wer viel tragen kann, sollte auch viel tragen.

Nunja, die wissenschaftliche Leistung von Kemfert und Fratzscher ist halt wirklich bei 0 Kelvin. Ich find's schade, dass du zum Rest nichts sagen möchtest.

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Scherben, Kiel, Dienstag, 23.01.2024, 10:56 (vor 96 Tagen) @ MarcBVB

Ich finde es ganz erstaunlich, dass Du einschätzen können willst, auf welchem wissenschaftlichen Niveau sich ausgewählte Professor*innen aus dem Bereich der Wirtschaftswissenschaften bewegen. Selbst mir, der selbst als Professor in einem nicht ganz entfernten Feld tätig ist und zumindest auch schon für Zeitschriften Gutachten geschrieben hat, in denen z.B. Marcel Fratzscher publiziert hat, fällt es schwer, sein formales wissenschaftliches Werk zu beurteilen. Dass er seit seiner Tätigkeit das Präsident des DIW die genuin wissenschaftliche Forschung zugunsten eher öffentlichkeitswirksameren Publikationen aufgegeben hat, ist ja normal und dem Amt geschuldet. Das war/ist bei vielen Kolleg*innen (auch solchen, die Dir politisch näher stehen) ja auch so.

Und was soll ich zum Rest schreiben? Ich finde das Argument halt etwas lazy, dass es (leider, leider!) schwer sei, eine grundgesetzkonforme Vermögenssteuer zu ersinnen. Politisch ist es so oder so kein überzeugendes Argument, aber juristisch halt auch nicht. Das Grundgesetz steht einer Vermögenssteuer ja nicht grundsätzlich entgegen, und dass die Quandts und Albrechts dieses Landes irgendwelche Fantasiegeldberge besitzen, ohne sich adäquat an der Finanzierung des Gemeinwesens zu beteiligen, halte ich nun einmal für ein großes politisches Problem.

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markus, Dienstag, 23.01.2024, 19:21 (vor 96 Tagen) @ Scherben

Und was soll ich zum Rest schreiben? Ich finde das Argument halt etwas lazy, dass es (leider, leider!) schwer sei, eine grundgesetzkonforme Vermögenssteuer zu ersinnen. Politisch ist es so oder so kein überzeugendes Argument, aber juristisch halt auch nicht. Das Grundgesetz steht einer Vermögenssteuer ja nicht grundsätzlich entgegen, und dass die Quandts und Albrechts dieses Landes irgendwelche Fantasiegeldberge besitzen, ohne sich adäquat an der Finanzierung des Gemeinwesens zu beteiligen, halte ich nun einmal für ein großes politisches Problem.

Wenn wir Fantasiebeträge verhindern wollen, müssen wir ja erstmal definieren, was das genau ist. Sind es 50 Milliarden, 5 Milliarden oder 500 Millionen? Für mich sind zum Beispiel schon Gehälter im Fußball absolute Fantasiebeträge. Also bereits einstellige Millionenbeträge. Ich tu mich hier schon schwer, eine bestimmte objektive Grenze festzulegen. Ebenso unklar wäre, was eine adäquate Finanzierung des Gemeinwesens ist. Ab wann genau ist es adäquat?

Das größte Problem aber werden Umgehungsmöglichkeiten sein. Solange es das Ausland gibt und solange nicht alle anderen wohlhabenden Länder mitbesteuern, entsteht ein starker Anreiz das Land zu verlassen. Geht dann die Rechnung noch auf? Wenn am Ende nicht mehr, sondern vielleicht sogar weniger Steuereinnahmen entstehen, hat man als Staat nichts gewonnen. Denn dann fehlen ja nicht nur die geplanten Mehreinnahmen. Dann fehlen auch die Arbeitsplätze, wenn BMW plötzlich woanders produziert.

Ideen wie „2% jährlich werden die schon verkraften“ mögen inhaltlich stimmen. Verkraften werden die das schon. Aber im Vergleich zu anderen Ländern ist das halt eine garantierte Minderrendite von 2%, die nicht jeder akzeptieren wird. Nehmen wir als Beispiel jemanden mit 1 Milliarde Vermögen. Dann reden wir über 20 Millionen Steuern pro Jahr. Lässt sich ein Milliardär das wirklich gefallen? Oder kauft er nicht einfach einen Privatjet, mit dem er dann zum nächsten Poloturnier in Deutschland einreist und danach wieder zurück ins Steuerparadies fliegt? Warum sollte er das nicht tun? Die gleiche Klientel nutzt doch ohnehin schon immer jede Möglichkeit, Steuern zu vermeiden. Ein Fußballspieler hat auch kein Problem damit, einfach das Land zu wechseln, sobald man mehr Geld kassieren kann. Warum sollte das bei anderen reichen Leuten anders sein?

Wir reden hier über für uns Normalos unvorstellbare Summen. Reiche Leute denken allerdings aber anders als wir. Denen geht es nicht darum, einfach nur ausgesorgt zu haben. Da geht es darum, noch reicher zu werden und möglichst hohe Renditen zu erreichen. Sie sind mit dieser Einstellung reich geworden und du wirst diese Einstellung nicht mehr aus deren Köpfen kriegen.

Außerdem fängt das Grundproblem ja schon viel früher an, nämlich bei unterschiedlichen Gehältern. Jemand, der mehr verdient als ein anderer, kann die Differenz in den Vermögensaufbau stecken bei ansonsten gleicher Lebensweise. Sobald der Zinseszinseffekt dann ins Rollen kommt, vermehrt sich das Vermögen irgendwann im Schlaf. Die Schere geht zwangsläufig immer weiter auseinander, sobald die Gehälter unterschiedlich. Vielleicht nicht ganz so schnell, wenn eine Vermögenssteuer tatsächlich umsetzbar wäre. Aber gänzlich aufhalten wird man es nicht.

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nico36de, Ruhrgebiet, Dienstag, 23.01.2024, 16:22 (vor 96 Tagen) @ Scherben

die Quandts und Albrechts dieses Landes irgendwelche Fantasiegeldberge besitzen, ohne sich adäquat an der Finanzierung des Gemeinwesens zu beteiligen, halte ich nun einmal für ein großes politisches Problem.

Das dürfte dann einer der Punkte sein, wo ihr Wirtschaftswissenschafler mit den Soziologen weitestgehend einer Meinung sein dürftet, oder?

Wer beim Anhäufen unfassbarer Vermögen Probleme damit hat, davon einen ruhig auch gehörigen Teil an die Gemeinschaft abzugeben, in der er sich bewegt, mit dem stimmt irgendwas nicht. Da ist dann nur noch die Frage, ob man das als Politiker weiterhin hinnehmen will. Bisher hat es ja noch keine Regierung gestört, dass die Mehrheit der Bevölkerung schon seit Jahrzehnten eine Vermögensabgabe für extrem Vermögende befürwortet.

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Scherben, Kiel, Dienstag, 23.01.2024, 17:03 (vor 96 Tagen) @ nico36de

die Quandts und Albrechts dieses Landes irgendwelche Fantasiegeldberge besitzen, ohne sich adäquat an der Finanzierung des Gemeinwesens zu beteiligen, halte ich nun einmal für ein großes politisches Problem.


Das dürfte dann einer der Punkte sein, wo ihr Wirtschaftswissenschafler mit den Soziologen weitestgehend einer Meinung sein dürftet, oder?

Kreativer bin ich noch nicht beleidigt worden. ^^

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nico36de, Ruhrgebiet, Mittwoch, 24.01.2024, 00:21 (vor 96 Tagen) @ Scherben

Gut, Wirtschaft und Wissenschaft passen auch aus meiner Sicht im engeren Sinne nicht zusammen, aber die Jungs (von denen du keiner zu sein scheinst) nennen sich halt so. Du hattest deine Studienrichtung ja nicht genannt und ich dich offensichtlich falsch verstanden.

Für uns Ingenieure sind die reinen Zahlendreherberufe ohnehin böhmische Dörfer. Wir bekommen nur Pickel, wenn Vorgaben von Betriebswirten einzuhalten sind, die Produkte gar nicht verstehen.

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Scherben, Kiel, Mittwoch, 24.01.2024, 08:47 (vor 96 Tagen) @ nico36de

Gut, Wirtschaft und Wissenschaft passen auch aus meiner Sicht im engeren Sinne nicht zusammen, aber die Jungs (von denen du keiner zu sein scheinst) nennen sich halt so. Du hattest deine Studienrichtung ja nicht genannt und ich dich offensichtlich falsch verstanden.

Für uns Ingenieure sind die reinen Zahlendreherberufe ohnehin böhmische Dörfer. Wir bekommen nur Pickel, wenn Vorgaben von Betriebswirten einzuhalten sind, die Produkte gar nicht verstehen.

(Ich bin Mathematiker, arbeite aber meist in der Mathematischen Statistik und habe daher gewisse Berührungspunkte zur Ökonometrie.)

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Bender B. Rodriguez, Düsseldorf, Dienstag, 23.01.2024, 11:13 (vor 96 Tagen) @ Scherben

Ich finde es ganz erstaunlich, dass Du einschätzen können willst, auf welchem wissenschaftlichen Niveau sich ausgewählte Professor*innen aus dem Bereich der Wirtschaftswissenschaften bewegen. Selbst mir, der selbst als Professor in einem nicht ganz entfernten Feld tätig ist und zumindest auch schon für Zeitschriften Gutachten geschrieben hat, in denen z.B. Marcel Fratzscher publiziert hat, fällt es schwer, sein formales wissenschaftliches Werk zu beurteilen. Dass er seit seiner Tätigkeit das Präsident des DIW die genuin wissenschaftliche Forschung zugunsten eher öffentlichkeitswirksameren Publikationen aufgegeben hat, ist ja normal und dem Amt geschuldet. Das war/ist bei vielen Kolleg*innen (auch solchen, die Dir politisch näher stehen) ja auch so.

Kemfert ist vor allem Energiewirtschaft, da hab ich mich auch ausgetobt. War nicht ganz unumstritten, was sie so berechnet hat (EEG Kosten etc.) als ich noch in der Forschung rumwerkeln durfte (fast 10 Jahre her). Was sie zu Verteilungsfragen zu sagen hat, keine Ahnung. Aber das ist keine Rocket Science, welche sie bei der Ökonometrie angewendet hat.

Und was soll ich zum Rest schreiben? Ich finde das Argument halt etwas lazy, dass es (leider, leider!) schwer sei, eine grundgesetzkonforme Vermögenssteuer zu ersinnen. Politisch ist es so oder so kein überzeugendes Argument, aber juristisch halt auch nicht. Das Grundgesetz steht einer Vermögenssteuer ja nicht grundsätzlich entgegen, und dass die Quandts und Albrechts dieses Landes irgendwelche Fantasiegeldberge besitzen, ohne sich adäquat an der Finanzierung des Gemeinwesens zu beteiligen, halte ich nun einmal für ein großes politisches Problem.

Amen, danke. Kann man auch als Ökonom so sehen.

GDL erläutert Hintergründe der Tarifauseinandersetzung

Davja89, Dienstag, 23.01.2024, 10:39 (vor 96 Tagen) @ MarcBVB

Gibt es dazu überhaupt eine richtig/ falsch?

Ist es nicht eher eine moralische Frage ob man Personenkreis Xy mehr belastet oder nicht?

Weil im Endeffekt ist es ja eine politische Entscheidung das Gutverdiener mehr Steuern zahlen als Schlechtverdiener.

Da werden verschiedene Argumente dafür oder dagegen miteinander abgewogen und irgendein Kompromiss vereinbart. Dieser wird immer mal wieder leicht in die eine oder andere Richtung verschoben.

Daher finde ich es jetzt schwierig damit zu argumentieren das Ökonom X das sagt und Ökonom Y das.

Unser ganzes Steuersystem ist von Menschen gemacht und daher wird es absolute Gerechtigkeit für jeden Einzelfall nicht geben.

Daher ist es eher eine Geschmacksfrage wie man das im Detail ausgestaltet.

völlig überzogen....

Frankonius, Frankfurt, Montag, 22.01.2024, 18:51 (vor 97 Tagen) @ Diabolus

..es gibt Leute, die sich kein Auto leisten können/wollen und auf die Bahn angewiesen sind.
Es hat auch nicht jeder die Möglichkeit im Home-Office zu arbeiten.
Der Streik wird vermutlich Leute treffen, denen es wirtschaftlich schlechter als den Lokführern geht. Es gibt ja noch die älteren beamteten Lokführer die gar nicht streiken dürfen (ein Schulfreund von mir ist darunter). Die müssen wohl ran. Ich weiß aber nicht, ob man vom Güterverkehr einfach zum Personenverkehr wechseln kann.

So ganz schlecht ist die finanzielle Situation der Lokführer auch nicht.

https://www.stern.de/wirtschaft/lokfuehrer-bei-der-deutschen-bahn--so-viel-gehalt-verdienen-sie-34221798.html

völlig überzogen....

Fisheye, Dienstag, 23.01.2024, 12:25 (vor 96 Tagen) @ Frankonius

..es gibt Leute, die sich kein Auto leisten können/wollen und auf die Bahn angewiesen sind.
Es hat auch nicht jeder die Möglichkeit im Home-Office zu arbeiten.
Der Streik wird vermutlich Leute treffen, denen es wirtschaftlich schlechter als den Lokführern geht. Es gibt ja noch die älteren beamteten Lokführer die gar nicht streiken dürfen (ein Schulfreund von mir ist darunter). Die müssen wohl ran. Ich weiß aber nicht, ob man vom Güterverkehr einfach zum Personenverkehr wechseln kann.

So ganz schlecht ist die finanzielle Situation der Lokführer auch nicht.

https://www.stern.de/wirtschaft/lokfuehrer-bei-der-deutschen-bahn--so-viel-gehalt-verdienen-sie-34221798.html

Würde der Streik niemanden treffen, würde er keinen Sinn ergeben.

völlig überzogen....

SebWagn, HH Harvestehude, Dienstag, 23.01.2024, 16:59 (vor 96 Tagen) @ Fisheye
bearbeitet von SebWagn, Dienstag, 23.01.2024, 17:05

Würde der Streik niemanden treffen, würde er keinen Sinn ergeben.

Nun, aber wenn man das "seziert" trifft es die Verantwortlichen dafür aber 0,0 sondern nur in dem Sinne, unschuldige Menschen. Soll er die Verantwortlichen treffen und das sind doch nicht die Pendler und Co, oder?

Ich lese auch im großen Allgemeinen, mittlerweile und je länger die GDL auf ihren Forderungen beharrt. ganz wenig Kritik am Bahnvorstand und auch in meinem Umfeld wandelt es sich mittlerweile eher dahin, dass die GDL der Schuldige ist. Das anfangs große Verständnis dreht sich im Land, mit dem neuesten Streik, auch allgemein immer mehr gegen die GDL und Weselsky.

Es ist letztlich auch ähnlich wie bei den Bauernprotesten / Blockaden. Solche Streiks / Proteste sind für mich eine Form sich über andere Menschen der sozialen Gemeinschaft zu stellen und quasi zu sagen "uns ist egal wie ihr zur Arbeit kommt, Hauptsache wir haben Arbeit / bekommen Subventionen / mehr Geld. Man nimmt anderen die Möglichkeit zur Arbeit zu kommen und stellt die eigenen Belange über die von z.B. Pendlern und Co die auch auf ihren Job angewiesen sind.

Vielleicht etwas "über" ausgedrückt, aber der Eindruck bleibt.

völlig überzogen....

markus, Dienstag, 23.01.2024, 19:58 (vor 96 Tagen) @ SebWagn

Würde der Streik niemanden treffen, würde er keinen Sinn ergeben.


Nun, aber wenn man das "seziert" trifft es die Verantwortlichen dafür aber 0,0 sondern nur in dem Sinne, unschuldige Menschen. Soll er die Verantwortlichen treffen und das sind doch nicht die Pendler und Co, oder?

Es sind letztendlich immer auch Kunden betroffen. Ganz gleich, ob sie einen Zug nicht bekommen, keine Briefe zugestellt werden, oder die Bestellung nicht geliefert wird. In der Hauptsache trifft es aber das jeweilige Unternehmen, denn das erleidet einen finanziellen Schaden.


Ich lese auch im großen Allgemeinen, mittlerweile und je länger die GDL auf ihren Forderungen beharrt. ganz wenig Kritik am Bahnvorstand und auch in meinem Umfeld wandelt es sich mittlerweile eher dahin, dass die GDL der Schuldige ist. Das anfangs große Verständnis dreht sich im Land, mit dem neuesten Streik, auch allgemein immer mehr gegen die GDL und Weselsky.

Es ist letztlich auch ähnlich wie bei den Bauernprotesten / Blockaden. Solche Streiks / Proteste sind für mich eine Form sich über andere Menschen der sozialen Gemeinschaft zu stellen und quasi zu sagen "uns ist egal wie ihr zur Arbeit kommt, Hauptsache wir haben Arbeit / bekommen Subventionen / mehr Geld. Man nimmt anderen die Möglichkeit zur Arbeit zu kommen und stellt die eigenen Belange über die von z.B. Pendlern und Co die auch auf ihren Job angewiesen sind.

Vielleicht etwas "über" ausgedrückt, aber der Eindruck bleibt.

Genau das wollen Unternehmen übrigens bewirken. Dass sich die Stimmung gegen die Gewerkschaft richtet. Dummerweise führt das nur zu längeren Streiks. Es wäre viel sinnvoller, wenn die Kunden ihren Unmut gegen das jeweilige Unternehmen äußern, denn dann würde es schneller einlenken. So aber wird die Bahn weitere Streiks in Kauf nehmen mit der unrealistischen Hoffnung, dass die GDL nachgeben wird.

völlig überzogen....

MarcBVB, עַם יִשְׂרָאֵל חַי, Dienstag, 23.01.2024, 20:04 (vor 96 Tagen) @ markus

Ich bin wirklich ein großer Freund von Arbeitnehmerrechten, Markus. Aber ich finde einfach, dass zu einer Sozialpartnerschaft immer zwei gehören. Und keiner seine Situation über Gebühr ausnutzt. Für meine Mitarbeiterinnen gibt's keine Gewerkschaft. Ich könnte die also mehr oder minder nach Gutdünken bezahlen. Finde ich aber tatsächlich nicht fair. Wenn mein Umsatz schön ist, dann liegt das auch an ihnen, also sollen sie dann bitte auch partizipieren.

Ich finde es nicht in Ordnung, wenn man gar nicht verhandeln möchte und sogar eine Schlichtung ablehnt. Dazu kommt: Vieles im kollektiven Arbeitsrecht ist Richterrecht des BAG. Weselsky kann egal sein, ob er überdreht. Es ist sein letztes Rodeo. Aber ggf. packt der Gesetzgeber das Streikrecht demnächst doch noch einmal an.

völlig überzogen....

markus, Dienstag, 23.01.2024, 20:10 (vor 96 Tagen) @ MarcBVB

Ich bin wirklich ein großer Freund von Arbeitnehmerrechten, Markus. Aber ich finde einfach, dass zu einer Sozialpartnerschaft immer zwei gehören. Und keiner seine Situation über Gebühr ausnutzt. Für meine Mitarbeiterinnen gibt's keine Gewerkschaft. Ich könnte die also mehr oder minder nach Gutdünken bezahlen. Finde ich aber tatsächlich nicht fair. Wenn mein Umsatz schön ist, dann liegt das auch an ihnen, also sollen sie dann bitte auch partizipieren.

Ich finde es nicht in Ordnung, wenn man gar nicht verhandeln möchte und sogar eine Schlichtung ablehnt. Dazu kommt: Vieles im kollektiven Arbeitsrecht ist Richterrecht des BAG. Weselsky kann egal sein, ob er überdreht. Es ist sein letztes Rodeo. Aber ggf. packt der Gesetzgeber das Streikrecht demnächst doch noch einmal an.

Der Punkt ist, dass die Bahn kein verhandlungsfähiges Angebot vorlegt. Es wäre eigentlich ziemlich einfach, die bereits bestehenden moderaten Abschlüsse anzuerkennen. Dann ist morgen die Einigung da.

völlig überzogen....

HoschUn, Ort, Dienstag, 23.01.2024, 20:10 (vor 96 Tagen) @ MarcBVB

Ich bin wirklich ein großer Freund von Arbeitnehmerrechten, Markus. Aber ich finde einfach, dass zu einer Sozialpartnerschaft immer zwei gehören. Und keiner seine Situation über Gebühr ausnutzt. Für meine Mitarbeiterinnen gibt's keine Gewerkschaft. Ich könnte die also mehr oder minder nach Gutdünken bezahlen. Finde ich aber tatsächlich nicht fair. Wenn mein Umsatz schön ist, dann liegt das auch an ihnen, also sollen sie dann bitte auch partizipieren.

Ich finde es nicht in Ordnung, wenn man gar nicht verhandeln möchte und sogar eine Schlichtung ablehnt. Dazu kommt: Vieles im kollektiven Arbeitsrecht ist Richterrecht des BAG. Weselsky kann egal sein, ob er überdreht. Es ist sein letztes Rodeo. Aber ggf. packt der Gesetzgeber das Streikrecht demnächst doch noch einmal an.

Dazu müsste sich aber auch mal die DB in der Öffentlichkeit ehrlich machen und sagen: "Wir schreiben Verluste, wir sind angewiesen auf Steuergelder, der ganze Bums kostet mehr als wir einnehmen".

völlig überzogen....

Kreuzbandriss, Montag, 22.01.2024, 20:13 (vor 97 Tagen) @ Frankonius

Schön gut gesagt

völlig überzogen....

simie, Krefeld, Montag, 22.01.2024, 19:41 (vor 97 Tagen) @ Frankonius

Nun. Es gab schon Einigungen mit vielen anderen Bahnverkehrsunternehmen. Ganz so überzogen scheinen die Forderungen dann ja doch nicht zu sein.

völlig überzogen....

José, Dortmund, Montag, 22.01.2024, 20:08 (vor 97 Tagen) @ simie

Zur Wahrheit gehört auch: Viele der DB-Mitbewerber werden zu großen Teilen von ausländischen Mitterkonzernen getragen, die Ausschreibungen der Verkehrsverträge wurden mit Dumping-Angeboten gewonnen und kurz- bis mittelfristig wirtschaftlich müssen sie nicht sein. Man fühlt halt mal in den Markt hinein, und wenns zu wild wird, sind sie halt pleite (siehe Abellio). Da kann man schonmal eher viel Risiko nehmen, da die Fallhöhe gering ist und man so ggfs Leute der DB abwerben kann.

Das eigentliche kurzfristisge Problem sind die zwei konkurrierenden Gewerkschaften und das nicht funktionierende Taeifeinheitsgesetz.

Das Metaproblem ist die Abhängigkeit der Klimaziele für den Verkehrsbereich von der Schiene. Das bringt die Branche in eine sehr exponierte Position und die Politik kann eigentlich kaum anders, als da irgendwie Lösungen zu finden - stabile Verhandlungsposition der Gewerkschaft inklusive.

völlig überzogen....

FourrierTrans, Dortmund, Montag, 22.01.2024, 20:10 (vor 97 Tagen) @ José

Zur Wahrheit gehört auch: Viele der DB-Mitbewerber werden zu großen Teilen von ausländischen Mitterkonzernen getragen, die Ausschreibungen der Verkehrsverträge wurden mit Dumping-Angeboten gewonnen und kurz- bis mittelfristig wirtschaftlich müssen sie nicht sein. Man fühlt halt mal in den Markt hinein, und wenns zu wild wird, sind sie halt pleite (siehe Abellio). Da kann man schonmal eher viel Risiko nehmen, da die Fallhöhe gering ist und man so ggfs Leute der DB abwerben kann.

Das eigentliche kurzfristisge Problem sind die zwei konkurrierenden Gewerkschaften und das nicht funktionierende Taeifeinheitsgesetz.

Das Metaproblem ist die Abhängigkeit der Klimaziele für den Verkehrsbereich von der Schiene. Das bringt die Branche in eine sehr exponierte Position und die Politik kann eigentlich kaum anders, als da irgendwie Lösungen zu finden - stabile Verhandlungsposition der Gewerkschaft inklusive.

Ach, die sind insolvent? Die haben doch Hagen immer fleißig angefahren, auch von Bochum aus...

völlig überzogen....

PePopp, Montag, 22.01.2024, 20:20 (vor 97 Tagen) @ FourrierTrans
bearbeitet von PePopp, Montag, 22.01.2024, 20:23

Zur Wahrheit gehört auch: Viele der DB-Mitbewerber werden zu großen Teilen von ausländischen Mitterkonzernen getragen, die Ausschreibungen der Verkehrsverträge wurden mit Dumping-Angeboten gewonnen und kurz- bis mittelfristig wirtschaftlich müssen sie nicht sein. Man fühlt halt mal in den Markt hinein, und wenns zu wild wird, sind sie halt pleite (siehe Abellio). Da kann man schonmal eher viel Risiko nehmen, da die Fallhöhe gering ist und man so ggfs Leute der DB abwerben kann.

Das eigentliche kurzfristisge Problem sind die zwei konkurrierenden Gewerkschaften und das nicht funktionierende Taeifeinheitsgesetz.

Das Metaproblem ist die Abhängigkeit der Klimaziele für den Verkehrsbereich von der Schiene. Das bringt die Branche in eine sehr exponierte Position und die Politik kann eigentlich kaum anders, als da irgendwie Lösungen zu finden - stabile Verhandlungsposition der Gewerkschaft inklusive.


Ach, die sind insolvent? Die haben doch Hagen immer fleißig angefahren, auch von Bochum aus...

https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/abellio-insolvenz-eckert-mofair-pro-bahn-deutsche-bahn-nordrhein-westfalen-1.5872758

https://www.ksta.de/wirtschaft/abellio-fordert-schadenersatz-millionenklage-gegen-verkehrsverbuende-in-nrw-582350

völlig überzogen....

FourrierTrans, Dortmund, Montag, 22.01.2024, 20:26 (vor 97 Tagen) @ PePopp

Zur Wahrheit gehört auch: Viele der DB-Mitbewerber werden zu großen Teilen von ausländischen Mitterkonzernen getragen, die Ausschreibungen der Verkehrsverträge wurden mit Dumping-Angeboten gewonnen und kurz- bis mittelfristig wirtschaftlich müssen sie nicht sein. Man fühlt halt mal in den Markt hinein, und wenns zu wild wird, sind sie halt pleite (siehe Abellio). Da kann man schonmal eher viel Risiko nehmen, da die Fallhöhe gering ist und man so ggfs Leute der DB abwerben kann.

Das eigentliche kurzfristisge Problem sind die zwei konkurrierenden Gewerkschaften und das nicht funktionierende Taeifeinheitsgesetz.

Das Metaproblem ist die Abhängigkeit der Klimaziele für den Verkehrsbereich von der Schiene. Das bringt die Branche in eine sehr exponierte Position und die Politik kann eigentlich kaum anders, als da irgendwie Lösungen zu finden - stabile Verhandlungsposition der Gewerkschaft inklusive.


Ach, die sind insolvent? Die haben doch Hagen immer fleißig angefahren, auch von Bochum aus...


https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/abellio-insolvenz-eckert-mofair-pro-bahn-deutsche-bahn-nordrhein-westfalen-1.5872758

https://www.ksta.de/wirtschaft/abellio-fordert-schadenersatz-millionenklage-gegen-verkehrsverbuende-in-nrw-582350

Danke.
Weiß nicht, ob das noch ein Thema ist, aber man hat vor einiger Zeit auch mal massive Probleme von der Eurobahn mitbekommen, die von Dortmund in Richtung Soest fährt u.a.

völlig überzogen....

José, Dortmund, Montag, 22.01.2024, 22:07 (vor 97 Tagen) @ FourrierTrans

Standen auch kurz davor, ja.
Mutter ist da Keolis aus Frankreich.

völlig überzogen....

PePopp, Dienstag, 23.01.2024, 03:18 (vor 97 Tagen) @ José

Standen auch kurz davor, ja.
Mutter ist da Keolis aus Frankreich.

Ne, das wurde abgestoßen weil man nur rote Zahlen geschrieben hatte.

https://www.juve.de/deals/noerrs-treuhand-tochter-uebernimmt-deutsches-bahngeschaeft-von-bird-bird-mandantin-keolis/

völlig überzogen....

Taifun, Ingolstadt, Dienstag, 23.01.2024, 06:32 (vor 97 Tagen) @ PePopp

Man könnte vermuten, dass die GDL der Bahn bei der Beseitigung der Konkurrenten hilft.

völlig überzogen....

José, Dortmund, Montag, 22.01.2024, 20:20 (vor 97 Tagen) @ FourrierTrans

Sie mussten zum 01.02.22 insgesamt 14 Linien in NRW abgeben, da sie keine Chance hatte, schwarze Zahlen zu schreiben.

völlig überzogen....

pactum Trotmundense, Syburg, Montag, 22.01.2024, 19:37 (vor 97 Tagen) @ Frankonius

..es gibt Leute, die sich kein Auto leisten können/wollen und auf die Bahn angewiesen sind.

Dann ist es ja gut, dass diese Leute eine Gewerkschaft bei der Bahn vorfinden, die sich aktiv dafür einsetzt den Beruf und den Arbeitgeber durch höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen attraktiver zu machen, so dass die Personaldecke ausreichend groß ist um ein leistungsstarkes und kundenorientiertes Angebot zu haben.

Forderungen

Hatebreed, Montag, 22.01.2024, 18:44 (vor 97 Tagen) @ Diabolus
bearbeitet von Hatebreed, Montag, 22.01.2024, 18:48

Wie bewertet ihr die Forderungen der GDL?

Mal zur Einordnung der 555€: Das Durchschnittsgehalt eines Lokführers soll laut Stepstone 2024 ca. 3.700€ brutto betragen - 555€ wären also im Durchschnitt +15%.

Ich finde es völlig drüber, das ist doch überhaupt keine Verhandlungsgrundlage.

Entgelt:

- allgemeine Entgelterhöhung um 555 Euro, bei gleichzeitiger Absenkung der Arbeitszeit auf die 35-Stunden-Woche
- Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 3.000 Euro für Voll- und Teilzeitarbeitskräfte; für Azubis 1.500 Euro
- Erhöhung des Arbeitgeberanteils der betrieblichen Altersvorsorge (bAV) auf 5 % für alle, die nicht unter den Zusatzversorgungstarifvertrag (ZVersTV) fallen
- deutliche Erhöhung der Ausbildungsvergütung um mindestens 324 Euro und Vereinheitlichung der Vergütung bei allen Eisenbahnen

Zulagen:

- allgemeine Erhöhung um 25 %

Arbeitszeit:

- Absenkung der Arbeitszeit auf die 35-Stunden-Woche für Schichtarbeiter Freiwillig kann diese bis auf 40 Stunden erhöht werden. Natürlich mit entsprechender Entgeltanpassung von 2,8 % pro Stunde.
- besondere Teilzeit im Alter: Verlängerung bei der DB und Einführung bei den noch fehlenden Wettbewerbsbahnen

Sozialstandards:

- Einführung der Fünf-Schichten-Woche bzw. einer Arbeitsphase von maximal fünf Tagen
- anschließend ein Ruhetag von mindestens 48 Stunden
- volle Übernahme des Deutschland-Tickets; alternativ Fahrtkostenübernahme in gleicher Höhe

Laufzeit:

- zwölf Monate

--
Block 24

Forderungen

Oleoleole, Montag, 22.01.2024, 21:51 (vor 97 Tagen) @ Hatebreed

Entgelterhöhung und Arbeitszeitsenkung ist ja doppelt. Schon ein Hammer. Eins von beiden, ok. Beides auf einmal - too much,sorry. Sieht die DB ja zum Glück genauso.

Die Gespräche waren insbesondere an der Forderung einer Senkung der Wochenarbeitszeit von derzeit 38 auf 35 Stunden bei vollem Lohnausgleich gescheitert.

Forderungen

pactum Trotmundense, Syburg, Montag, 22.01.2024, 19:38 (vor 97 Tagen) @ Hatebreed

Moment, moment... Das sind die Forderungen? Das ist nicht das, was sie schon haben? Ja, denn... zieh es durch, Weselsky!

Forderungen

markus, Montag, 22.01.2024, 19:06 (vor 97 Tagen) @ Hatebreed

Wie bewertet ihr die Forderungen der GDL?

Mal zur Einordnung der 555€: Das Durchschnittsgehalt eines Lokführers soll laut Stepstone 2024 ca. 3.700€ brutto betragen - 555€ wären also im Durchschnitt +15%.

Ich finde es völlig drüber, das ist doch überhaupt keine Verhandlungsgrundlage.

Entgelt:

- allgemeine Entgelterhöhung um 555 Euro, bei gleichzeitiger Absenkung der Arbeitszeit auf die 35-Stunden-Woche
- Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 3.000 Euro für Voll- und Teilzeitarbeitskräfte; für Azubis 1.500 Euro
- Erhöhung des Arbeitgeberanteils der betrieblichen Altersvorsorge (bAV) auf 5 % für alle, die nicht unter den Zusatzversorgungstarifvertrag (ZVersTV) fallen
- deutliche Erhöhung der Ausbildungsvergütung um mindestens 324 Euro und Vereinheitlichung der Vergütung bei allen Eisenbahnen

Zulagen:

- allgemeine Erhöhung um 25 %

Arbeitszeit:

- Absenkung der Arbeitszeit auf die 35-Stunden-Woche für Schichtarbeiter Freiwillig kann diese bis auf 40 Stunden erhöht werden. Natürlich mit entsprechender Entgeltanpassung von 2,8 % pro Stunde.
- besondere Teilzeit im Alter: Verlängerung bei der DB und Einführung bei den noch fehlenden Wettbewerbsbahnen

Sozialstandards:

- Einführung der Fünf-Schichten-Woche bzw. einer Arbeitsphase von maximal fünf Tagen
- anschließend ein Ruhetag von mindestens 48 Stunden
- volle Übernahme des Deutschland-Tickets; alternativ Fahrtkostenübernahme in gleicher Höhe

Laufzeit:

- zwölf Monate

Warum ist das keine Verhandlungsgrundlage? Ich finde es eher erschreckend, dass gewisse Dinge wie eine 48-stündige Ruhepause pro Woche nicht schon längst Standard sind. Das wäre ja nicht einmal der Samstag und der Sonntag, aber halt zumindest zwei freie zusammenhängende Tage pro Woche. Die 3.000 Euro Inflationsprämie gehörte in den großen Konzernen zum guten Ton und sind längst gezahlt worden. Bei der Bahn offenbar noch nicht einen einzigen Euro. Die 35 Stundenwoche ist ebenfalls realistisch, wenn man die Belastung bedenkt (Nachtarbeit, Verteilung der Arbeitszeit an allen Tagen). Und die 555 Euro sind halt Ausgangsbasis. Die werden dann vermutlich auf zwei Jahre gestreckt.

Ich glaube, du hast eine etwas falsche Vorstellung davon, wie so eine Verhandlung abläuft. Du kannst in solchen Verhandlungen nicht mit Kompromissen reingehen. Denn dann wird dieser eigentliche Kompromiss als Maximalforderung gewertet. Du musst dir immer Puffer einbauen, um nachgeben zu können. Und das werden die 555 Euro sein.

Forderungen

Hatebreed, Montag, 22.01.2024, 19:21 (vor 97 Tagen) @ markus

Warum ist das keine Verhandlungsgrundlage?

In Summe finde ich die Forderungen schon sehr stark abgekoppelt von der Realität.
Wo sind wir denn da bereinigt: +25%? Eher mehr, oder?

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Block 24

Forderungen

markus, Montag, 22.01.2024, 19:31 (vor 97 Tagen) @ Hatebreed

Warum ist das keine Verhandlungsgrundlage?


In Summe finde ich die Forderungen schon sehr stark abgekoppelt von der Realität.
Wo sind wir denn da bereinigt: +25%? Eher mehr, oder?

Die Frage ist doch, auf welchem Zeitraum man das erstreckt. Bei den Konkurrenten wird die Arbeitszeit schrittweise über mehrere Jahre abgesenkt. Und 555 Euro sind es dort auch nicht, jedenfalls nicht auf 12 Monate betrachtet. Halte zusätzlich noch die hohe Inflation dagegen und schon ist das alles sehr moderat.

Forderungen

Hatebreed, Montag, 22.01.2024, 19:59 (vor 97 Tagen) @ markus
bearbeitet von Hatebreed, Montag, 22.01.2024, 20:09

... Halte zusätzlich noch die hohe Inflation dagegen und schon ist das alles sehr moderat.

Die Inflation lag 2023 bei 5,9%, Tendenz fallend (3,7% im Dezember).

Ich bleibe dabei: Ich finde es auch als Verhandlungsgrundlage überzogen.

Meine Frau arbeitet im öffentlichen Dienst, da wurde die Forderung von 10,5% auf 2 Jahre gestellt. Herausgekommen sind 200€ pro Monat (nach 10 Monaten) und 5,5% im 2. Jahr - Laufzeit 25 Monate. Das dürften so ca. 8,5% sein.
Damit können alle ganz gut leben...

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Block 24

Forderungen

Taifun, Ingolstadt, Montag, 22.01.2024, 19:11 (vor 97 Tagen) @ markus

Mit der Absenkung der Arbeitszeit sind das 25 Prozent zzgl. weiteren Forderungen.

Auch bei zwei Jahren Laufzeit ist das imho ein bisschen viel. Die Tickets werden signifikant teurer werden.

Forderungen

markus, Montag, 22.01.2024, 19:26 (vor 97 Tagen) @ Taifun

Mit der Absenkung der Arbeitszeit sind das 25 Prozent zzgl. weiteren Forderungen.

Auch bei zwei Jahren Laufzeit ist das imho ein bisschen viel. Die Tickets werden signifikant teurer werden.

Mit 18 Konkurrenzunternehmen sind bereits Tarifabschlüsse zustande gekommen. Wie dort die Erhöhungen im Detail geregelt sind, weiß ich nicht. Aber dass diese Abschlüsse nun die Messlatte auch für die Bahn sind, dürfte logisch sein. Was wäre das denn für eine Gewerkschaft, die dem Marktführer mehr zugestehen würde als kleinere Konkurrenten?

Es wäre so simpel: die Bahn müsste sich jetzt einfach nur an die bereits bestehenden Abschlüsse orientieren. Tut sie nicht und nimmt lieber weitere Streiks in Kauf. Völlig bekloppt, dass man die Schuld zum Teil jetzt auf Arbeitnehmerseite sucht.

Forderungen

nico36de, Ruhrgebiet, Dienstag, 23.01.2024, 09:18 (vor 96 Tagen) @ markus

Noch bekloppter wirkt es, wenn man die Forderungen als Vorstand als vollkommen unrealitisch bezeichnet, sich aber selbst gerne 5 Mio Bonus für 2022 auszahlen lässt, weil man Ziele übererfüllt hat.

So wie es bei der bahn zur zeit läuft, werden die Ziele wohl die Ziele so niedrig gesetzt, dass sie selbst eine Gruppe von dressierten Schimpansen erreichen und kassieren könnte. Geiles System!

Forderungen

quincy123, Montag, 22.01.2024, 19:32 (vor 97 Tagen) @ markus
bearbeitet von quincy123, Montag, 22.01.2024, 19:35

Mit 18 Konkurrenzunternehmen sind bereits Tarifabschlüsse zustande gekommen. Wie dort die Erhöhungen im Detail geregelt sind, weiß ich nicht. ... die Bahn müsste sich jetzt einfach nur an die bereits bestehenden Abschlüsse orientieren. Tut sie nicht und nimmt lieber weitere Streiks in Kauf. Völlig bekloppt, dass man die Schuld zum Teil jetzt auf Arbeitnehmerseite sucht.

Das riecht aber nach Eigentor. Du kennst die Ergebnisse der anderen Verhandlungen nicht, aber kritisierst, dass die Bahn sich nicht an diesen orientiert? Woher weißt Du das, wenn Du nichts darüber weißt, was die anderen ausgehandelt haben?

EVG: Was steht in diesem Schlichterspruch? Sollte der Schlichterspruch angenommen werden (Edit: Wurde er!), bekommen gut 180.000 Beschäftigte bei der Bahn in zwei Stufen 410 Euro mehr pro Monat bei einer Laufzeit von 25 Monaten. Die erste Stufe von 200 Euro soll ab Dezember gezahlt werden, die zweite ab August des kommenden Jahres. Zudem sollen alle Beschäftigten eine steuer- und abgabenfreie Inflationsausgleichsprämie von 2.850 Euro im Oktober ausgezahlt bekommen.

So wie ich das sehe: Keine Arbeitszeitreduzierung, keine 4- Tage Woche, keine 555 Euro, keine 3.000 Prämie. Gibt es irgendwen, der insbesondere eine konkrete Arbeitszeitreduzierung ausgehandelt hat - bei vollem Ausgleich? Das wäre an tatsächlich an mir vorbeigegangen.

Wenn nicht, wird also andersrum ein Schuh draus: Warum sollte die Bahn der GDL mehr zugestehen, als anderen?

Forderungen

Hatebreed, Montag, 22.01.2024, 20:01 (vor 97 Tagen) @ quincy123

So wie ich das sehe: Keine Arbeitszeitreduzierung, keine 4- Tage Woche, keine 555 Euro, keine 3.000 Prämie. Gibt es irgendwen, der insbesondere eine konkrete Arbeitszeitreduzierung ausgehandelt hat - bei vollem Ausgleich? Das wäre an tatsächlich an mir vorbeigegangen.

Ich wüsste es nicht. Erst recht nixht verbunden mit einer Gehaltserhöhung.

Wenn nicht, wird also andersrum ein Schuh draus: Warum sollte die Bahn der GDL mehr zugestehen, als anderen?

Das ist eine ganz zentrale Frage...

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Block 24

Forderungen

markus, Montag, 22.01.2024, 20:11 (vor 97 Tagen) @ Hatebreed

So wie ich das sehe: Keine Arbeitszeitreduzierung, keine 4- Tage Woche, keine 555 Euro, keine 3.000 Prämie. Gibt es irgendwen, der insbesondere eine konkrete Arbeitszeitreduzierung ausgehandelt hat - bei vollem Ausgleich? Das wäre an tatsächlich an mir vorbeigegangen.


Ich wüsste es nicht. Erst recht nixht verbunden mit einer Gehaltserhöhung.

Siehe hier

Kernforderungen der GDL werden erfüllt

Die zentrale Forderung einer 35-Stunden-Woche für Schichtarbeiter ohne Entgeltkürzung wurde vereinbart, weiterhin 420 Euro mehr Entgelt, eine 3.000 Euro Inflationsausgleichsprämie, die Erhöhung beziehungsweise Vereinheitlichung der Altersvorsorge auf das Marktniveau und die grundsätzliche Fünf-Tage-Woche.

https://www.gdl.de/aktuelles/news/zehn-auf-einen-streich-zahl-der-tarif-abschluesse-steigt-kontinuierlich/

Forderungen

markus, Montag, 22.01.2024, 19:38 (vor 97 Tagen) @ quincy123

Mit 18 Konkurrenzunternehmen sind bereits Tarifabschlüsse zustande gekommen. Wie dort die Erhöhungen im Detail geregelt sind, weiß ich nicht. ... die Bahn müsste sich jetzt einfach nur an die bereits bestehenden Abschlüsse orientieren. Tut sie nicht und nimmt lieber weitere Streiks in Kauf. Völlig bekloppt, dass man die Schuld zum Teil jetzt auf Arbeitnehmerseite sucht.


Das riecht aber nach Eigentor. Du kennst die Ergebnisse der anderen Verhandlungen nicht, aber kritisierst, dass die Bahn sich nicht an diesen orientiert? Woher weißt Du das, wenn Du nichts darüber weißt, was die anderen ausgehandelt haben?

Es steht auf deren Seite. Es gibt bereits 18 Tarifabschlüsse mit der GDL. Und es ist mehrfach gesagt worden, dass diese die Messlatte auch für die Bahn sein werden.

EVG: Was steht in diesem Schlichterspruch? Sollte der Schlichterspruch angenommen werden (Edit: Wurde er!), bekommen gut 180.000 Beschäftigte bei der Bahn in zwei Stufen 410 Euro mehr pro Monat bei einer Laufzeit von 25 Monaten. Die erste Stufe von 200 Euro soll ab Dezember gezahlt werden, die zweite ab August des kommenden Jahres. Zudem sollen alle Beschäftigten eine steuer- und abgabenfreie Inflationsausgleichsprämie von 2.850 Euro im Oktober ausgezahlt bekommen.


So wie ich das sehe: Keine Arbeitszeitreduzierung, keine 4- Tage Woche, keine 555 Euro, keine 3.000 Prämie.

Anders rum wird also ein Schuh draus: Warum sollte die Bahn der GDL mehr zugestehen, als anderen?

Die EVG Runde findet zeitversetzt statt. Und eine der beiden Gewerkschaften ist halt zwangsläufig die erste, die Arbeitszeitverkürzung fordert.

Forderungen

quincy123, Montag, 22.01.2024, 19:42 (vor 97 Tagen) @ markus

Ah, da wurden tatsächlich Arbeitszeitreduzierungen verhandelt - war mir neu. Das Eigentor geht dann auf mich, diesbezüglich :)

Forderungen

quincy123, Montag, 22.01.2024, 19:20 (vor 97 Tagen) @ Taifun

Die Bahn sagt, die Forderungen entsprächen in Summe einer 50%igen Erhöhung der Personalkosten (was aber nicht gleichzusetzen ist mit entsprechender Lohnerhöhung).

Forderungen

Ulrich, Montag, 22.01.2024, 19:24 (vor 97 Tagen) @ quincy123

Die Bahn sagt, die Forderungen entsprächen in Summe einer 50%igen Erhöhung der Personalkosten (was aber nicht gleichzusetzen ist mit entsprechender Lohnerhöhung).

Die Rechnung würde ich gerne sehen.

Forderungen

Ingo, Europa, Dienstag, 23.01.2024, 11:01 (vor 96 Tagen) @ Ulrich

Die Bahn sagt, die Forderungen entsprächen in Summe einer 50%igen Erhöhung der Personalkosten (was aber nicht gleichzusetzen ist mit entsprechender Lohnerhöhung).


Die Rechnung würde ich gerne sehen.

Halte ich auf Basis der Forderungen für annähungsweise realistisch. Vielleicht eher überschätzt, aber mit allen Seiteneffekten und Folgekosten kommt man schnell auf so einen Effekt.

Forderungen

Hatebreed, Montag, 22.01.2024, 19:29 (vor 97 Tagen) @ Ulrich

Die Rechnung würde ich gerne sehen.

Eingerechnet sind sicherlich Folgekosten, da Begleitpersonal/Stellwerk-Mitarbeiter etc. sich bei den nächsten Verhandlungen sicherlich nicht mit weniger zufrieden geben würden.

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Block 24

Forderungen

Ulrich, Montag, 22.01.2024, 19:36 (vor 97 Tagen) @ Hatebreed

Die Rechnung würde ich gerne sehen.


Eingerechnet sind sicherlich Folgekosten, da Begleitpersonal/Stellwerk-Mitarbeiter etc. sich bei den nächsten Verhandlungen sicherlich nicht mit weniger zufrieden geben würden.

Auch das passt nicht. Oder will man die zusätzlichen Leistungen für die Stellwerksmitarbeiter auf die Lokführer umlegen? Bei Lohnforderung und geforderter Arbeitszeitverkürzung dürfte man zusammen auf rund 25 Prozent kommen. Eine durchaus enorme Steigerung. Aber weit weg von 50 Prozent.

Forderungen

Hatebreed, Montag, 22.01.2024, 20:05 (vor 97 Tagen) @ Ulrich

... Eine durchaus enorme Steigerung. Aber weit weg von 50 Prozent.

Ich weiß jetzt nicht, welche Auswirkungen die geforderten 48 Stunden Ruhezeit für die Personalplanung haben - kann mir aber kaum vorstellen, dass das ohne zusätzliches Personö klappen soll...

Dann noch die ganzen anderen Punkte...

--
Block 24

Forderungen

Davja89, Montag, 22.01.2024, 21:14 (vor 97 Tagen) @ Hatebreed

Mal der Realitätscheck aus der Schichtarbeit:

48h Wechsel bedeutet du kommst beispielsweise Dienstagmorgen um 6 Uhr aus der Nachtschicht nach 5-7 Schicht am Stück.

Dann stehst du Dienstagmittag völlig verstrahlt auf. Der Mittwoch ist dann sozusagen dein Wochenende und am Donnerstag geht es beispielweise mit Frühschicht um 6 Uhr wieder los.

Die 48h sind sozusagen Regenerationszeit um irgendwie die Umstellung wieder hinzubekommen.

Das ist absoluter Standard in der Industrie und ich bin eher schockiert das bei der Bahn anscheinend jemand am Dienstag um 6 Uhr morgens aus der Schicht kommen darf und am Mittwoch um 6 Uhr wieder im Zug sitzt. Das kann man sich dann in etwa wie ein Jetlag vorstellen.

Daher sind die 48h Wechsel eigentlich eine Selbstverständlichkeit um die Gesundheit des MA zuschonen und die Sicherheit für die Fahrgäste zu erhöhen.

Forderungen

markus, Montag, 22.01.2024, 21:47 (vor 97 Tagen) @ Davja89

Mal der Realitätscheck aus der Schichtarbeit:

48h Wechsel bedeutet du kommst beispielsweise Dienstagmorgen um 6 Uhr aus der Nachtschicht nach 5-7 Schicht am Stück.

Dann stehst du Dienstagmittag völlig verstrahlt auf. Der Mittwoch ist dann sozusagen dein Wochenende und am Donnerstag geht es beispielweise mit Frühschicht um 6 Uhr wieder los.

Die 48h sind sozusagen Regenerationszeit um irgendwie die Umstellung wieder hinzubekommen.

Das ist absoluter Standard in der Industrie und ich bin eher schockiert das bei der Bahn anscheinend jemand am Dienstag um 6 Uhr morgens aus der Schicht kommen darf und am Mittwoch um 6 Uhr wieder im Zug sitzt. Das kann man sich dann in etwa wie ein Jetlag vorstellen.

Daher sind die 48h Wechsel eigentlich eine Selbstverständlichkeit um die Gesundheit des MA zuschonen und die Sicherheit für die Fahrgäste zu erhöhen.

Witzig ist ja, dass sowas oft von irgendwelchen Bürohengsten kommt, bei denen freitags um 16.00 Uhr der Rechner runtergefahren wird, Samstag und Sonntag komplett frei ist und es montags um 8.00 Uhr entspannt wieder losgeht (was übrigens 64 Stunden Pause bedeutet).

Ich sitze ja auch im Elfenbeinturm. Aber ich muss doch trotzdem noch erkennen können, was woanders abgeht. Ich habe größten Respekt vor Leuten, die im Dreischichtsystem arbeiten und prinzipiell an allen Wochentagen, einschließlich Feiertage, eingeteilt werden können. Dass es dort offenbar nicht einmal eine 48-stündige Ruhepause pro Woche gibt, finde ich krass. Zumal gerade Nachtarbeit auf die Gesundheit geht.

Und dass es um so Dinge geht, wie die Übernahme des 49.Euroticket, kann auch nur kopfschüttelnd beäugt werden. Das kriegt sogar Amazon hin. Aber ausgerechnet die DB-Beschäftigten müssen Zugfahrten offenbar die ganze Zeit selbst bezahlen.

Auch dass offenbar noch kein einziger Euro an Inflationsprämie gezahlt worden ist, spricht Bände. Das hat doch eigentlich jeder größere Konzern gezahlt.

Forderungen

Ulrich, Montag, 22.01.2024, 20:13 (vor 97 Tagen) @ Hatebreed

... Eine durchaus enorme Steigerung. Aber weit weg von 50 Prozent.


Ich weiß jetzt nicht, welche Auswirkungen die geforderten 48 Stunden Ruhezeit für die Personalplanung haben - kann mir aber kaum vorstellen, dass das ohne zusätzliches Personö klappen soll...

Bei einer halbwegs vernünftigen Schichtplanung sollte es da im Gegenteil keine unüberwindbaren Probleme geben.


Dann noch die ganzen anderen Punkte...

Forderungen

quincy123, Montag, 22.01.2024, 19:41 (vor 97 Tagen) @ Ulrich

Die Rechnung würde ich gerne sehen.


Eingerechnet sind sicherlich Folgekosten, da Begleitpersonal/Stellwerk-Mitarbeiter etc. sich bei den nächsten Verhandlungen sicherlich nicht mit weniger zufrieden geben würden.


Auch das passt nicht. Oder will man die zusätzlichen Leistungen für die Stellwerksmitarbeiter auf die Lokführer umlegen? Bei Lohnforderung und geforderter Arbeitszeitverkürzung dürfte man zusammen auf rund 25 Prozent kommen. Eine durchaus enorme Steigerung. Aber weit weg von 50 Prozent.

Und die anderen 33 Forderungen? Die Liste der Forderungen (die nicht öffentlich einsehbar ist, oder?) umfasst laut Bahn 35 Punkte. Bekannt sind noch "alle Zuschläge +25%", Erhöhung bAV, Erhöhung Ausbildungsvergütung, besondere Teilzeit im Alter, volle Übernahme Deutschlandticket.

Forderungen

markus, Montag, 22.01.2024, 19:52 (vor 97 Tagen) @ quincy123

Die Rechnung würde ich gerne sehen.


Eingerechnet sind sicherlich Folgekosten, da Begleitpersonal/Stellwerk-Mitarbeiter etc. sich bei den nächsten Verhandlungen sicherlich nicht mit weniger zufrieden geben würden.


Auch das passt nicht. Oder will man die zusätzlichen Leistungen für die Stellwerksmitarbeiter auf die Lokführer umlegen? Bei Lohnforderung und geforderter Arbeitszeitverkürzung dürfte man zusammen auf rund 25 Prozent kommen. Eine durchaus enorme Steigerung. Aber weit weg von 50 Prozent.


Und die anderen 33 Forderungen? Die Liste der Forderungen (die nicht öffentlich einsehbar ist, oder?) umfasst laut Bahn 35 Punkte. Bekannt sind noch "alle Zuschläge +25%", Erhöhung bAV, Erhöhung Ausbildungsvergütung, besondere Teilzeit im Alter, volle Übernahme Deutschlandticket.

Der größte Kostenfaktor ist immer das Gehalt. Wie man die 25% Steigerung jetzt auf 50% aufwerten will, indem man ein paar Benefits aufwertet, erschließt sich mir nicht. Und ganz ehrlich? Dass das 49 Euroticket nicht von der Bahn übernommen wird, ist doch wohl ein Witz, dafür dass das eigene Angestellte sind. Das schafft sogar Amazon.

Forderungen

quincy123, Montag, 22.01.2024, 19:57 (vor 97 Tagen) @ markus

Naja mit einer der größten Faktoren dürfte sein, dass man 10% mehr Personal benötigt. Die wollen ja auch bezahlt werden ;)

Wie die Bahn auf 50% kommt, keine Ahnung... aber widersprochen hat da bisher auch keiner, glaub ich.

https://www.deutschebahn.com/de/presse/pressestart_zentrales_uebersicht/GDL-will-ueber-50-Prozent-mehr-Deutsche-Bahn-schlaegt-moderierte-Verhandlungen-vor-12...

Forderungen

Oleoleole, Dienstag, 23.01.2024, 10:11 (vor 96 Tagen) @ quincy123

Arbeitgeberabgaben. Dann neben Gehalt weitere Benefits

Forderungen

markus, Dienstag, 23.01.2024, 10:20 (vor 96 Tagen) @ Oleoleole

Arbeitgeberabgaben. Dann neben Gehalt weitere Benefits

Arbeitgeberabgaben steigen lediglich im gleichen Verhältnis zum höheren Lohn. Benefits machen immer nur einen kleinen Bruchteil der Kosten aus. Wie willst du die denn so weit aufwerten, dass dadurch die Gesamtkosten um 50% steigen?

Nur 4 Tage arbeiten wollen

MirkoWSG, Montag, 22.01.2024, 18:12 (vor 97 Tagen) @ Diabolus

...aber 5 Tage streiken. Läuft :)

GDL Streik 24.01. - 29.01.

Intertanked, Berlin, Montag, 22.01.2024, 13:19 (vor 97 Tagen) @ Diabolus

Während ich die Streikmaßnahmen der GdL generell verstehe, gerade wenn ich auf den Bahnvorstand gucke, meine kleine Anmerkung: für ein soziales Miteinander mit den Fahrgästen wäre es nett gewesen, den Streik nur bis Sonntag 18.00 Uhr zu ziehen und nicht noch die nächste Woche mit einzutüten.

So dürfte es Pendler, die am Wochenende nach Hause fahren, das komplette Wochenende kosten.
Nebenbei wird Fernverkehr natürlich arschteuer während des Streiks, aber das nur am Rande.

GDL Streik 24.01. - 29.01.

markus, Montag, 22.01.2024, 15:52 (vor 97 Tagen) @ Intertanked

So ein Streik ist erst dann effektiv, wenn es wirklich weh tut (vor allem wenn es sich um die Bahn handelt). Tut es das, wenn man da zig Sonderlocken einbaut? Das ist jetzt der dritte Streik. Die ersten beiden waren noch nicht ausreichend. Also muss der Druck steigen und nicht sinken. Ist leider so. Von nix kommt nix.

GDL Streik 24.01. - 29.01.

Intertanked, Berlin, Montag, 22.01.2024, 16:19 (vor 97 Tagen) @ markus

So ein Streik ist erst dann effektiv, wenn es wirklich weh tut (vor allem wenn es sich um die Bahn handelt). Tut es das, wenn man da zig Sonderlocken einbaut? Das ist jetzt der dritte Streik. Die ersten beiden waren noch nicht ausreichend. Also muss der Druck steigen und nicht sinken. Ist leider so. Von nix kommt nix.

Liebster Markus, ich sprach von sozialem Miteinander mit den Fahrgästen. Nicht der Bahn.
Der Bahn soll der Streik weh tun, aber den Effektivitätsunterschied von 6 zu 5 Tagen Streik darfst du mir gerne erklären, in Hinsicht auf den Bahnvorstand und die Verhandlungskommision. Das Sonderlocken zu nennen ist... eher wild.

"Also muss der Druck steigen und nicht sinken."

Wenn man zu letzt zwei Tage gestreikt hat und nun 5 statt 6 Tage streikt, sinkt der Druck?

Hier nochmal meine Worte: es wäre (gegenüber Stammkunden) nett gewesen, den Streik nur bis Sonntag 18.00 Uhr zu betreiben. Kleine Geste, ist nicht so, auch ok, aber Weselsky räumt halt immer alle Kegel ab.

GDL Streik 24.01. - 29.01.

Ollis, Die A7 rauf und runter ;), Montag, 22.01.2024, 16:46 (vor 97 Tagen) @ Intertanked

So ein Streik ist erst dann effektiv, wenn es wirklich weh tut (vor allem wenn es sich um die Bahn handelt). Tut es das, wenn man da zig Sonderlocken einbaut? Das ist jetzt der dritte Streik. Die ersten beiden waren noch nicht ausreichend. Also muss der Druck steigen und nicht sinken. Ist leider so. Von nix kommt nix.


Liebster Markus, ich sprach von sozialem Miteinander mit den Fahrgästen. Nicht der Bahn.
Der Bahn soll der Streik weh tun, aber den Effektivitätsunterschied von 6 zu 5 Tagen Streik darfst du mir gerne erklären, in Hinsicht auf den Bahnvorstand und die Verhandlungskommision. Das Sonderlocken zu nennen ist... eher wild.

"Also muss der Druck steigen und nicht sinken."

Wenn man zu letzt zwei Tage gestreikt hat und nun 5 statt 6 Tage streikt, sinkt der Druck?

Hier nochmal meine Worte: es wäre (gegenüber Stammkunden) nett gewesen, den Streik nur bis Sonntag 18.00 Uhr zu betreiben. Kleine Geste, ist nicht so, auch ok, aber Weselsky räumt halt immer alle Kegel ab.

Aber sonntags tut es der Bahn eben besonders weh. Das mag kein soziales Miteinander sein, aber den Zeitraum auszuklammern, die die Bahn besonders merken wird, wäre aus Sicht der Gewerkschaft auch kontraproduktiv.

GDL Streik 24.01. - 29.01.

Blarry, Essen, Montag, 22.01.2024, 14:12 (vor 97 Tagen) @ Intertanked

Immerhin haben die Betroffenen jetzt eine Woche Zeit, sich nach alternativen Arrangements umzusehen.

GDL Streik 24.01. - 29.01.

CrimsonGhost, Montag, 22.01.2024, 12:35 (vor 97 Tagen) @ Diabolus

Viel Erfolg den Kollegen, auch die DB wird einknicken.

GDL Streik 24.01. - 29.01.

Oleoleole, Montag, 22.01.2024, 14:24 (vor 97 Tagen) @ CrimsonGhost

Ich hoffe auf autonome Züge. Siehe Metro Dubai.

Mehr Geld ist ja ok. Weniger arbeiten meinetwegen auch. Die Kombi aus beidem ist dann so eher suboptimal.

GDL Streik 24.01. - 29.01.

CrimsonGhost, Dienstag, 23.01.2024, 12:37 (vor 96 Tagen) @ Oleoleole

Ich hoffe auf autonome Züge. Siehe Metro Dubai.

Mehr Geld ist ja ok. Weniger arbeiten meinetwegen auch. Die Kombi aus beidem ist dann so eher suboptimal.

Autonomes Fahren ist bei der Eisenbahn seit 50 Jahren technisch möglich. Das wird ein Spaß werden, wenn der erste Zug wegen einer kleinen technischen Panne im Nirgendwo strandet und der erste Techniker 45-60 Minuten braucht, um den Zug zu erreichen, einen Hebel umzulegen und dann fährt die Kiste wieder.

Dazu die ganzen Zwangsbremsungen, wenn die Kisten mit irgendwas zusammenstoßen und jedes Mal Polizei, Krankenwagen und Feuerwehr zu einem umgefahrenen Ast, Reh oder Vogel raus kommen müssen, um zu prüfen, ob die Turnschuhe anhatten oder einen Rucksack getragen haben.

Solange man nicht in einem hermetisch abgeriegelten leicht zu erreichenden Ortsnetz fährt, wird immer eben ein Lokführer dabei sein, um die Kiste am Fahren zu halten.

GDL Streik 24.01. - 29.01.

Talentförderer, Dortmund, Montag, 22.01.2024, 14:58 (vor 97 Tagen) @ Oleoleole

> Ich hoffe auf autonome Züge. Siehe Metro Dubai.


Mehr Geld ist ja ok. Weniger arbeiten meinetwegen auch. Die Kombi aus beidem ist dann so eher suboptimal.

In U-Bahnen und als Hochbahn teilweise schon im Betrieb in Deutschland.
Bei Bahnen die sich mit dem Straßenverkehr treffen - Viel Spaß.

GDL Streik 24.01. - 29.01.

quincy123, Montag, 22.01.2024, 12:42 (vor 97 Tagen) @ CrimsonGhost

Hoffentlich nicht.

GDL Streik 24.01. - 29.01.

CrimsonGhost, Montag, 22.01.2024, 13:05 (vor 97 Tagen) @ quincy123

Hoffentlich nicht.

Wie kann man nur so missgünstig sein

GDL Streik 24.01. - 29.01.

nico36de, Ruhrgebiet, Montag, 22.01.2024, 15:43 (vor 97 Tagen) @ CrimsonGhost

Wenn ein unbemannter Fernzug teslaesk einen LKW im Querverkehr als Brücke deutet, von der er annimmt, er kann drunterherfahren, wären die Folgen noch viel schwerwiegender als im Straßenverkehr.

Wird sicher irgendwann kommen, der Zeitpunkt ist aber noch nicht absehbar.

GDL Streik 24.01. - 29.01.

simie, Krefeld, Montag, 22.01.2024, 17:37 (vor 97 Tagen) @ nico36de

Wenn ein unbemannter Fernzug teslaesk einen LKW im Querverkehr als Brücke deutet, von der er annimmt, er kann drunterherfahren, wären die Folgen noch viel schwerwiegender als im Straßenverkehr.


Die Wahrscheinlichkeit dafür dürfte jedoch beim automatisierten Verkehr deutlich sinken.
Im übrigen hätte bei deinem Beispiel auch ein menschlicher Lokführer wohl kaum eine Chance den Unfall zu vermeiden.

Wird sicher irgendwann kommen, der Zeitpunkt ist aber noch nicht absehbar.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Einführung komplett autonomer Systeme sowohl im Zugverkehr, als auch beim Straßenverkehr schneller kommen wird, als es sich derzeit viele vorstellen können.

GDL Streik 24.01. - 29.01.

nico36de, Ruhrgebiet, Montag, 22.01.2024, 18:13 (vor 97 Tagen) @ simie

Im übrigen hätte bei deinem Beispiel auch ein menschlicher Lokführer wohl kaum eine Chance den Unfall zu vermeiden.

Du bist also überzeugt, dass die Systeme schneller kommen, als manche denken und kennst nicht einmal den Grund, aus dem Tesla schön autonom unter den kreuzenden Sattelanhänger gefahren ist und den Fahrer geköpft hat? Respekt!

Den Unfall hätte natürlich jeder Mensch vermieden, weil der im Gegensatz zu der zu doofen damals noch zu doofen, aber trotzdem zugelassenen KI erkannt hätte, ob er unter einem Sattelanhänger durchschaut oder unter einer Brücke.

Wenn du das nicht erkennen kannst, hoffe ich, dass du nicht an autonomen Systemen arbeitest.

GDL Streik 24.01. - 29.01.

wildwux, Münster, Dienstag, 23.01.2024, 03:59 (vor 97 Tagen) @ nico36de

Jeder Zug der schneller als 160 fährt wird schon lange automatisch beeinflusst:

Zugbeeinflussung

Bei Geschwindigkeiten über 160 km/h reicht der übliche 1.000-Meter-Abstand...

GDL Streik 24.01. - 29.01.

nico36de, Ruhrgebiet, Dienstag, 23.01.2024, 08:19 (vor 97 Tagen) @ wildwux

So what, das ist doch allgemein bekannt!

Dass ein Abstandswarner, eine wie auch immer geartete Sicherheitseinrichtung wie eine automatische Geschwindigkeitsbegrenzung aufgrund der Streckenführung oder ein kollision avoidance system etwas anderes ist als autonomes Fahren, weißt du aber? Und nur um Letzteres ging es.

GDL Streik 24.01. - 29.01.

wildwux, Münster, Dienstag, 23.01.2024, 12:52 (vor 96 Tagen) @ nico36de

Kann man autonomes Fahren auf Schienen mt dem autonomen Fahren auf beliebigen Straßen in einem ziemlich chaotischen Umfeld gleichsetzen? Ich denke mal nicht.

GDL Streik 24.01. - 29.01.

Ulrich, Dienstag, 23.01.2024, 12:58 (vor 96 Tagen) @ wildwux

Kann man autonomes Fahren auf Schienen mt dem autonomen Fahren auf beliebigen Straßen in einem ziemlich chaotischen Umfeld gleichsetzen? Ich denke mal nicht.

Das konkrete Unfallszenario beim Tesla-Unfall nicht.

Allerdings liegt der bereits acht Jahre zurück, die Technik ist mittlerweile weiter fortgeschritten. Zudem dürfte man in einem Zug deutlich teurere und zuverlässigere Sensorik einsetzen als in einem Auto.

GDL Streik 24.01. - 29.01.

CrimsonGhost, Dienstag, 23.01.2024, 15:55 (vor 96 Tagen) @ Ulrich

Kann man autonomes Fahren auf Schienen mt dem autonomen Fahren auf beliebigen Straßen in einem ziemlich chaotischen Umfeld gleichsetzen? Ich denke mal nicht.


Das konkrete Unfallszenario beim Tesla-Unfall nicht.

Allerdings liegt der bereits acht Jahre zurück, die Technik ist mittlerweile weiter fortgeschritten. Zudem dürfte man in einem Zug deutlich teurere und zuverlässigere Sensorik einsetzen als in einem Auto.

Und wer bezahl das?

Bei der Eisenbahn fahren wir teilweise noch im Regelbetrieb mit 50 bis 60 Jahre alten Lokomotiven herum. Es gibt mechanische Stellwerke aus Kaisers Zeiten, die nicht modernisiert werden können, ohne den Eisenbahnbetrieb in weiten Teilen Deutschlands massiv zum Erliegen zu bringen oder zumindest zu beeinträchtigen. Es werden Formsignale deshalb an manchen Strecken neu aufgestellt. Viele Bahnübergänge sind mit der neuen digitalen Technik nur schwer kompatibel. Viele Weichen in Bahnhöfen sind noch Handweichen oder ebenfalls schon so alt, dass sie mit moderner Technik nur schwer kompatibel sind. Es gibt in der La Einträge, die sind Jahrzehnte alt und dort wurde keine Abhilfe geschaffen. Wir haben nicht einmal flächendeckend Zugfunk auf allen Streckenabschnitten, LZB oder ETCS sind auf den wenigsten Strecken verbaut. Viele Bahnhöfe haben unterschiedliche Bahnsteighöhen, womit Menschen mit Behinderung (Rollis) nicht ohne Hilfe einsteigen können. Dann sind Fahrzeuge häufig im Dauereinsatz, dass ist mit dem Bewegen eines Autos nicht zu vergleichen. Die Kisten fahren 24 Stunden 7 Tage die Woche, der Verschleiß sorgt für Störungen, die häufig erst im Betrieb auf der Strecke auftreten, so Sachen wie Spitzensignalausfall, Türstörungen, Pseudozugabrisse, Softwareprobleme, Probleme mit der Antriebsanlage. Dann kommen Eingriffe von Außen dazu durch die Witterung in Form von Schnee, Glätte, Nässe, Stürme und damit verbundenen Gegenständen im Gleis, (Industrie)-Stäube, die den Bremsweg verlängern, Vandalismus durch Graffiti oder Manipulation an den Fahrzeugen, oder Gegenständen im Gleis, sowie Personen und Tiere und andere Fahrzeuge im Gleis. Die Fahrzeuge werden relativ dreckig auf der freien Strecke, Sensoren dürften da schnell blind werden. Der Personalmangel schlägt sich jetzt schon so nieder, dass es kaum Lokführer auf Bereitschaft gibt, um Lücken zu füllen. Spontan eine Zugreinigung am Bahnsteig zu bekommen, wenn mal wieder irgendjemand in den Zug gekotzt oder gekackt hat, ist auch eher Glücksache. Man ist ja schon froh, wenn man es schafft, zum geplanten Ver- und Entsorgen oder Waschen der Fahrzeuge zu kommen und das nicht wegen Verspätung, Personal- oder Fahrzeugmangel ausfällt.

GDL Streik 24.01. - 29.01.

Ulrich, Dienstag, 23.01.2024, 16:38 (vor 96 Tagen) @ CrimsonGhost

Kann man autonomes Fahren auf Schienen mt dem autonomen Fahren auf beliebigen Straßen in einem ziemlich chaotischen Umfeld gleichsetzen? Ich denke mal nicht.


Das konkrete Unfallszenario beim Tesla-Unfall nicht.

Allerdings liegt der bereits acht Jahre zurück, die Technik ist mittlerweile weiter fortgeschritten. Zudem dürfte man in einem Zug deutlich teurere und zuverlässigere Sensorik einsetzen als in einem Auto.


Und wer bezahl das?

Bei der Eisenbahn fahren wir teilweise noch im Regelbetrieb mit 50 bis 60 Jahre alten Lokomotiven herum. Es gibt mechanische Stellwerke aus Kaisers Zeiten, die nicht modernisiert werden können, ohne den Eisenbahnbetrieb in weiten Teilen Deutschlands massiv zum Erliegen zu bringen oder zumindest zu beeinträchtigen. Es werden Formsignale deshalb an manchen Strecken neu aufgestellt. Viele Bahnübergänge sind mit der neuen digitalen Technik nur schwer kompatibel. Viele Weichen in Bahnhöfen sind noch Handweichen oder ebenfalls schon so alt, dass sie mit moderner Technik nur schwer kompatibel sind. Es gibt in der La Einträge, die sind Jahrzehnte alt und dort wurde keine Abhilfe geschaffen. Wir haben nicht einmal flächendeckend Zugfunk auf allen Streckenabschnitten, LZB oder ETCS sind auf den wenigsten Strecken verbaut. Viele Bahnhöfe haben unterschiedliche Bahnsteighöhen, womit Menschen mit Behinderung (Rollis) nicht ohne Hilfe einsteigen können. Dann sind Fahrzeuge häufig im Dauereinsatz, dass ist mit dem Bewegen eines Autos nicht zu vergleichen. Die Kisten fahren 24 Stunden 7 Tage die Woche, der Verschleiß sorgt für Störungen, die häufig erst im Betrieb auf der Strecke auftreten, so Sachen wie Spitzensignalausfall, Türstörungen, Pseudozugabrisse, Softwareprobleme, Probleme mit der Antriebsanlage. Dann kommen Eingriffe von Außen dazu durch die Witterung in Form von Schnee, Glätte, Nässe, Stürme und damit verbundenen Gegenständen im Gleis, (Industrie)-Stäube, die den Bremsweg verlängern, Vandalismus durch Graffiti oder Manipulation an den Fahrzeugen, oder Gegenständen im Gleis, sowie Personen und Tiere und andere Fahrzeuge im Gleis. Die Fahrzeuge werden relativ dreckig auf der freien Strecke, Sensoren dürften da schnell blind werden. Der Personalmangel schlägt sich jetzt schon so nieder, dass es kaum Lokführer auf Bereitschaft gibt, um Lücken zu füllen. Spontan eine Zugreinigung am Bahnsteig zu bekommen, wenn mal wieder irgendjemand in den Zug gekotzt oder gekackt hat, ist auch eher Glücksache. Man ist ja schon froh, wenn man es schafft, zum geplanten Ver- und Entsorgen oder Waschen der Fahrzeuge zu kommen und das nicht wegen Verspätung, Personal- oder Fahrzeugmangel ausfällt.

Das glaube ich Dir sofort. Mein Vater war Eisenbahner, ein Großonkel ebenfalls. Und einer meiner Urgroßväter war in grauer Vorzeit mal für Reichsbahn und dann DB für die Technik der Strecke vom Tunnel durch den Teutoburger Wald bis kurz vor Münster zuständig. War deshalb wohl einer der ersten im Ort mit Telefon. Zweistellige Nummer bei einigen tausend Einwohnern.

Aber gerade weil die Bahn technisch vielfach so auf dem letzten Loch pfeift, ist es dringend notwendig, die Probleme endlich konsequent anzugehen, statt weiterhin Flickschusterei zu betreiben. Da aber scheint mir der Bahnvorstand seit längerer Zeit eher Teil des Problems als Teil der Lösung zu sein. Eventuell sollte man statt dessen mal Leute aus der Schweiz holen? Aber vermutlich hätten die binnen Wochen einen Nervenzusammenbruch.

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CrimsonGhost, Dienstag, 23.01.2024, 20:11 (vor 96 Tagen) @ Ulrich

Wir müssen nicht in die Schweiz gehen, wir haben genug eigene Eisenbahner, die Ahnung von der Materie haben, mit Seiler und zuvor Pofalla kann das und konnte das nichts werden.

Die GDL macht Druck auf die Bahn im Gegensatz zur EVG, die sich doch jedes Mal vor dem Bahnvorstand in die Hose machen.

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Hatebreed, Montag, 22.01.2024, 19:27 (vor 97 Tagen) @ nico36de

Du bist also überzeugt, dass die Systeme schneller kommen, als manche denken und kennst nicht einmal den Grund, aus dem Tesla schön autonom unter den kreuzenden Sattelanhänger gefahren ist und den Fahrer geköpft hat? Respekt!

Ich sehe das aber genauso: In "geschlossenen" Systeme (Züge ohne Autoverkehrbegegnungen zum Beispiel, siehe Skytrain Düsseldorf) wird das sehr bald Realität werden. Warum auch nicht?

--
Block 24

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simie, Krefeld, Montag, 22.01.2024, 18:49 (vor 97 Tagen) @ nico36de

Dir ist schon klar, dass der Unfall schon ein paar Jahre zurückliegt?

Im übrigen: "Schneller als viele denken" bedeutet nicht, dass die Einführung schon jetzt erfolgt ist. Auch bei der Formulierung reden wir immer noch von der Zukunft.
Du kannst dir also deinen Furor ersparen.

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nico36de, Ruhrgebiet, Dienstag, 23.01.2024, 08:30 (vor 97 Tagen) @ simie

hat mit Furor nichts zu tun. Ich finde es einfach störend, wenn Leute offenbar ohne das geringste Detailwissen (das man nicht haben kann, wenn man im Zusammenhang mit autonomen Fahren nicht einmal den Tesla-Unfall kennt) aufgrund ihres Gefühls Behauptungen aufstellen.

Dass die Bestrebungen auf jeder Ebene des Verkehrs in Richtung autonmen Fahrens gehen, ist klar. Aber auch im Flugverkehr, wo seit zig Jahren auf der Reiseflughöhe Kollege Computer fliegt, sitzen noch zwei Menschen im Cockpit. Wäre das nicht der Fall gewesen, wären die 155 Passagiere des Flugs 1549 jetzt mit hoher Wahrscheinlichkeit tot, weil der Autopilot die Notwasserung auf dem Fluss nicht hätte ausführen können.

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simie, Krefeld, Dienstag, 23.01.2024, 13:18 (vor 96 Tagen) @ nico36de

Vielleicht würde es dir auch helfen, weniger mit Unterstellungen zu arbeiten und zu akzeptieren, dass dein Gegenüber ebenfalls umfassend informiert sein kann.
Im übrigen. Wer bei dem Thema mit einem Unfall, der sich vor 8 Jahren ereignet hat, argumentiert, zeigt eher sein Unwissen. 8 Jahre sind in dem Bereich eine Ewigkeit. Vor allem wen man gerade die 8 Jahre seit dem Unfall betrachtet.

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markus, Dienstag, 23.01.2024, 14:10 (vor 96 Tagen) @ simie

Vielleicht würde es dir auch helfen, weniger mit Unterstellungen zu arbeiten und zu akzeptieren, dass dein Gegenüber ebenfalls umfassend informiert sein kann.
Im übrigen. Wer bei dem Thema mit einem Unfall, der sich vor 8 Jahren ereignet hat, argumentiert, zeigt eher sein Unwissen. 8 Jahre sind in dem Bereich eine Ewigkeit. Vor allem wen man gerade die 8 Jahre seit dem Unfall betrachtet.

Ich kann mich an Berichte erinnern, die trotz des Unfalls an den Autopiloten festhalten wollten, weil bei der Anzahl der gefahrenen Kilometer in einem Szenario ohne einen Autopiloten statistisch mehr Menschen ums Leben kommen.

Die Frage ist ja, welchen Anspruch stellt man an ein solches System? Muss es wirklich zwingend eine Fehlerquote von 0% sein, oder reicht es aus, wenn es sagen wir zehnmal sicherer ist, im Vergleich zum menschlichen Versagen?

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simie, Krefeld, Dienstag, 23.01.2024, 14:34 (vor 96 Tagen) @ markus

Die Frage ist ja, welchen Anspruch stellt man an ein solches System? Muss es wirklich zwingend eine Fehlerquote von 0% sein, oder reicht es aus, wenn es sagen wir zehnmal sicherer ist, im Vergleich zum menschlichen Versagen?

Du siehst es ja derzeit an der Diskussion über die autonom fahrenden Taxis in San Francisco. Dort gab es natürlich einige Probleme. So haben sie sich bisweilen gegenseitig zugestellt. Das vorläufige Ende des Versuchs wurde dann jedoch vor allem mit zwei Personenschäden begründet, bei denen bei näheren Hinsehen die Schuld jedoch gar nicht bei den autonom fahrenden Taxis lag.

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Scherben, Kiel, Dienstag, 23.01.2024, 08:34 (vor 97 Tagen) @ nico36de

hat mit Furor nichts zu tun. Ich finde es einfach störend, wenn Leute offenbar ohne das geringste Detailwissen (das man nicht haben kann, wenn man im Zusammenhang mit autonomen Fahren nicht einmal den Tesla-Unfall kennt) aufgrund ihres Gefühls Behauptungen aufstellen.

Dass die Bestrebungen auf jeder Ebene des Verkehrs in Richtung autonmen Fahrens gehen, ist klar. Aber auch im Flugverkehr, wo seit zig Jahren auf der Reiseflughöhe Kollege Computer fliegt, sitzen noch zwei Menschen im Cockpit. Wäre das nicht der Fall gewesen, wären die 155 Passagiere des Flugs 1549 jetzt mit hoher Wahrscheinlichkeit tot, weil der Autopilot die Notwasserung auf dem Fluss nicht hätte ausführen können.

Vielleicht hätte es Kollege Computer aber zurück nach LaGuardia geschafft. ;)

(Just sayin'. Meines Wissens gab es ja Untersuchungen, ob die Notwasserung nicht eigentlich die falsche Entscheidung war, weil man zum Zeitpunkt des Einschlags der Gänse bereits eine Flughöhe erreicht hatte, die eine Rückkehr nach LaGuardia ermöglicht hätte. Der Kapitän wurde aber mit Verweis auf das menschliche Element "freigesprochen", einfach weil man sich erstmal sortieren und Optionen abschätzen muss. Nach dieser Zeitspanne war eine Rückkehr dann de facto unmöglich, nur fällt diese Zeitspanne bei Kollege Computer ja weg.)

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nico36de, Ruhrgebiet, Dienstag, 23.01.2024, 09:37 (vor 96 Tagen) @ Scherben

Stimmt für sich betrachtet. Allerdings ist die Entscheidung zur Rückkehr nur das eine. Das andere wäre, ob dort unter Berücksichtigung des übrigen Flug- und Flughafenverkehrs eine sichere Landung möglich gewesen wäre. Es waren nur etwa drei Minuten vom Vogelschlag bis zur Notwasserung. Zudem gab es bezogen auf den Zeitpunkt der Notwasserung kein System, das das Flugzeug so hätte retten können wie der Pilot.

Wenn alle Parameter entsprechend berücksichtigt und fehlefrei programmiert werden, funktioniert ein solches System. Sind sie es aber nicht, stirbt in einem Flugzeug oder Zug nicht wie in dem Tesla nur eine Person.

Von daher kann man eben nicht einfach mal probieren. Wenn alles störungfrei unter Normbedingungen läuft, funktioniert das autonome Fahren heute schon. Die Berücksichtigung allers denkbaren Abweichungen von den Normbedingungen und Störungen wird aber noch dauern. Wie lange, kann niemand sicher vorhersagen.

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simie, Krefeld, Dienstag, 23.01.2024, 15:11 (vor 96 Tagen) @ nico36de

Wenn alle Parameter entsprechend berücksichtigt und fehlefrei programmiert werden, funktioniert ein solches System.

Sicher, dass du in dem Thema sattelfest bist? Der Absatz klingt etwas nach IT Steinzeit.

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nico36de, Ruhrgebiet, Dienstag, 23.01.2024, 16:50 (vor 96 Tagen) @ simie

Nein, bin ich nicht. Ich bewerte nur, was ich sehe oder lese und was ich gelgentlich von meinem Bruder, einem BMW-Entwicklungsingenieur erfahre. Von Programmieren oder KI habe selbst ich keinerlei Ahnung.

Was ich sagen wollte, ist letztendlich eine Binsenweisheit. Gibt es wenige potenzielle Einflussfaktoren, ist Level 3 im Aautonmen Verkehr schon zugelassen (vollautomatisches Fahren im Stau), wird es komplexer (Stadtverkehr), ist noch nicht daran zu denken und bis zur Zulassung hier werden nach allen Prognosen noch ein paar Jahre vergehen.

Ist vermutlich auch besser, als wenn Fahrzeuge zugelassen werden wie die inzwischen nicht mehr lizensierten Robotaxis. Wobei der zum Entzug der Lizenz führende Fall ein schönes Beispiel dafür ist, was alles berücksichtigt werden muss.

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quincy123, Montag, 22.01.2024, 16:53 (vor 97 Tagen) @ nico36de

Wenn ein Zug einen LKW im Querverkehr erwischt, wäre das dem Menschen auch passiert, denn dann sind ganz andere Dinge falsch gelaufen… egal, jedwedes Horror-Szenario ist gern gesehen.

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nico36de, Ruhrgebiet, Dienstag, 23.01.2024, 09:41 (vor 96 Tagen) @ quincy123

Erst informieren und dann antworten wäre schön. Die Untersuchungen haben gezeigt, dass es zu dem Tesla-Unfall gekommen ist, weil der Tesla unter dem Satelanhänger im Querverkehr durchschauen konnte und ihn deswegen als Brücke definiert hat, von der keine Gefhr droht. Wenn dir das auch passieren könnte, solltest du den Lappen unbedingt abgeben.

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quincy123, Dienstag, 23.01.2024, 15:51 (vor 96 Tagen) @ nico36de

Ja, oder erst richtig lesen, was da steht. Meld Dich danach wieder.

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Ulrich, Montag, 22.01.2024, 17:04 (vor 97 Tagen) @ quincy123

Wenn ein Zug einen LKW im Querverkehr erwischt, wäre das dem Menschen auch passiert, denn dann sind ganz andere Dinge falsch gelaufen… egal, jedwedes Horror-Szenario ist gern gesehen.

Bei einem Tesla hat es so einen Unfall tatsächlich gegeben. Aber das ist bereits einige Jahre her, und Tesla ist beim autonomen Fahren wohl vor allem "mutiger" als andere.

Bei einem Zug wird man vermutlich auf deutliche aufwändigere System als nur auf Kameras setzen. Z.B. zusätzlich auf Radar- und Lasersysteme, etc.

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quincy123, Montag, 22.01.2024, 17:35 (vor 97 Tagen) @ Ulrich

Auto gegen LKW ist aber nun ne ganz andere Geschichte, als Zug gegen LKW.

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Ulrich, Montag, 22.01.2024, 17:44 (vor 97 Tagen) @ quincy123

Auto gegen LKW ist aber nun ne ganz andere Geschichte, als Zug gegen LKW.

Ich habe auch nicht das Gegenteil behauptet.

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quincy123, Montag, 22.01.2024, 18:05 (vor 97 Tagen) @ Ulrich

"...hat es so einen Unfall gegeben".

Hat es nicht. Ich weiß ja was Du meinst und nico bezieht sich ja auch genau auf diesen Unfall, der ist aber eben nicht im Ansatz vergleichbar. Wenn ein autonomer Zug einen Querverkehr-LKW erwischen würde, weil er diesen als Unterführung erkennt, dann hätte ein Mensch am Steuer wohl auch keine Chance, egal als was er den LKW erkennt. Bremsweg und so.

Aber darum soll es hier doch auch gar nicht gehen. Ich wollte lediglich darauf hinweisen, dass dieser Vergleich nicht taugt und ganz grundsätzlich werden autonome Züge kommen - und es wird Unfälle geben. Wie es die bei jeder neuen Form von Fortbewegung gab.

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Ulrich, Montag, 22.01.2024, 18:15 (vor 97 Tagen) @ quincy123

"...hat es so einen Unfall gegeben".

Hat es nicht. Ich weiß ja was Du meinst und nico bezieht sich ja auch genau auf diesen Unfall, der ist aber eben nicht im Ansatz vergleichbar. Wenn ein autonomer Zug einen Querverkehr-LKW erwischen würde, weil er diesen als Unterführung erkennt, dann hätte ein Mensch am Steuer wohl auch keine Chance, egal als was er den LKW erkennt. Bremsweg und so.

Aber darum soll es hier doch auch gar nicht gehen. Ich wollte lediglich darauf hinweisen, dass dieser Vergleich nicht taugt und ganz grundsätzlich werden autonome Züge kommen - und es wird Unfälle geben. Wie es die bei jeder neuen Form von Fortbewegung gab.

Im Tesla-Fall geht man davon aus, dass der Fahrer den Unfall verhindert hätte, wenn er nach vorne geschaut hätte. Der LKW-Auflieger war für das menschliche Auge von weitem erkennbar. Das Auto hingegen ist komplett ungebremst aufgefahren, weil sie ihn für ein hoch hängendes Straßenschild hielt.

Natürlich ist bei einem Zug der Bremsweg um ein Vielfaches länger. Aber der Punkt ist, die Tesla-Technik hat damals gar nichts sicherheitsrelevantes erkannt, das einen Notbremsvorgang erzwungen hätte. Allerdings liegt das ganze bereits acht Jahre zurück. Zudem dürfte man in einem Zug deutlich aufwändigere Systeme einsetzen. Systeme, die ggf. mehr als ein kompletter Tesla kosten würden.

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quincy123, Montag, 22.01.2024, 18:22 (vor 97 Tagen) @ Ulrich

Gut zu wissen, aber noch immer für die Diskussion ohne Relevanz. Aber das hast Du ja auch nicht behauptet ;)

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quincy123, Montag, 22.01.2024, 15:11 (vor 97 Tagen) @ CrimsonGhost

Oh, das ist einfach: Ich halte die Forderungen für komplett unangemessen.

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markus, Montag, 22.01.2024, 15:57 (vor 97 Tagen) @ quincy123

Oh, das ist einfach: Ich halte die Forderungen für komplett unangemessen.

Und warum ging das dann bei der Konkurrenz?

Ganz davon abgesehen ist es vollkommen egal, was du davon hältst. Entscheidend ist, was die Mitglieder der GdL wollen.

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quincy123, Montag, 22.01.2024, 16:54 (vor 97 Tagen) @ markus

Japp, ist egal was ich davon halte - sagen darf ich es dennoch. Und das die Mitglieder sich die Umsetzung dieser Forderungen wünschen ist jetzt so richtig überraschend nicht. Weltfrieden hätte man noch ergänzen können.

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markus, Montag, 22.01.2024, 17:53 (vor 97 Tagen) @ quincy123

Japp, ist egal was ich davon halte - sagen darf ich es dennoch. Und das die Mitglieder sich die Umsetzung dieser Forderungen wünschen ist jetzt so richtig überraschend nicht. Weltfrieden hätte man noch ergänzen können.

Aber warum wünscht du ihnen dann keinen Erfolg, wenn du zumindest erkannt hast, dass die Forderungen nicht überraschend sind? Ist es Missgunst, ist es Neid? Ich arbeite nicht bei der Bahn und würde dort aufgrund der schlechten Bedingungen auch gar nicht arbeiten wollen. Wenn man die Bedingungen dann ein stückweit erträglicher machen kann, dann ist das nichts, was ich ihnen nicht gönnen würde.

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quincy123, Montag, 22.01.2024, 18:20 (vor 97 Tagen) @ markus
bearbeitet von quincy123, Montag, 22.01.2024, 18:33

Ja, ich bin total neidisch. Warum geben wir nicht einfach JEDEM Mitarbeiter in diesem Land 555 Euro mehr, 3000 Euro steuerfreie Prämie, reduzieren die Arbeitszeit und führen die 4-Tage Woche ein? Dann müsste ich nicht mehr neidisch sein. Ach, doof... ich sitz ja auch auf Arbeitgeberseite und hab davon nix. Naja, höhere Kosten hab ich dann, aber das ist ja nur fair.

https://www.deutschebahn.com/de/presse/pressestart_zentrales_uebersicht/Mit-dem-Kopf-durch-die-Wand-Lokfuehrergewerkschaft-erklaert-Verhandlungen-fuer-gesche...

Oh, und damit mich keiner falsch versteht: Dass der Bahn-Vorstand sich in diesen Zeiten Millionenboni auszahlt - das ist natürlich Strunzedoof. Ich finde sowohl die Forderungen komplett daneben, als auch die Boni.

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markus, Montag, 22.01.2024, 18:36 (vor 97 Tagen) @ quincy123

Mir ist das viel zu polemisch, was du schreibst. Als Gewerkschaft musst du mit Maximalforderungen ins Rennen gehen, um davon einen Teil erreichen zu können. Es ist nicht möglich, gleich mit einem Kompromiss zu starten. Denn in dem Moment, wo du das machst, wird die Arbeitgeberseite dann versuchen, den Kompromiss als Maximalforderung zu betrachten und herunterzuhandeln wollen. So simpel funktionieren Verhandlungen leider nicht.

Und eine 35 Stundenwoche bei den Bedingungen ist doch wohl mehr als angebracht. Ich würde dann noch immer lieber 40 Stunden irgendwo im Büro sitzen von Mo-Fr 8.00-16.30 Uhr. Willst du für die Bahn Leute gewinnen, musst du halt entsprechende Schrauben drehen, wenn die Arbeitszeit rundum die Uhr und an allen Tagen verteilt werden kann.

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Pa1n, Montag, 22.01.2024, 18:42 (vor 97 Tagen) @ markus

Mir ist das viel zu polemisch, was du schreibst. Als Gewerkschaft musst du mit Maximalforderungen ins Rennen gehen, um davon einen Teil erreichen zu können. Es ist nicht möglich, gleich mit einem Kompromiss zu starten. Denn in dem Moment, wo du das machst, wird die Arbeitgeberseite dann versuchen, den Kompromiss als Maximalforderung zu betrachten und herunterzuhandeln wollen. So simpel funktionieren Verhandlungen leider nicht.

Nur ist die GDL bisher überhaupt nicht bereit auch nur 1% von der Maximalforderung abzurücken und einen Kompromis zu finden.

Und eine 35 Stundenwoche bei den Bedingungen ist doch wohl mehr als angebracht. Ich würde dann noch immer lieber 40 Stunden irgendwo im Büro sitzen von Mo-Fr 8.00-16.30 Uhr. Willst du für die Bahn Leute gewinnen, musst du halt entsprechende Schrauben drehen, wenn die Arbeitszeit rundum die Uhr und an allen Tagen verteilt werden kann.

Ich halte es für ein Gerücht, dass auch nur 1 Mensch mehr den Lokführerberuf ergreift, wenn die Wochenarbeitszeit 35 statt 38 Stunden beträgt.

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Davja89, Montag, 22.01.2024, 19:51 (vor 97 Tagen) @ Pa1n

Ich arbeite im Schichdienst. Wenn ich pro Woche 3 Stunden weniger bringen muss summiert sich das auf einige Schichten im Jahr. Das wäre für mich ein riesen Anreiz gemeinsam mit einem vernünftigen Gehalt einen Job als attraktiv anzusehen und im Zweifel auch in Betracht zuziehen.

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markus, Montag, 22.01.2024, 18:50 (vor 97 Tagen) @ Pa1n

Mir ist das viel zu polemisch, was du schreibst. Als Gewerkschaft musst du mit Maximalforderungen ins Rennen gehen, um davon einen Teil erreichen zu können. Es ist nicht möglich, gleich mit einem Kompromiss zu starten. Denn in dem Moment, wo du das machst, wird die Arbeitgeberseite dann versuchen, den Kompromiss als Maximalforderung zu betrachten und herunterzuhandeln wollen. So simpel funktionieren Verhandlungen leider nicht.


Nur ist die GDL bisher überhaupt nicht bereit auch nur 1% von der Maximalforderung abzurücken und einen Kompromis zu finden.

Was nicht stimmt. Weselsky hat bereits vor Weihnachten klargemacht, dass die Abschlüsse bei den Konkurrenten auch bei der Bahn denkbar wären. Und das sind bereits 18 Tarifverträge.

Und eine 35 Stundenwoche bei den Bedingungen ist doch wohl mehr als angebracht. Ich würde dann noch immer lieber 40 Stunden irgendwo im Büro sitzen von Mo-Fr 8.00-16.30 Uhr. Willst du für die Bahn Leute gewinnen, musst du halt entsprechende Schrauben drehen, wenn die Arbeitszeit rundum die Uhr und an allen Tagen verteilt werden kann.


Ich halte es für ein Gerücht, dass auch nur 1 Mensch mehr den Lokführerberuf ergreift, wenn die Wochenarbeitszeit 35 statt 38 Stunden beträgt.

Weil? Gerade die jüngere Generation legt doch Wert auf weniger Arbeitszeit.

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quincy123, Montag, 22.01.2024, 18:38 (vor 97 Tagen) @ markus

Die fordern das, damit die Bahn mehr Personal findet? Das ist also sozusagen eine Aktion im Sinne einer Unternehmensberatung? Dann hab ich das ganz falsch verstanden.

Dann können die unzufriedenen Bahn Mitarbeiter doch einfach 40 Stunden ins Büro gehen, wenn die Konditionen der Bahn nichts taugen?! Vielleicht so Mo-Fr, 08:00 bis 16:30?

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Ulrich, Montag, 22.01.2024, 18:56 (vor 97 Tagen) @ quincy123

Die fordern das, damit die Bahn mehr Personal findet? Das ist also sozusagen eine Aktion im Sinne einer Unternehmensberatung? Dann hab ich das ganz falsch verstanden.

Dann können die unzufriedenen Bahn Mitarbeiter doch einfach 40 Stunden ins Büro gehen, wenn die Konditionen der Bahn nichts taugen?! Vielleicht so Mo-Fr, 08:00 bis 16:30?

Ich bin kein Freund der Lokführer-Gewerkschaft. Aber der Beruf ist alles andere als einfach. Sehr unregelmäßige Arbeitszeiten, eine durchaus hohe Belastung. Und so sonderlich gut ist er Verdienst nicht, insbesondere dann, wenn man sich in Ballungszentren lebt und sich z.b. eine neue Wohnung suchen muss. Früher einmal gab es Eisenbahner-Wohnungen. Aber die sind bereits seit Jahrzehnten zu Geld gemacht. Deshalb zieht man auch in diesem Beruf in die Peripherie und hat entsprechend längere Anfahrtswege. Weniger Arbeitszeit heißt in dem Beruf in der Regel, man hat auch weniger Arbeitstage in der Woche, also auch weniger Zeit für den Weg zum und vom Dienstort.

Zudem hat es die Bahn bereits seit Jahrzehnten versäumt, genügend Nachwuchs auszubilden. Bereits jetzt fallen deshalb immer wieder Züge aus, und man weiß nicht, wie man Arbeitszeitverkürzungen irgendwie auffangen kann.

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quincy123, Montag, 22.01.2024, 19:19 (vor 97 Tagen) @ Ulrich

Oh, ich will überhaupt nicht sagen, dass der Job keine hohen Anforderungen stellt. Ich ziehe aber auch nicht neben einen Flughafen und beschwere mich dann über den Lärm (und ja, das passiert).

Lohnforderungen sind ja vollkommen ok. Als die Politik im Zuge der Coronakrise meinte, dass wir "alle dadurch ärmer werden würden" meinte sie aber genau das: Reallohnverlust. Der Irrglaube, dass nun bitteschön alle Arbeitgeber die Inflation vollständig auszugleichen haben + Lohnerhöhung (!) kommt noch gleich woher?

Und Du sagst es selbst: Es fallen Züge aus, weil nicht genug Personal da ist. Das mag an den Arbeitsbedingungen liegen, aber wenn den aktuellen Mitarbeitern an der Zukunft der ganzen Geschichte gelegen wäre, wäre es dann nicht schlau kurz mal darüber nachzudenken, zu was es führt, wenn man die Arbeitszeit nun noch um 10% reduziert? Wäre es nicht schlauer zu sagen: Gebt uns X mehr Kohle, investiert in Ausbildung - und wenn das die Personalknappheit beendet (was gar nicht gegeben sein muss) DANN reden wir über Arbeitszeitreduzierung?

Es ist ein bisschen wie mit der jungen Generation, die die Rettung des Klimas fordert, aber Einbauen soll die Wärmepumpen doch bitteschön wer anderes. Ins Handwerk geht von denen (fast) keiner.

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markus, Montag, 22.01.2024, 18:46 (vor 97 Tagen) @ quincy123

Die fordern das, damit die Bahn mehr Personal findet? Das ist also sozusagen eine Aktion im Sinne einer Unternehmensberatung? Dann hab ich das ganz falsch verstanden.

Dann können die unzufriedenen Bahn Mitarbeiter doch einfach 40 Stunden ins Büro gehen, wenn die Konditionen der Bahn nichts taugen?! Vielleicht so Mo-Fr, 08:00 bis 16:30?

Und wieder nur billige Polemik. Ich frage mich noch immer, was diese Missgunst soll. Natürlich ist das für die Bahn auch hilfreich, wenn der Beruf auf dem Arbeitsmarkt attraktiv ist. Was nützen dir denn als Arbeitgeber miese Bedingungen, wenn du dann die Leute nicht mehr findest?

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Scherben, Kiel, Montag, 22.01.2024, 16:13 (vor 97 Tagen) @ markus

Oh, das ist einfach: Ich halte die Forderungen für komplett unangemessen.


Und warum ging das dann bei der Konkurrenz?

Ganz davon abgesehen ist es vollkommen egal, was du davon hältst. Entscheidend ist, was die Mitglieder der GdL wollen.

Aber er muss ihnen ja auch nicht auch noch Erfolg wünschen. Darum ging es doch.

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dandi, Montag, 22.01.2024, 15:36 (vor 97 Tagen) @ quincy123

Danke. Ich auch. Null Kompromissbereitschaft bei den Verhandlungen.Da geht leider völlige Solidarität flöten. Geht mal gar nicht.

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Taifun, Ingolstadt, Montag, 22.01.2024, 14:03 (vor 97 Tagen) @ CrimsonGhost

Irgendwann wird niemand mehr die Arbeit erledigen.

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Talentförderer, Dortmund, Montag, 22.01.2024, 14:56 (vor 97 Tagen) @ Taifun

Tja der Kapitalismus stößt irgendwann an seine Grenzen.

Zum Glück gibt es KI könnte man sagen.

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Scherben, Kiel, Montag, 22.01.2024, 13:40 (vor 97 Tagen) @ CrimsonGhost

Hoffentlich nicht.


Wie kann man nur so missgünstig sein

Missgunst ist der falsche Wort, weil man natürlich der Meinung sein kann, dass hier ein Hebel zur Anwendung kommt, den viele andere Arbeitnehmer*innen nicht haben, die von den Arbeitsbelastungen her in einer ähnlichen Situation sind.

Nichtsdestotrotz wünsche ich allein deswegen viel Erfolg, weil wir bereits jetzt zu wenige Leute haben, die als Lokführer*innen arbeiten wollen. Gute bzw. bessere Arbeitsbedingungen sind da im Interesse aller. Aber das gilt natürlich auch für Leute in der Pflege, in Kitas, uvm.

GDL Streik 24.01. - 29.01.

markus, Montag, 22.01.2024, 16:07 (vor 97 Tagen) @ Scherben

Hoffentlich nicht.


Wie kann man nur so missgünstig sein


Missgunst ist der falsche Wort, weil man natürlich der Meinung sein kann, dass hier ein Hebel zur Anwendung kommt, den viele andere Arbeitnehmer*innen nicht haben, die von den Arbeitsbelastungen her in einer ähnlichen Situation sind.

Den Hebel hat prinzipiell jeder. Das Grundrecht der Vereinigungsfreiheit und das Recht auf Kollektivverhandlungen gilt für alle. Es bedarf Aufwand und viel Mut, den Hebel tatsächlich zu bedienen. Das schafft halt nicht jeder.

GDL Streik 24.01. - 29.01.

Scherben, Kiel, Montag, 22.01.2024, 16:12 (vor 97 Tagen) @ markus

Hoffentlich nicht.


Wie kann man nur so missgünstig sein


Missgunst ist der falsche Wort, weil man natürlich der Meinung sein kann, dass hier ein Hebel zur Anwendung kommt, den viele andere Arbeitnehmer*innen nicht haben, die von den Arbeitsbelastungen her in einer ähnlichen Situation sind.


Den Hebel hat prinzipiell jeder. Das Grundrecht der Vereinigungsfreiheit und das Recht auf Kollektivverhandlungen gilt für alle. Es bedarf Aufwand und viel Mut, den Hebel tatsächlich zu bedienen. Das schafft halt nicht jeder.

Da widerspreche ich. Wer am Steuer sitzt, hat einen anderen Hebel als wer die Tickets kontrolliert oder wer den Social-Media-Account bedient.

GDL Streik 24.01. - 29.01.

markus, Montag, 22.01.2024, 16:25 (vor 97 Tagen) @ Scherben

Hoffentlich nicht.


Wie kann man nur so missgünstig sein


Missgunst ist der falsche Wort, weil man natürlich der Meinung sein kann, dass hier ein Hebel zur Anwendung kommt, den viele andere Arbeitnehmer*innen nicht haben, die von den Arbeitsbelastungen her in einer ähnlichen Situation sind.


Den Hebel hat prinzipiell jeder. Das Grundrecht der Vereinigungsfreiheit und das Recht auf Kollektivverhandlungen gilt für alle. Es bedarf Aufwand und viel Mut, den Hebel tatsächlich zu bedienen. Das schafft halt nicht jeder.


Da widerspreche ich. Wer am Steuer sitzt, hat einen anderen Hebel als wer die Tickets kontrolliert oder wer den Social-Media-Account bedient.

Im Kern geht es darum, den Betrieb lahmzulegen, um einen solch finanziellen Schaden anzurichten (oder auch nur anzudrohen), dass der Unternehmer abwägen muss, was teurer ist: Weitere Streiks oder doch ein einlenken und nachgeben bei den Forderungen. Das geht in jedem Betrieb und hängt maßgeblich davon ab, wie hoch der Organisationsgrad ist.

Natürlich ist der Hebel stärker, wenn sich zusätzlich auch noch Kunden aufregen und medial der Druck steigt. Aber offenbar reicht das trotzdem noch nicht aus, um die Bahn zum einlenken zu bewegen.

GDL Streik 24.01. - 29.01.

erwitterfan, Montag, 22.01.2024, 17:19 (vor 97 Tagen) @ markus

Nun, bei "normalen" Betrieben wäre aber auch allen Beteiligten klar, dass man sich in dort einigen muss wo es für beide Seiten vertretbar ist. Ist der Abschluss zu niedrig wandern die Mitarbeiter ab, sind die Abschlüsse dauerhaft zu hoch gibt es das Unternehmen nicht mehr.
Die Bahn kann allerdings nicht insolvent gehen, was für beide Seiten dazu führt, dass Streiks eher in Kauf genommen werden.
Im Endeffekt kommt doch eh nach dem nächsten / übernächsten Streik wieder der Fingerzeig aus der Politik, dass man sich doch jetzt mal einigen möge. Auf das zu dem Zeitpunkt aktuelle Angebot der Bahn, was bis dahin noch eine Frechheit und jeglicher Verhandlungsgrundlage entbehrte, kommen dann nach umfangreicher Schlichtung noch gefühlte 200€ Inflationsausgleichsprämie hinzu und alle feiern sich :-)

GDL Streik 24.01. - 29.01.

Scherben, Kiel, Montag, 22.01.2024, 16:40 (vor 97 Tagen) @ markus

Natürlich ist der Hebel stärker, wenn sich zusätzlich auch noch Kunden aufregen und medial der Druck steigt. Aber offenbar reicht das trotzdem noch nicht aus, um die Bahn zum einlenken zu bewegen.

Das ist mir alles zu harsch formuliert. Die Frage ist doch immer, was "Einlenken" eigentlich bedeuten soll. Tarifverhandlungen sind Verhandlungen, und zumindest die Bahn legt ja durchaus auch neue Vorschläge auf den Tisch. Die mögen einem nicht ausreichen, und insofern ist ein Streik natürlich auch völlig legitim, aber man -- wenn man will -- mit dem gleichen (oder vielleicht größerem?) Recht behaupten, die GDL würde nicht einlenken und an den Verhandlungstisch zurückkehren.

GDL Streik 24.01. - 29.01.

markus, Montag, 22.01.2024, 17:42 (vor 97 Tagen) @ Scherben

Natürlich ist der Hebel stärker, wenn sich zusätzlich auch noch Kunden aufregen und medial der Druck steigt. Aber offenbar reicht das trotzdem noch nicht aus, um die Bahn zum einlenken zu bewegen.


Das ist mir alles zu harsch formuliert. Die Frage ist doch immer, was "Einlenken" eigentlich bedeuten soll. Tarifverhandlungen sind Verhandlungen, und zumindest die Bahn legt ja durchaus auch neue Vorschläge auf den Tisch. Die mögen einem nicht ausreichen, und insofern ist ein Streik natürlich auch völlig legitim, aber man -- wenn man will -- mit dem gleichen (oder vielleicht größerem?) Recht behaupten, die GDL würde nicht einlenken und an den Verhandlungstisch zurückkehren.

Einlenken bedeutet, dass zunächst einmal ein verhandlungsfähiges Angebot vorliegt. Ich weiß nicht, wie der aktuelle Stand ist, aber zuletzt hieß es, dass die Bahn über eine Arbeitszeitverkürzung (eine der Kernforderungen) gar nicht verhandeln wolle. Dann wäre es taktisch völlig unklug, trotzdem schon in die Gespräche zu gehen, statt zunächst Druck aufzubauen und die Augenhöhe zu erreichen. Gerade vor dem Hintergrund, dass bereits mit Konkurrenten von der Bahn Tarifabschlüsse mit Arbeitszeitreduzierungen zustande gekommen sind, kann es sich die GDL doch gar nicht mehr erlauben, ausgerechnet dem Marktführer eine höhere Wochenstundenzahl zu überlassen.

Das ging alles bei den o.g. Konkurrenten ganz ohne Streik. Weselsky hat auch mehr als einmal deutlich klargemacht, dass ähnliche Tarifabschlüsse als Kompromiss auch bei der Bahn denkbar wären. Es ist nicht so, als wolle man bei der Bahn deutlich mehr herausholen als anderswo. Du kannst auch davon ausgehen, dass Gewerkschaften genau abwägen, wie weit sie gehen. Denn die Streikgeldkasse ist auch nicht unbegrenzt groß und wird von Mitgliederbeiträgen finanziert.

GDL Streik 24.01. - 29.01.

北原キッカーズ, Montag, 22.01.2024, 14:28 (vor 97 Tagen) @ Scherben

Ich prophezeihe, dass der Bahnverkehr in 20 Jahren in den Industriestaaten fast vollständig automatisiert wurde (zumindest die Fahrt, INstandhaltung ist eine andere Sache). Da sitzt dann niemand mehr in den Zügen und fährt, weil alles autonom passiert und höchstens in kritischen Fällen ein dude aus dem home office sich remote draufschaltet und remote manuell steuert. Gerade auf den definierten Schienen lässt sich die Automatisierung am einfachsten integrieren. Gibt ja schon heute einige Linien, die ohne Lokführer fungieren.

Heißt: Es werden immer weniger Lokführer benötigt werden. Wer als Junge jetzt dafür lernt und da rein kommt, wird mit 40 Lebensjahren ein Problem bekommen, einen Job in den Industriestaaten zu finden. Jobs mit Zukunftaussichten ist daher eher alles, was IT (Programmierer, Tester, Systemadmins) und Elektronik betrifft.

GDL Streik 24.01. - 29.01.

Ulrich, Montag, 22.01.2024, 14:19 (vor 97 Tagen) @ Scherben

Hoffentlich nicht.


Wie kann man nur so missgünstig sein


Missgunst ist der falsche Wort, weil man natürlich der Meinung sein kann, dass hier ein Hebel zur Anwendung kommt, den viele andere Arbeitnehmer*innen nicht haben, die von den Arbeitsbelastungen her in einer ähnlichen Situation sind.

Nichtsdestotrotz wünsche ich allein deswegen viel Erfolg, weil wir bereits jetzt zu wenige Leute haben, die als Lokführer*innen arbeiten wollen. Gute bzw. bessere Arbeitsbedingungen sind da im Interesse aller. Aber das gilt natürlich auch für Leute in der Pflege, in Kitas, uvm.

Die Bahn sitzt aktuell massiv in der Klemme. Wie auch einige andere Unternehmen hat sie ihre Personalpläne auf Kante genäht. Insbesondere hat man zu wenig Lokführer ausgebildet. Das kann man nicht von heute auf morgen korrigieren. Bereits heute fallen immer wieder Züge aus, weil Personal fehlt. Setzt sich die GdL durch, dann dürfte es zunächst einmal zu noch mehr Ausfällen kommen.

Angreifbar hat sich auch der Bahnvorstand selbst gemacht. Man verfehlt die Kernziele im Bereich Zuverlässigkeit krachend, aber man hat sich ein Bonusprogramm auf den Leib geschneidert, das trotzdem Erfolgsprämien garantiert. Und das sicherlich auch mit Zustimmung des Aufsichtsrats.

GDL Streik 24.01. - 29.01.

Weeman, Hinterm Knauber, Montag, 22.01.2024, 13:50 (vor 97 Tagen) @ Scherben

Nichtsdestotrotz wünsche ich allein deswegen viel Erfolg, weil wir bereits jetzt zu wenige Leute haben, die als Lokführer*innen arbeiten wollen. Gute bzw. bessere Arbeitsbedingungen sind da im Interesse aller. Aber das gilt natürlich auch für Leute in der Pflege, in Kitas, uvm.

Für die Arbeitnehmer ist das auf jeden Fall erstmal gut.
Für Deutschland wird es halt einfach teurer und bei Vollbeschäftigung wird es dann in einem anderen Bereich schlimmer wenn es bei der Bahn besser wird.
Aber eventuell zieht das ja mehr Einwanderer an. Wobei die Hürden da wohl andere sind als eine Arbeitszeit von 39 Stunden.

GDL Streik 24.01. - 29.01.

Scherben, Kiel, Montag, 22.01.2024, 14:13 (vor 97 Tagen) @ Weeman

Nichtsdestotrotz wünsche ich allein deswegen viel Erfolg, weil wir bereits jetzt zu wenige Leute haben, die als Lokführer*innen arbeiten wollen. Gute bzw. bessere Arbeitsbedingungen sind da im Interesse aller. Aber das gilt natürlich auch für Leute in der Pflege, in Kitas, uvm.


Für die Arbeitnehmer ist das auf jeden Fall erstmal gut.
Für Deutschland wird es halt einfach teurer und bei Vollbeschäftigung wird es dann in einem anderen Bereich schlimmer wenn es bei der Bahn besser wird.
Aber eventuell zieht das ja mehr Einwanderer an. Wobei die Hürden da wohl andere sind als eine Arbeitszeit von 39 Stunden.

Die Verkehrswende wird ohne die Bahn nicht funktionieren, und wir sind bereits jetzt in der Situation, dass (zumindest ist das in SH so) relevant viel Nahverkehr gar nicht fährt, weil Busfahrer, Fährkapitäne, Lokführerinnen, etc. fehlen. Dieses Problem wird man durch warme Worte allein nicht lösen.

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nico36de, Ruhrgebiet, Montag, 22.01.2024, 15:49 (vor 97 Tagen) @ Scherben

man könnte sich ja auf den Balkon stellen und klatschen. Sollen ja einige in der Vergangenheit ja für sinnvoll erachtet haben.

Klatschen ist ja nett. Aber dann meckern, wenn sich Beiträge für Kranken- oder Pflegeversicherung wegen besserer Arbeitsbedinungen für das beklatschte Personal erhöhen, passt nicht.

GDL Streik 24.01. - 29.01.

Weeman, Hinterm Knauber, Montag, 22.01.2024, 14:17 (vor 97 Tagen) @ Scherben

Die Verkehrswende wird ohne die Bahn nicht funktionieren, und wir sind bereits jetzt in der Situation, dass (zumindest ist das in SH so) relevant viel Nahverkehr gar nicht fährt, weil Busfahrer, Fährkapitäne, Lokführerinnen, etc. fehlen. Dieses Problem wird man durch warme Worte allein nicht lösen.

Nein wird man nicht. Gerade Busfahrer sind wohl auch vermehrt schwer zu bekommen alleine weil die Führerscheine so teuer sind. Bin mal gespannt ab wann ihnen da die zündende Idee kommt...

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Habakuk, OWL, Montag, 22.01.2024, 15:34 (vor 97 Tagen) @ Weeman

Nein wird man nicht. Gerade Busfahrer sind wohl auch vermehrt schwer zu bekommen alleine weil die Führerscheine so teuer sind. Bin mal gespannt ab wann ihnen da die zündende Idee kommt...

Klatschen soll helfen. Oder gibt es etwa noch immer einen Mangel an Fachkräften im Gesundheitswesen?

GDL Streik 24.01. - 29.01.

Ulrich, Montag, 22.01.2024, 14:23 (vor 97 Tagen) @ Weeman

Die Verkehrswende wird ohne die Bahn nicht funktionieren, und wir sind bereits jetzt in der Situation, dass (zumindest ist das in SH so) relevant viel Nahverkehr gar nicht fährt, weil Busfahrer, Fährkapitäne, Lokführerinnen, etc. fehlen. Dieses Problem wird man durch warme Worte allein nicht lösen.


Nein wird man nicht. Gerade Busfahrer sind wohl auch vermehrt schwer zu bekommen alleine weil die Führerscheine so teuer sind. Bin mal gespannt ab wann ihnen da die zündende Idee kommt...

Mittlerweile bildet man teilweise bereits selbst aus und bezahlt auch die Fahrausbildung. Das wird man in Zukunft weiter ausbauen müssen. Gerade in Metropolen ist Wohnraum teilweise für die breite Masse der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kaum noch bezahlbar. Früher einmal hatten viele Betriebe Unternehmenswohnungen, die für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter reserviert waren. Auch in diese Richtung muss in Zukunft wieder viel getan werden müssen.

GDL Streik 24.01. - 29.01.

nico36de, Ruhrgebiet, Montag, 22.01.2024, 15:57 (vor 97 Tagen) @ Ulrich

ja, ich war auch baff, dass nicht einmal Megaunternehmen in wie BMW in München solche Wohnungen anbieten kann. Eine Freundin hat dort gekündigt, weil sie nicht mehr vorrangig von Berlin aus arbeiten durfte und unter 2000 EUR kalt keine 80 m² Wohnung in einem Stadtteil bekommen hätte, wo eine gut erreichbare Schule für ihre Tochter war.

Und bei der Suche wurde ihr in einem Fall sogar mitgeteilt, dass sie mit ihrem mickrigen BMW-Gehalt etwas mehr als 100.000 € brutto keine Chance auf die Wohnung hätte, weil alle anderen "Bewerber" Doppelverdiener waren.

Da muss als Politiker schon sehr im Elfenbeinturm leben, wenn man die Problematik allenfalls am Rande mal erwähnt, aber aus dem Gendern eine Riesensache macht.

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quincy123, Montag, 22.01.2024, 17:39 (vor 97 Tagen) @ nico36de

Ich liebe förmlich Menschen, die so argumentieren. Geschichten aus dem persönlichen Umfeld, sind als Argumentation noch immer Top-Notch. Da kommste nicht gegen an. Da wurde ihr doch als Grund sogar explizit gesagt, dass sie da mit ihrem mickrigen Gehalt gar keine Chance hat.

GDL Streik 24.01. - 29.01.

nico36de, Ruhrgebiet, Montag, 22.01.2024, 17:58 (vor 97 Tagen) @ quincy123

Nun ja, die Geschichte ist zwar eine Geschichte, die bestätigt aber die objektiven Daten. Kannst du, wenn du nicht "dagegen" schreiben möchtest, problemlos anhand des Mietspiegels verifizieren. Schau einfach mal nach, wo in Münschen die Vergleichsmieten in Stadtteien mit der Anmutung von Duisburg-Marxloh beginnen.

Aber das haben Koniferen wie du vermutlich nicht nötig...

GDL Streik 24.01. - 29.01.

Ulrich, Montag, 22.01.2024, 16:23 (vor 97 Tagen) @ nico36de

ja, ich war auch baff, dass nicht einmal Megaunternehmen in wie BMW in München solche Wohnungen anbieten kann. Eine Freundin hat dort gekündigt, weil sie nicht mehr vorrangig von Berlin aus arbeiten durfte und unter 2000 EUR kalt keine 80 m² Wohnung in einem Stadtteil bekommen hätte, wo eine gut erreichbare Schule für ihre Tochter war.

Und bei der Suche wurde ihr in einem Fall sogar mitgeteilt, dass sie mit ihrem mickrigen BMW-Gehalt etwas mehr als 100.000 € brutto keine Chance auf die Wohnung hätte, weil alle anderen "Bewerber" Doppelverdiener waren.

Da muss als Politiker schon sehr im Elfenbeinturm leben, wenn man die Problematik allenfalls am Rande mal erwähnt, aber aus dem Gendern eine Riesensache macht.

Die Wohnungsproblematik wird meiner Meinung nach aktuell komplett unterschätzt. Und das nicht nur von der Union, sondern noch mehr von der Ampel. Dass Migration mittlerweile vielfach als großes Problem angesehen wird, wird für mich in hohem Maße auch vom Mangel an preiswertem bis bezahlbarem Wohnraum verursacht wird.

Wir benötigen ein groß angelegtes Programm für den Wohnungsbau. Und zudem muss das Bauen billiger werden. Serielles Bauen könnte die Preise drücken, zudem müsste man die Normen und Vorschriften danach durchforsten, was tatsächlich sinnvoll bzw. notwendig ist. Zahlreiche unterschiedliche Landesbauordnungen, eine immer größere Anzahl von von sonstigen Vorgaben, etc.

Eine wichtige Rolle spielen bereits jetzt Wohnungsgenossenschaften und Kommunale Wohnungsunternehmen. Hier müsste man weiterhin ansetzen. Zinsgünstige, langfristige Kredite über die KFW und andere Förderbanken, günstiger Baugrund von Kommunen. Leider verkauft man statt dessen vielfach Grund noch immer an den Meistbietenden. Und wundert sich dann, dass vor allem hochpreisiger Wohnraum entsteht. Auch eine Quote für Sozialwohnungen bringt in der Regel nur für einen begrenzten Zeitraum etwas. Aktuell fallen in Deutschland viele bei Bau bzw. Sanierung mit hohen staatlichen Zuschüssen geförderte Wohnungen aus der Sozialbindung. Bei Genossenschaften und kommunalen Unternehmen hingegen kann man davon ausgehen, dass die Sozialbindung dauerhaft erhalten bleibt. Und auch in Hinblick auf Unternehmen sollte man überlegen, wie man den Bau von Firmenwohnungen von Seiten des Staates unterstützen kann.

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Oleoleole, Montag, 22.01.2024, 21:32 (vor 97 Tagen) @ Ulrich

Naja, bei den Lähnen wird Bauen vieles aber nicht günstiger.
Wenn Du jetzt was bauen willst kannst Du ab ca 12 Euro kalt +/- 0 anbieten. Und dann hast Du Standard, nichts besonderes. Möchte halt keiner bezahlen

GDL Streik 24.01. - 29.01.

Ulrich, Dienstag, 23.01.2024, 09:33 (vor 96 Tagen) @ Oleoleole

Naja, bei den Lähnen wird Bauen vieles aber nicht günstiger.
Wenn Du jetzt was bauen willst kannst Du ab ca 12 Euro kalt +/- 0 anbieten. Und dann hast Du Standard, nichts besonderes. Möchte halt keiner bezahlen

Für 12 Euro Miete pro Quadratmeter bekommst Du in vielen Ballungszentren abseits der völlig unbeliebten Wohnlagen nichts. Und das betrifft nicht nur Neubau, sondern auch Bestand.

Ein Problem eben dem Wust von Vorgaben im Baubereich ist, dass hier teilweise noch immer recht ineffizient gearbeitet wird. Stein auf Stein, statt z.B. vorgefertigte Module, etc. zu verwenden. Hier ist noch viel Luft nach oben, gerade beim Baustoff Holz.

GDL Streik 24.01. - 29.01.

nico36de, Ruhrgebiet, Dienstag, 23.01.2024, 08:39 (vor 97 Tagen) @ Oleoleole

Was die Baukosten mit den teils aberwitzigen Preisen der seit Jahren oder Jahrzehnten im Bestand befindlichen Wohnungen zu tun haben, musst du mal erklären.

Das Thema Baukostenist noch ein anderes. Da sollte die Politik mal die Bauordnungen verinfachen und vereinheitlichen, anstatt ohne jeglichen Plan Fantasiezahlen bzgl. der "geplanten" Neubauten in den luftleeren Raum zu stellen. In den Niederlanden sind die Baukosten in den letzten 10 Jahren z.B. nur etwas mehr als halb so stark gestiegen wie in Deutschland

GDL Streik 24.01. - 29.01.

SebWagn, HH Harvestehude, Montag, 22.01.2024, 12:46 (vor 97 Tagen) @ quincy123

Hoffentlich nicht.

Naaaa..

BEIDE Seiten müssen jetzt mal ernsthaft werden und vernünftig miteinander besprechen, Weselsky auch 1 Schritt zurücktreten bei den Forderungen

Off-Topic: Positives von der Bahn.

Taifun, Ingolstadt, Montag, 22.01.2024, 12:17 (vor 97 Tagen) @ Diabolus

Gestern fiel mein erster Zug von Ingolstadt aus, der fuhr in München gar nicht erst los. Nach Plan wäre ich dann ca. 90 Minuten später erst losgefahren und auch entsprechend später in Köln gewesen.
Nach expliziter Nachfrage hat man dann tatsächlich einen ICE einen Extrahalt machen lassen. Eigentlich fährt der München - Nürnberg durch, gestern für uns angehalten und wir haben das Ziel pünktlich erreicht.

Besser wäre natürlich, die Bahn wäre ganz alleine auf die Idee gekommen, aber so war ich auch sehr zufrieden.

Trotzdem sind die Ausfälle und die Unpünktlichkeit, welche ich in den letzten 18 Monaten erlebt habe eine Katastrophe.

Off-Topic: Positives von der Bahn.

Talentförderer, Dortmund, Montag, 22.01.2024, 15:05 (vor 97 Tagen) @ Taifun

Gestern fiel mein erster Zug von Ingolstadt aus, der fuhr in München gar nicht erst los. Nach Plan wäre ich dann ca. 90 Minuten später erst losgefahren und auch entsprechend später in Köln gewesen.
Nach expliziter Nachfrage hat man dann tatsächlich einen ICE einen Extrahalt machen lassen. Eigentlich fährt der München - Nürnberg durch, gestern für uns angehalten und wir haben das Ziel pünktlich erreicht.

Besser wäre natürlich, die Bahn wäre ganz alleine auf die Idee gekommen, aber so war ich auch sehr zufrieden.

> Trotzdem sind die Ausfälle und die Unpünktlichkeit, welche ich in den letzten 18 Monaten erlebt habe eine Katastrophe.

Jahrzehntelange Zuständigkeit der CSU fürs Verkehrsministerium. Das ist die Quittung.

Off-Topic: Positives von der Bahn.

Taifun, Ingolstadt, Montag, 22.01.2024, 16:04 (vor 97 Tagen) @ Talentförderer

von 1998 bis 2009 nur SPD.

Off-Topic: Positives von der Bahn.

Scherben, Kiel, Montag, 22.01.2024, 16:42 (vor 97 Tagen) @ Taifun

von 1998 bis 2009 nur SPD.

Und auch mit so Knallern wie Klimmt, Stolpe und Tiefensee. Schon beängstigend, wie wenig Kompetenz sich da in den letzten 25 Jahren versammelt hat.

Off-Topic: Positives von der Bahn.

Davja89, Montag, 22.01.2024, 17:54 (vor 97 Tagen) @ Scherben

Naja es war aber auch Politisch/Gesellschaftlich nicht erwünscht Geld zu investieren. Entweder weil man keine Schulden wollte oder weil man mit vorhandenen Geld lieber Wohltaten in Form eines immer breiten Sozialstaates verteilt hat.

Es geht eben nicht alles...

Keine Schulden.
Größter Sozialstaat der Welt.
Top Infrastruktur.

Das dann noch Unfähige von SPD bis CSU dazu kammen, ist dann noch das Sahnehäubchen weil man die knappen Mittel nicht mal optimal eingesetzt hat.

Off-Topic: Positives von der Bahn.

nico36de, Ruhrgebiet, Montag, 22.01.2024, 16:02 (vor 97 Tagen) @ Talentförderer

Jau, wobei das Problem vorrangig darin lag, dass die CSU ihren unfähigsten Granaten wie Ramsauer, Doofrind oder BEScheuerT auf die Posten entsorgt hat.

Off-Topic: Positives von der Bahn.

simie, Krefeld, Montag, 22.01.2024, 16:12 (vor 97 Tagen) @ nico36de

Jau, wobei das Problem vorrangig darin lag, dass die CSU ihren unfähigsten Granaten wie Ramsauer, Doofrind oder BEScheuerT auf die Posten entsorgt hat.

Das war doch keine Entsorgung. Die haben ihre Aufgabe doch genau so erfüllt, wie es von den CSU Granden in München gewünscht wurde.

Off-Topic: Positives von der Bahn.

Ulrich, Montag, 22.01.2024, 16:26 (vor 97 Tagen) @ simie

Jau, wobei das Problem vorrangig darin lag, dass die CSU ihren unfähigsten Granaten wie Ramsauer, Doofrind oder BEScheuerT auf die Posten entsorgt hat.


Das war doch keine Entsorgung. Die haben ihre Aufgabe doch genau so erfüllt, wie es von den CSU Granden in München gewünscht wurde.

Jepp. Die Aufgabe war, Geld für den Straßenbau nach Bayern zu schaufeln. Die Schiene allerdings hat man auch im eigenen Bundesland vernachlässigt.

Off-Topic: Positives von der Bahn.

Ulrich, Montag, 22.01.2024, 19:55 (vor 97 Tagen) @ Ulrich

Jau, wobei das Problem vorrangig darin lag, dass die CSU ihren unfähigsten Granaten wie Ramsauer, Doofrind oder BEScheuerT auf die Posten entsorgt hat.


Das war doch keine Entsorgung. Die haben ihre Aufgabe doch genau so erfüllt, wie es von den CSU Granden in München gewünscht wurde.


Jepp. Die Aufgabe war, Geld für den Straßenbau nach Bayern zu schaufeln. Die Schiene allerdings hat man auch im eigenen Bundesland vernachlässigt.

P.S.: Auch für Deutsch-Kurse beim Stellwerkspersonal hätte es wohl Bedarf gegeben :-/

Abschlussbericht zu Beinahe-Unglück - »Gar nix davo gewisst hän« – starker Dialekt hätte fast zur Kollision zweier Züge geführt (Spiegel)

:-/

Off-Topic: Positives von der Bahn.

Habakuk, OWL, Montag, 22.01.2024, 20:04 (vor 97 Tagen) @ Ulrich

Das erinnert mich an den alten Witz: Ein Sachse und ein Schwabe stehen vor dem Eiffelturm. Fragt der Sachse: "Nu, aus was isn där?" Antwortet der Schwabe: "Ha no, aus Guscheise." - "Ei verbibbsch, und das hält?".

GDL Streik 24.01. - 29.01.

MarcBVB, עַם יִשְׂרָאֵל חַי, Montag, 22.01.2024, 11:37 (vor 97 Tagen) @ Diabolus

Funktionärsinteressen sind halt auch wichtig. Und zu zeigen, dass man selbst der deutlich geilere Ficker als die EVG ist. Die Bahn sollte die GdL aussperren, Streikbrecher kaufen und zeitnah in autonome Züge investieren. Irgendwann ist dann das größere Risiko bei den Arbeitnehmern. Dann ist das Blatt einfach ausgereizt.

GDL Streik 24.01. - 29.01.

Grigori, Ort, Montag, 22.01.2024, 14:26 (vor 97 Tagen) @ MarcBVB

Funktionärsinteressen sind halt auch wichtig. Und zu zeigen, dass man selbst der deutlich geilere Ficker als die EVG ist. Die Bahn sollte die GdL aussperren, Streikbrecher kaufen und zeitnah in autonome Züge investieren. Irgendwann ist dann das größere Risiko bei den Arbeitnehmern. Dann ist das Blatt einfach ausgereizt.

Waren das dann alles Funktionäre, die sich bei der letzten Urabstimmung für Streiks ausgeprochen haben? Oder weißt du einfach nur nicht, wie eine Gewerkschaft funktioniert?

GDL Streik 24.01. - 29.01.

SebWagn, HH Harvestehude, Montag, 22.01.2024, 15:11 (vor 97 Tagen) @ Grigori

Waren das dann alles Funktionäre, die sich bei der letzten Urabstimmung für Streiks ausgeprochen haben? Oder weißt du einfach nur nicht, wie eine Gewerkschaft funktioniert?

Nun muss man aber auch sagen, dass Gewerkschaftsmitglieder (ähnlich wie die Bauern mit dem Bauernverband) sich in 99% der Fälle einfach den führenden Köpfen / Funktionären der Gewerkschaft anschließen mit der Meinung ohne sie wirklich zu hinterfragen oder wahrscheinlich die Verhandlungsstände/Angebote zu kennen. Quasi wie Lemminge folgen.

Das KANN natürlich auch dazu führen, dass Menschen wie Weselsky / Rukwied mit ihrem inneren Zirkel, ihre eigene Agenda durchziehen. Wie weit das dann persönlich auch motiviert ist, kann man nicht beurteilen, aber das wäre ja auch nur menschlich und trotzdem schlecht.

GDL Streik 24.01. - 29.01.

markus, Montag, 22.01.2024, 15:44 (vor 97 Tagen) @ SebWagn

Waren das dann alles Funktionäre, die sich bei der letzten Urabstimmung für Streiks ausgeprochen haben? Oder weißt du einfach nur nicht, wie eine Gewerkschaft funktioniert?


Nun muss man aber auch sagen, dass Gewerkschaftsmitglieder (ähnlich wie die Bauern mit dem Bauernverband) sich in 99% der Fälle einfach den führenden Köpfen / Funktionären der Gewerkschaft anschließen mit der Meinung ohne sie wirklich zu hinterfragen oder wahrscheinlich die Verhandlungsstände/Angebote zu kennen. Quasi wie Lemminge folgen.

Das KANN natürlich auch dazu führen, dass Menschen wie Weselsky / Rukwied mit ihrem inneren Zirkel, ihre eigene Agenda durchziehen. Wie weit das dann persönlich auch motiviert ist, kann man nicht beurteilen, aber das wäre ja auch nur menschlich und trotzdem schlecht.

Es geht einzig und allein darum, die Bedingungen zu verbessern und das im größtmöglichen Umfang. Mit Konkurrenten von der Bahn sind bereits Einigungen zustande gekommen einschließlich der geforderten Reduzierung der Arbeitszeit, ganz ohne Streik. Man kann sich hier bei der Bahn bedanken, die sich hier querstellt.

Dass dann eure Züge ggf. ausfallen und das für euch ärgerlich ist, kann jeder nachvollziehen. Dennoch reden wir über Grundrechte. Und es sollte jedem klar sein, dass die Gewerkschaften in den letzten 100 Jahren der Sozialgeschichte bedeutende Erfolge erzielt haben. Es ist ganz einfach dämlich, dagegen zu schiessen, zumindest solange man sich selbst ein einem Arbeitnehmerverhältnis befindet.

GDL Streik 24.01. - 29.01.

Davja89, Montag, 22.01.2024, 15:20 (vor 97 Tagen) @ SebWagn

Das würde ich als Gewerkschaftsmitglied aber deutlich zurwückweisen.
Wenn wir streiken geht es ja an mein Portemonnaie (Streikgeld fängt nur einen Teil ab), da entscheide ich dann doch schon gerne selber.

GDL Streik 24.01. - 29.01.

SebWagn, HH Harvestehude, Montag, 22.01.2024, 12:51 (vor 97 Tagen) @ MarcBVB

Funktionärsinteressen sind halt auch wichtig. Und zu zeigen, dass man selbst der deutlich geilere Ficker als die EVG ist. Die Bahn sollte die GdL aussperren, Streikbrecher kaufen und zeitnah in autonome Züge investieren. Irgendwann ist dann das größere Risiko bei den Arbeitnehmern. Dann ist das Blatt einfach ausgereizt.

So ähnliche Überlegungen hatte ich auch...und das ist Schade weil langsam mein Unverständnis immer mehr zur GDL übergeht, weg von der Sailer und Co.

Dabei ist Streik, richtig und gut, aber langsam wirkt das wie (kannst du als Jurist wahrscheinlich nicht so sehen ) Nötigung der Bahn, die Forderungen der GDL anzunehmen. Erpressung wollte ich jetzt nicht sagen...auch wenn es so wirkt was GDL da macht...und das meine ich trotz einer gewissen Sympathie für die Hintergründe und Lebensweg von Weselsky.

GDL Streik 24.01. - 29.01.

Taifun, Ingolstadt, Montag, 22.01.2024, 14:09 (vor 97 Tagen) @ SebWagn

Wieviel Streikgeld zahlt die GDL aktuell denn?

2021 waren es wohl 75 Euro am Tag. Fühlt sich nicht nach besonders viel an. 1500 Euro netto im Monat dürfte weniger sein als der normale Verdienst.

GDL Streik 24.01. - 29.01.

Karak Varn, Strobelallee 50, Montag, 22.01.2024, 11:12 (vor 97 Tagen) @ Diabolus

Also, wenn es dann einen "guten" Zeitpunkt für meine aktuelle heftige Coronainfektion gab... dann jetzt. Diese ganze Mischung aus teilweise katastrophalen Straßenverhältnissen, Sperrungen, Bauernprotesten usw. sind mir pendlertechnisch komplett erspart geblieben.
Mir geht es echt nicht gut aktuell, aber: Stress habe ich nicht.
Schöne persönliche Lektion in Sachen "jede Medaille hat zwo Seiten." Muss ich so mal festhalten und mitnehmen.

GDL Streik 24.01. - 29.01.

Fummelkutte, Berlin, Montag, 22.01.2024, 12:16 (vor 97 Tagen) @ Karak Varn

Gute Besserung, drücke die Daumen für einen noch okayen Verlauf.

Was ist betroffen?

Hatebreed, Montag, 22.01.2024, 09:58 (vor 97 Tagen) @ Diabolus

Es ist mal wieder soweit, die GDL streikt, und es trifft unser Heimspiel am Wochenende ja nun auch.

Steht schon fest, was alles betroffen ist? Fahren die U-Bahnen?

--
Block 24

U Bahn fährt, viele REs fahren

fabian 1909, Dortmund, Montag, 22.01.2024, 10:53 (vor 97 Tagen) @ Hatebreed

Die U-Bahnen und Busse in Dortmund fahren. Auch fahren viele REs im Ruhrgebiet. Die RRX werden nicht von der Bahn betrieben.

U Bahn fährt, viele REs fahren

Diabolus, BRV / Block 38, Montag, 22.01.2024, 10:58 (vor 97 Tagen) @ fabian 1909

Nur, wenn der Fahrdienstleiter im Stellwerk kein GDL-Mitglied ist, wenn der streikt, fährt nichts, egal welcher Betreiber.

Meine Bahn hier (EVB) ist nicht vom Streik betroffen, hat die letzten Male auch immer geklappt für mich, ich fahre ja nur von BRV nach Buxtehude. Richtung Bremerhaven und weiter nach Cuxhaven gab es wohl Ausfälle bei den letzten Streiks, eben wegen dem streikenden Personal in den Stellwerken.

Stellwerk Streik

fabian 1909, Dortmund, Montag, 22.01.2024, 11:00 (vor 97 Tagen) @ Diabolus

Meine Bahn hier (EVB) ist nicht vom Streik betroffen, hat die letzten Male auch immer geklappt für mich, ich fahre ja nur von BRV nach Buxtehude. Richtung Bremerhaven und weiter nach Cuxhaven gab es wohl Ausfälle bei den letzten Streiks, eben wegen dem streikenden Personal in den Stellwerken.

Dürfen die die Stellwerke noch bestreiken? Dachte Tarifeinheitsgesetz hat hier die Rechte der Arbeitnehmer stark beschnitten.

U Bahn fährt, viele REs fahren

Kreuzbandriss, Montag, 22.01.2024, 10:55 (vor 97 Tagen) @ fabian 1909

Bauarbeiten zwischen essen und Dortmund bis zum 27.2! Nicht vergessen!

U Bahn fährt, viele REs fahren

Ulrich, Montag, 22.01.2024, 11:21 (vor 97 Tagen) @ Kreuzbandriss

Bauarbeiten zwischen essen und Dortmund bis zum 27.2! Nicht vergessen!

Na dann Mahlzeit :-/

Fahre zu den Spielen mit dem Auto und parke z.B. an der Uni. Aber angesichts des Bahnstreiks ist vermutlich mit erhöhtem Verkehrsaufkommen auf den Straßen zur rechnen. Und noch weiß man nicht, was die Landwirte so am Sonntag treiben wollen.

Was ist betroffen?

1890er, Montag, 22.01.2024, 10:34 (vor 97 Tagen) @ Hatebreed

Bei mir im ländlichen Raum fährt eine private Regionalbahn, die selbst nicht direkt bestreikt wird, aber in der Vergangenheit musste man dennoch mit Ausfällen und Verspätungen rechnen, da der Streik den Betrieb (schon allein durch die Personalbewegungen) erheblich einschränkt.

Was ist betroffen?

pott-sau, Dortmund, Montag, 22.01.2024, 10:11 (vor 97 Tagen) @ Hatebreed

Ja

GDL Streik 24.01. - 29.01.

CedricVanDerGun, Hamburg, Montag, 22.01.2024, 09:13 (vor 97 Tagen) @ Diabolus

Ich sitze gerade in der Bahn in den Süden. Mal schauen, wie ich Donnerstag nach Hause komme. Mietwagen sind bezahkbar aktuell, aber hab ich eigentlich keine List drauf. Inlandsflüge kommen für mich eig ökologisch nicht in Frage, sind auch unbezahlbar.

Interessante Durchsage gerade, eine Stunde Verspätung, da auf der Strecke ein Baum brennt.

Die Verkehrswende läuft und läuft und läuft

GDL Streik 24.01. - 29.01.

Philipp54, Montag, 22.01.2024, 10:22 (vor 97 Tagen) @ CedricVanDerGun


Die Verkehrswende läuft und läuft und läuft


.....im Moment nicht.
Die Autobahn 1 zwischen Köln und Leverkusen ist von vergangenen Freitag an für gut zwei Wochen komplett gesperrt. Stellen sich die Landwirte auf die Umleitungen wirds schwierig pünktlich am Stadion zu sein.

GDL Streik 24.01. - 29.01.

Thomas, Dortmund, Montag, 22.01.2024, 10:30 (vor 97 Tagen) @ Philipp54

Die Autobahn 1 zwischen Köln und Leverkusen ist von vergangenen Freitag an für gut zwei Wochen komplett gesperrt.

Wobei das natürlich unter zukünftigen Gesichtspunkten eine gute Sache ist.

GDL Streik 24.01. - 29.01.

Philipp54, Montag, 22.01.2024, 10:50 (vor 97 Tagen) @ Thomas

Die Autobahn 1 zwischen Köln und Leverkusen ist von vergangenen Freitag an für gut zwei Wochen komplett gesperrt.


Wobei das natürlich unter zukünftigen Gesichtspunkten eine gute Sache ist.

Ja klar, Thomas. Ich hatte nur unter dem Gesichtspunkt eine Anreise am Sonntag mit der Bahn ins Auge gefaßt...

Bin am Wochenende Willingen und zurückgefahren.....

GDL Streik 24.01. - 29.01.

Hatebreed, Montag, 22.01.2024, 09:57 (vor 97 Tagen) @ CedricVanDerGun

Die Verkehrswende läuft und läuft und läuft

Verkehrswende ist nach 16 Jahren Stillstand nicht von heute auf morgen zu wuppen.

Und für brennende Bäume und die Forderungen der GDL kann die Bahn auch nichts.

--
Block 24

GDL Streik 24.01. - 29.01.

DerRuhdi, Montag, 22.01.2024, 09:46 (vor 97 Tagen) @ CedricVanDerGun

Jap, dank 16 Jahre CDU und GroKo ist da einiges aufzuarbeiten.

GDL Streik 24.01. - 29.01.

nemix, Montag, 22.01.2024, 09:41 (vor 97 Tagen) @ CedricVanDerGun

Ich sitze gerade in der Bahn in den Süden. Mal schauen, wie ich Donnerstag nach Hause komme. Mietwagen sind bezahkbar aktuell, aber hab ich eigentlich keine List drauf. Inlandsflüge kommen für mich eig ökologisch nicht in Frage, sind auch unbezahlbar.

Interessante Durchsage gerade, eine Stunde Verspätung, da auf der Strecke ein Baum brennt.

Die Verkehrswende läuft und läuft und läuft

Als Tipp, Mietwagen erstmal anmieten mit Stornierbarer Rate. Hat mir bei einem der letzten Streiks auch geholfen. Der ICE wurde 1,5h vor Abfahrt gestrichen und ich dann direkt zu Sixt gegangen.

GDL Streik 24.01. - 29.01.

Kreuzbandriss, Montag, 22.01.2024, 09:16 (vor 97 Tagen) @ CedricVanDerGun

Noch voller wird die A40 wenn’s so weiter geht können die gleich mit gesperrt werden

GDL Streik 24.01. - 29.01. - und am Freitag, dem 26.01. soll zusätzlich der FMO blockiert werden

Ulrich, Montag, 22.01.2024, 09:28 (vor 97 Tagen) @ Kreuzbandriss

Es findet nicht nur der Streik der GDL statt, auch die Landwirte wollen ihre Aktion fortsetzen.


Blockiert werden soll voraussichtlich am Freitag Nachmittag nicht nur der Flughafen selbst, man will zudem zwei Stunden die Kreisverkehre und Autobahnzufahrten blockieren.

Diese Blockaden dürften vermutlich dazu führen, dass man dort nicht nur nicht auf die Autobahn auffahren, sondern diese zudem auch nicht über die blockierten Anschlussstellen verlassen kann. Und das wiederum könnte Staus zur Folge haben.

GDL Streik 24.01. - 29.01. - und am Freitag, dem 26.01. soll zusätzlich der FMO blockiert werden

Ulrich, Freitag, 26.01.2024, 19:31 (vor 93 Tagen) @ Ulrich

Es findet nicht nur der Streik der GDL statt, auch die Landwirte wollen ihre Aktion fortsetzen.


Blockiert werden soll voraussichtlich am Freitag Nachmittag nicht nur der Flughafen selbst, man will zudem zwei Stunden die Kreisverkehre und Autobahnzufahrten blockieren.

Diese Blockaden dürften vermutlich dazu führen, dass man dort nicht nur nicht auf die Autobahn auffahren, sondern diese zudem auch nicht über die blockierten Anschlussstellen verlassen kann. Und das wiederum könnte Staus zur Folge haben.

Am Ende wurde es ein Satz mit X.

Statt der angekündigten Fahrzeuge nur 600, keine Blockade der Kreisverkehre, man hat lediglich für eine halbe Stunde für einen Stau auf der Bundesstraße gesorgt.

In Osnabrück wurde wohl einiges von Stadt und Landkreis untersagt, daraufhin wurde die komplette Abschlussveranstaltung gecancelt.

Und auch in Berlin scheint wohl die Zahl der Teilnehmer an der Demo heute recht gering gewesen zu sein.

GDL Streik 24.01. - 29.01. - und am Freitag, dem 26.01. soll zusätzlich der FMO blockiert werden

AGraute, Montag, 22.01.2024, 12:47 (vor 97 Tagen) @ Ulrich

Es findet nicht nur der Streik der GDL statt, auch die Landwirte wollen ihre Aktion fortsetzen.


Blockiert werden soll voraussichtlich am Freitag Nachmittag nicht nur der Flughafen selbst, man will zudem zwei Stunden die Kreisverkehre und Autobahnzufahrten blockieren.

Diese Blockaden dürften vermutlich dazu führen, dass man dort nicht nur nicht auf die Autobahn auffahren, sondern diese zudem auch nicht über die blockierten Anschlussstellen verlassen kann. Und das wiederum könnte Staus zur Folge haben.

Am FMO gehen doch kaum Flieger =)
Freitag "Nachmittag" sieht es so aus:

14:35 Uhr nach Frankfurt
17:00 Uhr nach München
18:55 Uhr nach Frankfurt

Zusätzlich gibt es morgens noch zwei Flieger, wobei der spätere um 09.20 Uhr abhebt und dann gibt es am Abend noch zwei Flieger zwischen 20 - 21 Uhr.

GDL Streik 24.01. - 29.01. - und am Freitag, dem 26.01. soll zusätzlich der FMO blockiert werden

Blarry, Essen, Montag, 22.01.2024, 12:23 (vor 97 Tagen) @ Ulrich

Warum eigentlich der FMO? Als einer von rund einem Dutzend unnötiger Regionalflughäfen Deutschlands, die zum Überleben allesamt auf Subventionen angewiesen sind, sollte das doch ein natürlicher Waffenbruder der Bauern sein.

GDL Streik 24.01. - 29.01. - und am Freitag, dem 26.01. soll zusätzlich der FMO blockiert werden

Schnippelbohne, Bauernland, Montag, 22.01.2024, 12:45 (vor 97 Tagen) @ Blarry
bearbeitet von Schnippelbohne, Montag, 22.01.2024, 12:49

Warum eigentlich der FMO? Als einer von rund einem Dutzend unnötiger Regionalflughäfen Deutschlands, die zum Überleben allesamt auf Subventionen angewiesen sind, sollte das doch ein natürlicher Waffenbruder der Bauern sein.

Finde das auch fragwürdig. Vor allem, weil der Flughafen zunächst punktuell bestreikt werden soll, wenn ich das richtig verstehe. Zitat "Ihr Ziel wird zunächst der Flughafen Münster/Osnabrück sein. Dort sollen für etwa zwei Stunden Kreisverkehre und Autobahnzubringer blockiert werden." (https://www.wn.de/muensterland/kreis-steinfurt/lengerich/protest-landwirte-fmo-ladbergen-2902689?&npg). Das hat mit der Blockade einer allgemeinen Autobahnzufahrt nicht mehr viel zu tun, sondern man schadet gezielt einem Unternehmen, das mit den Bauern wirtschaftlich nichts zu tun hat. Dagegen würde ich mich als Flughafenbetreiber dann doch wehren. Das Streikrecht kann nicht dazu führen, dass Unternehmen, die mit dem Streik nichts zu tun haben, sozusagen als Geisel genommen werden.

GDL Streik 24.01. - 29.01. - und am Freitag, dem 26.01. soll zusätzlich der FMO blockiert werden

Ulrich, Montag, 22.01.2024, 17:52 (vor 97 Tagen) @ Schnippelbohne

Warum eigentlich der FMO? Als einer von rund einem Dutzend unnötiger Regionalflughäfen Deutschlands, die zum Überleben allesamt auf Subventionen angewiesen sind, sollte das doch ein natürlicher Waffenbruder der Bauern sein.


Finde das auch fragwürdig. Vor allem, weil der Flughafen zunächst punktuell bestreikt werden soll, wenn ich das richtig verstehe. Zitat "Ihr Ziel wird zunächst der Flughafen Münster/Osnabrück sein. Dort sollen für etwa zwei Stunden Kreisverkehre und Autobahnzubringer blockiert werden." (https://www.wn.de/muensterland/kreis-steinfurt/lengerich/protest-landwirte-fmo-ladbergen-2902689?&npg). Das hat mit der Blockade einer allgemeinen Autobahnzufahrt nicht mehr viel zu tun, sondern man schadet gezielt einem Unternehmen, das mit den Bauern wirtschaftlich nichts zu tun hat. Dagegen würde ich mich als Flughafenbetreiber dann doch wehren. Das Streikrecht kann nicht dazu führen, dass Unternehmen, die mit dem Streik nichts zu tun haben, sozusagen als Geisel genommen werden.

Am 27. bis 28. Januar 2024 soll am Flughafen Münster/Osnabrück die Messe "Reise & Freizeit" stattfinden. Die Blockaden dürften direkt in die Aufbauphase fallen. Ggf. ist das ein zusätzlicher Grund für die geplanten Aktionen.

GDL Streik 24.01. - 29.01. - und am Freitag, dem 26.01. soll zusätzlich der FMO blockiert werden

simie, Krefeld, Montag, 22.01.2024, 12:55 (vor 97 Tagen) @ Schnippelbohne

Ich glaube du vermischt jetzt gerade den Streik der GDL und die Demonstrationen der Bauern. Die Bauern wollen den Flughafen blockieren. Das hat nichts mit dem Streik zu tun.

GDL Streik 24.01. - 29.01. - und am Freitag, dem 26.01. soll zusätzlich der FMO blockiert werden

Schnippelbohne, Bauernland, Montag, 22.01.2024, 12:57 (vor 97 Tagen) @ simie

Ich glaube du vermischt jetzt gerade den Streik der GDL und die Demonstrationen der Bauern. Die Bauern wollen den Flughafen blockieren. Das hat nichts mit dem Streik zu tun.

Sage ich doch? Ich rede mit keiner Silbe über die GDL

GDL Streik 24.01. - 29.01. - und am Freitag, dem 26.01. soll zusätzlich der FMO blockiert werden

simie, Krefeld, Montag, 22.01.2024, 13:00 (vor 97 Tagen) @ Schnippelbohne


Sage ich doch? Ich rede mit keiner Silbe über die GDL

Du redest jedoch den ganzen Beitrag über von einem Streik. Die Bauern demonstrieren jedoch.

GDL Streik 24.01. - 29.01. - und am Freitag, dem 26.01. soll zusätzlich der FMO blockiert werden

Schnippelbohne, Bauernland, Montag, 22.01.2024, 13:03 (vor 97 Tagen) @ simie

Ich meine die Bauern. Dann nenne es Demo und subsumiere unter Art. 8 GG. Im Ergebnis bleibe ich dabei, dass die gezielte Blockade eines einzelnen Unternehmens, das mit dem Gegenstand der Demo nichts zu tun hat, für mich rechtlich fragwürdig ist. Ich würde als Flughafenbetreiber eine einstweilige Verfügung beantragen und mal gucken, wo das hinführt.

GDL Streik 24.01. - 29.01. - und am Freitag, dem 26.01. soll zusätzlich der FMO blockiert werden

Ulrich, Montag, 22.01.2024, 13:39 (vor 97 Tagen) @ Schnippelbohne

Ich meine die Bauern. Dann nenne es Demo und subsumiere unter Art. 8 GG. Im Ergebnis bleibe ich dabei, dass die gezielte Blockade eines einzelnen Unternehmens, das mit dem Gegenstand der Demo nichts zu tun hat, für mich rechtlich fragwürdig ist. Ich würde als Flughafenbetreiber eine einstweilige Verfügung beantragen und mal gucken, wo das hinführt.

Direkt am Flughafen gibt es ein Gewerbegebiet, weitere im Umfeld. Ich weiß nicht, wo man genau blockieren will. Die Autobahnauffahrt FMO Flughafen ist relativ neu, sie liegt östlich des Flughafens. Nur wenig weiter gibt es zudem die Autobahnabfahrt Ladbergen, die nordöstlich des Flughafens liegt. Das war früher die primäre Zufahrt, von Norden aus wird sie noch immer genutzt. Im Bereich dieser Abfahrt gibt es weitere Gewerbegebiete, u.a. mit einer größeren Spedition, und den Kanalhafen. Ich würde vermuten, dass diese Bereiche auch Ziel der Blockade sein werden.

GDL Streik 24.01. - 29.01. - und am Freitag, dem 26.01. soll zusätzlich der FMO blockiert werden

Hatebreed, Montag, 22.01.2024, 10:00 (vor 97 Tagen) @ Ulrich

... auch die Landwirte wollen ihre Aktion fortsetzen.

Null Verständnis.

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Block 24

GDL Streik 24.01. - 29.01. - und am Freitag, dem 26.01. soll zusätzlich der FMO blockiert werden

Lordran, Montag, 22.01.2024, 12:20 (vor 97 Tagen) @ Hatebreed

... auch die Landwirte wollen ihre Aktion fortsetzen.


Null Verständnis.

Böser Streik und guter Streik?

Die Landwirte streiken jetzt zum zweiten Mal, während ich bei der Bahn schon gar nicht mehr mitzähle.
Wie will man die Bevölkerung eigentlich weg vom Auto bekommen, wenn die größte Alternative im Land nicht mal mehr 50% seiner Fahrpläne pünktlich einhalten kann?

GDL Streik 24.01. - 29.01. - und am Freitag, dem 26.01. soll zusätzlich der FMO blockiert werden

simie, Krefeld, Montag, 22.01.2024, 12:56 (vor 97 Tagen) @ Lordran

Seit wann streiken denn die Bauern?

GDL Streik 24.01. - 29.01. - und am Freitag, dem 26.01. soll zusätzlich der FMO blockiert werden

brummbaer, Montag, 22.01.2024, 12:27 (vor 97 Tagen) @ Lordran

... auch die Landwirte wollen ihre Aktion fortsetzen.


Null Verständnis.


Böser Streik und guter Streik?

Die Landwirte streiken jetzt zum zweiten Mal, während ich bei der Bahn schon gar nicht mehr mitzähle.
Wie will man die Bevölkerung eigentlich weg vom Auto bekommen, wenn die größte Alternative im Land nicht mal mehr 50% seiner Fahrpläne pünktlich einhalten kann?

Die Landwirte streiken nicht, sondern legen gezielt und bewusst den Verkehr lahm.
Das (Lahmlegung des Verkehrs) ist bei den Lokführer zwar im Endeffekt auch so, aber wenn der Landwirt "nur" streiken würde, würden halt seine Tiere nicht gefüttert oder die Äcker nicht bewirtschaftet - das halte ich schon für nen substantiellen Unterschied.

GDL Streik 24.01. - 29.01. - und am Freitag, dem 26.01. soll zusätzlich der FMO blockiert werden

Ulrich, Montag, 22.01.2024, 10:20 (vor 97 Tagen) @ Hatebreed

... auch die Landwirte wollen ihre Aktion fortsetzen.


Null Verständnis.

Die Neue Osnabrücker Zeitung berichtete übrigens am Wochenende über einen Geheimerlass des niedersächsischen Innenministeriums, nach dem die Polizei die Landwirte auch bei eigentlich illegalen Aktionen möglichst gewähren lassen solle.

Anscheinend gibt es in Deutschland nicht nur ein Recht, sondern unterschiedliche Varianten.

Hier die Überschrift des Artikels, der Rest steht leider hinter der Paywall:

https://www.noz.de/lokales/osnabrueck/artikel/bauernprotest-osnabrueck-gelten-fuer-bauern-demos-andere-regeln-46299613

Die Frage ist, wie agiert man in NRW? Mir scheint zweifelhaft, ob eine zweistündige Blockade von Kreisverkehren und Autobahnauffahrten vom Demonstrationsrecht gedeckt sind.

GDL Streik 24.01. - 29.01. - und am Freitag, dem 26.01. soll zusätzlich der FMO blockiert werden

Talentförderer, Dortmund, Montag, 22.01.2024, 15:14 (vor 97 Tagen) @ Ulrich

... auch die Landwirte wollen ihre Aktion fortsetzen.


Null Verständnis.


Die Neue Osnabrücker Zeitung berichtete übrigens am Wochenende über einen Geheimerlass des niedersächsischen Innenministeriums, nach dem die Polizei die Landwirte auch bei eigentlich illegalen Aktionen möglichst gewähren lassen solle.

Anscheinend gibt es in Deutschland nicht nur ein Recht, sondern unterschiedliche Varianten.

Bei allem mit Autos oder fossilen Brennstoffen eher das nachlässige Gesetz.

Machst du was fürs Klima drakonische Strafen und Gefängnis. So wirkt das.

GDL Streik 24.01. - 29.01. - und am Freitag, dem 26.01. soll zusätzlich der FMO blockiert werden

MarcBVB, עַם יִשְׂרָאֵל חַי, Montag, 22.01.2024, 11:32 (vor 97 Tagen) @ Ulrich

Die Frage ist, wie agiert man in NRW? Mir scheint zweifelhaft, ob eine zweistündige Blockade von Kreisverkehren und Autobahnauffahrten vom Demonstrationsrecht gedeckt sind.

Deswegen fragt man dich halt besser, wie man Platinen anlötet oder sonstigen technischen Kram (Funktioniert das, kann ich das so anlöten, ist da zu viel Spannung drauf).

Das OVG Berlin-Brandenburg hat Blockaden von Autobahnzufahrten ausdrücklich erlaubt.

Beschluss des OVG zum Az 1 S 3/24

Wäre übrigens auch bei Google der erste Treffer gewesen

GDL Streik 24.01. - 29.01. - und am Freitag, dem 26.01. soll zusätzlich der FMO blockiert werden

brummbaer, Montag, 22.01.2024, 11:57 (vor 97 Tagen) @ MarcBVB
bearbeitet von brummbaer, Montag, 22.01.2024, 12:04

Die Frage ist, wie agiert man in NRW? Mir scheint zweifelhaft, ob eine zweistündige Blockade von Kreisverkehren und Autobahnauffahrten vom Demonstrationsrecht gedeckt sind.


Deswegen fragt man dich halt besser, wie man Platinen anlötet oder sonstigen technischen Kram (Funktioniert das, kann ich das so anlöten, ist da zu viel Spannung drauf).

Das OVG Berlin-Brandenburg hat Blockaden von Autobahnzufahrten ausdrücklich erlaubt.

https://https://openjur.de/u/2480447.html

Beschluss des OVG zum Az 1 S 3/24[/link]


Wäre übrigens auch bei Google der erste Treffer gewesen

So auf die Kacke zu hauen und dann den Link zu verbaseln, finde ich auch nicht schlecht.
(Finde ich nicht mal bei Google)


Inhaltlich: Heißt (sofern ich mich an die Auflagen halte, die offenbar die Bauern eingegangen sind (fahrbereit, immer wieder Öffnung usw.), kann ich mir ein paar "Dumme" suchen, die gezielt den Verkehr lahmlegen?!
Falls ich das richtig verstehe, haben die Bauern damit eine neue Protestform, die sicherlich auch noch andere Gruppen für sich zu nutzen wissen werden.

GDL Streik 24.01. - 29.01. - und am Freitag, dem 26.01. soll zusätzlich der FMO blockiert werden

MarcBVB, עַם יִשְׂרָאֵל חַי, Montag, 22.01.2024, 12:14 (vor 97 Tagen) @ brummbaer

Tatsächlich findest du unter "Bauern Blockade Autobahn Urteil" (obwohl das ja eigentlich ein Beschluss ist) x Treffer dazu, dass es zulässig ist. Ich habe dann als Service den Link auf den Volltext gesetzt, weil ich das besser finde als die Zweitverwertung (und offenbar den Link per Handy falsch gesetzt).

GDL Streik 24.01. - 29.01. - und am Freitag, dem 26.01. soll zusätzlich der FMO blockiert werden

brummbaer, Montag, 22.01.2024, 12:24 (vor 97 Tagen) @ MarcBVB

Tatsächlich findest du unter "Bauern Blockade Autobahn Urteil" (obwohl das ja eigentlich ein Beschluss ist) x Treffer dazu, dass es zulässig ist. Ich habe dann als Service den Link auf den Volltext gesetzt, weil ich das besser finde als die Zweitverwertung (und offenbar den Link per Handy falsch gesetzt).

Ich fände einfach eine andere Art und Weise angenehmer für die Forenkultur, gerade weil ihr ja prinzipiell über Kreuz liegt.


Aber wie schon gesagt, mal inhaltlich, gern auch mit deiner juristischen und persönlichen Meinung - das kanns doch nicht sein?!

Die Klima-Kleber werden ja auch abtransportiert.
Ist mein oben geäußertes Verständnis das, was das Gericht da beschlossen hat oder haben die eigentlich nur gesagt, die Beschwerde war nicht hinreichend formuliert?

Wenn jetzt das Blockieren von Straßen als Standard-Demo-Instrument genutzt wird, führt das doch nur zu noch mehr Hass.
Ich verstehe das schon prinzipiell nicht: bei den Lokführer, Piloten usw. ist es halt deren Arbeitsniederlegung, die das Chaos verursacht. Kann ich mit leben.
Aber den Bauern geht es doch bei den Blockaden nur darum, der Gesellschaft auf den Sack zu gehen und so noch mehr Druck auf den Kessel zu bringen - das ist m. E. äußerst illegitim und dürfte nach meinem Rechtsempfinden auch nicht legal sein.

GDL Streik 24.01. - 29.01. - und am Freitag, dem 26.01. soll zusätzlich der FMO blockiert werden

Ulrich, Montag, 22.01.2024, 14:27 (vor 97 Tagen) @ brummbaer

Ich fände einfach eine andere Art und Weise angenehmer für die Forenkultur, gerade weil ihr ja prinzipiell über Kreuz liegt.

Ich versuche ihm meist aus dem Wege zu gehen. Aber er ist wohl noch immer angegriffen, weil er beim Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Wahlwiederholung in Berlin so eklatant daneben lag.

GDL Streik 24.01. - 29.01. - und am Freitag, dem 26.01. soll zusätzlich der FMO blockiert werden

MarcBVB, עַם יִשְׂרָאֵל חַי, Montag, 22.01.2024, 14:52 (vor 97 Tagen) @ Ulrich

Ich fände einfach eine andere Art und Weise angenehmer für die Forenkultur, gerade weil ihr ja prinzipiell über Kreuz liegt.


Ich versuche ihm meist aus dem Wege zu gehen. Aber er ist wohl noch immer angegriffen, weil er beim Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Wahlwiederholung in Berlin so eklatant daneben lag.

Ich könnte mich jetzt selbst zitieren. Wirklich Ulrich, mir ist deine Meinung, die in den meisten Fällen zu meiner völlig konträr ist, völlig egal (mit Ausnahme der Meinung zur AfD - das ist eine Scheiß-Nazi-Partei!). Mich nervt eher dieses permanente Verteidigen der SPD und diese Küchentischpsychologie. Und da tust du mir wirklich leid. Ich habe das in den letzten Wochen deutlich dosiert. Es einfach laufen lassen, auch wenn's bei manchem Unsinn wirklich in den Fingern gejuckt hat. Und guess what, es hat sich gut angefühlt.

GDL Streik 24.01. - 29.01. - und am Freitag, dem 26.01. soll zusätzlich der FMO blockiert werden

Davja89, Montag, 22.01.2024, 14:14 (vor 97 Tagen) @ brummbaer

Naja der entscheidende Unterschied ist:

Wenn ich mich auf die Straße setze und einfach nicht weggehe ist das im schlimmsten Fall Nötigung. Wenn ich das vorher anmelde und bestimmt Auflagen erfülle (zeitnah Notgasse bilden können) ist das ein genehmigter Protest.

Was wäre denn für die Bauern eine Protestform die was bringen würde?
Streik im Sinne von keine Äcker bestellen oder Tiere nicht füttern dürfte entweder den Tieren schaden oder langfristig zu Problemen mit der Lebensmittelversorgung führen. Damit schadet man sich nur selber und ist moralisch höchst fragwürdig.

Jetzt könnten die sich natürlich irgendwo auf einem Acker hinstellen. Da würde die Politik sich doch kaputt lachen und ihr Ding einfach durchziehen.
Gemeinsame Runde Tische hat es ja die letzten Jahre ohne Ende gegeben. Erfolg gleich Null.

Am Ende bleibt dann nur den Protest dahin zutragen wo er Politik ubd Gesellschaft auch weh tut: Verkehrsknotenpunkte und den Städtischen Raum.

Bisher nehmen das die meisten Menschen das doch relativ stoisch hin und das Verständnis für die Proteste ist recht groß. In meine Stadt wurde der Verkehr komplett lahm gelegt über Stunden und trotzdem gab es erstaunlich viele Daumen nach oben von Passanten.

Unabhängig ob man jetzt den konkreten Anlass (Dieselsubvention) gut oder schlecht findet. Da geht es doch längst um was anderes. Deswegen habe sich ja andere Branchen inzwischen recht breit angeschlossen.

Im Endeffekt ist es der Protest von vielen Menschen aus Jobs die wohl von uns die wenigsten machen wollen (Speditionen, Landwirte, Taxifahrer, teilweise Handwerker) gegen eine Regierung die ihnen real oder angeblich das Leben noch schwerer macht mit immer neuen Gängelungen.
Ob das in der Realität alles so zu trifft kann ich kaum bewerten weil mir da der Einblick völlig fehlt und man in den Medien diverse Sichtweisen bekommt.

Trotzdem wäre es wichtig das die Poltik jetzt das Tischtuch zwischen sich und diesen wichtigen Branchen wieder zusammen näht.
Wir brauchen Handwerker für die Energiewende und die aktuelle Wohnungsnot.
Wir brauchen die Logistik für ein funktionierendes Land im 21 Jahrhundert.
Wir brauchen die Landwirtschaft, weil wir ja eigentlich kein Fleisch mehr aus Argentinien oder Äpfel aus Spanien einfliegen lassen wollen aus Umweltgründen.

GDL Streik 24.01. - 29.01. - und am Freitag, dem 26.01. soll zusätzlich der FMO blockiert werden

simie, Krefeld, Montag, 22.01.2024, 15:08 (vor 97 Tagen) @ Davja89

Ist halt tatsächlich die Frage, ob man es der letzten Generation zugestanden hätte, Straßen ähnlich umfassend zu blockieren, wie es bei den Bauern geschehen ist, oder ob man da doch mehr Auflagen als rechtmäßig durchgewunken hätte.
Vielleicht werden wir es ja noch sehen, wenn die letzte Generation ihre Proteste zukünftig vielleicht anmelden würde.

GDL Streik 24.01. - 29.01. - und am Freitag, dem 26.01. soll zusätzlich der FMO blockiert werden

Davja89, Montag, 22.01.2024, 15:14 (vor 97 Tagen) @ simie

Absolut. Wenn die LG ein bisschen Clever ist würde man das jetzt auf diesem Weg probieren.

GDL Streik 24.01. - 29.01. - und am Freitag, dem 26.01. soll zusätzlich der FMO blockiert werden

Scherben, Kiel, Montag, 22.01.2024, 14:26 (vor 97 Tagen) @ Davja89

Ich finds ein bisschen albern, dass man sich in diesen Bewertungen auf formaljuristische Kniffe zurückzieht. Von mir soll protestieren und demonstrieren, wer wann wo will, denn das hält eine Gesellschaft aus. Aber es sollen bitte auch alle gleich behandelt werden, wenn es um die Bewertung und die Legitimität des Protests geht, und dann nicht die eine Gruppe die "volle Härte des Gesetzes" spüren, während man bei der anderen alles durchwinkt. (Und da kommt halt wieder Klassiker zum Vorschein, dass der Polizei der Bauernverband kulturell nähersteht als die Letzte Generation. Isso.)

GDL Streik 24.01. - 29.01. - und am Freitag, dem 26.01. soll zusätzlich der FMO blockiert werden

Davja89, Montag, 22.01.2024, 15:12 (vor 97 Tagen) @ Scherben

Naja wir sind ja ein Rechtsstaat oder?

Wenn jetzt jeder für seine Forderung macht was er will kannst du hier abschließen.
Man stelle sich vor 20% AfD Wähler würden morgen einfach willkürlich ohne Anmeldungen Straßen blockieren. Wäre dann deine Meinung auch so positiv?

Nein zu recht würde man auf die Spielregeln pochen die für alle gelten.

Wenn die LG eine Demo angemeldet hat durfte sie die zu 99% auch durchziehen.
Wenn das mal nicht der Fall war muss man schauen warum das so war und darf das dann auch gerne kritisieren.
Aber Spielregeln müssen eingehalten werden.
Das wurden sie von der LG nicht. Trotzdem wurde sehr oft mit Ruhe und Entspanntheit durch den Staat drauf reagiert: Es wurde sachgemäß der Kleber entfernt und dann weggetragen.

Wenn ich als Organisation dann immer weiter Regeln breche und Aktionen ausweite (Flughäfen und Sachschaden) ist der Staat irgendwann gezwungen darauf zu reagieren.

Ich fand die Einordnung als "Kriminelle Vereinigung" oder Präventivhaft auch vollkommen drüber.

Völlig aus dem Nichts kam das aber auch nicht. Wenn ich nach einem Urteil direkt weiter mache muss ja ein Staat irgendwie reagieren sonst macht er sich bei 90% der Restbevölkerung ja lächerlich weil er das Recht nicht durchgesetzt bekommt.

Ich würde den Spieß eher umdrehen und in den Raum stellen das dir privat der Protest der LG näher ist und die Bauern dir egal sind. Vollkommen in Ordnung. Aber das führt dann dazu das du eben auch eine sehr subjektive Sicht auf die Dinge hast.

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Scherben, Kiel, Montag, 22.01.2024, 15:37 (vor 97 Tagen) @ Davja89

Ich würde den Spieß eher umdrehen und in den Raum stellen das dir privat der Protest der LG näher ist und die Bauern dir egal sind. Vollkommen in Ordnung. Aber das führt dann dazu das du eben auch eine sehr subjektive Sicht auf die Dinge hast.

Aber warum willst Du den Spieß umdrehen? Ich komme ja nicht auf die Idee, dass mich Traktoren nötigen würden, nur weil sie quer durch die Stadt fahren oder irgendwelche Zufahrtswege blockieren. Egal ob angemeldet oder nicht. Das hat man auszuhalten.

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MarcBVB, עַם יִשְׂרָאֵל חַי, Montag, 22.01.2024, 12:46 (vor 97 Tagen) @ brummbaer

Ich liege mit Ulrich nicht prinzipiell über Kreuz. Er tut mir wirklich leid. Von dem, was ich hier so lesen kann (Gurtpflicht selbst erlebt, etc pp.) ist Ulrich ein gebildeter Mensch, der entweder kurz vor der Rente steht oder schon Rentner ist. Und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, in dem Alter meinen Tag damit zu verbringen, irgendwelche Heiopeis in einem Online-Forum zu belehren oder Wahlwerbung/Verteidigung einer Partei zu betreiben. Wenn das aber so sehr kickt, dass man nichtmal in einem Thread zur Kondolenz Verstorbener davon absehen kann, Parteipolitik zu betreiben, dann tut mir das wirklich leid.

Zur Sache:

Ich finde diese Art des Protests der Blockade unabhängig vom Anlass falsch. Der Unterschied zu den Klimaklebern ist aber zunächst einmal, dass die Bauern die Proteste als Versammlung angemeldet haben. Trotzdem muss da imho was seitens des Gesetzgebers passieren, sonst wird das demnächst ggf sehr hässlich (Was passiert, wenn Rechtsextreme (auch Arschlöcher haben Grundrechte) vor einem Asylheim für die "Remigration" demonstrieren oder Lebensschützer vor einer Abtreibungsklinik?).

Unabhängig davon halte ich aber das Argument "Die Proteste stören mich" für falsch. Dafür sind Proteste doch nunmal da. Wenn ich meine Meinung für was auch immer nur da kundgeben darf, wo möglichst niemand gestört wird, dann läuft das Grundrecht leer.

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Ulrich, Montag, 22.01.2024, 12:01 (vor 97 Tagen) @ brummbaer

Die Frage ist, wie agiert man in NRW? Mir scheint zweifelhaft, ob eine zweistündige Blockade von Kreisverkehren und Autobahnauffahrten vom Demonstrationsrecht gedeckt sind.


Deswegen fragt man dich halt besser, wie man Platinen anlötet oder sonstigen technischen Kram (Funktioniert das, kann ich das so anlöten, ist da zu viel Spannung drauf).

Das OVG Berlin-Brandenburg hat Blockaden von Autobahnzufahrten ausdrücklich erlaubt.

https://https://openjur.de/u/2480447.html


Beschluss des OVG zum Az 1 S 3/24[/link]


Wäre übrigens auch bei Google der erste Treffer gewesen


So auf die Kacke zu hauen und dann den Link zu verbaselen, finde ich auch nicht schlecht.
(Finde ich nicht mal bei Google)

Für manche ist das Internet halt Neuland ;-)

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