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Sympathien für Clubs aus der ganzen Welt (Fußball allgemein)

Ravenga, In der Ruhr liegt die Kraft, Montag, 15.08.2016, 15:46 (vor 2965 Tagen) @ Kruemelmonster09

Brønshøj Boldklub (Kopenhagen, 26 Jahre Zweitligist, 2015 in die dritte Liga abgestiegen). Warum? Purer Zufall! 2011 bin ich ziemlich spontan mit Freunden nach Kopenhagen auf ein Festival gefahren, das war alles ziemlich chaotisch, denn wir haben uns an einem Dienstag, spätabends, dazu entschlossen, überhaupt dahin zu fahren und Donnerstag früh ging es schon los. Da wir noch neue/vorläufige Personalausweise beantragen und uns um Proviant etc. kümmern mussten, wollten wir uns erst in Kopenhagen um eine Unterkunft besorgen. Was wir nicht bedacht hatten: Die Stadt ist nicht nur arschteuer, sondern zu dem Zeitpunkt war auch irgendeine größere Veranstaltung dort, deswegen waren sämtliche bezahlbare Übernachtungsmöglichkeiten ausgebucht. Also: Schlafen im Wagen. Mit vier Leuten in nem Peugeot 205 Cabrio, eingequetscht auf einer Rückbank ohne Kopfstützen, der 1,90m-Freund neben mir in schlangenmenschenähnlicher Haltung.
Nächster Tag: Kopfschmerzen, Kater und der große Wunsch nach einem heißen Bad. Wir tingeln so über das kleine Festivalgelände, haben ne schöne Zeit und lernen irgendwann ein paar Kopenhagener kennen. Irgendwann kommt das Gespräch auf Fußball, 85% aller Anwesenden drehen sich nur augenrollend ab, aber dann bin ich mit zwei Dänen ins Gespräch gekommen. Habe erzählt, dass ich BVB-Fan bin und gern mal zu Brøndby ins Stadion würde, worauf sie mich beiseite nahmen und mir vorschlugen, lieber zu Brønshøj BK zu gehen, ihrem Verein. Hatte ich vorher noch nie gehört, aber die Jungs finden ein wenig an zu erzählen (siehe da, Vereinsfarben schwarz-gelb!) und überredeten mich, zumal der Stadtteil Brønshøj wesentlich näher an unserem Standort lag als die Vorstadt Brøndby. Gesagt, getan, ab gings nach Tingbjerg zum Stadion der "Wespen". Dort angekommen, wusste ich nicht, ob ich lachen oder mich verlieben sollte. Eine Art Mini-Version des Stadion Rote Erde (eine Mischung aus zweitligareifer Tribüne und "Bezirkssportanlage"), ein Verein von der Größe eines Landesligisten hierzulande, aber dafür eine sehr bunte und stimmungsvolle Fanszene. Neben mir wurden auch noch zwei Spanier und ein Finne vom Festival "rekrutiert" und plötzlich fanden wir uns mitten im Tingbjerger Fanblock wieder, umringt von neugierigen und unfassbar netten Menschen. Mittendrin im Pulk der bösen, bösen, menschenfressenden und dazu auch noch linksgrünversifften Ultras? Der Präses persönlich. Leon, unser dänischer Gastgeber, ging kurz zu ihm rüber, woraufhin der Präsident uns freudestrahlend die Hand schüttelte und beteuere, dass es ihn ja so unglaublich freue, dass Menschen aus "so fernen Ländern" (da musste ich auch lachen) zu seinem Verein gefunden haben. Ganz ehrlich, ich war baff! Ich kannte dort niemanden, aber ich fühlte mich, als hätte ich schon immer dazugehört. Ein total familiärer, kleiner Verein mit einer sehr sympathischen, aber auch sehr aktiven Szene. Ende vom Lied war, dass ich drei verschiedene Angebote zum Übernachten für mich und meine Freunde hatte (die dem Spiel aufgrund allgemeinen Desinteresses an Fußball nicht besucht hatten) und wir Leons Angebot dankend angenommen haben. Statt klaustrophobischer Enge im Auto hatten wir nun Ausziehcouchen, Play Station, Badezimmer und tägliches Frühstück. Seit diesem Tag bin ich ein bisschen verliebt in den Verein aus dem Kopenhagener Nordwesten :)


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