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Der Sporting Lissabon - BVB - Analysethread (BVB)

Sascha, Dortmund, Mittwoch, 19.10.2016, 08:16 (vor 2943 Tagen) @ Redaktion schwatzgelb.de

Großartiges Spiel gegen eine sehr heimstarke Mannschaft, das auch locker 4:2 hätte ausgehen können. Vor allem die erste Halbzeit war sehr souverän. Da sieht man schon aufblitzen, wieviel Qualität der volle Kader hat, wenn das als "Rumpftruppe" durchgeht. Extrem stark für mich Weigl und Aubameyang. Mir ist immer noch völlig unverständlich, wie man bei Sechzig in der Abstiegsrelegation auf ihn verzichten konnte. Der Junge strahlt eine riesige Ruhe am Ball aus. Und wenn man ihm nicht permanent auf den Socken steht, kann er das Spiel mittlerweile auch sehr gut lenken. Passte für mich übrigens unheimlich gut zu Bartra, weil der häufig Sportings erste Pressingreihe mit sicheren Bällen auf Weigl in eine freie Zone um die Mittellinie umspielen konnte.

Auba war vor allem in Halbzeit eins sehr gefährlich und hat die gegnerische Abwehr alleine mächtig aufgerieben. In der zweiten Halbzeit viel weniger Bälle bekommen, aber teilweise mit irren Wegen, um die Portugiesen gleich beim Aufbau zu stören.

Insgesamt auch sehr stark, wie man nach dem Anschlusstreffer das Spiel wieder beruhigen und Lissabon den Schwung nehmen konnte. Außer Dosts Kopfball direkt danach kam kaum noch was gefährliches.

Gar nicht gefallen hat mir Shinji. Geht zwar keinem Zweikampf aus dem Weg, aber stellt den Körper oft so rein, dass der Ball beim Gegner landet. Hatte er ihn selber am Fuß, hat er leider immer die falschen Entscheidungen getroffen. Wenn man bei dieser Offensivqualität als Spieler aus der zweiten Reihe in so einem Spiel eine Chance bekommt, muss man sie eigentlich besser nutzen.

Ich war auch von Bürki nicht restlos überzeugt gestern. Für mich musste man das Tor von Dost geben. Handelsübliche Geschiebe zwischen Sokratis und Dost, bei dem sich Bürki einfach besser durchsetzen und sich nicht wegschieben lassen darf. Ich war eh nie der Freund von diesem Schutzraum für Torwarte innerhalb des Fünfers, weil die Keeper so stark wie kein anderer Spieler an ihrem Körper arbeiten, weil sie weniger auf Geschmeidigkeit achten müssen. Warum sie dann in den Zweikämpfen deutlich sanfter angegangen werden mussten als die Feldspieler, hat sich mir nie entschlossen. Insofern bin ich ganz froh, dass das nicht mehr so restriktiv gehandhabt wird. Und dann hätte man das gestern auch laufen lassen müssen.

Darüber hinaus sollte man die Aktion zwischen Bartra und Bürki mal genau analysieren. Ich kann Bartra ein bisschen verstehen, dass er den Ball da noch einmal berührt, weil Bürki da gerade in einer Zone um den Elfmeterpunkt herum auf mich ein wenig unsicher beim Rauslaufen wirkt. Manchmal tut er es, manchmal schirmen die Abwehrspieler den Ball mit dem Körper ab und er bleibt auf der Linie stehen. Da müssen dann vom Keeper klare Kommandos kommen, damit der Verteidiger weiß, was passiert. Ist das Kommando gekommen, war es natürlich Bartras Bock. Aber generell ist das für mich eine Spielsituation, an der man arbeiten und die Automatismen zwischen Torwart und Verteidigung verbessern muss.

Und ganz zum Schluss noch ein paar Worte zum Schiedsrichter: ich habe selten einen Schiri so ohne Linie gesehen. Mal lässt er hartes, körperbetontes Spiel wie von Passlack durchlaufen, dann pfeifft er kurz vor Schluss eine Berührung von Pulisic am Lissaboner Außenverteidiger, der einfach ein bisschen den Popo raushält, auf eine sanfte Berührung wartet und nach dem Freistoß selber lachen muss. Und klar, wie schon gesagt, für mich hätte er das Tor geben müssen.

Eins fand ich dann allerdings doch wieder klasse von ihm, auch wenn es für uns zum Nachteil war: Passlack lag ziemlich genau 1:40 Minuten der Nachspielzeit zur Behandlung auf dem Boden. Exakt diese Zeitspanne hat er am Ende auf die angezeigte Nachspielzeit noch drauf gepackt. Das sollten alle Schiedsrichter konsequent so machen, um Zeitspiel (womit ich jetzt definitiv nicht sagen will, dass das gestern Zeitspiel war) zu unterbinden.

Unterm Strich ein richtig guter Auftritt und ein großer Schritt Richtung Achtelfinale.


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