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Neu auf schwatzgelb.de: BVB-Fans gegen Raba Leipzig: Ein Protest wird zum Eigentor (BVB)

Nolte, Montag, 06.02.2017, 17:17 (vor 3235 Tagen) @ Redaktion schwatzgelb.de
bearbeitet von Nolte, Montag, 06.02.2017, 17:20

Der Artikel spricht einige gute Dinge an. Insbesondere die Aussagen zu den Plakaten würde ich so weitgehend unterschreiben. Leider kommt aber dem eigentlichen Skandal, nämlich der Gewalt gegenüber den Gästefans, zu wenig Aufmerksamkeit zu, und wenn, dann meinem Eindruck nach stark relativierend.
Der allergrößte Teil in diesem Thema wird der Einschätzung der tatsächlichen Geschehnisse gewidmet. Dass die verschiedenen (Zeugen-)Berichte analysiert und einander gegenübergestellt werden, ist ja auch gut und richtig. Die Einordnung der Dinge, die dann aber wohl tatsächlich passierten oder, wie auch der Artikel sagt, "im Raum stehen", dann mit dem einzigen Halbsatz "Man braucht hierzu eigentlich nicht viele Worte zu verlieren: Sinnvoller Protest rechtfertigt nicht diese Art von Gewalt" vorzunehmen, finde ich jedoch ziemlich schwach. Denn gerade diese Sache muss doch deutlich angesprochen werden. Offensichtlich ist ja nicht allen klar, dass "diese Art von Gewalt" nicht gerechtfertigt ist. Und mal ne Frage: Welche Art von Gewalt wäre denn gerechtfertigt?

Das Perfide an dem Satz "Man braucht hierzu eigentlich nicht viele Worte zu verlieren: Sinnvoller Protest rechtfertigt nicht diese Art von Gewalt und die Täterinnen bzw. Täter haben der Fanszene des BVB einen riesigen Bärendienst erwiesen." ist zudem nicht nur, dass man sich davor drückt, die Vorkommnisse klar zu verurteilen, sondern dass man sie auch noch sprachlich gleichauf mit dem Schaden, den sie der Dortmunder Fanszene zufügen, gleichsetzt. Als sei der Schaden für unsere Fanszene gleich schlimm wie derjenige der mutmaßlich verletzten RaBa-Anhänger. Und damit hat man dann zum Ende des Artikels auch die Brücke zur Überschrift gezogen: Das eigentlich Schlimme ist, dass es "uns gemäßigte Fans" jetzt am meisten trifft. Und man wirft den Leipzigern vor, dass sie sich nun schön in die Opferrolle begeben könnten (dass sie in diesem Falle aber tatsächlich auch die Opfer sind, scheint man so nicht sagen zu wollen). Damit macht man übrigens genau dasselbe: "Hey, eigentlich sind wir BVB-Fans jetzt die wahren Opfer, weil die Leipziger diese Vorkommnisse gegen uns einsetzen können".

Sorry, an dieser Stelle flüchtet sich der Artikel einfach zu sehr aus seiner Verantwortung. Mit dem Fokus, der sowohl in der Überschrift als auch in der Bewertung der mutmaßlichen Vorkommnisse gesetzt wird, bagatellisiert man, was tatsächlich unschuldigen Fans geschah. Die Gewalt an ihnen wird in einem einzigen Halbsatz erwähnt, und das auch noch sehr vage und ohne die Opfer überhaupt zu benennen. Der ganze Rest hat nur den Tenor "Aber guckt mal, wie sehr die Sache uns geschadet hat."

Dem letzten Satz kann ich mich wiederum anschließen. Selbstkritik ist bei diesem Thema und dem Umgang damit wirklich notwendig.


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