Welt - Russland benutzt Nordkoreas Sklaven für WM 2018 (Fußball und Sport allgemein)

Alones, Freitag, 31.03.2017, 14:33 (vor 3183 Tagen) @ Sascha

Ich finde, bei dem Thema sollte man sich gerade in Deutschland etwas zurückhalten, bevor man mit dem moralischen Zeigefinger nach Russland, Katar oder sonst wohin zeigt. Gerade deutsche (Bau)Unternehmen verdienen bei den ganzen Weltmeisterschaften ordentlich mit. Glaubt wirklich jemand ernsthaft, dass sich deutsche Unternehmen an den höchsten moralischen Maßstäben orientieren, wenn es darum geht, in diesen Ländern Mitarbeiter zu rekrutieren? Oder was glaubt ihr, wie Rumänen oder Bulgaren auf deutschen Baustellen behandelt werden (u.a. als die Stadien für die WM 2006 gebaut worden sind)? Von Sklavenhaltung ist das teilweise auch nicht mehr weit entfernt. Zumal das Baugewerbe schon traditionell immer enge Verbindungen zur organisierten Kriminalität hat. Deshalb finde ich es auch viel zu kurz gegriffen, einfach den dortigen Regierungen die Schuld in die Schuhe zu schieben. Diese haben freilich auch ihren Anteil an diesen unhaltbaren Zuständen, aber die grundsätzliche Problematik ist viel komplexer.

Zunächst einmal müsste ordentlich bei dem kourrpten FIFA-Haufen ausgemistet werden. Aber so lange alle das große Geschäft machen, ist es doch völlig egal, ob da ein paar Bauarbeiter in Russland/Katar als Sklaven gehalten werden, oder in Brasilien reihenweise Menschen bei Unfällen auf Baustellen sterben. Hauptsache im ZDF kann man ganze Berichte damit füllen, wie toll doch die Stimmung im Campo Bahia ist. Mein Interesse an diesen ganzen Kirmesveranstaltungen geht mittlerweile gegen null. In Zukunft einfach nicht mehr einschalten, wenn dieser Rotz im TV läuft. Denn nur wenn die Einnahmen wegbrechen, fangen die Herren vllt. mal an, ihr Geschäftsmodell zu überdenken. Aber spätestens nächstes Jahr sind dann alle wieder im "Schwarz-Rot-Blöden WM-Fieber" und schicken ihren Restverstand für einen Monat in den Sommerurlaub.