schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
A- A+
schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
Startseite | FAQ | schwatzgelb.de unterstützen
Login | Registrieren

Marokkos Frauenrechtsbewegung in den späten 90ern und Heiratsreform 2004 (BVB)

majus_1909, Montag, 21.08.2017, 14:09 (vor 2411 Tagen) @ Ulrich
bearbeitet von majus_1909, Montag, 21.08.2017, 14:14

Nur haben weder der Spieler, noch die Familie noch der Verein einen Vorteil davon, wenn sie auf das Alter beharren. Er wird für uns erst in Jahren spielberechtigt sein, entsprechend gering sind auch seine Einkünfte bis dahin. Offenbar ist man sich sicher dass das Alter stimmt, sonst hätte man inzwischen schon eine Korrektur eingeleitet.


Wie bereits geschrieben weiß ich nicht was nun stimmt. Die geäußerten Zweifel kann ich allerdings angesichts der Leistungsstärke des Spielers durchaus nachvollziehen.

Der BVB sollte aber ein Interesse daran haben, dass seine Spieler keine gefälschten Pässe benutzen.

Nach ein wenig Recherche, und Interesse meinerseits an der MENA-Region, gab es Ende der 90er einen massiven Protest von Frauenrechtsorganisationen an der Diskriminierung von Frauen, was 1998 in einem "Nationalen Plan zur Integration von Frauen in die Entwicklung Marokkos" (eigene schnelle Übersetzung, original Plan d’Action National pour l’Integration des Femmes au Développement) und zu einer Änderung des Familienrechts führen sollte. Dies löste massive Gegenreaktionen von konservativen Kreisen aus, da die neuen Reformen nicht Scharia konform waren. 2001 wurde dann vom König eine Kommission eingesetzt, die Familienreformen prüfen sollte und beflügelt durch Terroranschläge im Jahr 2003 konnten sich progressive Kräfte gegenüber konservativen durchsetzen, was in der verabschiedeten Familienrechtsreform im Januar 2004 gipfelte.

Die neuen Gesetze (google Stichwort: Moudawana 2004) wird als progressiv angesehen und beinhaltet folgendes: Prinzipielle Gleichberechtigung (Mann ist kein rechtlicher Vormund mehr) und ein Heiratsalter von 18 Jahren. Allerdings sind Ehen von minderjährigen weiterhin gesetzlich möglich, wenn die Eltern ihr Einverständnis geben und ein Richter die körperliche und psychische Reifer anerkennt.

Ich kenne die Familie nicht und mir ist es sehr wichtig hier nicht zu urteilen. Ich möchte lediglich Einblick in die gesellschaftlichen Veränderungsprozesse geben die von 1998 - 2004 stattfanden und damit in Moukokos mögliche Geburtsjahre fallen.

Quellen:
[1] Al Jazeera (Englisch)
[2] Analyse für die Schweizer Staatssekretärin für Migration


Antworten auf diesen Eintrag:



gesamter Thread:


1215995 Einträge in 13539 Threads, 13748 registrierte Benutzer Forumszeit: 28.03.2024, 12:07
RSS Einträge  RSS Threads | Kontakt | Impressum | Nutzungsbedingungen | Datenschutzerklärung | Forumsregeln