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Tordifferenz vs. Direktvergleich (Fußball allgemein)

Nolte, Sonntag, 08.10.2017, 14:49 (vor 2392 Tagen) @ flips


Was ist gerechter?

Einerseits die Tordifferenz - schließlich haben alle die gleichen Möglichkeiten, Kantersiege gegen die Zwerge rauszuschießen. Und wer das eben nicht schafft, hat Pech...

Es fördert natürlich vor allem die Demütigung der Zwerge. Wenn es in der 60. Minute bereits 7:0 steht und der Favorit immer noch weiter und weiter drauf geht, weil das für die Tabelle am Ende wichtig sein kann, ist das vielleicht nicht so toll für die Amateure. Andererseits gewinnen diese Spiele so immerhin für die Großen wieder etwas an Reiz.


Andererseits der Direktvergleich. Nur weil ich den Zwerg der Gruppe mit 10:0 aus dem Stadion schieße muss ich ja nicht besser dastehen als der punktgleiche Gegner, gegen den ich 1:1 und 0:3 gespielt habe...

Tendentiell bin ich persönlich eher für die Tordifferenz, da dann auch am letzten Spieltag viel möglich ist, was beim Direktvergleich nicht mehr geht.
Bsp.: Spieltag 34 in der BL, 3 Punkte Rückstand, aber +2 Tore mehr. Das verspricht Spannung... - allerdings nicht, wenn der Direktvergleich mit dem Ersten verloren ging. In dem Fall ist der nämlich längst Meister...

Dies lässt sich aber auch sehr leicht ins Gegenteil verkehren: 3 Punkte Rückstand und eine um 10 Tore schlechtere Differenz als der Führende. Dafür den direkten Vergleich gewonnen. Und schon ist es das andere Kriterium als in deinem Beispiel, das in diesem Szenario die Spannung verspricht.


Besonders bescheuert ist der Direktvergleich immer bei der EM:
Bei nur 3 Spielen und einer Niederlage im ersten Spiel, liegt man gegen diesen Gegner in der Tabelle somit sofort quasi 4 Punkte zurück und kann den mit nur einem weiteren Spiel in der Tabelle nicht überholen. Da geht einfach "Action" in der Gruppe verloren!

Man hat ja aber noch zwei weitere Spiele, nicht nur eines. Außerdem kommen zwei Teams weiter und nicht nur eines.

Schwierig finde ich das Kriterium der Tordifferenz hier auch deshalb, weil es die Mannschaft bevorteilt, die im letzten Spiel gegen die vermeintlich "kleine" Mannschaft spielt. Die kann nämlich im letzten Spiel etwa abschätzen, wie viele Tore sie benötigen wird, um noch weiterzukommen - und entsprechend auch beim Spielstand von 3:0 noch ordentlich drauf gehen, um vielleicht drei weitere Tore zu schießen. Der Konkurrent ums Weiterkommen hat gegen diese Mannschaft vielleicht am ersten Spieltag beim Stand von 3:0 etwas das Tempo raus genommen, ohne zu wissen, ob weitere Tore noch wichtig würden.

Gegen den direkten Vergleich über eine so kurze Distanz spricht natürlich, dass dem einzelnen Spiel der beiden Konkurrenten ums Weiterkommen potenziell eine viel größere Bedeutung zukommt; dies macht auch jede Schiedsrichter-Fehlentscheidung noch gravierender als ohnehin schon.


Wie seht ihr das?

Ich bin unschlüssig. Bei langen Liga-Wettbewerben würde ich tendenziell die Tordifferenz bevorzugen. Das sagt meiner Meinung nach in gewisser Weise eher aus, welche Mannschaft über das Jahr hinweg den offensiveren und damit attraktiveren, vielleicht auch besseren Fußball spielte (Ausnahmen gibt es natürlich en masse).
In kürzeren und qualitativ sehr ungleich besetzten Wettbewerben wie einer WM- oder EM-Quali sehe ich allerdings schon ein paar Pluspunkte beim direkten Vergleich. Ich finde es unglücklich, wenn die Qualifikation dadurch entschieden wird, ob man gegen Liechtenstein in zwei Spielen zehn oder zwanzig Tore schießt.


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