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Manchester City’s plan for global domination (Fußball allgemein)

micha87, bei Berlin, Donnerstag, 11.01.2018, 23:25 (vor 2289 Tagen) @ Phil

Da geht dann einfach irgendwann der sportliche Messwert verloren und sowas wirkt. Auch wenn Geld perse nicht immer direkt dazu führt, dass man Erfolg hat. Aber wenn man ohne jede wirtschaftliche Notwendigkeit Geld in unfassbaren Mengen zur Verfügung hat, dann hat das einen Effekt.

MFG
Phil

Im Guaridan am 15.12.17 erschienen: "Manchester City’s plan for global domination"

Aufgeschlüsselt wird das System was City hat mit 6 Vereinen auf 4 Kontinenten und 240 Fußballern die sie unter Vertrag haben. Mehrere hundert weitere Kinder- und Jugendliche spielen in weiteren Kooperationsvereinen. Hauptziel ist es Spieler zu entwickeln und für den eigenen Verein fungibel zu machen bzw. sie wertgewinnend zu verkaufen. So der grob Umrissene Plan von Soriano, wobei es dabei natürlich auch um einen gewissen Spielstil etc. geht. Die Möglichkeiten sind endlos. In 2006 hat er am Birkbeck College in London über seine Zukunftsversion vom Fußball referiert. Die großen Vereine haben/werden sich weiterentwickelt/weiterentwickeln von Ausrichtern und Organisatoren von lokalen Events wie Zirkuse zu globalen Unterhaltungsunternehmen à la Walt Disney. Die großen Vereine haben so die Möglichkeiten zu globalen Franchise zu werden und bilden eine neue Elite die über Grenzen hinaus agieren.

Das Problem was Soriano gesehen hat, zwar handelt es sich um große Marken, aber teilweise hat ein Club mit einer Base von 500m nur 500m € an Einnahmen.

'“That’s one euro per fan,” he (Soriano) says, “which is utterly ridiculous.” In business terms, this was “a combination of a lot of love and, literally, no love” – because fans in, say, Indonesia spent nothing on their club. “So what can we do? The answer was pretty simple, maybe too simple, but very bold. You have to be global but local. You have to go to Indonesia and open a shop.”'

In der Folge investiert man in Fanshops um von den Leuten vor Ort Geld zu bekommen für das eigene Unternehmen. Soriano ist davon überzeugt, global mit Fußball in jedem Land der Erde Erfolg haben zu können. Ziel sei es 2-3 Vereine pro Kontinent zu haben und daher sucht man nun auch in China dringend nach einen Verein um diesen Plan weiter zu forcieren.

'Xi(Präsident des chinesischen Fußballverbands) wants to create 50,000 special “soccer schools” within 10 years – partly to get deskbound schoolchildren fit – and to make ready 140,000 pitches. Soriano sees an opportunity to teach millions of children soccer, which “might be bigger than the business of Manchester City”. It is a reminder that CFG – which recently put $16m into a joint venture to own and operate five-a-side urban pitches in the US – is interested in the entire sector, not just clubs.'

Man geht soweit zu sagen, dass man am Gesamten Sektor Fußball interessiert ist. Dies könnte dann womöglich ähnlich vermarktet werden wie die Formel 1 wie ich meine. Soriano geht es somit um Unterhaltung und Entwicklung vom Produkt Profifußball. Es stehen jährlich die gleiche Anzahl an talentierten Spielern zur Verfügung, sodass man in der Folge nicht nur Geld ausgeben kann für Spieler sondern welche entwickeln muss. Soriano bringt das Beispiel, dass wenn 10m € in 10 Spieler investiert werden, dass muss einer das Potential haben den Wert von 100m € zu erreichen.

Das Problem in England, dass es nur die Möglichkeit gibt die Spieler auszuleihen, dann kann man die Entwicklung der Spieler jedoch nicht mehr kontrollieren. Klar sind die Spieler unabhängig, aber City hat die Daten der Spieler und kann mit diesen Arbeiten. Die Spieler haben dann auch im Rahmen der CFG (City Football Group) alle Möglichkeiten.

In Spanien hat man diese Gebahren mit Argwohn registriert, Girona hat letzten Sommer 5 Spieler von City ausgeliehen und musste den Etat anpassen und somit auch die Gehälter der Spieler z.T. reduzieren auf Grund des spanischen Rechtssystem. CFG versucht da rechtliche Lösungen zu finden. Die Verbände haben Angst dass ihn die Strukturen entgleiten und die Unternehmen noch stärker an Einfluss gewinnen. Wer sich die Struktur der UEFA und FIFA anschaut, sollte für Veränderungen offen sein.

Finanziell rentabel scheint das Fußballgeschäft aber trotzdem nicht zu sein, schaut man das nach Abzug der Steuern gerade einmal weniger als 10% der Vereine in der PL großartig Profit erwirtschaftet zu haben, sieht man von den Dividenden Zahlungen einmal ab. Soriano betont das die Vereine nur richtig Geld machen durch Spielerverkäufe und richtet sich an die Traditionalisten mit einem weiteren Beispiel. Wie viele der Unternehmen die 1917 an der Wall Street waren sind es heute noch? Die Frage die das Modell von City an den Kopf wirft, wie viel ist die Liebe zum Verein in diesen globalen Markt wert? Klar bleibt offen ob CFG mal auf einem Niveau mit Coca-Cola, Disney & Co. sein wird, aber es wird reihenweise die Liebe zum Sport in Geld übersetzt. Was CFG am Markt wert ist wird sich somit auch erst beim Verkauf des Unternehmens sich zeigen.

Der Fußball verändert sich weiter und man darf nicht davon ausgehen, dass es für die Fans perspektivisch einfacher wird mit gewissen Veränderungen mitzugehen.


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