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Die SPD (Fußball und Sport allgemein)

Kulibi77, Freitag, 21.09.2018, 15:28 (vor 2655 Tagen) @ Sascha

Das die SPD die letzten Jahre ne ganze Menge verzapft hat, ist glaube ich jedem aufgefallen da hilft es auch nicht, dass ein viel zu niedriger Mindestlohn durchgesetzt wurde, der oft noch nicht einmal eingehalten wird.


An dem Satz merkt man genau das Problem der SPD und des Umgangs mit ihr.
Ohne SPD gäbe es aber überhaupt keinen Mindestlohn. Dass es einen gibt, wird ihr in keinster Weise positiv zugeschrieben, sondern von einigen, dass er zu niedrig ist.
Die die gegen den Mindestlohn sind, haben eh nichts mit der SPD zu tun.


Ist aber auch teilweise selbst verschuldet. Nehmen wir mal das Gute-Kita-Gesetz, das jetzt verkündet wurde. Rational ist es nachvollziehbar, dass dort einkommensschwache Familien von den Kita-Beiträgen befreit werden.

Wenn bei den Koalitionsverhandlungen aber von beitragsfreien Kitas für alle geredet wird, braucht man sich auch nicht wundern, wenn das am Ende zumindest bei der Mitte nicht als Verbesserung des Ist-Zustandes, sondern als Verpassen des Ziels aufgefasst wird.

Das ist aber ein grundsätzliches Missverständnis über Demokratie, und bezeichnend für diese Zeit und fast überall zu beobachten. Die Kultur des Kompromisses geht verloren. Strategisch ist für die SPD eine andere Frage entscheidend: Sie hat keine klaren, innovativen und erkennbaren Antworten auf die ganz großen Fragen der Zeit. Es ist richtig und wichtig sich auch um die vermeintlich randständigen Themen seriös zu kümmern, aber um Wahlen zu gewinnen muss man die Themen beackern die eine Gesellschaft umtreiben. Stattdessen glaubt man die selben Kompromissformeln, die vielleicht bei Mindestlohn oder Kita-Gesetzen angebracht sind, auch auf die Grundsatzfragen dieser Zeit übertragen zu können. Wenn ein Innenminister anscheinend offen mit einer rechtsextremen Partei sympathisiert oder zumindest durch sein Regierungshandeln diesen Rechtsextremismus befördert, dann ist das keine Frage mehr bei der man ein Kompromiss eingehen kann. Kompromisse macht man in der Mitte, nicht am äußersten Rand. Und wenn eines Tages die Historiker über die Machtergreifung der AfD berichten werden, dann wird es keine flammende Rede eines Otto Wels geben, sondern nur den stinkenden Defätismus einer Andrea Nahles.


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