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Weigl gegen Frankfurt (Fußball und Sport allgemein)

Will Kane, Biosphärenreservat Bliesgau, Dienstag, 29.01.2019, 19:30 (vor 2519 Tagen) @ Voomy

Dass Frankfurt bisher so hoch bewertet wird, basiert irgendwie auch primär darauf, dass man vor der Saison dachte, dass sie Abstiegskandidat Nummer 1 sind.

Wenn man einmal versucht nachzuvollziehen, wann und warum sich die allgemeine Einschätzung hinsichtlich der Saisonleistung der SGE verändert hat, kann man Interessantes entdecken.

Die Leistungen und Ergebnisse in der Vorbereitung und zu Saisonbeginn waren holprig und schlecht, auch wenn man das erste Saisonspiel in der Bundesliga in Freiburg gewinnen konnte. Vorausgegangen war allerdings ein peinliches Aus als Titelverteidiger in der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals und es folgten zwei Niederlagen in der Bundesliga. Erst danach änderten sich die Leistungen und die Ergebnisse folgten.

Was waren die Gründe hierfür? Hat es einfach ‚Klick‘ gemacht und die Mannschaft hat plötzlich alles das genauso umgesetzt, was Hütter vorgegeben hatte? Wohl eher nicht. Vielmehr hat Hütter entscheidende Dinge geändert. Und zwar insofern, alsdass er von ihm eingeführte und eingeforderte Dinge wieder zurückgenommen hat und stattdessen wieder auf von seinem Vorgänger implementierte Mechanismen und Automatismen zurückgegriffen hat. Erst dadurch gewann die Mannschaft wieder an Sicherheit und so konnte seine in Teilen geänderte Spielausrichtung tatsächlich erfolgreich greifen. So ganz aus eigener Erkenntnis und aus freien Stücken hat Hütter diese teilweise ‚Rolle rückwärts‘ offensichtlich allerdings nicht vollzogen. Da kam schon einiges aus der Mannschaft und die Clubverantwortlichen werden da auch mitgewirkt haben.

Hütter war mit dem Credo angetreten, den eher defensiv orientierten und reaktiven Fußball eines Kovac zu einem offensiven und aktiven Fußballstil zu wandeln. Eine von mehreren Änderungen, die er hierfür zunächst eingeführt hatte, war die Umstellung auf die Viererkette und ein 4-2-3-1 - System. Dies hatte Kovac zwar durchaus auch diverse Male spielen lassen, ist aber letztlich auch auf Wunsch der Mannschaft bei der Dreierkette geblieben. Meist in einem 3-5-2, mitunter auch in einem offensiveren 3-4-3. Nur ist Hütter diese Umstellung nicht gelungen, weil er zum einen die defensive Kompaktheit und die gewohnten Mechanismen des Spielaufbaus zerstört hat und zum anderen die notwendigen neuen Mechanismen nicht adäquat installieren konnte. Die Zu- und Abgänge im Kader spielten dabei eine eher untergeordnete Rolle. Augenfällig wurde dies u.a. dadurch, dass Hütter mit Hasebe den wichtigsten Spieler im Dreierkettensystem von Kovac sowohl hinsichtlich der defensiven Kompaktheit , als auch des Spielaufbaus auf die Bank gesetzt hatte. Erst mit der Rückkehr zur Dreierkette und damit Hasebes als zentralen Innenverteidiger kehrte die defensive Sicherheit und gleichzeitig die Spielkultur im Spielaufbau zurück, auf der Änderungen im Offensivspiel erfolgreich basieren konnten. Hüter entschied sich für ein 3-4-3, was ihm den Einsatz aller drei Stürmer ermöglicht.

Aber auch im Offensivbereich ist nach wie vor mehr Kovac zu sehen, als man vielleicht annehmen mag. So gehört nach wie vor der lange Diagonalball vornehmlich aus dem rechten zentralen Mittelfeld auf den linken offensiven Flügel zum Standardrepertoire der Eintracht. Nur ist es jetzt Kostic, der dort zumeist Adressat ist und den Ball auf einen der ‚Büffel‘ in der Spitze passt/flankt. Dadurch, dass Hütter konsequent alle drei aufstellt, ist dann eine tatsächliche Neuerung Hütters zu sehen. Es sind nämlich immer zwei der drei, welche die Abwehr durch ihre Läufe auseinanderzuziehen versuchen, während einer der drei versucht, sich in eine gute Schussposition zu bringen. Unter Kovac war diese Möglichkeit durch die andere Positionsbesetzung deutlich limitiert.

Es wird für den BVB bei der SGE also nicht nur auf das Funktionieren der Innenverteidigung ankommen, sondern u.a, auch auf das Unterbinden dieser Diagonalbälle aus dem Mittelfeld heraus und auf das Unterbinden der Flügelläufe von Kostic und auf der anderen Seite von da Costa. Dafür sind dann wohl andere Mannschaftsteile bei uns verantwortlich als die Innenverteidigung.

Auch die stärksten Büffel sind nur so gut wie das Futter, das sie bekommen... ;-)


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