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Krisenmanagement (BVB)

Ostentor, Sonntag, 10.11.2019, 09:08 (vor 2228 Tagen) @ Redaktion schwatzgelb.de

Was sich dieser Tage mal wieder eklatant zeigt, ist, dass dieser Verein keine richtige Strategie oder Idee hat, wie er reagieren soll, wenn es mal nicht so gut läuft.

Dies scheint mir tatsächlich keine Folge der Ära Klopp zu sein, sondern das war schon so, bevor Klopp kam und das ist nach Klopps Abgang wieder so. Bei Klopp hatte man nur den Vorteil, dass man Krisen einfach aussitzen konnte, denn der Trainer hat sie von selbst gemanagt. Mit der Mannschaft, aber vor allem auch medial. Da hat Klopp wieder irgendwie ein Fass aufgemacht, hat sich etwas daneben benommen bei einem Spiel, oder lustige Sprüche gebracht - auf jeden Fall konnte er die Krisen selbst regeln, und die Führungsriege konnte sich entspannt zurückhalten.

Seit Klopps Abgang ist aber wieder jede Verwerfung im Verein, also schlichtweg - sobald es nicht so gut läuft sportlich - meines Empfinden nach schlecht moderiert und man agiert schlecht. Das fing an, als das Murren unter Tuchel begann udn auch die Ergebnisse schlechter wurden; das setzte sich fort mit einer Phase völliger Apathie unter Bosz; Stöger wurde zwar nur temporär eingesetzt, aber meiner Meinung nach nicht ausreichend unterstützt und auch letzte Saison hat man, als die Leistungen und Ergebnisse unter Favre sukzessiv schlechter wurden vermieden, zu reagieren und den Meisterkampf erst angenommen, als Bayern schon auf der Überholspur war.

Es kann natürlich sein, dass die Trainer jeweils intern unterstützt wurden. Aber das glaube ich nicht unbedingt, wenn man so ein bisschen ins Umfeld reinhört und auch wenn man danach geht, wie unsere Vereinsgranden sich geben. Für mich schwankt das Verhalten immer zwischen: latent peinlich ('Dissens', Klopp-Buchvorstellung, 'Männerfußball') zu übertrieben stur, weil man ja der BVB ist und man keine Trainer rauswerfen will und eine so langfristige Strategie hat und überhaupt - das machen wir alles nicht mit.

Nun liegt in der Kontinuität kein Selbstzweck. Man hat mit Favre einen Trainer geholt, der für eine gewisse Art von Fußball steht, der nicht wirklich das ist, was sich der neuzeitlich geprägte BVB Fan vorstellt und die Führung offensichtlich auch nicht. Nun hätte man entweder diesem Trainer einen wunschgemäßen Kader hinstellen sollen - oder man muss sich selbst fragen, ob es sinnvoll ist, mit einem Trainer, der seinen Stil nur noch begrenzt ändern wird, auf Gedeih und Verderb weiter zu machen. Die Trainerwechsel der letzten Zeit und auch der absehbare Trainerwechsel von Favre sind Ausdruck mangelnder Kontinuität in der sportlichen Besetzung der Trainerstelle.

Insfern haben Tuchel, Bosz, Stöger und auch Favre sicher Fehler gemacht. Aber jeder dieser Trainer hat seine Qualitäten schon langfristig bei anderen Vereinen unter Beweis gestellt - es waren die jeweiligen Konstellationen, die nicht passende waren. Daher, bei aller Kritik an den Trainern, und auch wenn alle Trainerwechsel letztenendes notwendig waren, scheint mir das Grundproblem auch auf der Führungsebene zu liegen. Genau wie der Trainer ein Team führen muss und gute Führung in allen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bereichen nahezu immer zwingend notwendig für Erfolg sind, so muss die höhere Ebene eben auch das den Trainer und die sportliche Abteilung führen, was mir aber nur mangelhaft zu passieren scheint.

Gerade bei einem Trainer wie Favre musst Du das vermutlich 24/7 machen. Hoeneß und Eberl haben sich dazu öfter geäußert.

Aber was kommt: Plattitüden, nichts als Plattitüden aus dem Munde des Sportdirektors und beim Geschäftsführer weiß man eh, dass er bei jedem Spiel des Liverpool FC mit Tränchen vorm TV sitzt. Na wunderbar. So macht man das.


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