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Eriksen darf nicht in der Serie A spielen (Fußball allgemein)

Will Kane, Saarbrücken, Freitag, 23.07.2021, 15:13 (vor 1007 Tagen) @ Goalgetter1990

https://www.transfermarkt.de/eriksen-einsatze-bei-inter-bleiben-ausgeschlossen-ndash-bdquo-nur-wenn-ihm-der-defibrillator-entfernt-wird-ldquo-/view/news/389815

Eine Erteilung einer Spielgenehmigung für einen Profi mit eingesetztem Defibrillator sei in Italien nicht möglich.
„Nur wenn ihm der Defibrillator entfernt wird und ein Spezialist zeigen kann, dass es ihm körperlich wieder gut geht, kann er wieder für Inter spielen“

Interessant wäre die Begründung, warum die Serie A einem Spieler mit Defi die Spielgenehmigung nicht erteilt. Weiß das jemand? Auch im Bezug zur Bundesliga?

Natürlich alles sehr viel Theorie, da noch nicht bekannt ist was Eriksen und seine Familie möchten bzw. seine Ärzte empfehlen.


Die Begründung finde ich ebenfalls weird. Man sollte meinen, dass ein eingebauter Defibrillator (was übrigens anscheinend etwas anderes ist als ein Herzschrittmacher) die Sicherheit erhöht, und nicht andersrum.

Ein Defibrillator wird dann aktiviert, wenn es zu einem (in aller Regel zu einem Herzstillstand und in der Folge zum Exitus führenden) Kammerflimmern kommt. Die Frequenz in der Kammer liegt dann über 320 / Minute, was die Pumpfunktion des Herzens zum Stillstand bringt.

Defibrillator werden dann implantiert, wenn eine tachykarde Rhythmusstörung vorliegt, die zu eben diesem Kammerflimmern führen kann.

Herzschrittmacher werden dann implantiert, wenn eine bradykarde Störung vorliegt. Das kann z.B. eine Bradykardie infolge einer Herzleistungsschwäche sein, das kann aber auch bei einer bradykarden Rhythmusstörung der Fall sein, die ebenso zum Herzstillstand führen kann.

Eigentlich ist der Begriff ‚Herzschrittmacher‘ oder ‚pacemaker’ im angelsächsischen. Sprachraum nicht richtig. Im Prinzip handelt es sich um einen Impulsgeber, der beim Unterschreiten einer bestimmten (einstellbaren) Herzfrequenz pro Minute aktiv wird. Und zwar solange, bis das Herz wieder selbsttätig die erforderliche Frequenz erreicht. Je nach Grund für die Implantation eines Schrittmachers werden entweder Einkammer- oder Zweikammerschrittmacher implantiert.

Aber gleich ob man einen Defibrillator oder einen Herzschrittmacher implantiert bekommt, das Gerät und die dazugehörigen Sonden liegen immer recht dicht unter der Hautoberfläche; meistens im rechten Brustbereich (bei rechtshändigen Jägern / Sportschützen oder Tennisspielern wird eine alternative Stelle gewählt); mitunter auch im Bauchbereich. Grundsätzlich sind die Geräte sehr sicher gegen Stoßeinwirkungen von außen, aber auch nicht gänzlich unempfindlich. Sollte es zu einem Defekt des Gerätes infolge einer Stoßeinwirkung kommen, dann muss dringend schleunigst das Gerät ausgetauscht werden. Was halt nur auf dem OP-Tisch geht.

Daher wird jeder Träger eines solchen Gerätes darauf hingewiesen, z.B. Kontaktsportarten zu unterlassen oder Gedrängesituationen zu vermeiden. Und auch im Fußball kommt es zu Zusammenprällen etc. Individuell kann das Risiko höher oder niedriger liegen, auch abhängig von der Lage des Gerätes oder eventuellen Schutzmaßnahmen. Die Ansichten von damit befassten Medizinern gehen übrigens schon etwas auseinander. Aber kein Arzt wird von einer Risikolosigkeit ausgehen.


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