Teil einer Stehplatztribüne in den Niederlanden eingestürzt (Fußball allgemein)

Die_KIrsche, Herne, Montag, 18.10.2021, 17:09 (vor 918 Tagen) @ guy_incognito

Aber selbst für die händischen Auslegungen benötigt man Randbedingungen und Lastfälle ;)

Als Berechnungsingenieur, der viel mit FE arbeitet, sage ich dir, dass echt eine Menge möglich ist. Die FE-Simulation ersetzt aber eben nur den einen Schritt. Alles außenrum, sprich wie sind die Toleranzen der Bauteile, welche Abweichungen können sich in der Produktion/ Montage ergeben und vor allem was für Lastfälle sind zu erwarten, die Hausaufgaben muss man eben trotzdem machen.

Genau das wollte ich ausdrücken! Das Endergebnis hängt halt nicht nur von der Leistungsfähigkeit der Computersimulation ab, sondern auch von denen die sie bedienen und von denen die das Produkt erstellen.

Und kritische Lastfälle bei größeren Gebäuden oder freistehenden Brücken können schon sehr vielfältig sein. Das ist die reine Baustatik nur ein Aspekt. Welche Langzeitschäden ergeben sich durch dauerhafte dynamische Lasten (Fatigue)? Welche können sich durch kurzfristige ergeben (aufschaukeln, da eine Mode angeregt wird)?

Absolut richtig. Gerade bei Brücken muss man das ganz große Besteck auspacken um von Anfang (Lastfälle Bau-/Endzustand), Mitte (Verkehrslasten/Wind/etc.) bis zum Ende (Schwingungsdynamik inkl. Erdbeben/Materialermüdung inkl. Prognose zukünftigen Verkehrsaufkommens) nichts auszulassen. Und selbst wenn wirklich alles korrekt (zum Zeitpunkt des Baus) gerechnet wurde, kann es sein, dass die Zukunft einen eines besseren belehrt. Zum Beispiel bei der Diskussion um Autobahnbrücken, „die nicht mal 60 Jahre gehalten haben“ ohne dabei zu berücksichtigen, dass sich Verkehrsaufkommen und -struktur seit den 90ern massiv verändert haben.