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Auswirkungen auf (Handels- und andere) Beziehungen zur EU (Politik)

Ulrich, Montag, 17.01.2022, 11:27 (vor 1433 Tagen) @ Reviewer

Johnson war der nützliche, in der Öffentlichkeit lange Zeit populäre rückgratlose Strohmann für die ERG, die ungefähr so viel research zu Europe macht wie Donald Trump die Ursachen des Klimawandels studiert.

Leute wie Steve Baker & Co haben das erklärte Ziel, die EU zu zerstören. Unterhalten Kontakte zu Typen wie Steve Bannon und Peter Thiel.
Penny Mordaunt (Minister of State at the Department for International Trade) tourte neulich durch die USA und stellte internationalen Handel als quasi Krieg dar, in dem die USA und UK als liberale Freihandelsnationen zusammenhalten und gegen die protektionistischen Wrtschaftssysteme der EU und China kämpfen müssten.

Klingt crazy, aber ignorieren dieser Extremisten ist nicht hilfreich.

Die EU und Großbritannien haben sich getrennt. Vertraglich wirklich geregelt ist aber nur der Warenaustausch. Bei Dienstleistungen, insbesondere bei Finanzdienstleistungen, sind die Briten auf den guten Willen der EU angewiesen. Sollten die Konservativen eskalieren, dann sitzen sie am deutlich kürzeren Hebel. Gerade bei Bank- und Versicherungsgeschäften könnte die EU London ganz massiv weh tun.

Trotzdem besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass die britische Regierung je mehr es dort auf Wahlen zugehen wird den Konflikt mit der EU schüren werden. Einfach, um die eigene Bevölkerung hinter sich zu bringen. Eine Methode, wie sie z.B. auch schon Erdogan angewandt hat.

Schon als Donald Trump noch Präsident war, ist den Briten der Schulterschluss mit den USA nicht gelungen. Und auch wenn die Republikaner die Midterm Elections gewinnen sollten, dann wird das wohl in erster Linie zu Chaos führen. Chaos, das auch den Briten auf die Füße fallen dürfte.

Wirklich problematisch könnte nur eine Eskalation auf der irischen Insel werden. Dort würde ich ein neues Aufflammen des Bürgerkriegs nicht ausschließen wollen.


Die interessantesten Fragen sind mMn daher:

  • Wie offen wird der Nachfolger (z.B. Rishi Sunak, Michael Gove) oder die Nachfolgerin (Liz Truss) die EU mit Taten aggressiv attackieren? Immerhin sind ca. 60% der Briten mit den Folgen des Brexit unzufrieden.
  • Wie sehr sind Wirtschaft und Öffentlichkeit bereit, das begeistert mitzumachen oder wenigstens widerspruchslos hinzunehmen?
  • Wann kommt der border poll auf der irischen Insel, wie geht es aus?
  • Wird IndyRef2 kommen und sich Schottland für unabhängig erklären?
  • Wie reagiert Wales auf schottische Unabhängigkeit? Mark Drakeford (1st Minister, Labour) hatte schon erklärt, dass sich dann auch für ihn die Frage der Unabhängigkeit von Wales stellen würde.


Einiges davon wird auch davon abhängen, ob die Republikaner m US-Kongress wieder die Mehrheit erringen können und ob Trump/ein anderer Republikaner nächster US-Präsident wird.


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