Merz schießt gegen die GDL (Politik)

FourrierTrans, Freistaat Sauerland, Donnerstag, 11.01.2024, 21:38 (vor 712 Tagen) @ markus

“Ich kann nur an alle Beteiligten appellieren, sich zu einigen. Mit den Maximalforderungen der #GDL ist das schwierig. Die Forderungen der Gewerkschaft zeigen in die falsche Richtung. Dieses Land braucht nicht Arbeitszeitverkürzungen, sondern wir benötigen mehr Anstrengung.“ (tm)

https://twitter.com/_FriedrichMerz/status/1745473794192412772

In dem anderen Tweet steht sinngemäß: Ich hab ja nichts gegen die Tarifautonomie, aber…

Halten wir fest: Merz sagt immer wieder, dass sich arbeiten lohnen müsse und es nicht sein könne, dass ein Arbeiter kaum mehr Geld in der Tasche hat als ein Bürgergeldempfänger. Sobald es aber um angemessene Bezahlung geht, ist er irgendwie jedes mal dagegen und das schon seit den 90er Jahren. Denn er mag weder den Mindestlohn noch die Gewerkschaften, die Tarifverträge aushandeln. Scheiß Bedingungen und niedrige Löhne sind okay. Dann kann man ja nur noch das Bürgergeld kürzen, um seinen Abstandswunsch zwischen Faulpelzen und tüchtigen Arbeitern hinzukriegen, nur geht das gar nicht, weil das ja das Existenzminimum ist.

Was will er noch so? Auf Atomkraftwerke setzen, Gendern verbieten und Flüchtlingen die Einreise erschweren (wo er doch genau weiß, dass wir zukünftig jährlich 400.000 Nettozuwanderer in den Arbeitsmarkt benötigen). Einfach wieder zurück ins letzte Jahrtausend.

Und gleichzeitig kriegt er von der AfD immer wieder Applaus inklusive ein sattes: Das haben wir aber schon ein Jahr früher erkannt, wählt lieber das Original.

Merkt denn keiner in der CDU, dass das der falsche Mann ist? Das kann doch alles nicht mehr wahr sein.

Man benötigt ihn noch ca. 12-14 Monate in dieser Position, bevor man ihn zum Teufel jagd und man den BK-kandidaten präsentiert, der sich dann nicht mehr im Alltagsgeschehen verbrennen kann.

Nur wird dummerweise die AfD dadurch immer stärker. Unter Merz ist die CDU faktisch nicht stärker geworden. Lediglich die Laschet Delle ist wieder raus. Die CDU ist jetzt nicht beliebter als unter Merkel. Aber die AfD hat sich verdoppelt.

Das weiß man, ist aber Kalkül. In der CDU werden die führenden Köpfe nicht davon ausgehen, das Merz der Union Stimmen bringt. Ist im Moment aber ja auch nicht wesentlich, da erst in knapp 1,5 Jahren Bundestagswahlen und die Landtagswahlen in den neuen Bundesländern ohnehin verloren sind (temporär). Die Vergangenheit hat zu oft gezeigt, dass BK-Kandidaten, die zu früh in Stellung gebracht werden, doch häufig durch Alltagspolitik verbrannt werden. Merz ist ein Bauernopfer mit Ansage.