Schlimmer als befürchtet (Spieltage)

stoffel85, Sonntag, 01.09.2024, 08:44 (vor 17 Tagen) @ Ostentor

Sorry, aber ich weiß nicht was Du willst. Wenn wir jetzt spielerisch in Schönheit sterben, wäre Dir das lieber als genau die Platzierung zu erreichen, die die Möglichkeiten hergeben?

Ich glaube daran, dass mit steigenden Ausgaben (insbesondere bei den Gehältern) auch die spielerische Klasse steigen sollte. Hat man unsere Möglichkeiten, die wir seit Jahren haben, muss da viel mehr kommen (System, Kaderplanung, Technik etc). Wenn dem so wäre, setzt sich Qualität immer durch. Da Bayern noch viel mehr finanziellen Aufwand betreibt, sollten nationale Titel nur über sie gehen.

Wir haben eben fast immer die Bayern vor uns gehabt - wer hat in den Saisons denn sonst durchgängig "schönen Fußball" gespielt? Das gab es doch nur letztes Jahr, wo man das mit Bayer und Stuttgart sagen kann. Die Jahre nach Pep war das nicht einmal bei den Bayern noch der Fall.

Vorab: Es geht nicht um durchgehend schönen Fußball! Theoretisch dürften bei den jeweiligen Mitteln eben nur die Bayern uns spielerisch überlegen sein. RBL zB arbeitet, trotz ihrer Cheats, in og. Bereichen einfach seit Jahren besser. Bis auf Wob gibts für mich wenige Mannschaften, die, im Vergleich zu ihrem finanziellen Aufwand, spielerisch so abstinken wie wir es tun. Leverkusen und im extremen Stuttgart überperformen wie wir damals unter Klopp. Da liegts eben auch an einem Unterschiedstrainer. Selbst wenn die nach der Hoeneß/Alonso Zeit spielerisch nur noch normal (wie wir unter Tuchel oder Anfangs unter Favre) performen würden, würde es vom Aufwand/Ertrag passen.

Ich befürchte eher, dass Du die Argumentation immer umkehren würdest. Ist der Fußball zu kontrolliert, ist das öder Favreball. Wird er zu sehr an den Gegner angepasst, dann ist es vertuchelt. Stürmen wir attraktiv und blind nach vorne, ist Boszball am Ende doch der Depp. Wechselt sich Spektakel mit Lethargie ab, dann sind wir bei Rose. Versucht man sich an Effizienzfußball, ist es auch nicht recht.

Ich schauen primär auf den Kader und eine Spielidee. Und diese Dinge sind seit Jahren unser Hauptproblem, hier fehlts komplett an Kompetenz. Ein Trainer hat meist nur bedingt Einfluss auf die Mittel- bzw Langfrist. Was wollen wir denn sein, was Spielen? Welchen Trainer brauchen wir dazu? Bosz, Favre, Rose, Terzic - was is das für ein wildes Hin und Her. Bis auf ET und in Teilen Favre, hatte doch keiner das Spielermaterial/ System was er wollte. Beim Thema Effizienzfußball gehts, denke ich, hauptsächlich um Favre und eben diesem habe ich sehr lange die Stange gehalten, weil ich glaub(t)e, dass das der beste Weg war mit diesem Kader zu spielen.

Vielleicht liegt es daran, dass wir auch nie einem Trainer Zeit geben, etwas zu entwickeln. Weil ja sofort am zweiten Spieltag direkt die Mistgabeln rausgeholt werden? Weil irgendwem immer eine Idee nicht passt? Weil die Vorstellung von attraktiven Fußball auch nicht einheitlich ist?

Das ist in Teilen sicherlich ein Punkt und grade bei Rose und Bosz valide. Wobei da wieder der vorherige Absatz greift.

Das toxische Umfeld des BVB trägt sicher einen Teil dazu bei, dass diese strategischen Fehler auftreten, die man kritisieren kann. Aber jetzt nach dem zweiten Spieltag wieder den Notstand auszurufen, ist auch Teil des Problems. Es braucht nun einmal Zeit. Die braucht es offenkundig derzeit übrigens auch bei Leverkusen und Stuttgart, und schauen wir uns das Spiel in Wolfsburg an, auch bei den Bayern.

Lev, Bayern und Stuttgart sehen spielerisch aber immer noch Lichtjahre besser aus als wir.

Aber nein: Alles falsch, alles Grütze, alles scheiße!

Mich ärgert es einfach was man aus dem von Klopp bestellten Feld gemacht hat. Tuchel passte, Favre lange auch. Ab da, komplett verschenkte Jahre, Geld, Entwicklung etc.. Es kann nicht sein, dass wir trotz immer weiter steigender Einnahmen, spielerisch/taktisch/technisch/system- und kadertechnisch immer schlechter werden.