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s/w (BVB)

stfn84, Köln, Dienstag, 03.09.2024, 15:59 (vor 11 Tagen) @ Redaktion schwatzgelb.de

Ich finde es mittlerweile nur noch anstrengend, dass es diese s/w Sicht insbesondere aber nicht ausschließlich in Bezug auf diesen Sponsoring-Deal gibt.

Allein das Intro des Artikels - inkl. des bereits von Neusser genutzten Absatzes/Zitats - zeugt davon, dass es nur zwei Seiten zu geben scheint. Die Befürworter des Deals und die Kritiker.
Ich stehe nicht jubelnd am Rheinlanddamm um den Deal zu feiern. Ich kann ihn aber aufgrund der Gegebenheiten und der für mich zwingenden Notwendigkeiten (Rüstung für NATO und Ukraine) nicht kritisch finden. Das darf gerne anders empfunden werden, auch wenn ich persönlich das dann als inkonsequent erachte.

Interessant finde ich, dass derartige Ansätze aber dann direkt als Stammtisch- oder Scheisshausparole abgeräumt werden. Das setzt den Ton für eine scheinbar nicht gewünschte Diskussion.

Aber zurück zum Text.

Im Grundwertekodex heißt es doch unter dem Punkt „Wir sind eine Familie“ in der vom Verein selbst herausgegebenen Erläuterung, dass der Verein die weltweit geltenden Vorschriften zum Schutz der Menschenrechte achtet, schützt und fördert, der Verletzung von Menschenrechten entgegentritt und sich für die körperliche Unversehrtheit eines jeden Menschen einsetzen wird. Wie passt das mit dem Sponsoring durch einen Waffenhersteller und der moralisch völlig überhöhten Eigendarstellung zusammen?

Gegenfrage - die ggf. erlaubt, aber ansonsten gerne als Scheisshausparole abgeräumt werden darf:
Wenn wir uns als Staat, Bürger und der BVB als gesellschaftlicher Akteur nun nicht um das Thema Ukraine kümmern, müsste der o.g. Logik folgend doch ein Verstoß gegen den Grundwertekodex vorliegen. Oder zählt die körperliche Unversehrtheit der ukrainischen Bevölkerung nicht?
Die im Artikel geäußerte Pazifisten-Logik wäre schön, ist aber in der heutigen Welt nicht gangbar und wird es so lange Menschen leben wohl nie sein. Wenn man also der Auffassung ist, dass man das ganze ablehnt und Borussia Dortmund eher zu Friedenskonferenzen aufrufen sollte, wäre es schon mal interessant wie sich die Ukraine denn nun verhalten darf und wie man dies gesellschaftlich einzuordnen hat, damit es zum Grundwertekodex passt.

Ich sehe in dem zitierten Passus des Grundwertekodex keinerlei "Verstoß". Unabhängig davon, dass der Grundwertekodex nicht die Ausgliederung der KGaA zurückdreht - auch wenn man sich das an der einen oder anderen Stelle gerne so ausmalte. Da hilft es mE wenig Vehikel zu suchen um sich über die als zu gering empfundene Berücksichtigung des Kodex zu ereifern.

Irritierend empfinde ich den Absatz indem davon die Rede ist, dass Borussia Dortmund es so verkauft hätte, dass das Sponsoring alternativlos (und gerne auch ohne Gegenleistung erfolgt) sei. Wenn ich die öffentlichen Äußerungen dazu rekapituliere wurde von Beginn an deutlich gemacht, dass man einen größeren Geldbetrag für das Sponsoring erhält und man den Versuch unternommen hat öffentlich zu erklären warum man dieses Sponsoring eingeht. Mehr noch, warum es aus Sicht vom BVB Sinn macht dieses Sponsoring einzugehen, abseits der Millionen die es dafür gibt: aus gesellschaftspolitischer Verantwortung.
Das kann man alles als Schwachsinn erachten und man kann den Deal (auch deshalb) weiter kritisch begleiten, aber Dinge zu überzeichnen damit es besser in eine Argumentationskette passt, halte ich dann doch für ziemlichen Unfug. Aber, mea culpa, wenn das einfach nur Interpretationsspielraum ist und nur mir von Beginn an klar war, dass Borussia dies nicht in der Rolle der Maria Magdalena macht.

Aber es gab noch mehr Grund für Stirnrunzeln bei mir:

Wenn in diesem Zusammenhang während der Spruchbandaktion gegen Eintracht Frankfurt vereinzelt auf der Südtribüne Personen körperlich bedrängt wurden, nur weil sie ein kritisches Spruchband ausrollen wollten, ist das ein Umstand, der durch den Deal und die Art und Weise seiner Verkündung billigend in Kauf genommen wurde.

Ich halte diesen Vorwurf für recht großen Schwachsinn. Ggf. habe ich Carsten Cramer, mit Sturmhaube und Quarzsandhandschuhen in Block Drölf (?), aber auch einfach übersehen...
Es muss möglich sein Kritik zu üben. Und dabei ist es selbstverständlich nicht in Ordnung wenn man dafür körperlich angegangen wird oder dies angedroht wird. Dies nun aber dem BVB in die Schuhe zu schieben ist schon ziemlicher Unfug.


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