Wer geht (noch) zum BVB ? (Fußball allgemein)

koom, Donnerstag, 16.01.2025, 12:58 (vor 6 Tagen) @ Scherben

Ich kann überhaupt nicht begreifen, wie man ernsthaft den BVB von 2025 mit dem HSV von 20xy vergleichen will. Welche Erkenntniskraft soll das bitte besitzen? Der BVB kommt aus 15 Jahren in der deutschen Spitze und ist sicher ein Top 15-Team in Europa in den letzten 10 Jahren. Was hat das mit dem HSV zu tun?

Es ist eine Analogie. Als der HSV noch in der Bundesliga verweilte, war die Bundesliga auch sehr viel anders als heute. Der Fußball insgesamt war anders, weniger "schnellebig", nicht ganz so krass finanziell versaut. Deswegen hinkt ein direkter Vergleich, aber das macht eine Analogie nicht falsch.

Der HSV war vor seinem lange rausgezögerten Abstieg (das ging ja wirklich mehrere Jahre) in Schlagweite zu den Bayern. Großes Stadion, Weltruhm, Tradition, viele Fans. Und durchaus auch in der Lage, Summen zu bewegen. Klar, damals waren die Bayern nicht die heutigen Bayern und die Bundesliga hatte auch Wolfsburg, Bremen und Stuttgart als Meister.

Aber bei all der Wucht und Potential schlich sich verstärkt wie so eine siechende Krankheit ein, wodurch neue, hochtalentierte und auch oft etablierte Spieler nicht die Leistung auf den Platz brachten, die man erwarten würde. Und plötzlich rutschte man eben aus dieser Position. Die pure Größe und Macht sorgte dann für einen langsamen Absturz, den man mehrere Saisons lang nur mit Nachsitzen verhindern konnte, aber der Schaden war angerichtet.

Was ist die Erkenntniskraft?

Niemand ist zu groß um abzustürzen. Immer wieder schlechte Entscheidungen treffen und die Ursache des Problems nicht zu erkennen und zu korrigieren, können zu einem Exitus führen. Trotz Millionen von Fans, hohem Budget, Tradition und Weltruhm. Und auch wenn man finanziell aktuell vermeintlich ganz gut dasteht - aber auch das nur, weil man Aussagen vom obersten Boss nicht so wahrnehmen möchte, das es doch anders aussehen kann.