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Leider viel zu spät! -> DOSB kündigt Aufarbeitung der eigenen NS-Vergangenheit an (Fußball allgemein)

Ansager, Mittwoch, 29.01.2025, 14:15 (vor 20 Tagen) @ Davja89
bearbeitet von Ansager, Mittwoch, 29.01.2025, 14:20

Naja ich finde am Thema Auschwitz gibt es unter normalen Menschen nix zu diskutieren. Das war der Ort des größten Menschheitsverbrechen aller Zeiten. Wüsste nicht was es dadran zu diskutieren gebe.

Was also logischerweise passieren würde das wir schnell zum Thema allgemeiner Antisemitismus kommen.
Da würde wir dann innerhalb von Minuten in die Situation kommen, das sich hier die üblichen Verdächtigen sich an Kopf werfen wer jetzt die größere Gefahr ist: Antisemitismus von Islamisten oder von Nazis.
Gleichzeitig würden andere User hier innerhalb kürzester Zeit den Thread kappern um ihre Parteisuppe zu kochen. Wir würden also bei einem solchen sensiblen Thema den üblichen Trahstalk erleben.

Das finde ich einfach vollkommen unangemessen bei diesem Thema.

Viel wichtiger: Die CDU will heute wohlmöglich, zusammen mit dem BSW, einen Holocaustverharmloser der AfD zum Landtagsvizepräsidenten wählen und Linnemann empört sich über das Nazi-Bashing gegen die AfD, das würde denen nur helfen. Mittlerweile liegt die AfD schon bei 23/24 % und die Vorhersagen, dass sich die Übernahme von AfD-Positionen eher stärkend auf sie auswirkt, bewahrheiten sich.

Das muss man sich mal vorstellen. Einen Tag nach dem Gedenktag an den Holocaust soll so jemand gewählt werden. Die CDU geht voll Trump und träumt von Dekreten und zeigt ebenso ihre Abscheu vor Gesetzen und Konventionen:

https://www.daserste.de/information/politik-weltgeschehen/morgenmagazin/politik/Carsten-Linnemann-CDU-fordert-Kontrollzentren-an-deutschen-Grenzen-100.html

Auch CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann lobte Merz’ Schritt: Die Leute hätten genug vom "Nazi-Bashing gegen die AfD und dem Gerede über die Brandmauer". Niemand, so fügte ein anderer Unionsmann am Telefon hinzu, könne die Ausreden mehr hören, wegen irgendeines "Scheiß-Gerichts" gehe dies nicht, wegen des Europarechts oder wegen der Genfer Flüchtlingskonvention gehe jenes nicht.

Und natürlich gehört zu diesem Donnerstag auch der Eindruck, den der Trumpsche Sofortismus auf viele Unionsleute gemacht hat: Der US-Präsident beim Unterzeichnen von Regierungsdekreten im Oval Office, in deren Folge illegale Einwanderer aufgegriffen, Umweltschutzbehörden abgeschafft oder Gewalttäter auf freien Fuß gesetzt werden. "So eine Optik brauchen wir auch", meint ein Merz-Vertrauter: "Die Schreibunterlage, der Füller, die Unterschrift – zack! So was wollen die Leute sehen!"

Ebenso will die CDU, erinnerungspolitisch, zurück in die 50er Jahre. Das NS-Regime wird hinten angestellt. Hier hat das ein Historiker und Gedenkstättenleiter analysiert:

https://bsky.app/profile/jcwagner.bsky.social/post/3ldl75xwsss2f

Ich werde in den kommenden Tagen die BTW-Wahlprogramme mit Blick auf Positionen zur #Erinnerungskultur vorstellen. Den Anfang machen #CDU/#CSU. Ihr Programm offenbart einen geschichtspolitischen Riesenschritt zurück in die 1950er Jahre. Die #NS-Verbrechenwerden nicht einmal namentlich erwähnt. Es ist nur undifferenziert und gleichsetzend von den "beiden totalitären Regime[n] in Deutschland" die Rede (und das auch nur in einer Zeile).

Explizit aufgeführt wird das "SED-Regime", das weiter aufgearbeitet werden solle. Einen gegenüber dem NS mehr als zwangzigfachen Raum nehmen Ausführungen zu Flucht und Vertreibung von Deutschen nach 1945 und zu Spätaussiedlern ein. Das Programm offenbart damit zwar noch nicht eine erinnerungspolitische Wende um 180 Grad, aber doch eine deutlich Akzentverschiebung.

Alles andere zeigt eine deutliche Schieflage zuungusten der Auseinandersetzung mit d. NS-Verbrechen. Das zeigt auch die Verwendung von nationalkonservativen Begrifflichkeiten wie „Leitkultur“,Identität“, „Nation“, „Bräuche“ und „Traditionen“.

Das kann nun auch nicht mehr der überzeugteste CDU-Wähler schönreden.


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