Gutes Ding (BVB)

Will Kane, Biosphärenreservat Bliesgau, Montag, 21.04.2025, 12:11 (vor 242 Tagen) @ Invis

Aber optimistisch bin ich eigentlich immer und war, bin und bleibe es auch nach dem Trainerwechsel hinsichtlich der CL-Qualifikation :-)

Wir werden sehen, ich hoffe du behältst Recht ;)

Ich auch ;-)

Schade dass der Trainerwechsel viel zu spät kam. Der gleiche Wechsel in der Winterpause und es sähe heute anders aus.

Sehe ich ganz genauso.

Andererseits gehört es zur allerhöchsten Kunst des Managements, zum richtigen Zeitpunkt die richtige Entscheidung zu treffen. Wobei Korrekturentscheidungen (und um eine solche handelte es sich hier ja) immer noch einmal besonderen Eigenheiten unterliegen, da sie häufig von denjenigen getroffen werden, welche vorher die zugrundeliegende Entscheidung getroffen haben, die eine Korrekturentscheidung erst notwendig gemacht hat.

Wenn eine Mannschaft in einem Spiel ein Gegentor hinnehmen muss, dann geht diesem oft eine Reihe von eigenen Fehlern voraus, die oft aufeinander ‚aufbauen’; eine Fehlerkette. Im Management ist dies nicht anders, zumal meistens nur ein mehr oder weniger eingeschränkter Entscheidungsspielraum vorhanden ist. Wenn die Demission von Terzić richtig war, war dann die Installierung von Sahin als neuem Trainer auch richtig? Wenn die Entscheidung pro Sahin falsch war, war der Zeitpunkt der Korrektur richtig? Wenn der Zeitpunkt der Korrektur falsch war, war die Verpflichtung von Kovač richtig? Wenn diese Verpflichtung für die konkrete Situation richtig war, ist dann eine Weiterarbeit mit Kovač über die Saison hinaus auch richtig? Und so weiter.

Die Entscheidung pro Kovač z.B. war keine, die langfristiger Planung entsprungen wäre. Man dürfte den Trainermarkt einige Wochen vor Sahins Demission vorsondiert haben und die allgemeine Marktsituation sowie die jeweiligen individuellen Gegebenheiten werden zu einer sehr eingeschränkten Anzahl von Kandidaten geführt haben, wobei sich darunter halt auch nicht die eigentlichen Wunschkandidaten befunden haben müssen. Was dazu führte, dass man einen Trainer nur für die laufende Saison verpflichten wollte. Von diesen zur Verfügung stehenden Kandidaten hält man Kovač fachlich und menschlich für den am besten geeigneten, will dessen Forderung bezüglich der Vertragsdauer aber nicht erfüllen, kommt aber am Ende nicht darum herum.

Die Entscheidung pro Kovač ist keine Liebesheirat, aber auch keine Zwangsheirat. Sie ist auch keine reine Vernunftehe, auch nicht unbedingt eine Notehe, sondern irgendetwas dazwischen. Eine pragmatisches Ehebündnis auf Zeit, das sich momentan als richtige Entscheidung herauszustellen scheint. Was wiederum die Frage aufkommen lässt, ob man die zukünftige Entwicklung der Mannschaft ebenfalls in seine Hände legen sollte. Die Vertragsdauer gäbe es zumindest ansatzweise her, aber sie ist möglicherweise ein reines Vertragszugeständnis.

Was ist, wenn man mit dem eigentlichen Wunschkandidaten bereits eine Zusammenarbeit ab der neuen Saison vereinbart hat? Und ein Kovač gehen muss, welcher einer völlig verunsicherten, hinsichtlich der an sie gerichteten Anforderungen überfordert wirkenden und konzeptlos erscheinenden Mannschaft Plan, Struktur, Organisation, Disziplin und ihr damit Halt und Orientierung gegeben, ihren Einsatzwillen gesteigert und ihr Selbstbewusstsein gestärkt, ihr aber auch Spielfreude vermittelt hat?

Nach der Entscheidung ist eben immer auch vor der Entscheidung.