Experten-Analyse zum Kovac-Fußball: Diese Zahlen entlarven die BVB-Probleme (BVB)

Ingo, Europa, Freitag, 12.12.2025, 11:12 (vor 4 Tagen) @ DomJay

Jan Koller (Wingback-Rolle mit Offensivfokus)

Ok. Ungeahnte Talente werden da im Alter noch mal freigespielt. Ist mir nicht mal aufgefallen, dabei ist der Kerl 2m+ groß.

Offensiv sieht Beckmann vor allem ein Qualitäts- und Profilproblem: Dortmund kommt oft in gute Schusszonen, hat aber kaum Spieler, die in fortgeschrittenen Offensivmetriken (Abschlüsse, Großchancen, Torschussbeteiligung) ligaspitze sind, und ist stark vom Kollektiv abhängig.[1] Er bemängelt fehlende Durchsetzungsfähigkeit im Eins-gegen-eins, einen klaren Kreativspieler (Zehner/Flügel-Unterschiedsspieler) sowie ein zentrales Mittelfeld mit vielen ähnlichen Profilen, das die Statik kaum variieren kann, was er eher als Aufgabe der Kaderplanung denn des Trainers sieht.[1]

kA ob die KI-Zusammenfassung da so stimmt, aber das klingt recht schlüssig.

und ist stark vom Kollektiv abhängig

Das erscheint mir der Fluch und Segen zu sein. Der BVB agiert vor allem defensiv im Kollektiv ziemlich gut. Da sollten vereinzelte Ausnahmen nicht täuschen, die kollektive Defensivarbeit ist sehr stark.

Aber da scheint auch der Fokus des Trainers und dann leider auch viel zu sehr individuell von den Spielern zu liegen. Ich wiederhole mich dabei, aber die Offensive lahmt auch, weil die Nicht-Offensivspieler nur das Nötigste nach vorne beitragen. Das kann mal gut gehen, aber die BVB-Offensive hat keinen extrem starken Individualisten (am ehesten noch Adeyemi), der dort Schärfe reinbringt. Brandt, Guirassy und die Alternativen dazu sind alle gute, vielleicht sehr gute Spieler, aber sie bringen nicht die individuelle Dynamik, die dort für Überraschungen sorgt.

Die BVB-Offensive ist wie ein sehr disziplinierter Boxer, der etliche Jabs präzise auf die Deckung nagelt und den Gegner weicht macht. Und macht der auf, fängt der sich genau diese Jabs und zeigen Wirkung. Haymaker oder Rhytmuswechsel macht dieser Boxer aber keine. Geht nicht auf die Nieren, tänzelt oder lockt etwas zu wenig. Und wenn der Gegner einen Überraschungstreffer ans Kinn macht, taumelt man sehr schnell.

Sehe ich übrigens nicht ganz so. Der BVB hat nur in entscheidenden Phasen ein Problem. Immer dann, wenn man die Struktur gegen hastige Bälle tauscht. Gerade Schlotterbeck sehe ich da auch als Schwachstelle derzeit.

Da ist was dran. Ich finde unsere Mannschaft da zu wenig selbstsicher. Wobei das schon besser geworden ist mit zunehmendem Erfolg, aber auch Grenzen hat. Und es fehlt seit längerem an Spielern, die in solchen Phasen die Mannschaft lenken und das Spiel ruhig halten. Da geht scheinbar kollektiv die Düse und das gemeinschaftliche Zusammenspiel fällt auseinander. In der Phase werden dann dei individuellen Schwachstellen der Spieler offenkundig.

Gleichzeitig bin ich nahe bei dir, was unsere Schienenspieler betrifft. Die sind mir oft zu passiv und zu wenig mit den offensiven Verbunden. Zwar viele Flanken, aber weniger Kombination mit den beiden Halbstürmern.

Woran liegts? Wenn man mal Couto als Beispiel herausnimmt, der hat sich in den letzten 2 Spielen herausragende Sololäufe getraut. Und dann fast immer das Abspiel verpasst. Was vor allem aber auch daran lag, dass er vorne dann keine Anspielstationen hatte.
Ich denke die Schwäche liegt da weniger bei den Schienenspielern, als bei den dezidiert Offensiven. Zudem ist die Mannschaft insgesamt natürlich sehr defensiv gestaffelt, was angesichts der letzten Jahre ja auch eine notwendige Maßnahme ist, um die vielen Gegentore zu verhindern. Diese Staffelung ist notwendig, weil es uns eher an guten Defensivspielern mangelt bzw. an Spielern mit gutem Defensivverhalten in Abwehr und Mittelfeld.