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Italien lehnt Verfassungsreform ab (Sonstiges)

balltick, Dortmund, Montag, 05.12.2016, 18:07 (vor 2700 Tagen) @ Schleicheisen

Nee, so war es nicht gemeint und in der Grundaussage hast Du natürlich recht- Italien ist eben ein Land, welches mit so biederen mittel- bis westeuropäischen Demokratien nicht vergleichbar ist. Und wer sich jemanden wie Berlusconi wählt muss sich nicht wundern wenn später ein Clown den Oppositionsführer gibt.

Ob wir wirklich besser sind oder es nur geschickter angehen so wie z.B. bei der Auslandsbestechung die man in unserem ach so feinen Rechtsstaat ewig und 5 Tage von der Steuer absetzen konnte lasse ich mal dahin gestellt.

Ich hatte mich nur auf den Euro kapriziert weil ja die Grundlage der Ablehung im Wesentlichen die anhaltende wirtschaftliche Schwäche Italiens (mit all ihren Konsequenzen wie Arbeitslosigkeit und sozialem Abstieg) ist und die ist hausgemacht und hat sehr viel mit dem Euro und der EU zu tun.

In keinem Land der Welt geht es Menschen durch eine schwache Währung besser.
Also durch einen Abwertungswettlauf.

Und ich mach mir halt gerade (also: seit 2010) sehr grosse Sorgen wie man da wieder rauskommen will?

Wenn man im alten Denken verharrt gar nicht.

Die Länder, die in der Krise 2009 so mitbekommen haben werden auf absehbare Zeit auf normalem Weg kein Land sehen und da ist weder Deutschland noch Austerität

Zu teilen schon wie oben beschrieben.
Hinzu kommt extremes Lohndumping gepaart mit Sozialabbau und damit eine zivilisatorische Rückentwicklung.


oder sonstwas schuld sondern einfach, dass diese Länder auf einem anderen wirtschaftlichen Niveau arbeiten als Westeuropa.

Tun sie das wirklich oder spielen da noch so viel mehr Sachen mit hinein?
(Klima (heute nicht mehr so wichtig), Koloniale Vergangenheit, Größe des Heimatmarktes und damit verbundene Skalen und Verbundeffekte (also das was die Japaner auch mit uns gemacht haben)
Würdest du von dir z.B. behaupten das du mindestens 5-10 mal mehr Arbeitest wie z.B. ein Foxconn Arbeiter?
Nur mal um ein extremes Beispiel zu bringen.

Und diese etwas andere Art zu wirtschaften, die ja in Maßen recht lange funktioniert hat, geht halt in diesem Umfeld nicht mehr und die Leute, die daran was ändern müssen treiben ihre Jahrzehntealten albernen Ränkespiele.

Die Frage ist doch was man ändern (was genau meinst du mit der anderen Art zu wirtschaften) kann und wenn man was ändert zu welchen lasten das geht.
Nur mal als Beispiel wenn Fiat mehr autos hier in Deutschland verkauft geht das wahrscheinlich zu lasten von VW. Die wiederum werden dann sagen wir müssen unser Standards (Umwelt, sozial) nach unten anpassen womit die Spirale nach unten fröhlich weiter geht.
Es wird schlicht der Fakt ignoriert das die Produktionskapazität schon lange größer 1 ist und wir uns nur um Verschiebungen streiten und um mehr nicht.

Nur: konnt man sich früher noch darüber amüsieren dass die Italiener in 15 JAhren 23 Regierungen verschleissen ist das heute nicht mehr so lustig weil man das, was dabei rauskommt irgendwann mal zahlen muss und das werden absehbar die Italiener (und ziemlich viele andere) allein nicht schaffen.

Und weil das so ist sehe ich mittlerweile die meisten angeblich "politischen" Prozesse mittlerweile sehr wirtschaftlich...

Dann musst du aber viel tiefer als nur an der Oberfläche kratzen.
Nur mal als Beispiel Japan 250% Staatsverschuldung und trotzdem bricht das Morgenland nicht zusammen.


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