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Allesfahrergedanken (Sonstiges)

FourrierTrans, Dortmund, Mittwoch, 08.11.2017, 20:33 (vor 2354 Tagen) @ jan.berlin
bearbeitet von FourrierTrans, Mittwoch, 08.11.2017, 20:36

Ich beschäftige mich in letzter Zeit oft mit den momentanen Themen die sich auf unserer Tribüne abspielen oder im Auswärtsblock - wie es dazu gekommen ist?

Es gibt sie seit Ewigkeiten - die Allesfahrer.

Auch ich war lange Zeit einer - hab es definitiv aus Spaß gemacht, habe nichts auf Instagram gepostet oder mich in irgendeiner weise profiliert dadurch. Ich hatte Spaß daran und bin auch oft alleine unterwegs gewesen.

Allerdings ist das ja mittlerweile im Fanclubs oder im Stadion zu einem regelrechten Wettbewerb geworden.

Wieviele Spiele fährst du?
Wo warst du Samstag?
Ach gegen Bayern kannst du wieder hier erscheinen?

Auch wird über andere von oben herab gesehen. Warum wechseln sich unsere Vorsänger ständig ab? Warum sind die nicht alle immer präsent im Stadion. Haben sie eventuell was besseres vor wie Borussia??

Es ist so - es ist Alltag.

Die Fans von heutzutage profilieren sich durch die Anzahl der Spiele und schauen auf andere herab.

Kann sich irgendjemand erklären, wie es dazu kam bzw. wann es so in der Form began?

Also ich bin mittlerweile Anfang 30 und schäme mich keineswegs, zu sagen, ich fahre Samstag nicht und schaue es gemütlich auf der Couch - da ich 400 km Anreise habe und Abends evtl. mit Freunden noch was machen möchte oder gemütlich mich von der Arbeitswoche regenerieren.

Auch in meinem Freundeskreis achte ich dadurch unverstöndnisvolle Blicke. Das war früher nicht so. Früher kam der mit wo wollte und der wo nicht wollte zwischen 2004-2008 kam halt nicht mit. Da wurde sich nicht Duelliert. Mit der Groundhopping App angegeben etc.

Ich würde diese Entwicklung einfach gerne verstehen.

Es gibt einen, für die Fußballkultur, entscheidenden Faktor der teilweise zu dieser von dir beschriebenen Situation geführt hat. Ich bin ungefähr in deinem Alter und ich erinnere mich noch an die Anfangszeiten von The Unity, z. B.
Früher kamen die jungen Leute zum Fußball, und zu den daraus resultierenden Anfängen der Ultra Kultur, weil sie geil waren auf Fußball. Auf das Spiel. Auf Borussia.
Heute kommen, objektiv betrachtet, viele von den jungen Leuten zur Szene, weil "in der Szene sein" hip ist. Der Fußball ist oft Nebensache.
Man sieht das hin und wieder recht deutlich, wie inflationär Boykotts oder eine Festsetzung durch die Polizei in Kauf genommen werden. Das war "früher" immer das absolute letzte Mittel. Wobei man hier natürlich auch sagen muss, dass sich der Fußball und die BuLi dramatisch verändert haben.
Ich bin froh diese Zeiten um die 2000er Jahre noch miterlebt zu haben, trotz der sportlichen Magerkost (oft).


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