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Wir hangeln uns von Spiel zu Spiel - und taumeln doch (BVB)

DOinK, Köln, Donnerstag, 23.11.2017, 12:47 (vor 2364 Tagen) @ Roland

Das fühlt sich gerade alles nicht richtig an. Was ist im Falle des Derby-Sieges ... ja, was soll denn sein?
Dann lösen wir das Problem weiter nicht. Der ganze BVB wirkt auf mich gerade wie traumatisiert.
Warum traumatisiert? -
Nr. 1: Jahrelanger, nicht enden wollender "Liebeskummer". Wollen wir mal ehrlich sein? Den Weggang von Jürgen Klopp haben wir nicht richtig weggesteckt. Die Lücke, die er gerissen hat, ist bis heute nicht geschlossen. Das scheint auf allen Ebenen so zu sein. Dem einen fehlt der Skatbruder, der Mannschaft der fast väterliche Trainer, der Motivator. Der Süd die Identifikationsfigur. Den Fans der Typ, der immer für einen Knaller gut war. Klopp war eines der großen Gesichter der letzten Jahre.
Nr. 2: Wir werden immer wieder verlassen. Götze, Lewandowski, Hummels ... auch Dembelé - immer wieder das gleiche: richtig gute Spieler bleiben nicht, die gehen weiter. Das ist Alltag, bei uns aber eben auch Kehrseite der Emotionalität. Wir nehmen das immer wieder "persönlich", wenn einer weiterzieht. So wie wir ihn vorher auch oft - ganz persönlich - gefeiert und gemocht haben. Die Kehrseite: wir halten manchmal auch noch an Spielern fest, die eigentlich rein aus Leistungssicht keinen Anspruch mehr darauf haben, noch für den BVB zu spielen. Das ist auch eigentlich Mist - da wir uns alle aber immer wieder mit "echter Liebe" gegenüber stehen, können wir ja gar nicht anders.
Nr. 3: Der Riss zwischen Verein und Fans. Das Debakel um die Sperrung der Süd und die damit verbundene Erlaubnis, uns alle, die wir da gern stehen und die Mannschaft anfeuern, zu Zu-Bestrafenden - und damit zu Schuldigen - zu machen, das war grundfalsch. Vermutlich aber auch alternativlos. Sonst wären wir noch heute die Horde hirnloser Arschgeigen, die Frauen und Kinder vermöbeln.
Nr. 4: Der Anschlag. Das hat auch etwas hinterlassen. In der Mannschaft, bei den Verantwortlichen, bei den Fans. Der Versuch, allzu schnell wieder zum Alltag zurück zu wollen, war falsch - wenn auch in der Situation alternativlos.
Nr. 5: Seit Monaten wird der Verein, werden die Verantwortlichen, die Spieler und auch die Fans auf eine Art und Weise dreckig von der Presse behandelt, dass ich mich ernsthaft frage, was das große Ziel dahinter ist. Wer profitiert eigentlich davon, dass so viel Dreck geworfen wird? Oder ist das alles nur Click-Baiting und Suche nach möglichst hoher medialer Relevanz?

Was also passiert nach dem Derby-Sieg? Wahrscheinlich nicht viel. Wie auch nach einem Derby-Verlust nicht viel passieren wird. Es rechnen ja alle damit.

Vermutlich brauchen wir einen echten Umbruch. Dabei werden wir viele Spieler verlieren, aber auch viele "Fans". Wir werden uns im Mittelmaß wiederfinden und uns entweder wieder hocharbeiten oder mal ein paar Jährchen darben.

Und wenn uns das die Chance gibt, diesen scheiß-überladenen Claim loszuwerden, dann wäre das wenigstens schon mal ein Gewinn.

Für mich gilt - ich möchte so ein Spiel wie letzten Dienstag nicht noch einmal erleben. So ratlos habe ich noch nie auf der Tribüne gestanden.


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