schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
A- A+
schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
Startseite | FAQ | schwatzgelb.de unterstützen
Login | Registrieren

Nachverhandlungen? (Sonstiges)

Kulibi77, Sonntag, 21.01.2018, 21:45 (vor 2258 Tagen) @ Taifun
bearbeitet von Kulibi77, Sonntag, 21.01.2018, 21:50

Der Spitzensteuersatz ist niedrig verglichen mit Zeiten Anfang/Mitte der 90er. Aber damals war das Einkommen für den Spitzensteuersatz relativ gesehen deutlich höher, d.h. es waren nicht die oberen 10% die den zahlen mussten, sondern die oberen 2%.

Der Spitzensteuersatz wurde aber auch von 56 bzw. 53% auf 42% gesenkt. Das darf man nicht übersehen. Um nach den Tarifen von 1996 auf 42% zu kommen musste man ungefähr 42.000 Euro brutto verdienen. Damit war man allerdings noch lang nicht beim Spitzensteuersatz angelangt.

Das zeigen auch die Zahlen: Wenn du 1986 das durschnittliche Jahresbruttogehalt verdienst hast (damals 18.000 Euro und heute 34.600 Euro), dann wäre deine durschnittliche Steuerlast (als Single) 1986 bei 19,8% gewesen und liegt heute bei 17,6%. Also eine gesunkene Steuerlast. Wenn du das doppelte Durschnittsgehalt heranziehst(36 bzw. 69.000 heute), dann hättest du 1986 29,8% zahlen müssen, während es heute 27% sind. Effektiv 2,8% weniger. Auch wieder eine Senkung der Steuerlast. Allerdings wärst du damals noch laaaaange nicht im Bereich des Spitzensteuersatzes gewesen.

Von daher ist die Behauptung "zuviele Leute bezahlen Spitzensteuersatz" zwar sehr populär, aber eben ein bißchen populistisch. Man muss schon die reale Entwicklung der Steuerbelastung betrachten und nicht nur isoliert zwei Zahlen.

60.000 ist einfach kein Spitzengehalt. Punkt.

Wenn du mehr verdienst als 90% der restlichen arbeitenden Bevölkerung, dann bist du in der Spitze. Ansonsten wäre Platz 2-4 in der BL-Tabelle keine Spitzenplatzierung.

Eigenheim haben hier im Großraum München/Ingolstadt nur Leute die deutlich mehr haben oder Grundstücke von den Eltern bekommen und oftmals auch von dort noch Vermögen zugeschoben bekommen.

Man kann den Großraum München mit seiner verrückten Entwicklung auf dem Immobilienmarkt aber auch nicht zum Maßstab für die Steuerpolitik der ganzen Bundesrepublik Deutschland erheben. Das muss man auch mal ganz hart sagen.

Die Belastung mit allen Steuern und Abgaben (RV, KV, AV, Soli) ist bei deutlich über 50% für jeden Euro den man in dem Bereich verdient. Mehr Leistung lohnt sich kaum noch. Unsere Abgaben sind in Europa absolut Spitze, und das obwohl der Staat immer mehr Geld zur Verfügung hat. Im Gegenzug wird Geld aber nicht in die Zukunft investiert, sondern die Rentenkasse wird geplündert. Die Grundrente ist auf Dauer unbezahlbar.

Der Soli fällt doch weg. Und bei der RV und KV steht auch mehr Leistung bzw. gleichbleibende Leistung dahinter. Die Rente ist das beste Beispiel dafür. Wenn du willst dass unsere Rentner einigermaßen gut belohnt werden, dann musst du das Geld dafür auch einnehmen. Und das ist nicht nur der gesetzliche Versicherungsbeitrag, auch 100 Milliarden Steuergelder werden im Bundeshaushalt jedes Jahr als Zuschuss an die Rentenkasse gezahlt. Du kannst diese Zuschüsse gerne streichen, dann könntest du die Steuersätze massiv senken. Oder du kannst auch den Versicherungssatz massiv senken. Oder beides, dann gäbe es ganz viel mehr netto vom brutto und Leistung würde sich so richtig lohnen. Aber dann formuliere auch die andere Seite der Medaille: Du willst massive Rentenkürzungen und millionenhafte Altersarmut, Elend und Obdachlosigkeit (und die ist heute schon schlimm. Ist ja nicht so dass heutige Neurentner im Luxus landen).

PS: Leistung lohnt sich immer, wenn du nicht gerade Hartz 4 beziehen willst. Willst du das? Nein? Dann lohnt sich Leistung.


Antworten auf diesen Eintrag:



gesamter Thread:


1215995 Einträge in 13539 Threads, 13748 registrierte Benutzer Forumszeit: 28.03.2024, 15:06
RSS Einträge  RSS Threads | Kontakt | Impressum | Nutzungsbedingungen | Datenschutzerklärung | Forumsregeln