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Bundestag beschließt 200-Milliarden-Abwehrschirm gegen hohe Energiepreise (Politik)

markus, Freitag, 21.10.2022, 16:44 (vor 526 Tagen) @ Guido

Bei 10% Inflation schmilzen allerdings auch die Ersparnisse der Bevölkerung so erheblich, dass es für viele gar nicht mehr möglich ist, halbwegs im Alter über die Runden zu kommen. Dann habe ich doch lieber eine EZB, die eine 2% Inflation ansteuert und einen Finanzminister, der mit dem Geld vernünftig haushaltet.

Wobei die EZB derzeit gegen die Inflation wenig tun kann. Diese ist ja keine Folge von zu viel Kapital im Markt, sondern in den letzten 8 Monaten vor allem kurzfristig von einer Angebotsverknappung bei Energie. Daher glaube ich auch nicht, dass die EZB die Zinsen beliebig nach oben schrauben wird. Bei 3,5% ist bei Frau Lagarde vermutlich das Ende der Möglichkeiten ausgeschöpft, weil Italien mehr nicht zahlen können wird.

Wenn das Angebot sinkt, hat das aber den gleichen Effekt, wie wenn die Nachfrage steigt. In beiden Fällen ist doch das Angebot niedriger als die Nachfrage.

Wenn zehn Leute jeden Tag jeweils zwei Liter Wasser trinken, dann steigt ja auch der Preis, wenn sie entweder mehr trinken wollen, oder aber wenn das Angebot plötzlich knapper wird. Wenn das Angebot nur noch für 1,5 Liter je Kopf reicht, man aber weiterhin zwei Liter einfordert, dann ist die unveränderte Nachfrage halt zu groß für das verknappte Angebot.

Die EZB versucht die Nachfrage soweit zu drücken, bis es wieder im Einklang mit dem Angebot ist. Und es ist ja auch nicht nur die Energie, die knapper ist. Aufgrund von Fachkräftemangel und gestörten Lieferketten gibt es vielen Bereichen ein knapperes Angebot, das auf eine unverändert hohe Nachfrage trifft. Also steigen die Preise.

Deshalb kann der Schuss mit der Gaspreisbremse auch nach hinten losgehen. Denn dadurch entsteht weniger Einsparzwang für den Verbraucher. Die Nachfrage wird vielleicht nicht weit genug Einbrechen mit der Folge, dass die Marktpreise hoch bleiben. Und den Marktpreis bezahlen wir doch trotz Gaspreisbremse. Das Geld geht doch trotz Gaspreisbremse zu den Marktpreisen raus aus Deutschland. Der Unterschied ist nur, dass ich als Gaskunde dadurch profitiere, dass ein Teil der Kosten auf andere Leute umgelegt wird.

Und wie es falsch läuft zeigt die Türkei. Die denken gar nicht an Zinserhöhungen und haben 80% Inflation.


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