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Gündogan über das Ende politischer Aktionen und die Sicht der muslimischen Gemeinschaft auf die WM (WM / EM aktuell)

FourrierTrans, Dortmund, Dienstag, 29.11.2022, 11:32 (vor 485 Tagen) @ koom
bearbeitet von FourrierTrans, Dienstag, 29.11.2022, 11:37

War jetzt halt ein kurzer Artikel, aber ich kann Gündogan verstehen.

Persönlich bin ich mehr und mehr der Überzeugung, dass diese Menschenrechts/Sklaverei-Protestaktionen eigentlich sehr fadenscheinig und vorgeschoben sind. Wenn man das wirklich ernst meinen würde, würde man stärkere Zeichen setzen. Am Ende des Tages ist Qatar vielleicht einer der schlimmeren Vertreter, aber definitiv nicht der einzige. 2018 war das Gemecker wegen Russland auch nicht so extrem. Aber Russland hat ja auch ein bisserl Fußballkultur.

Ich denke, dass man dieses Argument nur vorschiebt, in Wahrheit aber einfach dagegen ist, dass so eine uns fremde Kultur, die auch eigentlich nicht viel mit dem Fußball am Hut hat, aber mit dem Geld jegliche Pseudo-Balance im Fußball zerlegt, die Kronjuwelen des Fußballs bekommt. Also effektiv eine Mischung aus Rassismus, Ablehnung, wie sehr Geld über jedem sportlichen Gedanken steht als auch die vor allem deutsche Eigenheit, dass wir Fußballtraditionen sehr bewahren wollen, notfalls auch mit Haß und Gewalt.

Und nur zur Sicherheit: WM in Katar finde ich auch scheisse. Aber ich schaue gern mal über den Tellerrand und will verstehen, warum es bspw. den Engländern vergleichsweise mehr Wumpe ist als den Deutschen. Und gerade, wenn man mal kein Fan eines "alten deutschen Traditionsklubs" ist, lernt man die Eigenarten kennen, wodurch jeder "Fremdling" in dieser Fußballtradition einen ziemlichen Gegenwind erfährt (seien es Konzerne wie Red Bull, Bayer oder VW oder einzelne Mäzene wie Hopp und Kühne). Aber selbst "ehrliche Arbeiter", die da plötzlich im Traditionskonzert (auf Kosten - sprich Platzwegnahme eigentlicher Traditionsklubs) mitspielen, werden wenig geliebt. Der Fußball mag seine Geschichten, aber vor allem seine alten Geschichten.

Wir haben auch weiterhin dieses kolonialistische Verhaltensmuster. Früher waren die uns fremden Regionen der Erde "nicht zivilisiert" und mussten daher durch unsere Kolonialisierung "erleuchtet" werden. Heute sind sie dem westlichen Wertegebilde, dass man selbst nur zu gerne in kritischen Situationen vollständig missachet, nicht würdig. Wir müssen sie also leider wieder belehren/beackern.
Die (China, Russland, Teile des Orients und nahen Ostens) = Böse ; Wir = Gut.
Wenn wir Krieg führen = "guter Krieg, ausschließlich zur Rettung der armen Bevölkerung von Land "xy"" ; wenn die anderen Krieg führen oder damit drohen = "Hegemonie wildgewordener Menschenfresser"

Am Ende geht es nur um Machtpolitik und Hegemonie. Welches System (wohl gemerkt ökonomischer und politischer Natur) setzt sich durch? Das Amerikanische (plus Westeuropa, insbesondere die BRD, die überhaupt keine eigenen Interessen mehr verfolgen im Sinne einer individuellen politisch-gesellschaftlichen Agenda) vs. alle anderen, die nocht nicht im Club sind / sein wollen. Keine Sau interessiert sich in den Machtzentralen aktiv für die von uns oft angesprochenen Menschenrechte jedweder Natur. Es ist schlicht ein Angriffsvehikel gegenüber "den anderen". Es hilft, die Reihen zu schließen. Genauso wenig wie sich ultra-traditionelle muslimische Regime für die Religion interessieren, deren exakte Auslegung sie so gebetsmühlenartig predigen.


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