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Gaskrise: Gasspeicher könnten Ende des Winters zu zwei Dritteln gefüllt sein (Politik)

Grigori, Ort, Dienstag, 10.01.2023, 16:22 (vor 1078 Tagen) @ raffa-pfo

Es ist vor allem auch sauteuer. Die Bundesrepublik dürfte über wenig bis keine langfristigen Lieferverträge für LNG mit Preisbindung verfügen, sondern muss sich auf dem Spotmarkt eindecken, was natürlich nicht billig wird.

Naja ist ein langfristiger Vertrag denn das Ziel? Klar würde es die Preise runter setzen aber ist nicht so langsam jedem klar, dass das Gas endlich sein sollte in der Verwendung zum heizen in privaten Räumen? Sicher, das gilt es jetzt zu ändern ob nun Einfamilienhaus oder Hochhaus und das wird weder billig noch in paar Monaten passieren aber warum sich jetzt mit Verträgen (die natürlich extrem lange Laufzeiten haben) eindecken? Stand jetzt ist der Spotmarkt nicht mehr so hoch wie er zur "Eindeckungszeit" war. was letztlich uns die hohen Preise für Gas und Strom heute beschert hat.

Also meiner Vermieterin scheint das noch nicht klar zu sein, aber die checkt so einiges nicht. Stand jetzt ist der Spotpreis nicht so hoch, das stimmt. Es gibt aber einige Sondereffekte, die die weltweite Nachfrage nach Gas gedrückt haben. Ich gehe davon aus, dass das nicht von Dauer sein wird. Solange Russland keinen anderen Abnehmer für sein komplettes Erdgas findet, fehlt nunmal ein bedeutender Teil des weltweit verfügbaren Angebots. Bei gleichbleibender oder steigender Nachfrage (die dazu noch extrem unelastisch ist), kenne da auch die Preise nur ein Ziel: oben. Und wer darf die hohen Preise bezahlen? Derjenige, der keine langfristigen Verträge mit Preisklauseln hat.

Ich habe in der öffentlichen Debatte auch noch nicht vernommen (geschweige denn eine Strategie der Bundesregierung entdeckt), wie man in Zukunft seine Industrie trotz extrem verteuerter Energieinputs wettbewerbsfähig halten möchte. Sonst wird bei jeder mickrigen Lohn- oder Rentenerhöhung der Untergang des Standorts Deutschland beschworen und jetzt höre ich nichts, bis auf das Pfeifen im Walde.


Zunächst, finde ich, ist nun jede Industrie/Unternehmen erstmal selbst verantwortlich in dieser Sache wettbewerbsfähig zu sein. Generell hilfesuchend bei Vater Staat anzuklopfen und "mach mal" zu fordern halte ich für unternehmerisches Harakiri.
Es wurde sich einfach viel zu lange darauf ausgeruht billiges Gas zu kassieren und neuere Technologien so weit es geht nach hinten zu schieben.

Nun, es gibt Rahmenbedingungen, die einzelne Unternehmen nicht beeinflussen können. Deswegen spenden sie fleißig an hörige Parteien, schmieren Politiker und Beamte, finanzieren Thinktanks etc. pp.
Und natürlich entwickeln Regierungen nationale Strategien z.B. für die Versorgung mit Rohstoffen und wichtigen Vorleistungsgütern (wozu gibt es sonst ein Wirtschaftsministerium?). Das können einzelne, miteinander konkurrierende Kapitale gar nicht leisten. Dazu gibt es den "ideellen Gesamtkapitalisten", den Staat.


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