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Gaskrise: Gasspeicher könnten Ende des Winters zu zwei Dritteln gefüllt sein (Politik)

Ulrich, Donnerstag, 12.01.2023, 19:18 (vor 1076 Tagen) @ Rupo

Moin,
1. es gibt gar keine Krise! Das ganze wurde so hoch gespielt, um die angeblichen höheren Kosten durch zu drücken. Dabei ist der Beschaffungspreis wieder gesunken, wird natürlich nicht weiter gegeben. Das ganze ist halt systematisch bedingt, weil die Energieunternehmen verdienen und der Staat auch die Hand offen hält, siehe Diagramm

Da machst Du es dir sehr leicht.

Russland hat uns in den letzten Jahren etwa die Hälfte unseres Erdgases geliefert. Wir hatten zunächst einmal Glück, dass uns Putin nicht direkt nach dem Überfall die Gaslieferungen eingestellt hat. Aber trotzdem hat es ganz massive Verwerfungen am Markt gegeben und esmussten Lieferwege massiv umgestellt werden. Dabei haben wir davon profitiert, dass China deutlich weniger LNG bezogen hat, als allgemein erwartet wurde. Aktuell sind große freie Mengen auf dem Markt. Das muss im nächsten Winter nicht mehr so sein. Allerdings sind die Anbieter mittlerweile auf eine deutlich erhöhte Nachfrage aus Europa eingestellt. Ich wäre nicht überrascht, wenn es doch noch Reserven bei der Produktions- und Verflüssigungskapazitäten bei den Produzenten gäbe. Leider kann man aber auch nicht ausschließen, dass wir falls die weltweite Nachfrage tatsächlich deutlich steigen würde, ärmere Staaten überbieten müssten.

https://www.handelsblatt.com/unternehmen/energie/gaspreisentwicklung-gaspreise-sinken-im-januar-weiter/28682942.html
jetzt wo Uniper und Co. Verstaatlicht sind, könnten Teile der 24% des Preises doch eigentlich wegfallen oder?

Dir ist schon klar, dass Uniper und Co. das Gas nicht fördern, sondern nur als Großhändler agieren?

2. Es wird im Winter 2023 auch keine Krise geben. Die Überkapazität am Markt wird so groß sein. Dieses ominöse Argument das China und sonst wer alles kauft ist eben nur vorgeschoben, außerdem muss Russland ja auch noch sein Zeugs los werden oder fackeln die das alles ab?

Russland hat nur ausgesprochen eingeschränkte Kapazitäten für LNG. Dort hat man bisher den ganz überwiegenden Teil des Erdgases per Pipeline nach Europa geliefert. Man kann nicht einmal kurzfristig per Pipeline mehr nach China liefern. Dazu fehlen von den fernöstlichen Gasfeldern die Kapazitäten, von den Gasfeldern, die bisher zur Versorgung von Europa dienten, gibt es aktuell nicht einmal Pipeline-Verbindungen in Richtung China.

Russland plant zwar den Bau neuer Pipelines. Aber das dürfte einige Jahre dauern, u.a. auch weil man wegen der Embargo-Maßnahmen keine westliche Technik beziehen kann.

3. Katar wird ab 2026 bis 2041 liefern. Die üblichen Verdächtigen hängen auch wieder mit drin, incl. RWE...

Katar hat bis jetzt nur kleinere Margen angeboten, will im Gegenzug aber extrem langfristige Verträge. Und das, obwohl China -falls die gegen Ende des Jahrzehnts tatsächlich von Russland aus versorgt werden würden- vermutlich weniger LNG vom Golf importieren wird.


Umstellung auf Klimaneutral lassen wir sowieso am besten Mal...

Dass man hier ausgesprochen halbherzig agiert ist in der Tat hoch problematisch.


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