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Sieg und Ende (Spieltage)

guy_incognito, Rhein-Neckar, Mittwoch, 25.01.2023, 21:59 (vor 696 Tagen) @ SebWagn

Faszinierend, man könnte meinen der Stammtisch von Tante Uschi aus der Kneipe ums Eck würde hier
eine Niederlage entrüstet verarbeiten, wenn man nur die Überschrift und tlw. die Beiträge überfliegt, nicht alle aber einige stechen durch.


Man darf nicht alles als gelungen ansehen, war es auch nicht, aber es gibt auch ebenso wenig Gründe den Aufwärtstrend in Spielstruktur, Staffelung und Positionsspiel zu verneinen, zumindest nicht, wenn man sich die Zeit nimmt, um auch die Positionsverschiebungen hinter den Ballaktionen zu beobachten und bewertet, wo wäre die Ballaktion alternativ möglich gewesen.

Da merkt man deutliche Veränderungen, die Anspielstationen für einen Spieler im Ballbesitz ergeben sich nicht mehr nur eindimensional in der Passrichtung, sondern auch vertikal gegenüber des Halbräume verteidigenden Defensivspieler, DAS gab es so in der Zeit bis November sehr selten.

Das Trainerteam hat das scheinbar im Trainingslager ein Augenmerk drauf gelegt und man sieht dadurch deutlich mehr Räume hinter den Zonen die man eigentlich nicht hergeben sollte als abwehrende Mannschaft. Problem ist, es fehlt noch häufig die Positionsjustierung und das Verständnis der Spieler sich nicht unbedingt durch einen Doppelpass an der Seitenlinie zu verbreitern, sondern durchaus diesen raumöffnenden Grundspielzug zum durchstecken, gegen die Laufrichtung der Defensive nutzen. Es ist aber der absolut richtige Ansatz, ENDLICH, denn dadurch erlangt man neben einer wenig ausrechenbaren Offensivaktion, auch ein eine taktische Variabilität.

Die häufigen und mitunter lange Ballzirkulation im Aufbau wurden, noch zu wenig, genutzt um Aktionen zum Tor zu kreieren. Da wäre mehr drin gewesen, aber es entstand immerhin der eine oder andere diagonale Passweg direkt ins offensive Mittelfeld. Es waren durchaus einige Überladungsversuche dabei, die leider nur selten gefährlich wurden, zumindest ergab sich dadurch eine stabile Basis für das Gegenpressing sowie zur Absicherung mit einer guten, leicht verschobenen Staffelung. Nicht überragend, aber deutlich stärker als 2022. Das Nachschieben der Mannschaftsteile erfolgt auch deutlich raumorientierter um die Staffelung deutlich sauberer zu stellen, als noch in der Zeit bis November.

Das ist alles noch im Rohbau, aber es wandelt sich einiges im wichtigen mannschaftstaktischen Grundgerüst, wo bis November eigentlich in keinem Spiel so etwas zu erkennen war und nun nach Augsburg, das zweite Spiel in Folge in dem man diese Veränderungen sehen konnte. Übrigens auch von der oftmals angesprochene "Mentalität" man hat Tiefschläge ohne den Kopf hängen zu lassen ausgemerzt und hat beide Spiele gewonnen. Same here, Bayern hätte gestern auch gerne gewonnen.


Es wird übrigens auch niemanden gerecht, wenn man hier den BVB unrealistisch beurteilt als ob er Gegner wir Mainz oder Augsburg überrennen müsste. Das ist nicht Blau, oder keine Teams aus der Regionalliga West, sondern Bundesligateams die schon eine Berechtigung für die Bundesliga haben, denn im Umkehrschluss war Mainz das viertstärkste Heimteam 21/22 sowie ein Team, das zu Hause vor eigenem Publikum, stets sehr massiv steht und auf Ballgewinnen aus ist. Man hat wie oben beschrieben auch Räume hergegeben, diese aber fast ausschließlich in ungefährlichen Zonen und ansonsten nix. Besonders in HZ1 hat man da taktisch aber gekontert und so Bo Svensson ausgecoacht!

Daran sind übrigens die so gefeierten Glasner/Rose gescheitert, also Frankfurt und Leipzig (selbst mit Ausnahmespieler Nkunku) hatten in Mainz lange keine Schnitte gesehen und kamen tlw. mehr als glücklich zum Ausgleich in der 2ten Halbzeit. Wurden von Bo Svensson in den Spielen ausgecoacht.


Wir lagen 0:1 zurück, kamen sofort zum Ausgleich und haben das Spiel gewonnen, das Wort glücklich oder sonst was ist da zwar nicht ganz fehl am Platz, aber es ändert nix daran, dass wir über 75 Minuten die aktiviere Mannschaft waren, wir zudem in einer Findungsphase sind und das Trainerteam ENDLICH und mit Erfolg daran arbeitet ein taktisch, flexibles Grundkonzept zu schaffen.

Alternativ steht noch die Möglichkeit im Raum, sich innerlich mal exakt aufzuzählen, was eigentlich RB, Bayern, oder Union, spielerisch (!) so viel besser machen, als der BVB und dabei exzellente Einzelleistungen (Nkunku, Musiala) oder Standardtore weglassen und da käme man dann nicht mehr dazu einen gravierenden Unterschied zwischen den Trainern zu finden und Terzic sei schlecht und xyz wäre gut.

Es gibt in der Bundesliga keine alles dominierende Mannschaft aufgrund ihres überragenden Trainers, kein Team ist aktuell 10+X Punkte vorne.

Terzic ist jung, aber die Stellschrauben die er im TL gedreht hat sind die richtigen Ansätze.
Er hat vieles erkannt und muss ebenso vieles noch einschränken. JBG, Haller, Reyna kommen alle aus langen Erkrankungen/Verletzungen. Startelf ist da einfach viel zu gefährlich, sonst häte JBG heute für Malen anfangen müssen und Seb für Moukoko.


Wie gesagt, taktisch ist noch einiges an Arbeit notwendig, aber bei weitem nicht mehr so viel in der Grundlage/Staffelung/Positionierung wie noch im November oder zu Saisonbeginn. Die nächsten Wochen sollten diesen Aufwärtstrend, ansatzweise bestätigen, dann wird der Turnaround geschafft im spielerischen Bereich, die Fortschritte sind da

Sicher, dass du nicht Sebastian Wagner sondern Sebastian Kehl heißt?


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