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Indianerfriedhof? (Spieltage)

schweizer666, Schweiz, Mittwoch, 25.01.2023, 23:24 (vor 696 Tagen) @ Redaktion schwatzgelb.de

2 Spiele im neuen Jahr, 6 Punkte, Wille & Kampf scheinen zu stimmen, auch wenn noch längst nicht alles Gold ist was glänzt. Bin trotzdem erstmal happy.

Die Frage bleibt aber im Raum, was haben wir dem Universum angetan, dass wir regelmässig live miterleben was man sich eigentlich gar nicht ausdenken kann? Vielleicht hätte man die Rote Erde nicht umbauen sollen, da sie ursprünglich tote Erde hiess und ein Indianerfriedhof war?

Einige Geschichten, die ich hervorheben möchte: Ryerson. Mir gefällt prinzpiell dass er neue Impulse setzt, bisher solide Auftritte aber auch schon mit etwas Slapstick-Potential und wir müssen aufpassen dass er sich nicht automatisch verschlechtert, wie es schon oft mit Neuzugängen passierte in der Vergangenheit.

Vor dem Eckball zum 1:0 für Mainz, wo er nicht dicht genug am Gegner dranbleiben konnte, gabs noch irgendwelche Diskussionen anstatt sich direkt auf den Eckball zu fokussieren. Die Folge, Eckball verpimmelt und 1:0 gefangen. Rasch darauf selber den Ausgleich erzielt. Alles Kopf- und Fokussache. Am Wochenende gegen Augsburg schon ähnliches mit Schlotterbeck, zuerst fehlerhaft und Gegentor (mit)verschuldet, anschliessend mit einem eigenen Torerfolg wieder wettgemacht, Muskelspielchen inklusive. Bumms.

Also irgendwie gehts ja, wenn man will. Nur will es noch nicht immer so wie man selber möchte.

Rapha kurz vor Schluss, hat quasi im Lauf kurzzeitig freie Schussbahn linksseitig - er ist ja Linksträger was sein Füsschen angeht - und entscheidet sich für so ein Semi-Ding zwischen zur Mitte ziehen und damit gleichzeitig den einzigen Verteidiger kreuzen der ihn abfangen kann, oder rechts rüber passen zu Wolf, der anderweitig schon gedeckt war und dessen Laufweg in die Tiefe durch erstgenannten kreuzenden Verteidiger auch gut abgeschirmt wurde. Warum er nicht einfach abzieht mit freier Schussbahn - er der oftmals schon bewiesen hat dass er über eine hervorragende Abschlusstechnik verfügt - weiss vermutlich nur er. Da hilft auch kein Coach, Laufwege oder taktische vorgaben. Ja es waren 20-25 Meter, er war in vollem Lauf, trotzdem könnte er sowas eigentlich und in dem Moment müsste einfach das limbische System übernehmen und das Ding instinktiv reinpfeffern.

In gewissen entscheidenden Momenten fehlt es uns also eindeutig immernoch an Fokus, Abgewichstheit und vor allem richtigen Entscheidungen auf dem Spielfeld, und im dümmsten Falle kompensieren wir das noch mit individuellen Fehlern um uns selber das Leben schwer zu machen.

Ich mag jetzt auch nicht wirklich auf taktische Defizite eingehen. Klar ich könnte sagen, Halbräume besser besetzten und bespielen wie man das immer mal fordern kann wenn man so tun möchte als hätte man Ahnung von Fussball, oder bei Ecken von Mainz sicherstellen dass keiner frei am Torraum zum Kopfball ansetzen kann (weil sie das immer tun möchten), Dreiecke bilden um Anspielstationen zu kreieren und all so Zeug das Pep mal mit Salzstreuern erfunden hatte als er Tucheln den berühmten Salzstreuer-Scherz spielen wollte (mit dem aufgeschraubten Deckel), aber das wäre schlichtweg Heuchelei, denn davon hab ich keine Ahnung, ich schau einfach gerne Fussball.

Was mir aber auffällt, ist vor allem das Defizit im Mindset. Und damit meine ich nicht klassische Mentalität als solches. Kampfeswille, Aggressivität und Einsatz stimmen, unterdessen sogar bei Jule, und Malen kriegen wir auch noch hin. Aber in gewissen entscheidenden Momenten sind wir einfach nicht präsent, stehen quasi neben uns und verfallen immer wieder in die selben alten Muster (darunter fällt z.B. auch das klassische um den Ausgleich betteln regelmässig kurz vor Ende).

Ich würde gerne mal sehen, zu was diese Mannschaft im Stande wäre, wenn nur jeder unkompliziert seinen Job erledigt und den Fokus einfach über 90+ Minuten behalten könnte.

Diese immer wiederkehrenden - gar schon ansteckend erscheinenden - Verhaltensmuster gilt es aufzubrechen, dann wird das schon.

BVB Spiele zu verfolgen muss dadurch nicht zwangsläufig langweiliger werden. Den Unterhaltungswert möchte ich uns keinesfalls absprechen, und möchte ich auch nicht missen, aber auf Dauer kann sowas schon nicht wirklich gesund sein... vor allem mit ansteigendem Alter... ;-)


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